Leidiges Thema: nachts Abstillen

Ich versuche nun schon länger, meine Tochter (15 Monate) abzustillen.. Sie trinkt eigentlich nicht mehr (tagsüber verzehrt sie genug Kuhmilch), sondern nuckelt nachts nur noch alle 2-3 Stunden an der Brust, da sie nicht alleine einschlafen kann. Schnuller, Fläschchen, Kuscheltiere wirft sie zorngeladen weg. Da sie bei mir im Bett schläft, habe ich auch schon versucht, sie neben mir liegen zu lassen und in den Arm zu nehmen, um sie so zu beruhigen. Ich sag mal so: Ich habe jedes Mal Angst, die Nachbarn hören ihre Schreie und rufen das Jugendamt #zitter
Hat jemand noch Tipps oder meint ihr, es geht wirklich nur über die "harte Schiene" (damit meine ich entweder im Bett einkuscheln oder tragen, aber in beiden Situationen schreit sie ziemlich stark)? Wie sind Eure Erfahrungen?

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Hi, meines Erachtens gibt es nur 2 Möglichkeiten. Entweder du wartest so lange bis sie von alleine nicht mehr danach verlangt und sich quasi mehr oder weniger selbst abstillt (wann das sein wird weiß natürlich keiner) oder du machst es auf die " harte Tour" wie du es nennst. Wobei ich das nicht unbedingt hart finde, du lässt sie ja nicht alleine, bist bei ihr und versuchst sie anders zu beruhigen. Sie wird wahrscheinlich 2-3 Nächte protestieren (was ja klar ist) aber wenn du konsequent bleibst dann wird sie das neue Ritual schnell akzeptieren. Du musst dir nur 100% sicher sein dass du es durchziehst und nicht nachgeben wenn du erstmal angefangen hast, sonst macht du es für deine Tochter nur unnötig hart. Mal ja, mal nein das geht nicht.

Meinen Sohn habe ich mit ca 1 Jahr nachts abgestillt nachdem er jede Stunde oder sogar öfters nachts gestillt hat. Nach 2 Nächten hat er nicht mehr danach verlangt und konnte mit Rücken streicheln und singen beruhigt werden.

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Nachdem Sohnemann (16 Monate) ebenfalls keinerlei Anstalten machte sich von allein abzustillen - eher im Gegenteil, hab ich mich für die harte Tour entschieden.
Ich hab mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht und mir letztes Wochenende den passenden Zeitpunkt für diese Woche überlegt.
Mittwochabend war es so weit.
20 min lautstarker protest, 10 minuten weinen und schluchzen (ungleich schwerer zu ertragen) und dann ist er in meinen Armen eingeschlafen.
Nachts war bei ihm auch schnell klar, dass meine Milchbar zu ist.
Er hat da nur kurz geweint.
Donnerstagabend ist er ungelogen innerhalb von 5 Minuten eingeschlafen. Ich war selbst erstaunt.
Freitags hatte ihn mein Mann ins Bett gebracht, da ich noch einkaufen war. Das war das dritte! Mal überhaupt.
Laut meinem Mann ging es recht fix, wobei er vorher n bisschen geweint hat.
Gestern abend gab es auch nur kurz gemecker und weg war er.
Ich muss sagen, ich war/bin sehr erstaunt, dass es wirklich nur EIN schlimmer Abebd war und rückblickend sind 30 min ja nicht lang. Nur weiss man das vorher ja nicht.
Das einzig doofe ist, das er aktuell seit Donnerstags nachts für 2-3 stunden wach ist...
Aber nun denn...
Alles Gute Euch

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Die wirklich harte Schiene für Dein Kind ist es, das Abstillen nachts schon länger zu versuchen. Du kämpfst da einen überflüssigen Dauerkampf mit ihr und machst ihr das Leben schwer, weil Du nicht klar bist.

Die sanftere Schiene wäre klipp und klar zu sagen, dass Du das nicht mehr willst und das auch durchzuziehen. Dann darf sie wüten und trauern und Du hast den Job, sie zu trösten.
Wenn Du klar bist, hat sie das Thema aber auch schnell durch.

Und nach dem Abstillen hast Du natürlich den Job, alles, was das Stillen bisher erledigt hat (trösten, beruhigen, Schmerzen lindern...) anders zu leisten. Für Dich werden die Nächte also wahrscheinlich erst mal viel anstrengender werden.

Wenn Du trotzdem nachts abstillen möchtest, dann sei gut zu Deinem Kind und sei klar!

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Ich stille nicht aber wir hatten dasselbe Problem mit der Milchflasche. Sie brauchte sie zum einschlafen und somit auch zum weiterschlafen nachts. Ich war irgendwann an dem Punkt wo ich nicht mehr wollte. Gesundheitlich für meine Tochter aber eben auch aus anderen Gründen. Ich habe es entschieden und im selben Augenblick alle Flaschen weggeworfen. Ich habe es ihr gesagt und habe es dann durchgezogen. Meine Tochter ist sehr sehr willensstark und der erste abend und auch die Nacht waren schrecklich. Sie war furchtbar wütend und hat so schlimm geschrien und gewütet das es mir echt schwer gefallen ist aber ich wusste ich darf nicht nachgeben. Ich war ruhig und habe versucht zu trösten und da zu sein. Es ist erst 4 Tage her aber der Fortschritt ist enorm. Es dauert also nicht wahnsinnig lang. Unsere Nächte sind nich schwer aber das einschlafen mittags und abends klappt gut und sie fragt auch nicht mehr.

Für die Trauer und Wut muss verständnus da sein. Viel Ruhe Trost und liebe. Aber eben auch absolute Konsequenz.

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Hallo,

habe meinen Kleinen auch so mit 15 Monaten nachts abgestillt, habe es nach Grodon gemacht, im Endeffekt die "harte Methode", ich war zwar da, habe ihn getröstet, aber gestillt habe ich nicht. Er fand es 2-3 Nächte mehr als blöd, verständlich, aber ich wollte einfach nicht mehr! Und nach den ersten 3 harten Nächten, wurde es merklich besser. Er hat immernoch mal geweint, aber sich immer schneller beruhigen lassen, irgendwann auch Wasser akzeptiert. Wir wohnen in einer Doppelhaushäfte, die Nachbarn haben das bestimmt gehört, aber nun denn, die haben auch Kinder und wissen bestimmt, dass es eben mal so ist.

Ach ja, Schnuller, Flasche und Co wurde hier auch nie akzeptiert.

Zieh es durch, es wird hart die ersten Nächte, aber dann schnell besser!

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mein sohn war da auch eine ganz harte nuß. er wollte nachts ständig stillen. wurde es verweigert hat er gebrüllt als ginge es um sein leben. ich hab das nicht durchziehen können. letztlich bin ich drei tage und zwei nächte weggefahren als er 18 monate war und mein mann hat ihn in der zeit abgestillt. hat sehr gut und mit wenig tränen funktioniert. er trinkt jetzt aus der flasche milch zum einschlafen. aber seitdem gibt es auch immer mal nächte wo er durchschläft.
als ich wieder da war, hat er zwei, drei mal halbherzig gefragt und auch mal angedockt, als ich ihn mal nackt auf dem arm hatte. aber alles kein drama. als die milch bei mir dann komplett weg war, war für ihn das thema auch durch.

ich glaub für uns alle war das die nerven schonenste alternative.

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Ich kann mir schon vorstellen, dass es Mütter gibt, die das nervenschonend finden.

Was Dein Kind angeht, gebe ich zu bedenken, dass es nicht nur auf die Milch, sondern gleich auf die ganze Mama verzichten musste. Das ist nicht für jedes Kind nervenschonend.

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mit damals 18 monaten hattte der papa nun eine (fast) gleichwertige position und kann genau so gut trösten und sicherheit spenden wie die mama.

daher lief es bei UNS wirklich sehr undramatisch ab. zu der zeit konnte aber auch schon die oma vollkommen problemlos ins bett bringen.

aber ich gebe dir recht, wenn ein kind nur mama gewöhnt ist und der papa keine annähernd gleiche elternposition hat, ist es für das kind doppelter stress.

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Meine Große habe ich mit 17 Monaten abgestillt. Auf die gleiche Weise wie meine Vorschreiberinnen. Auch bei uns hat es 3-4 Tage gedauert.
Meine Kleine ist 15 Monate alt und nachts ständig am Stillen. Bei ihr wird es wohl aufs gleiche rauslaufen. Ich gebe ihr aber wohl noch ein paar Monate. Es ist unser zweites und letztes Kind :)

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Mein jüngster hat in dem Alter auch nachts noch sehr häufig gestillt.Ich habe dann angefangen,erst nachts abzustillen.Mein sohn braucht das stillen auch zum einschlafen,bzw. es ist ihm ein liebgewonnenes Ritual geworden.Ich möchte jetzt auch den letzten Schritt gehen und auch das Einschlafstillen abgewöhnen.Mein Sohn wird im Juli allerdings schon 3j alt und in dem Alter ist es doch nochmal anders.Bei uns müsste es so sein,das mein Mann ihn ins Bett bringt,aber der kommt leider meist viel zu spät.Ich muss es also auch durchziehen (sobald ich jetzt soweit bin) und einfach die Ansage machen,das wir jetzt nicht mehr stillen.
Ich wünsche euch viel Erfolg und das es nicht zu hart wird.
lg Julia