Hallo Leute!
wir versuchen, unserem Kind so lange wie möglich keinen (Industrie-)Zucker zu geben, aus diversen gesundheitlichen und erzieherischen Gründen. Es gibt so viele Studien dazu, wie schädlich zu viel Zucker ist, dass wir damit echt so spät wie möglich beginnen wollen.
Wir haben uns neulich das hier zugelegt:
http://www.amazon.de/Lecker-zuckerfrei-ohne-Schnickschnack-Kinderfreundliche/dp/1544199597
...und auch schon zwei Rezepte ausprobiert, die echt gut ankamen, erstaunlicherweise sogar bei Erwachsenen. Vielleicht sollte ich öfter sowas backen, was schnell geht.
Aber es wird natürlich immer schwieriger, die ganzen Kuchen und süßen Snacks von anderen Kindern zu ignorieren, insbesondere jetzt, wo die Trotzphase mit anderthalb so langsam im Kommen ist.
Wollte mal hören, ob hier sonst noch jemand Erfahrungen mit zuckerfreiem Essen gesammelt hat? Habt ihr erzieherische Tipps oder weitere einfache Rezepte?
LG
Erfahrungen mit zuckerfreier Ernährung
Hallo... ich finde euren ansatz sehr gut.. auch ich mache das.. und trotzdem durfte sie an ihrem ersten geburtstag schokokuchrn haben... :) danach gabs wieder nix mehr..
Ich denke die kunst liegt darin, dass eben ab und an was erlaubt sein soll, damit die Kleinen nicht völlig anders sind als alle Kinder, das merken sie ja recht früh..
Aber eine weile kann man das gut machen.. ein kleinen denkanstoss würde ich dir aber gerne mitgeben..! Auch pollierter Weizen ist reiner Zucker (sprich jegliche helle Pasta, und alles mit Weissmehl) ich habe das bis ca. 1 jahr auch gut weglassen können, dann aber mit Krippe nicht mehr umsetzen wollen und meine Kleine (jetzt 15 Monate) hat in den teller der anderen gezeigt, da wusste ich dass es Zeit ist, ihr auch davon zu geben.. daheim versuche ich aber meist Vollkornpasta zu machen, nicht immer aber meist..
Backen und süssen mal mit ahornsirup oder honig... oder banane.. du kannst dich auch in der TCM ernährung unschauen, da ist das eigentlich völlig normal, ohne industriezucker :)) viel Freude! Und nicht zu sehr verkopfen würd ich versuchen :))
Danke für die Denkanstöße!
In dem "Lecker und zuckerfrei ohne Schnickschnack"-Buch sind auch einige Ideen, wie man mit natürlich süßen Lebensmitteln arbeiten kann, z.B. Apfelmark oder Banane. Der Beerenkuchen, den ich daraus gebacken habe, war nur mit Himbeeren und Fruchtmark. Er wurde verputzt!
Also genießen geht ohne Zucker definitiv auch.
Es gibt ja mittlerweile genug Studien, die belegen, dass Fruchtzucker als Süßungsmittel genau so viele Nachteile hat wie Industriezucker.
Genießen OHNE Zucker finde ich super, aber dann sollte es eben auch ohne ALLE Zucker sein. Und das wäre für mich definitiv zu hart, das bei meinen Kindern durchzusetzen. Solange sie zuhause unter Muttis Rock sind, ist das vielleicht alles noch machbar. Aber schon in der Krippe geht es los, dass Kinder statt Obst ein Fruchtpüree mithaben, das nachträglich zum Obstinhalt mit Fruchtmark und Fruchtsüße "verfeinert" ist und den Kindern natürlich besser schmeckt als ein schnöder Apfel.
Wir haben einen Mittelweg gewählt: es gab immer "gesunde" Frühstücke für die Kita, also Vollkornbrot (nicht nur mit Zuckercouleur gefärbtes Möchtegern-Körnerbrot), dazu Gemüse und Obst. In Ausnahmen gab es auch mal einen Fruchtzwerg/Obstpüree. Milchschnitten habe ich ihnen allerdings bis heute weitestgehend verweigert, weil ich sie so ekelig übersüßt finde, dass ich mich meist weigere, sie zu kaufen
Heute sind die Kinder 9 und 11 und nehmen immer noch gesunde Brote mit, dazu Obst und Gemüse, aber es entzieht sich manchmal eben auch meiner Kontrolle, was vom Taschengeld im Supermarkt an Leckereien gekauft wird. DAs ist okay und ich denke, Kinder müssen lernen, auch selbst Verantwortung für sich zu übernehmen. Wir sprechen zuhause schon viel über Ernährung, vor allem weil ich auch übergewichtig bin und ich meinen Kindern genug Infos geben möchte, dass sie es besser machen können. Was sie daraus machen, kann ich nicht voll und ganz beeinflussen.
Meinem Kind Süßigkeiten auf Festen/Feiern vorzuenthalten und sie mit einem ungesüßten Dinkelkeks abzuspeisen, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Ich kann mein Kind doch nicht bewusst ausgrenzen wg. ein bisschen Industriezucker... Da muss man - finde ich - die Kirche auch mal im Dorf lassen.
LG
cori
Hey,
ich ernähre meine Tochter zwar nicht komplett zuckerfrei, aber fast. An ihrem ersten Geburtstag haben wir Waffeln gemacht und an meinem Geburtstag durfte sie auch mal ein bisschen vom Kuchen probieren. Sonst so im Alltag gibt es aber keinen Zucker. Sie ist jetzt 15 Monate alt und bisher funktioniert das problemlos. Ich finde nicht, dass man viel beachten muss. Sie geht allerdings zur Tagesmutter, die rein zufällig auch nur zuckerfreies Essen zubereitet.
Wenn ich mal für die Kleine backe, dann mit Banane. Und zu Joghurt oder Grieß oder sowas gibt's halt Obst oder Fruchtmark.
Liebe Grüße
Hallo!
Wir handhaben es so, dass es zu Haus nur Industriezuckerfreies Essen gibt und sie auswärts, wenn alle anderen Kinder Kekse essen, auch etwas haben darf. Wir fahren damit ganz gut!
Ich selbst backe Kekse mit Apfelmus oder Banane, genau wie Kuchen.
Sie kann sich noch nicht beschweren und einige Dinge verschmäht sie auch freiwillig: Kuchen zum Beispiel. Waffeln hingegen mochte sie sehr.
Fruchtsäfte usw verbiete ich auch außerhalb konsequent, da ich es als unnötige, flüssige Kalorien ansehe.
Ich habe allen Verwandten gesagt, dass sie zu Ostern bitte kein Süßkram schenken sollen. Das Augenrollen einiger Leute ist mir da egal ;) Es ist mein Kind und basta.
Die Zeit in der sie selbst Süßes einfordert kommt früh genug und dann müssen wir uns damit auseinandersetzen aber bis dahin habe ich die Zügel in der Hand und fertig.
Ich will nichts rigoros verbieten, sehe aber auch keinen Sinn darin, ihr von MIR aus Schokolade anzubieten?!
Alles Liebe!
Ich finde den Ansatz einer zuckerarmen Ernährung nicht schlecht. Allerdings halte ich es für beinah unmöglich, ein Kind zuckerFREI zu ernähren. Zucker findest du ja in fast allen industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln. Auch in Wurst, Käse, Salaten, Marinaden, Salatsaucen, etc. findet sich Zucker.
Bei Babys kann man noch recht gut Einfluss nehmen. Spätestens ab dem Kindergarten wird das aber nicht mehr funktionieren, wenn das Kind in der KiTa Essen bekommt oder dann auch diverse Feste anstehen. Auch äußern die Kinder bereits mit 3 Jahren sehr stark ihren Willen und ich denke, dass man sie nicht davon abhalten kann, Kuchen, Kekse oder Eis zu essen, wenn alle anderen drum herum es bekommen. Das ist wahrscheinlich auch nicht besonders sinnvoll, denn Verbotenes ist ja bekanntermaßen am beliebtesten.
Auch wenn andere schreiben, es sei der letzte Quatsch, halte ich eine möglichst lange zuckerfreie und danach zuckerarme Ernährung für sehr sinnvoll. Wir versuchen immer das Mittelmaß zu finden, dass es nicht gerade dadurch dass unsere Kinder es kaum bis gar nicht bekommen, besonders attraktiv wird.
Das bedeutet, wir verbieten keinen Kuchen, den es bei anderen gibt, wenn wir zu Besuch sind. Wir kaufen vor allem selbst keinen Süßkram. Ab und an ein Eis im Sommer gibt es schon. Aber dadurch dass es nicht normal ist, Süßigkeiten zu kaufen, kommt unser Kind mit 3,5 Jahren noch nicht auf die Idee danach zu fragen. Er fragt nach Obst oder Rosinen oder Ähnlichem. Er fragt auch mal, ob wir backen können. Da versuchen wir dann ohne Zucker zu backen. Aber ich schiebe keinen Riegel davor, wenn wir zu Besuch sind und er da etwas bekommt. Außerdem darf er, wenn seine Freunde Süßes dabei haben, etwas davon abbekommen, wenn sie teilen möchten. Das ist aber nicht so häufig der Fall. Wenn er bei Fremden etwas sieht, möchte ich nicht, dass er das bekommt, auch wenn diese Leute ihm etwas geben würden. Das ist mir dann wieder zu häufig und oft haben die Leute auch echt den größten Müll dabei. Mit dieser Aufteilung fahren wir ganz gut. Unser Sohn akzeptiert das gut, dass er bei Fremden nicht mitessen soll und dass wir keine Süßigkeiten zu Hause haben, findet er normal. Sonst funktioniert bei den Kleinen ja auch oft ganz gut Alternativen anzubieten. Also Kind sieht einen Snack von einem anderen Kind und man sagt, das gehört dem Kind, aber wir haben ein paar XXX für dich dabei.
Da vertrittst Du doch EXAKT die Meinung der Userin, die über Dir schrieb, dass eine zuckerfreie Ernährung der letzte Quatsch sei.
Sie hat im Ergebnis genau das selbe wie Du geschrieben, vielleicht hast Du es nur nicht verstanden.
Finde ich nicht, wie kommst du zu der Annahme?
"Der letzte Quatsch" ist eine stark verallgemeinernde, arrogante Aussage, die scheinbar auf genau einem einzigen Beispiel basiert, und zwar das eines "bekannten" Kindes.
Der o.g. Kommentar schildert hingegen eigene, pragmatische Erfahrungen aus erster Hand, ohne dabei gleich den eigenen Ansatz als den einzig richtigen hinzustellen.
Außerdem lese ich dort den Willen heraus, das Kind auf eine gesundheitsförderliche Weise zu ernähren.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass eine zuckerfreie Ernährung überhaupt möglich ist, außer, ihr kocht und backt tatsächlich ALLES selbst und schlachtet selbst.
Zucker ist mittlerweile überall drin, in fast jedem Brot, in fast jedem Brötchen, in sehr vielen Wurstsorten, in Gemüsebrühe-Pulver usw., um nur Einiges zu nennen.
Und dann schreibst Du, es wird schwieriger, die Snacks von anderen Kindern zu ignorieren.
Das stimmt. Und in der Kita wird es dann unmöglich.
Und spätestens da sollte man sich fragen, ob diese extreme Ablehnung gegenüber Industriezucker tatsächlich sinnvoll ist.
Meine Schwester hat ihre beiden Kinder in den ersten Lebensjahren fast komplett zuckerfrei ernährt.
Ergebnis waren 2 ältere Kinder, die sich entweder heimlich zu Hause oder aber bei Freunden/Verwandten bergeweise die Süßigkeiten reingeschaufelt haben, weil sie zu Hause ja verboten waren.
Viel wichtiger finde ich, seinen Kindern ein vernünftiges Maß beizubringen.
Alles Verbotene schmeckt doch 3x so gut.
Bring Deinem Kind lieber von klein auf bei, dass Süßigkeiten lecker und auch nicht verwerflich sind - so lange man sie in Maßen genießt. Wer sich überwiegend gesund ernährt, dem schadet auch nicht die Kugel Eis oder das Stück Kuchen am Wochenende.
Arbeite nicht mit Verboten, sondern wecke viel mehr die Lust auf Obst, Gemüse und Vollwertkost. Probiert viele verschiedene Sachen aus, pflanzt eigenes Gemüse an, kocht zusammen.
Und dann ist es auch nicht schlimm, wenn es zwischendurch Süßes gibt.
Genau, meiner Erfahrung nach lernen solche Kinder durch verbote nie, sich richtig zu regulieren und stopfen sich dann heimlich voll. Das ist ja irgendwie schon eine Form von Essstörung.
Darf ich fragen, welche "erzieherischen" Gründe zu Grunde liegen?
Ich finde es wichtig, Kindern einen gesunden Umgang mit allen Lebensmittelgruppen zu lehren. Ich denke sogar, dass es absolut wichtig ist, Kindern da nichts vorzuenthalten da sie sonst nie richtig lernen, sich zu regulieren. Ergebnis sind dann gerne solche "Geier" die sich bei jeder Gelegenheit außer Haus die Bäuche voll schlagen. Ich kannte da so zwei Kandidaten in meiner Kindheit wo die Eltern zu Hause nichts süßes duldeten.
Ich denke, die Menge macht das Gift. Und wenn ich dann höre, von wegen der böse Industriezucker, dann wird aber Kiloweise Trockenobst, Banane, und diverse Syrups verwendet, dann kann ich nur mit fem Kopf schütteln.
Ich denke, auch hier sollten wir als Eltern mit Vorbild voraus gehen. Biete deinem Kind eine gesunde und ausgewogene Ernährung und dazu gehört für mich auch mal eine kleine Sünde. Beim Essen geht es doch nicht nur um Nahrungsaufnahme, es sollte auch Spaß machen.
Ich kann die Unterstellung, man enthalte dem Kind mit zuckerfreier Ernährung sonstwas vor, nicht nachvollziehen. Was soll das denn genau für ein furchtbarer Verzicht sein?
Wenn überhaupt, enthalte ich damit die Gewöhnung an unnatürlich süßes Zeugs vor. Ich kenne so viele Kinder, die den billigsten Schokoriegel dem (unbestritten gesünderen und meiner Meinung nach auch leckereren) Obst vorziehen, einfach weil er mehr Kristallzucker enthält. Das hat übrigens nichts mit freiem Willen zu tun, sondern mit einer hartnäckigen und schamlosen Süßigkeiten-Werbeindustrie und Verwöhnung.
Oder die vielen Zahnarztbesuche und den Milchzahn-Karies, den enthalte ich meinem Kind damit sicher auch vor. Und den Typ-2-Diabetes.
Ja, die Menge macht das Gift - aber recherchiert doch einfach mal.
Bei Zucker liegt die maximal empfohlene Tagesmenge bei 6 Teelöffeln (für Erwachsene!) - eine Menge, die man mit viel Obst und dem versteckten Zucker, der leider auch in Nichtsüßigkeiten drin ist, locker voll kriegt.
Darüber hinaus sind sich Experten einig, dass Zucker gesundheitsschädlich ist.
Ich betrachte es als meine Verantwortung, meinem Kind nicht bewusst gesundheitsschädliches Essen zuzuführen. *Gerade* weil ich ihm ein gesundes, freies Leben wünsche!
Moin,
Aber warum ziehen denn diese Kinder den Schokoriegel dem Obst vor? Du folgerst einfach "weil es am Kristallzucker liegt" und ignorierst positive Berichte von Eltern deren Kinder Zugang zu solchen Dingen haben weil sie nicht in Dein Weltbild passen.
Der Fehler liegt doch oft am Elternhaus, wenn die ihre Kinder gesund ernähren wollen aber selber nur Apfel und Banane und bestenfalls Birne kennen, sie selber nicht mit gutem Beispiel voran gehen und dadurch erst alles verkorksen.
Eine Freundin arbeitet in einer Einrichtung für verhaltensauffällige Kinder, was die manchmal erzählt ... meist sind die Eltern die am lautesten nach Obst zur Nachmittagspause schreien die die am dümmsten schauen wenn sie beim Besuchstag dann selber Obst zur Kaffeepause essen müssen. Das das nix wird ist doch klar.
Unser Lütte ist nichtmal 3, hat hier seine Packung Schokobons und Fruchtgummis frei zugänglich und seit dem Wochenende kein einziges Mal in eine seiner Dosen gelangt! Ich komm an jeder Quengelreihe an den Kassen vorbei ohne Zirkus, aber ich hab schon oft mit hochrotem Kopf einen Apfel oder eine Gurke kaufen müssen weil er sie einfach im Laden angebissen hat. Kuchen isst er nur wenig Sorten, er holt sich oft seine Birne beim gemeinsamen Kaffee.
Dazu kommt das Fruchtzucker und Malzzucker noch gesundheitsschädlicher sind als Kristallzucker und nur im frischen Obst gegessen werden sollen, sobald man das ganze verbackt oder verkocht verliert man die positiven Eigenschaften die den Konsum von Fructose rechtfertigen und machts nur noch schlimmer! Im Trockenobst wirds noch deutlicher. Da ist der Butterkeks gesünder als der "gesunde" Fruchtriegel!
Du widersprichst Dir selber. Du gehst davon aus das Kristallzucker quasi süchtig machen kann, aber anstatt Deinem Kind einen verantwortungsvollen Umgang mit diesem in Deinen Augen riskanten Lebensmittel beizubringen hältst du es davon fern bis es in einem Alter damit Kontakt hat in dem Du keinen erzieherischen Einfluss mehr haben wirst. Denkst Du im Ernst das geht gut? Nein, denn dann wird es in einem Alter sein in dem eh alles was die Eltern gesagt haben doof ist und man es besser weiß, und was dann die Folge sein wird kann man sich nur ausmalen bzw ich muss es mir nicht ausmalen habs im eigenen Freundeskreis erlebt.
LG
Pikku
Ich hab die Erfahrung gesammelt, das Kinder die zuhause keine Süßigkeiten bekommen sich dann wenn sie wo Besuch sind wie die Schweine aufführen, alles in sich reinstopfen, betteln und später dann ihr gesamtes Taschengeld dafür auf den Kopf hauen.
Ich finde also man sollte es nicht übertreiben. Man kann durchaus drauf achten und wenn ihr für zuhause eine leckere Alternative habt ist das super. Trotzdem würde ich Zucker nicht generall ablehen. Weder zu Hause und auch nicht bei anderen.