Kind ist ein Rüpel im KiGa

Huhu,
Ich bin am Montag von der Erzieherin meines Sohnes darauf hingewiesen worden, dass ein Gespräch nötig wäre, leider möchte sie dieses erst nach den Osterferien führen....

Mein Sohn (3, wird im Mai 4 Jahre alt) soll sich im Kindergarten wohl unausstehlich verhalten.

Ihre Worte waren: Er könne überhaupt gar nicht teilen, haut die anderen Kinder in solchen Fällen auch (teilweise sogar mit Spielzeug), ärgert permanent und widersetzt sich allen regeln!

Ein absoluter Rüpel, der nur nach seinen eigenen Regeln spielt!

Heute als mein Mann ihn abholte, hat er wohl sogar die Kamera der Erzieherin in der Hand gehabt und die Batterien rausgenommen!

Ich hatte am Montag dann ein Gespräch mit ihm geführt. Er konnte/wollte mir keine Gründe nennen, schien aber zu verstehen das sein Verhalten falsch ist.

Von der Erzieherin erfahre ich ja leider auch nicht mehr.

Als mein Mann sie dann heute drauf ansprach, ob schon eine kleine Besserung aufgetreten sei, meinte sie nur, "Dazu sage ich lieber nichts". #schock

Nun zu meiner Frage: Wie kann ich das Verhalten meines Sohnes im Kiga beeinflussen?

Zuhause ist er absolut NICHT so!!! So ein Verhalten hat er NOCH NIE an den Tag gelegt, auch nicht wenn er bei anderen Kindern zum spielen ist und Mama und Papa nicht dabei sind und auch im alten Kiga war sein Verhalten nicht so!

Er hat Grenzen, sagt bitte und danke. Er spielt viel mit anderen Kindern und ist auch im teilen ganz normal, er gibt nicht alles ab, klar, aber teilen an sich war nie sein Problem!

Er hört auch wenn wir etwas sagen und ist eigentlich ein sehr umgänglicher Junge!

Daher ist diese Situation nun wirklich neu für mich und weil das Gespräch im Kiga ja noch so lange warten soll, weiß ich mir gar nicht zu helfen!

Könnt ihr mir ein paar Tipps geben? Und wie kann es überhaupt sein, dass er im Kiga so anders ist? So kenne ich meinen Jungen nicht. #schmoll

Vielen Dank und ganz liebe Grüße

1

Also erst mal:

Dass Kinder sich in der Kita ganz anders benehmen als zu Hause, ist völlig normal.

Die meisten Kinder essen in der Kita, was sie zu Hause nicht einmal anfassen würden.
Meine beiden sind die reinsten Engel in Kita und Schule, dafür hab ich dann zu Hause Zickenalarm.

Einfluss auf sein Verhalten in der Kita hast Du nur indirekt.

Wenn er sich dort daneben benimmt, dann muss das auch dort vor Ort und sofort geklärt werden und nicht hinterher zu Hause. Als erstes müssen die Erzieher versuchen herauszufinden, WARUM er sich so benimmt. Welche Situationen lösen das Schlagen aus? In welchen Momenten widersetzt er sich gezielt Regeln und welchen Regeln?
Erst wenn sie die Ursache gefunden haben (und das ist IHR Job, nicht Deiner, Du machst das gleiche zu Hause, wenn da PRobleme auftauchen), DANN geht man daran, ihm Alternativen aufzuzeigen/anzubieten, damit das nicht mehr nötig ist.

Wenn ihr zu Hause nicht besonders streng seid und er sich da keinerlei Verfehlungen leisten darf oder z.B. ihr Eltern ständig streitet oder sonst eine massive belastende Situation aufgetaucht ist, dann würde ich davon ausgehen, dass das Problem in der Kita liegt und dort gelöst werden muss. Was ist in dieser Kita anders als in der letzten (warum war ein Wechsel notwendig?), in welchen Situationen hat er Probleme, wie fühlt er sich da?...

Insofern würde ich in das Gespräch nicht als "Sündiger" gehen, der sein Kind falsch erzogen hat, sondern als besorgte Mama, die fragt, womit in der Kita Dein Kind überfordert ist, dass es zu so einem Verhalten kommt. Vermeide aber auch Vorwürfe an die Erzieher, selbst wenn sie sich offenbar etwas unprofessionell verhalten, sondern bleib dabei, dass ihr an einem Strang zieht, die Ursachen erforscht und Lösungen findet.
Wenn die Erzieher eine oder mehrere professionelle Beobachtungen mitbringen, dann kannst Du vielleicht anhand des Ablaufs helfen zu entschlüsseln, was für ihn schwierig war.
Sollten sie das nicht tun, die Auslöser aber auch nicht kennen, kannst Du ja mal eine Beobachtung anregen.

2

Ach ja, so war meiner auch früher. Da alles pädagogisch wertvolle Säuseln nicht geholfen hat, auch nicht die no blame approach und er auch nicht "überfordert" war, habe ich es auf die altmodische Art gemacht und ihm gesagt, dass ich jetzt jeden Tag beim Abholen die Erzieherinnen fragen werde, ob er gebissen, gekratzt, gehauen oder was nach jemandem geworfen hat, und wenn er das getan hat, bleibt der Fernseher am Abend aus. ;-)

Habe das auch so durchgezogen und er hat einmal ausprobiert, ob ich es ernst meine und danach wurde es schlagartig besser. Habe jetzt einen fast fünfjährigen mittlerweile sehr verträglichen und beliebten Jungen zu Hause und im Kindergarten. ;-)

4

Hat bei uns auch funktioniert, nur mit vorlesen...

5

:-)

Wir haben bei uns die Regel, dass Vorlesen nicht als Strafe gestrichen werden kann. ;-) Auch Playdates und Sport nicht.

Aber die übliche halbe Stunde Fernsehen am Abend durchaus und auch an mehreren Tagen hintereinander.;-)

3

Egal, wie sich dein Sohn in der Kita benimmt, finde ich das Verhalten der Erzieherin unmöglich! Rückmeldung geben finde ich völlig okay, aber das WIE spielt für mich eine große Rolle. Über Probleme des Kindes sprechen, aber dann das Gespräch erst Wochen später führen wollen.
Wenn ich euch einen gut gemeinten Rat geben soll: Raus aus diesem Kindergarten!

6

Huhu,

Vielen Dank erstmal für eure Antworten! :)
Ich gebe hier mal eine Sammelantwort zu den Fragen die noch offen sind.

Der Grund für den Kiga wechsel war der, dass wir umgezogen sind und der alte Kiga nun leider zu weit (60 km) entfernt ist.

Ich habe mir nun auch einige Fragen, die ich bei dem Gespräch den Erzieherinnen stellen möchte, notiert.

Zuhause hat unser Sohn klare Grenzen und einen geregelten Tagesablauf, ich versuche es bis zu dem Gespräch nun auch mal so, wie ihr mir geraten habt: Abends kein TV wenn er sich im Kindergarten schlecht benommen hat.

Mir wäre es zwar lieber, wenn er direkt im Kiga bei Fehlverhalten eine Strafe ala 'Auszeit' bekommen würde und ich ihn nicht im nachhinein bestrafen müsste, aber schaden kann es bestimmt nicht.

Ich werde hier nach dem Gespräch noch mal eine Rückmeldung geben, und auch, ob etwas gefruchtet hat.

Man muss ja auch sagen, dass mein Sohn grade einige Umstellungen mitmachen 'muss'. Umzug, neuer Kiga, Geschwisterchen unterwegs.

Wir reden viel mit ihm und versuchen ihn auch gut auf seine Schwester vorzubereiten und der Garten zum spielen, ein größeres Zimmer, das ist natürlich auch toll, aber man muss eben auch sehen, dass es viel für ein kleines Kind ist.

Uff, so, ich hoffe ich habe jetzt erstmal alles, was mir noch wichtig erschien, geschrieben. :)

Liebe Grüße!