Kind liebt seine Mama nicht so?...

Hey ihr Lieben,

meine Tochter ist fast 4 Jahre alt, war kein Wunschkind, da ihr Papa und ich erst 3 Monate zusammen waren, als ich schwanger wurde.
Wir haben uns aber gemeinsam für sie entschieden und uns auch auf die Geburt gefreut.
Diese verlief furchtbar chaotisch und endete in einem eigentlich unnötigen Kaiserschnitt.

Nach der Geburt ging es mir vor allem physisch sehr schlecht. Ich konnte unsere Tochter nicht stillen, sie verweigerte strikt die Brust und fühlte sich in meiner Nähe auch nicht wohl.... Bei meinem Mann schlief sie dagegen regelmäßig auf der Schulter ein.

Bei mir entwickelte sich eine handfeste Depression, da ich mich doch immer wie eine Versagerin fühlte. Ich war viel mit unserer Maus allein, mein Mann arbeitete viel. Ich war oft überfordert, da sie ein Schreikind war.... Ich hätte auch den ganzen Tag schreien können ... Ich hatte immer alles im Griff, aber hatte immer das Gefühl dass sie mich eigentlich nicht braucht.

Nach und nach ging es mir besser und unser Verhältnis ist mittlerweile stabil. Nicht so wie ich es mir wünschen würde... Ich wünschte ich könnte ihr mehr geben, ein positiver Mensch für sie sein.

Noch heute ist sie sehr zurückhaltend.... kommt von sich aus fast nie zum Kuscheln... Aber wenn Oma oder Papa da sind, sieht das gleich ganz anders aus.

Heute kam dann wieder eine Situation, die mich veranlasst, hier zu schreiben.
Ich habe sie eben in den Kindergarten gebracht. Dort haben die Erzieher mit den Kindern Interviews gemacht letzte Woche, mit Fragen zu Ihrem Eltern.
Bei der Frage was sie an ihrem Papa besonders mag stand: DASS ER IMMER MIT MIR SPIELT.
Bei der gleichen Frage im Bezug auf mich stand nur ein Fragezeichen.

Es hat mir so einen Stich ins Herz versetzt, dass ich weinend nach Hause gefahren bin.

Mir ist klar, dass ich als diejenige die immer da ist, sie schimpfen, sie erziehen muss, natürlich den undankbaren Part habe.

Mein Mann ist manchmal auch im Ausland, da sind wir oft ganz allein... ich unternehme gerne etwas mit ihr, drücke hier und da auch ein Auge zu, bin immer diejenige die mit ihr draußen Rad fährt, schwimmen geht, etc.

Aber momentan verzweifel ich ein bisschen.
Ich hatte dieses Gefühl schon immer dass ich eben akzeptiert werde von ihr, aber nicht wirklich gemocht.

Ich möchte zum Schluss noch sagen, dass ich die Schuld nicht bei ihr suche, sondern bei mir. Ich würde gerne etwas besser oder anders machen.... Ich habe Angst, dass sie sich nie im Positiven an mich erinnert...

Und ich weiß auch, dass dies ein sehr egoistischer Wunsch von mir ist....

Bitte sagt mir dazu was ihr sagen wollt oder könnt.

Und danke an alle die meinen Roman gelesen haben.

Liebe Grüße,

Juli

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Was möchtest du ihr denn mehr geben? Bzw was gibst du ihr denn nicht?
Und warum kannst du es nicht? Vielleicht solltest du dem auf den Grund gehen....

Wie hast du deine Depression überwunden - hast du das überhaupt? Vielleicht solltest du dir Hilfe holen, das alles mal besprechen.

Ich glaube auch nicht, dass dein Kind dich nicht mag. Jedes Kind liebt seine Mama, manchmal auch zum leidwesen des Kindes.

Aber vielleicht kann sie das dir gegenüber genausowenig ausdrücken wie du ihr gegenüber. Oder sie ahmt dich da sehr nach. Kinder erkennen ja schnell Muster. Wo wird sich umarmt, wo gibt man sich die Hand usw.
Vielleicht hat sich das bei euch so eingeschlichen.

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Hi du :)

Hast du dir schon Mal Gedanken darüber gemacht dir Hilfe zu holen?
Ich glaube dass du die brauchen könntest. Jetzt rein vom Lesen hört es sich an, als wärst du immer noch nicht über die Anfangszeit hinweg.
Kinder haben sehr feine Antennen und wenn du ständig das Gefühl hast, dass euch da was im Weg steht und das dich dein Kind gar nicht bräuchte ( was Blödsinn ist) dann merken die dass irgendwas nicht ok ist.

Allerdings ist es auch nicht unbedingt ungewöhnlich, dass andere Personen stürmischer begrüßt werden, als die Mami, die ja immer da ist. Mein Sohn rennt auch als freudestrahlend auf Oma und Opa zu, er sieht sie auch täglich und wenn er mal dort ist und ich komme dann dazu, guckt er auch nur kurz hoch und spielt dann weiter.

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Vielleicht wäre es der erste Schritt in die richtige Richtung, dir nicht die Schuld zu geben? Wahrscheinlich gehst du schon mit einer entsprechenden Erwartungshaltung an die Sache ran, und das merkt deine Kleine. Niemand hat Schuld, du kannst nix dafür, dass die Geburt so blöd gelaufen ist und du hinterher Depressionen hattest. Ich würde mich an erster Stelle mal an den Kinderarzt wenden, vielleicht solltet ihr das ganze Problem mal professionell angehen.

So wie Kinder die Liebe der Eltern brauchen, genauso brauchst du die Liebe deines Kindes - das ist nicht egoistisch. Hör bitte auf, dich schlecht zu machen.

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Ich glaube das es sogenannte "mama kinder" und so genannte "papa kinder" gibt.

Ich war immer das absolute mama kind, ich kenne einige die vergöttern papa.

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Als erstes solltest du dieses Geburtsproblem vergessen. Ich glaube nicht an Probleme die durch dieses oder jenes Geburtserlebnis entstehen.
Alle mit Kaiserschnitt loben die natürliche Geburt in den Himmel und alle mit natürlicher Geburt finden trotzdem immer Probleme.
Die Geburt unserer Tochter war auch nicht super, obwohl sie auf natürliche Weise auf die Welt kam. Stillen klappte nicht und die ersten Wochen hat sich fast ausschließlich mein Mann um sie gekümmert.
Heute bin ich mir sicher, dass ich eine Depression hatte, aber mittlerweile (unsere Tochter wird jetzt vier) läuft es sehr gut. Ich habe für mich beschlossen, dass ich einfach nicht der Babymensch bin. Die Situation hat sich bei uns entspannt, als sie etwa zwei Jahre alt war.

Wahrscheinlich ist es einfach so, dass sich deine Angespanntheit am Anfang übertragen hat. Deine Gedanken über die Geburt die nicht so war wie du sie wolltest und überhaupt über das Kind das eigentlich noch nicht 100% gewollt war, haben da sicher mitgemischt.
Und jetzt ist sie vielleicht einfach ein "Papakind". Solche Kinder gibt es eben. Grad wenn Papa oft weg ist, bist du der "Normalfall" und uninteressant. Auch, dass die Großeltern bevorzugt werden, ist meist so.

Warte mal ab und entspann dich. Wenn du das nicht kannst, dann such dir Hilfe. Vielleicht ist es für dich das richtige, dich einfach mal auszusprechen.

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Hallo!

Ich kann deine Gefühle gut verstehen. Mir geht es ähnlich und ich leide sehr darunter.

Bei mir hat es einen anderen Hintergrund. Meine Mutter hat mich mit wenigen Wochen an meine Oma abgegeben. Sie war mir fast nie eine Mutter. Meine Oma war aber auch nicht wirklich eine gute Ersatzperson. In meiner Familie ging es immernur um die Aussenwirkung. Hinter der Fassade sah es oft sehr traurig aus. Meine Oma hat sich später mit meiner Mama gegen mich verbündet. Als ich mich dann distanziert habe, hat meine Oma etwas sehr verletzend es zu mir gesagt

"Dann musst du dich ja nicht wundern, wenn deine Tochter auch nichts mit dir zu tun haben möchte".

Dass das Quatsch ist, ist mir klar. Aber es macht die aktuelle Situation noch ein bisschen schmerzlicher.

Ich habe mittlerweile zwei Töchter für die ich alles Gebe. Die erste Geburt war sehr schwer, weswegen Tochter 1 die ersten Stunden bei ihrem Vater und die Nächte bei den Schwestern verbrachte.

Mein Mann ist schichtbedingt auch viel zu Hause und macht viel mit den Kindern. Er ist auch weniger konsequent als ich. Genau, wie du es auch beschreibst.

Obwohl ich meine Kinder total oft drücke, küsse und umarme, zieht die Große schon immer extrem ihren Vater vor. Die Kleine fängt langsam damit an. Liebe zeigt die Große mir nur, wenn Papa nicht hier ist. Und ganz ehrlich, mir tut das so unendlich weh.. Ich versuche, es nicht zu zeigen, aber ich werde so oft zu Gunsten von Papa zurückgewiesen. Es ist schrecklich.

Ich habe nicht das Gefühl, dass ich das durch irgendein Verhalten begünstigt habe. Es ist vielmehr so, dass ich auch denke, dass es einfach Papa- und Mamakinder gibt... und ich habe Angst, dass die Zweite auch ein Papakind wird :-(

LG

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Danke nochmal für deinen ehrlichen und offenen Beitrag.

Deine Worte haben mich sehr bewegt und ich denke es ist mit das Schmerzhafteste was man als Mama erfahren kann.

Bei dir ist es allerdings nochmal viel dramatischer als bei mir.
Ich denke es ist vielleicht ein kleiner Trost zu wissen, dass man nicht alleine mit seinen Gefühlen ist.

Aber ansonsten greift gerade bei den Kindern wohl der Spruch:

Man kann den anderen nicht ändern, nur sich selbst....

Dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft.

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Bei uns war das eine Phase. Als unsere Tochter 3 war, sollte alles Papa machen.
Ins Bett bringen z.B.
Das hat sich komplett gewandelt.
Heute ist sie ein absolutes Mama-Kind.

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Ich danke euch allen für euere Antworten und verschiedenen Sichtweisen.

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Als meine Eltern sich trennten waren wir Kinder etwa 10, 6 und 3 (ich in der Mitte). Und ich war in den ersten Jahren alles andere al eine Papa Kind. Er durfte mich nicht hochnehmen - manchmal gar nicht hochnehmen.

Als sie die Trennung uns mitteilten haben wir unisono gesagt dass wir dann zu Papa ziehen wollen. Natürlich. Er kam abends nach Hause, hat ab und an Naschkram mitgebracht und mit ins gespielt. Wer will da bei Mama bleiben, die auf gesunde Ernährung achtet, die zum aufräumen zwingt, die Dinge verbietet und eben den Alltag mit uns erlebt.

Dass sie immer für uns da ist, und liebt - egal was wir machen und einfach die allerbeste ist, haben wir natürlich erst später wirklich verstanden.

Es war klar dass wir bei meiner Mama bleiben - mein Vater hätte das beruflich gar nicht machen können und das war auch gut so.

Was will ich damit sagen: Deine Tochter weiß noch gar nicht was du alles für sie machst, aber sie fühlt es. Die fühlt dass du immer da bist - deshalb kann sie sich lösen und offen für andere sein. Sie wird es dir später auch noch zeigen können. :-)

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Danke dir!

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Ich glaube du bist sehr reflektiert und bemüht.
Für die schwere Babyzeit (Depression,Schreibaby) kannst du nichts und es ist überstanden.
Du solltest versuchen positiv nach vorne zu blicken und barmherziger mit dir zu sein.
Du bist bestimmt eine gute Mama.
Es ist oft so dass Mädchen vor allem die ersten Jahre an Papa hängen und teilweise sogar mit Mama konkurrieren.
Die Phase geht ungefähr bis zum 6.Lebensjahr.
Ist bei Jungs genau umgekehrt.
Mach dir nicht zu viele Sorgen.lg

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Dankeschön !