an die mehrfach-mamas

ich muss mal etwas ausholen.
bevor mein sohn geboren wurde, empfand ich es als ganz normal und unproblematisch, dass man mehrere kinder hat. mittlerweile ist mein sohn 26 monate und das thema kind nr. 2 wird aktueller, bzw. wird auch schon locker geübt.

vor einiger zeit fing ich an zum thema geschwisterkind in diversen "mama-blogs" zu recherchieren und holte mir meinungen im freundeskreis. was ich las und hörte führte bei mir, überspitzt ausgedrückt, zu dem eindruck, es gibt nichts schrecklicheres was ich einem kleinkind antun könnte als ihn zum großen bruder/schwester zu machen.
nun kommt hinzu, dass mein sohn sehr an mir hängt und immer befürfnissorientiert erzogen wurde. wir schlafen im familienbett und er braucht noch seeehr viel körpernähe.
nun hab ich schon häufiger so sachen gehört, wie: da muss er sich dann eben dran gewöhnen, dass das nicht mehr geht oder man muss sich eben erst abnabeln um sich neu zu finden.
aber will ich das? er ist doch noch sooo klein. und vorallem muss ich das? kann ich nicht beiden kindern gerecht werden?
lieber mehrfach-mamas, wie habt ihr die situation erlebt und empfunden?

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Es ist schwierig, weil eben doch Mal ein Kind warten muss, zu kurz kommt. Bei uns hat aber der Größe damit viel weniger Probleme als Nr 2. Sie kam gefühlt mit Eifersucht auf die Welt, obwohl sie es ja nicht anders kennt. Aber auch wenn es anstrengend ist, ich würde mich immer wieder für ein zweites entscheiden.

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Huhu,

mein Großer war 30 Monate als der Kleine kam. Ja es war für ihn eine große Umstellung und auch in meiner Beziehung zu ihm hat sich etwas verändert. Bei uns hat der Papa nach der Geburt des Kleinen sehr viel Zeit auf den Großen verwendet um es abzumildern, dass Mama erstmal eine Zeit lang weniger Zeit hat. Aber auch als mein Mann nach einem Monat wieder arbeiten gegangen ist und ich mit beiden Kindern den ganzen Tag zuhause war (der Große kam erst mit 3 in den KiGa) hat es geklappt.

Das Schönste ist, die ehrliche, intuitive, bedingungslose Liebe zwischen den Brüdern zu sehen. #herzlich#herzlich Wie der Kleine den Großen anhimmelt als ob er ihn für die Entthronung entschädigen wollte. Und man hat das Gefühl, dass dieses besondere Band zwischen den Geschwistern sehr stark ist. Und genau dafür haben wir einen Abstand unter 3 Jahren gewählt, damit dieses Band durch gemeinsame Zeit (gemeinsames Spielen, hoffentlich ähnlichere Interessen...) gestärkt wird und so beide einen Partner in ihrem Leben haben.

Zu den praktischen Dingen: Ich bin sicher kein Musterbeispiel für bedürfnisorrientierte Erziehung, aber ich bemühe mich. Ja, seit ich zwei Räuber hier haben, reißt mir auch gelegentlich der Geduldsfaden, was mir vorher mit einem Kind nicht passiert ist.

Das Schlafen im Familienbett klappt hier zu viert. Auch das erfordert manchmal ein bisschen Arbeit. Wir begleiten die beiden meistens zu zweit in den Schlaf. Momentan bin ich viel damit beschäftigt den kleinen immer wieder hinzulegen, während mein Mann den Großen immer wieder zur Ruhe ermahnt. Aber trotzdem empfinden wir das Familienbett als Bereicherung und Erleichterung. Und heute zum Beispiel habe ich beide alleine hingelegt! Yeay! #huepf

Aber Du hast schon Recht, das zweite Kind schmeißt noch mal alles über den Haufen. Man ist in diesen ganzen praktischen Sachen nicht mehr so ungeübt wie beim Ersten, dafür muss man eben lernen mal ein Kind warten lassen. Das kann man ja auch liebevoll tun. Ich habe immer beide bei mir und erkläre viel. Singe oder rede mit dem Kind, das z.B. gerade warten muss, weil der Bruder gewickelt wird...
Und wenn ich manchmal 1-Kind-Familien sehen, dann denken ich "Ach, haben die es leicht". Man sollte es sich schon genau überlegen, aber ich empfinde es für meinen Großen als Geschenk. Für mich ist es halt anstrendender.

Wenn Du konkrete Fragen hast, kannst Du gerne schreiben.

Alles Gute!

Jelinchen mit Sohn (3,5J) und Söhnchen (14M) #winke

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Ich hätte es nicht besser formulieren können. Alles was du geschrieben hast, kann ich so unterschreiben. Besonders den 2. Absatz. :-)

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Achso meine sind 22 Monate auseinander.

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Die frage stell ich mir auch momentan, Leon ist 1,5 jahre und ich bin seid gestern im ersten Üz. Seit 2 wochen schläft er in seinem Bett mittags und abends und sobald mein mann und ich ins bett gehen wird leon sobald er wach wird dazugeholt, zudem stille ich ihn noch. Meine angst ihm nicht gerecht zu werden und er seine geliebte Titti teilen oder sogar aufgeben muss wenn ich keine milch mehr habe in der ss. Ich hoffe ich schaff es

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Huhu,

Also mein Großer war auch immer recht anhänglich.... als er 22 Monate alt war, kam der Kleine.... hatte anfangs auch bedenken....
und klar, er hat ein paar Wochen gebraucht, um sich an den neuen Mitbewohner zu gewöhnen.... aber das habe ich auch...
mittlerweile sind die zwei 21 Monate und 3,5 Jahre.... und ich hätte ihm kein schöneres Geschenk machen können, als seinen kleinen Bruder :-)
Klar streiten sie ab und an, aber wer tut das nicht, und meistens spielen sie soooo schön zusammen.... waren grad im Urlaub auf nem Campingplatz, und naja, Vorsaison und tote Hose, kaum Kinder zum Spielen.... war den beiden aber total egal, weil sie ja immer nen Spielkameraden dabei haben :-D
Naja, und Familienbatt kann man auch zu viert praktizieren.... Kinderwagen hatte ich dann nen Geschwisterwagen, und Tandemgestillt habe ich auch, das hat die Eifersucht ziemlich in Grenzen gehalten....

vor einer Weile hat meine Cousine ein Baby bekommen, und der Große hat gleich gefragt, ob der Storch ihm wohl auch noch ein Schwesterchen bringen würde :-)
Also wenn du möchtest, warum nicht?
Alles Gute euch
Lg

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Ist denn mal kurz warten müssen oder warten lernen so schlimm? Dein Sohn ist jetzt "schon" 26 Monate alt. Bei mir war da Kind 2 schon da...& später auch Kind Nr. 3. Nie hat ein Kind darunter leiden müssen. Dein Sohn wäre dann ja auch schon "älter". Mach dir nicht so viele Gedanken. Entweder willst du, oder du willst nicht.

Man wächst da Stück für Stück rein. Das klappt alles schon.

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Hallo,

naja, wenn man mehrere Kinder hat, kann man nicht für jeden sofort alles gleichzeitig machen, ich denke, das ist klar, oder? Wenn meine 3 alle JETZT trinken wollen, geht das nicht, ich kann nicht allen gleichzeitig was geben, aber das ist ja kein Drama, oder? Das ist ja bestimt jetzt schon so, wenn du gerade auf dem WC sitzt, muss er eben kurz warten. Insofern ja, es ist schon so, dass sie sich da etwas umstellen müssen, dass Mama nicht immer sofort kommt, wenn was ist. Aber natürlich kann man 2 oder 3 oder 8 Kinder lieben, das ist ja auch klar! Und natürlich wird man allen Kindern gerecht bzw. man versucht es ;-) Aber es wird sich was ändern. Ist auch klar. Aber es kommt auch sehr aufs Kind an, meine Große konnte sehr gut damit umgehen, als Nr. 2 bzw. Nr. 3 auf die Welt kam. Nr. 2 tat sich sehr schwer mit Nr. 3, aber vielleicht auch, weil der Abstand relativ klein war oder vielleicht einfach ihr "Naturel", weiß man nicht. Aber wegen solcher "Bedenken" würde ich nicht auf ein 2. Kind verzichten, es ist normal, dass man sich das fragt, aber es ist auch normal, dass sich etwas in euer Familie verändern wird, aber das muss ja nicht heißen zum NEgativen, oder?

LG

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Hallo,

meine Jungs sind 22 Monate auseinander. Wir schlafen zu viert im Familienbett (haben angebaut), das klappt super. Der große klebt vor allem nachts ziemlich an uns, deswegen schläft der kleine schon eher im Beistellbett.

Klar muss immer mal einer warten, ist hier aber kein Problem.

Ich finde es super mit dem Altersunterschied!