Zweites Kind? Seltsame Gedanken...

Hallo, momentan mache ich mir viele Gedanken über unser "Projekt Zweites Kind". Es steht außer Frage, dass wir ein zweites wollen. Wir lieben beide den Trubel, das Familienleben. Als unsere Tochter im Januar 2017 1 Jahr alt wurde, haben wir uns drauf geeinigt, dass wir spätestens ab ihrem 2. Geburtstag an einem Geschwisterchen arbeiten wollen. Das ist nun keine 4 Monate mehr hin. Die Zeit rennt und irgendwie beschleichen mich immer wieder so seltsame Gedanken :( Unsre Maus ist so ein unkompliziertes, fröhliches Wesen und war auch schon als Baby so pflegeleicht, sodass ich immer denke, so ein Glück kann man nicht zwei Mal haben. Ich habe Angst, dass Nummer 2 vielleicht ein Schreibaby werden könnte, das unsere Familie total auf den Kopf stellt. Dass ich dadurch unserer Tochter nicht gerecht werden kann und sie unter der Situation leidet. Sie ist eh sehr auf mich fixiert und ich denke es wird so oder so schwer für sie... Ich mache mir Gedanken, dass das zweite Baby vielleicht krank sein könnte (so geschehen im weiteren Bekanntenkreis), dass ich Nr 2 vielleicht unbewusst immer mit unserer Tochter vergleiche oder es schlicht und ergreifend aus irgendwelchen Gründen nicht so lieben kann wie unsere Tochter. Ich verdränge diese Gedanken immer wieder, aber umso näher der zweite Geburtstag rückt, desto häufiger kommen diese Gedanken. Es ist grad alles so schön. Kennt jemand auch solche Gedanken? Wir wollen nicht länger warten, dass der Abstand nicht zuuu griß wird. Klein wird er eh nicht, aber mehr als 4 Jahre sollten nicht dazwischen liegen und es muss ja auch nicht sofort klappen. Ich verstehe gar nicht woher diese Gedanken kommen. Vor der ersten Ss hatte ich keine solchen Gedanken, sondern hab mich einfach nur gefreut. Ich bin etwas ratlos und würde das ganze Thema gerne mit mehr Euphorie und Zuversicht angehen. Erzählt doch gerne Mal wie es bei euch war. Wie es mit dem zweiten Kind wurde. "Bereut" jemand die Entscheidung für ein zweites Kind? LG und vielen Dank für eure Erzählungen

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Hi, aktuell bin ich in der 30. SSW. Meine Tochter wird im Oktober 2.
ich habe genau die gleiche Gedanken, bis auf das ich das 2. eventuell nicht lieben kann. Werde ich ( und du sicherlich auch😉) aber ich hab so Angst vor einem Schreibaby. Ja ich denke auch, so ein Glück kann man nicht noch mal haben. Aber was ist die Alternative? Einzelkind? Nein, das kommt nicht für mich in frage. Also, werden wir hoffentlich alles schaukeln was auf uns zu kommt. Ich bete trotzdem dass das Universum gnädig zu uns ist.

LG Lilli mit Tessa

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Ich kann dir nur sagen, dass ich die ganz gleichen gedanken habe! Und umso länger das "warten" dauert desto mehr gedanken mache ich mir! Unsere tochter wird jetzt dann 3 und wir "arbeiten" seit januar an kind nr 2! Zum einen bin ich einerseits enttäuscht weil es noch nicht funktioniert hat und es gibt Monate da bin ich froh dass es noch nicht funktioniert hat! Es ist bei uns auch alles so einfach und schön und ich habe auch angst dass sich alles ändern wird! Vor allem weil meine Tochter nächstes Jahr in den kindergarten kommt und ich angst habe dass sie sich dann angeschoben fühlt! Aber andererseits denke ich mir es dauert jetzt schon so lange und keiner weiß wie lange ich noch warten muss denn wir wollten auch keinen zu großen abstand! Keiner kann sagen wie das baby wird oder wie das geschwisterkind reagiert! Und ich denke auch dass es normal ist wenn man sich beim zweiten viele gedanken macht! Am ende kommt es doch anders, wenn es nach unserem plan ginge dann wäre unser zweites baby schon da....

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Huhu,

wir haben einen Altersunterschied von 20 Monaten und ich hatte vor Geburt auch manchmal ähnliche Gedanken. Während der Schwangerschaft, die leider nicht ganz komplikationslos war, hat sich die Große zum Papakind entwickelt. Das war für mich auch eine Umstellung.

Wir sind jetzt seit 6 Monaten zu viert und ich kann nur sagen bereuen tun wir nichts. Wir lieben beide Mäuse, so unterschiedlich sie auch sind. Unser erstes Kind war ein Schreikind...wir waren also darauf eingestellt 😂 Die Kleine ist viel entspannter und ruhig. Sie schläft genau wie die Große bereits durch - man kann also auch 2x Glück haben.

So...das aber. Die Kleine hat eine angeborene Fehlbildung (Gaumenspalte) die man während der Schwangerschaft nicht erkannt hat. Sie hat unser Leben komplett auf den Kopf gestellt und sicher musste die Große öfters zurückstecken. Trotzdem bereuen wir nichts, das Leben mit 2 kleinen Kindern ist anstrengend aber zumindest bei uns lieben sich die beiden noch innig und sind so toll zusammen. Wenn wir nochmal vor der Wahl ständen würden wir nichts anders machen :-)

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Hi
Ich kann deine Bedenken sehr gut verstehen. Wir hatten uns eigentlich bewusst gegen ein zweites Kind entschieden (trotz Geschwistern auf beiden Seiten) und jetzt bin ich ungeplant schwanger & verlassen worden...
Ich habe mich bewusst für das Baby entschieden. Angst habe ich dennoch sehr.
Gerade sehe ich es im Freundeskreis, da geht es bei einem Freund seit Baby 2 drunter und drüber. Das Baby ist jetzt schon 5,5 Monate alt,komplett gesund (es wurde ALLES bedacht)
und wirklich nur am schreien. Es kann sicher nichts dafür...aber es ist schon für mich als Aussenstehende heftig und anstrengend. Die mussten ihr Leben wirklich ganz schön umstellen. Selbst auf kleinste Reize reagiert das Baby so extrem #zitter Sie sind echt super entspannt aber "einfach mitnehmen" hilft da nicht.
Das ältere Kind leidet auch unter der Situation :-( Echt nicht einfach. Sie sagen im nachhinein auch dass sie sich definitiv nicht genug Gedanken gemacht hatten um Kind 2.
Bei mir ist es schon zu spät. Ich hoffe einfach auf das beste.
Ich finde deine Gedanken nicht seltsam. Ich finde es eher seltsam sich KEINE Gedanken zu machen wenn es um so etwas geht..

GLG

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Hallo!

Ich konnte mir ein Einzelkind so gar nicht vorstellen, bin selber eines. Daher haben wir einen Altersunterschied von 18 Monaten und 3 Tagen.

Ich denke, dass man bei einem zweiten Kind schon die Wege zum Wickeltisch etc. vorgetrampelt hat und auch bei einem VIP-Baby gelassener ist.

Unsere Nr. 2 ist die Kompliziertere, hat 12 Wochen fast ausschließlich geschlafen und ist dann hoch gegangen, als alle anderen mit den Startschwierigkeiten durch waren.
Mein Schwiegervater nennt sie "die Kreischsäge", es gibt Situationen, in denen man sich wirklich auf den Kopf stellen kann und nichts hilft. Ich sehe noch die DELFI-Dame, gelernte Ergotherapeutin, den Maxi Cosi schuckeln. Ich wusste aber, dass nichts helfen würde und dass Baby brüllt bis es im Auto einschläft. ... Man nimmt es bei den 2. gelassener. Letztens bei Toys r us: Die Mädchen hatten die Ansage, sich eine Kleinigkeit auszusuchen. Nr. 1 wählte eine klitzekleine Playmo-Schachtel, Nr. 2 wollte eine große Stoffkate, obwohl sie kurz vorher die IKEA-Plüschkatze bekommen hatte... großer Anfall... Beendet wurde er mittels eines Friseur-Besuches. Da hat der Rat "aus der Situation nehmen" dann wirklich mal geklappt. Wenn jetzt ein Anfall droht, fragen wir Erwachsenen immer, ob die Dame zum Friseur muss. Aber dann hätte sie bald Glatze :-)

Nein, Nr. 2 ist großartig, Nr. 1 und Nr. 2 sind ein absolutes Team, der Altersunterschied ist super, alles gut.

Viel Glück
Gruß
Fox

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"Die Liebe einer Mutter ist ein Kreis, der mit jedem Kind größer wird", so wurde es mir einmal von einer Dreifachmutter erklärt und ich fand es sehr beruhigend.

Ich hatte ein sehr anstrengendes Baby (kein Schreibaby, aber mit Neo-Intensiv, 4 Monate komplett im Tragetuch und jetzt mit 2 braucht er sehr viel Input) und "Projekt #2" ist bei uns inzwischen weiter nach Hinten gerutscht. Wenn er 3,5-4,5 Jahre alt ist wollen wir wieder hibbeln, denn was ist, wenn das nächste Kind genauso ist?

--> du siehst, komplett unterschiedliche Erfahrungen und trotzdem die gleichen Ängste dem Ersten nicht (mehr) gerecht zu werden. Zumal ich in der SS schon ohne Kind auf dem Zahnfleisch ging...

Höre auf dein Bauchgefühl und stress dich nicht, denn dann wird es eh nichts.

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Huhu,

Als mein Großer 1,5j alt war, hab ich überlegt ob wir nicht wieder üben sollten. Aber der Bauch sagte noch nein. Ein paar Monate später sagte er ja und es klappte sofort. Und kaum wusste ich, dass ich schwanger war, dachte ich: " Sind wir blöd noch mal von vorne anzufangen. Jetzt ist der Große gerade so selbständig und pflegeleicht."

Nach der Geburt waren die Gedanken nicht sofort weg. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber ich bin einfach nicht so die Baby-Mama. Jetzt wo er Kleine 1,5j alt ist, ist es perfekt und wunderschön. Natürlich ist es anstrengend und sie streiten auch. Aber sie spielen auch schön und die Interessen werden immer ähnlicher. Man kann jetzt Dinge mit beiden zusammen machen (z.B. Kekese backen...).

Trotzdem schaue ich mir ein-Kind-Familien an und sehe auch deren Möglichkeiten viel intensiver auf das Kind eingehen zu können und natürlich auch ganz andere Sachen mit ihm unternehmen zu können.

Und dann jammern die ein-Kind-Mütter in den Ferien, dass sie dauernd mit dem Kind was unternehmen müssen. Dann lehne ich mich mit meinem Kaffee in der Hand auf dem Gartenstuhl zurück und schaue meinen beiden beim Spielen zu und die Welt ist wieder in Ordnung. ;-)

Hör auf Deinen Bauch. Alles (Einzelkind, kleiner Abstand, großer Abstand...) hat vor und Nachteile.

Alles Gute!

LG Jelinchen