Papakind extrem

Guten Morgen

mich interessieren einfach mal ein paar Meinungen.
Unser Sohn (2+) ist ein absolutes Papakind, war er schon immer und ist an sich auch kein Problem. Nur habe ich das Gefühl das wird immer schlimmer statt besser.
Er steigert sich da richtig rein und kann je nach dem bestimmte Situationen überhaupt nicht "genießen". Im Kindergarten spricht er schon den ganzen Vormittag davon dass Papa ihn abholt, wehe wenn nicht... Bei der Oma weigert er sich seinen Mittagsschlaf zu machen weil er den nur gemeinsam mit Papa macht, auf dem Spielplatz bekam er letzte Woche völlig unvermittelt einen Heulkrampf, wurde richtig hysterisch weil er zu Papa wollte, nachts kann er völlig panisch nach Papa aufschreien (trotz Familienbett),gestern nachmittag hat er über eine Stunde an der Haustüre auf Papa gewartet,...

Und nun fragen wir uns wie wir richtig reagieren: mit "Härte" nach dem Motto "Mama kann das genauso gut und jetzt ist eben nur Mama da" oder "nachgeben" und ihm wenn möglich seinen Papa Willen lassen.
Was können wir tun, dass er sich auch untertags besser lösen kann und sein Leben wieder mehr "genießen" kann?

#winke

1

Passt es für Deinen Mann so wie es ist?

Bei uns ist es anders rum, unsere Nr. 2 ist ein absolutes Mamakind. Das mit dem nächtlichen Aufschreien, obwohl ich daneben liege kenne ich gut und dass sie wenn ich mal nicht da bin zig mal nach mir fragt ist auch normal. Wir geben ihren Wünschen nach, wenn möglich. Aber ich gehe inzwischen auch wieder einmal die Woche in den Sport oder abends weg. Das akzeptiert sie inzwischen besser. Sie geht tagsüber problemlos in die Krippe und hat auch schon bei den Großeltern übernachtet.

Das mit untertags ist natürlich schwierig. Das hatten wir nie, da ich ja zu Hause war bzw. die Kinder normalerweise nachmittags zu Hause habe. Aber ich denke nicht, dass ihr wenn Papa da ist und Zeit habt, nicht unbedingt mit Härte durch greifen müsst.

Was mir noch einfältt, ist Papa (manchmal bedingt dadurch, dass er weniger da ist), der nachgiebigere? Dann würde ich vielleicht schon mal mit meinem Mann reden, dass ihr eine ähnliche Linie fahrt und Papa nicht deshalb bevorzugt wird. Oder jedes Mal wenn Du schimpfst oder ihm was nicht passt, wie Du es machst nach Papa gebrüllt wird, weil Papa manches Durchgehen lässt, was Du einforderst.

2

Das "Probelm" löst sich irgendwann von ganz alleine.
Bis dahin müsst Ihr bzw. Du geduldig sein und abwarten.

3

Das war früher bei uns auch so. Auf einmal änderte es sich dann und dann war Mama angesagt. Das ist bis heute so geblieben.

4

Meine beiden waren immer starke Mamakinder und sind das mit 6 und 9 immer noch.

Wenn ich abends weg bin, bekomme ich viele, viele Nachrichten von meiner Großen, wann ich denn endlich nach Hause komme und dass sie mich vermisst, also auch schon mehr als bei Kindern von Freunden der Fall ist.

Bei Euch finde ich die Ausmaße aber schon sehr bedenklich. Wenn ein Kind eine Stunde lang nur vor der Haustür hockt und nicht bereit ist zu spielen oder sich ablenken zu lassen, dann ist das schon ziemlich extrem.
Auch so ein hysterischer Heulkrampf auf dem Spielplatz ist schon etwas aus dem Rahmen.
Hast Du mal gefragt, was er denn in dem Moment mit Papa gemacht hätte, wenn er da gewesen wäre?

Was ich mir vorstellen könnte wäre, dass Dein Kind gerade Probleme mit Verlustängsten hat. Das ist auch ziemlich normal bei Zweijährigen, weil Phantasie und Gefahrenbewusstsein sich gleichzeitig zügig weiterentwickeln. Da sind sehr viele Kinder verunsichert und greifen nach dem, womit sie sich am sichersten fühlen.
Schwierig daran finde ich, wenn Dein Kind sich NUR mit Papa sicher fühlt. Das bedeutet für ihn, dass die ganze Welt zusammenbricht, wenn Papa wegbricht.

Insofern würde ich darauf bestehen, dass er auch Sachen mit Dir macht und ihn dabei ruhig ein bißchen "umwerben". Vielleicht kannst Du auch ein gemeinsames Hobby herausarbeiten, das nur Du mit ihm machst? Bei uns war es das Kinderschwimmen, das hat mein Mann übernommen, und diese Zeit hat der Beziehung sichtlich gut getan. (Natürlich wären sie lieber mit mir gegangen, aber das war Papas Revier)

Mein Rat wäre so ein bißchen Mittelweg: Ja, wenn er Papa braucht, soll er Papa haben. ABER: Wenn es Papa zu viel wird oder er mal nicht kann oder zu bestimmten Aktivitäten sollte klar sein, dass Mama am Zug ist. Und das aushalten zu lernen wird das Kind nicht schwächen sondern stärken.