Tochter (21 Monate) schlägt ständig Katze

Liebe Leute,

Ich muss schon echt verzweifelt sein, wenn ich mich hier zu fragen traue. Also:
Unsere Tochter wächst von Anfang an mit Hund (Labrador) und Katze (sehr altem Perserkater) auf. Sie ist ein liebes, aktives und neugieriges Kind mit wenig Ängsten. Wir geben ihr viele Möglichkeiten, mit uns draußen zu sein (ich arbeite, wenn nicht in Elternzeit, mit Pferden, ihr Papa wird gerade Förster). Aöso viel Auslauf, Mama noch den ganzen Tag fürs Kind zuhause - an fehlender Aufmerksamkeit und/oder Energieüberschuss wird es nicht liegen, dass sie so vehement den armen Kater schlägt!:(
Sie rennt ihm lachend hinterher, haut mit allem drauf, was sie in die Finger bekommen kann. Sie tritt ihn auch oder zieht z.B. heftig am Schwanz. Das arme Tier ist nur leider so lieb; dass es nur bitterlich schreit - er wehrt sich aber nicht wirklich. Er hat echt Angst vor Ihr, aber da er schon sehr alt ist und fast blind und taub, bemerkt er es meist zu spät.
Es liest sich jetzt sicherlich, als würden wir ihr freie Bahn lassen und auf ein Wunder hoffen, aber wir haben bereits Folgendes erfolglos (!!) versucht:
- SEHR deutlich "Nein!" sagen
- "Ich will das nicht!" sagen
- "Das tut dem Jimmy weh!"
- sofortiges Aus-dem-Zimmer-Bringen des Kindes; Ergebnis: Kind weint bitterlich und macht es dann sofort nochmal
- ruhiges Erklären
- gemeinsam Streicheln und Füttern
- Kater nach solchen Attacken mehr Aufmerksamkeit geben als dem Kind
- Bilderbücher zum Thema.

NICHTS fruchtet. Sie tut es einfach aus Spaß. Er ist halt schwächer, das ist sonst keiner. Es wirkt eigentlich nicht aggressiv, eher belustigt.

Ich bin wirklich verzweifelt. Tierquälerei ist für mich so mit das Schlimmste, was ein Mensch tun kann!:(
Bitte bitte habt tolle neue Ideen!

Ach so: Kater könnte zwar raus, macht das aber nicht mehr. Er ist einfach ein lieber Opa. Auch auf seinen Kratzbaum kommt er zwar noch, ist aber lieber bei uns unten. Dahin flieht er jedenfalls nicht.

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Also stell dir einfach vor, der Kater wäre ein Baby.. du MUSST es durchsetzen, dass sie es lässt, sonst darf sie gar nicht mehr in die Nähe des Tieres. Punkt.

Deine Methoden sind vernünftig, ich denke am ehesten fruchtet das Nein mit dem Wegbringen des Kindes (also natürlich nicht wo einsperren aber aus der „Kater-Zone“ raus. Und dann auf Zack sein und BEVOR sie es wieder macht (also man sieht ja wenn sie ansetzt) gleich wieder. Egal wie viel sie heult und zur Not 80 mal.. da müsst ihr durch.
Und du darfst es ihr kein einziges Mal durchgehen lassen. Dann ist es am schnellsten für sie verständlich.

Viel Glück und Erfolg!

Deena

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Hey,

meine Güte, das arme Tier! 😳
Bleibt da vehement und lasst sie dem Kater nicht mehr zu nahe kommen. Ganz ehrlich, das geht GAR nicht. Wirklich laut und deutlich sein und 150000 Mal zur Not sagen: NEIN! Schluss damit! Das ist ÜBERHAUPT nicht lustig. Rausschicken finde ich richtig. Na klar weint sie aber da muss sie dann durch...
Eure Reaktion scheint nicht eindrucksvoll genug zu sein für sie. Finde es wirklich ganz schlimm. Du musst das Tier vor ihr schützen... sie muss die Grenzen lernen und von Euch immer und immer wieder in aller deutlichkeit zu hören bekommen dass das nicht geht.

Liebe Grüße

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Ja, das ist im Moment auch das Einzige, was uns einfällt.... ich muss ehrlich sagen, ich hab viel weniger Mitleid mit ihr als mit dem armen alten Jimmy. Insofern: ihr Weinen beeidruckt mich da wenig, zumal die es dann sofort wieder versucht.... ☹
Das stresst so krass! Ich darf nie auch nur eine Minute unaufmerksam sein; muss ständig auf dem Schirm haben, wo sich wer in der Wohnung aufhält.

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Ich fürchte, ich wäre da sehr streng und würde auch mal fuxteufelswild werden, wenn das Kind wiederholt nicht hört. Der arme alte Mann muss einfach geschützt werden.

Wir haben auch eine ältere sehr sehr liebe Katze, die sich nicht wehrt, aber zum Glück wird sie von unserer Tochter nicht getrietzt, sondern sie läuft nur ständig hinter ihr her und will sie streicheln oder mit ihr spielen. Die Katze hat trotzdem Angst. :-(
Alle Massnahmen, die Du da aufzählst, habe ich auch versucht, aber manchmal stört sie sie sogar beim Essen und die Katze flüchtet. Da werde ich dann auch mal sehr böse und schimpfe oder setze sie in ihr Gitterbett. Umd das auch notfalls immer wieder.
Oder schliesse die Türe, wenn die Katze ihre Ruhe braucht


Unsere Tochter ist übrigens 27 Monate alt und versteht sehr gut was sie darf und was eigentlich nicht. ;-)

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Meine alte Katzendame hatte das gleiche Problem. Inzwischen mussten wir sie aber aufgrund ihres Alters gehen lassen.

Ich hatte einfach immer versucht auf dem Schirm zu haben, wer sich wo aufhält und sie durfte nicht mehr alleine an die Katze ran. Zusätzlich habe ich dort Schlafplätze eingerichtet, wo Tochter eher nur vorbeigelaufen ist und die Katze farblich im Hintergrund verschwunden ist. Ist bei einer schwarz/weißen nicht so einfach. Aus den Augen, aus dem Sinn ....

Ist sie trotzdem mal auf sie los oder hinter ihr her, bin ich ziemlich sauer eingestiegen (bin sonst eher die leise mit ihr) und hab sie mir geschnappt.

Wenn es ganz arg war hab ich die Katze aus dem Wohnzimmer raus geschmissen und die Türe zu gemacht. Also Tochter bei mir von der Katze räumlich getrennt.

Eine dauerhafte Lösung habe ich leider nicht, da wir die Situation nicht mehr haben. Unsere verbliebene Katze ist da Scheuer und mobiler. Die lässt das nicht mit sich machen.

Viel Erfolg.

Morqua mit Prinzessin 20 Monate

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Haha, das mit der farblichen Mimikri ist ja ne tolle Idee! Das versuche ich! Kater ist rot-weiß, da geht das ganz gut!;)
Tja, es bleibt wohl nur das bisher erfolgsfreie deutliche Schimpfen und Kind "aussperren"... hoffentlich zeigt es irgendwann mal Wirkung. Manchmal denke ich schon, sie ist einfach n bisschen dumm. Sonst bin ich so entspannt als Mama, nur das ist ein rotes Tuch! 😖

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Sie ist fast 2 (!), da hat sie sicher verstanden, dass es dem Tier weh tut.

Wenn sie es aus Spaß macht, würde ich sie gar nicht mehr in die Nähe des Tieres lassen.

JEDES MAL den Kater von ihr abschirmen. Nicht sie vom Kater.

Wenn der Kater irgendwo hin will, dann muss sie halt weichen, wenn sie ihn nicht in Ruhe lassen kann. Und ihr jedes Mal erklären, dass sie nur in seiner Nähe bleiben darf, wenn sie sich benimmt, sonst muss sie gehen.

Der Kater darf sich frei in der Wohnung bewegen und sie eben nicht #aerger.

Es muss für sie unbequemer werden, wenn sie das Tier ärgert. In diesem Fall wäre bei mir der Babybonus nämlich auch schon lange aufgebraucht.

Viel Erfolg erst mal dabei.

Viele Grüße
mari

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Du hast natürlich komplett Recht. Danke für's Bestärken! 😐

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Sicher verstanden?
In dem Alter ist nicht mal emphatie vorhanden ....

Das halte ich an dieser Stelle für Zuviel verlangt.

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Dein Kind ist zu klein, als dass du Empathie für die Katze von ihr erwarten könntest. Du solltest es, wie du es ja schon tust, natürlich trotzdem immer und immer wieder erklären und darauf warten, dass sie es irgendwann wirklich versteht. Irgendwann zwischen 2 und 4 sind Kinder dann auch so weit, ernsthaft Empathie zu entwickeln.

Dein Kind wird auch nicht länger als 2 Minuten das Verbot, ihn zu schlagen, im Kopf behalten, wenn sie so aktiv ist. Das ist wie mit dem Ball und der Straße. Die Faszination für das Tier ist so groß, dass halt hinterhergerannt wird, egal was Mama gesagt hat - selbst wenn sie es schon versteht.

Bis sie ihr Verhalten besser im Griff hat, bleibt dir zum Schutz des Katers vermutlich nichts anderes übrig als sie immer und immer und immer und immer und immer wieder konsequent wegzunehmen und wirklich zu verhindern, dass sie ihn anfassen kann. Notfalls geht es nur noch mit geführter Hand, ihn mal lieb zu streicheln.

Das ist natürlich fast unmöglich im Alltag umzusetzen, aber vielleicht findet ihr dafür Ansätze. Wenn der Kater so alt ist, dass er sich nur an ganz bestimmten Plätzen aufhält, dann versucht diese abzugrenzen. Richtet ihm Ruhezonen am Boden ein, die für das Kind so schwer zugänglich sind, dass du es ziemlich schnell schaffen würdest, dein Kind fernzuhalten.

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Bei Deinem letzten Absatz gerade misste ich sehr lachen - super Idee! Das mache ich! Ein Kraxel-Hindernis-Parcours! 😁👍
Danke!!!!!

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Das schult dann auch gleichzeitig die Motorik deines Kindes #rofl Eigentlich dachte ich ja eher an so Gitter oder so, mit denen man eine Raumecke oder so abgrenzen kann - diesmal nicht wie beim Laufgitter oder im Bettchen fürs Kind, damit es darin eingesperrt ist, sondern damit die Katze gut reinkommt und das Kind halt nicht. :-)

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Hey,

Ich finde auch, dass du da viel viel deutlicher werden musst. Es hätte gar nicht erst so weit kommen dürfen, dass der Kater richtig Angst vor ihr bekommt. Meine Tochter ist jetzt 22 Monate alt und in diesem Alter verstehende sehr wohl, dass sie einem Tier mit ihrem Händeln weh tun können. Wir haben einen Hund und meine Tochter ist super vorsichtig im Umgang. Sie ist allerdings auch eher über empathisch und hat schon mit 1,5 auch Gegenstände getröstet und gestreichelt... Wenn die allerdings wütend ist und unser Hund irgendwas macht, dass sie gerade so nicjt wollte, versucht sie auch mal zu hauen. Kommt es dazu, greife ich ein bevor es passiert. Hebt sie ihren Arm, halte ich den fest und es gibt richtig Ärger. Ich bin sonst nicht laut, aber da werde ich echt böse. Sie darf unseren Hund genauso wenig verfolgen oder an den Ohren, am Schwanz oder sonst wo rumspielen, weil unser Hund das nicht mag. Sie darf alternativ streicheln und wenn sie die Alternative nicht annimmt,hat sie sich sofort vom Hund zu entfernen oder ich entferne sie. Wir haben das wirklich von Anfang an konsequent unterbunden und auch immer wieder Situationen hergestellt, in denen beide positiv miteinander interagieren konnten. So hat unser Hund die Scheu vor dem unberechenbaren Kleinkind verloren und meine Tochter hat gelernt, wie sie richtig mit dem Hund umgeht. Inzwischen darf sie sich sogar dazu legen und richtig kuscheln, was ich vor einem halben/dreiviertel Jahr noch für unmöglich gehalten hätte, da der Hund sofort aufgestanden ist, wenn sie kam.

Tut mir leid, dass ich dich so mit unserer Sitiation zugetextet habe. Ich will dir nur ans Herz legen zweigleisig zu fahren. Einerseits wirklich jegliches negatives Verhalten konsequent und eindrücklich unterbinden und außerdem eben positives Verhalten gegenüber Tieren loben und bestärken. Vielleicht aber erstmal mit einem anderen Tier, das keine Angst vor deiner Tochter hat.

Euch noch alles Gute!

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Eine gute Freundin hatte das selbe Problem. Sie haben dem Kater Rückzugsgebiete geschaffen wo das Kind (2 Jahre) nicht hinkam. Ausserdem aufgepasst wie die Schiesshunde (ich weiss, anstrengend), und sehr deutlich und harsch reagiert wenn es zu Belästigungen kam. Das ging ne ganze Weile so.

Am Ende hat der Kater selbst für eine Lösung des Problems gesorgt. Er hat nach Monaten plötzlich einfach zugehauen. Mit Krallen. Das gab eine tiefe blutige Schramme am Arm, und das Kind war schwer beeindruckt. Jeder bekam die Verletzung gezeigt, und es wurde mit großen Augen erzählt woher sie kam. Die Eltern haben übrigens nur trocken kommentiert das der Kater angemessen reagiert hat.

Seitdem sind Kater und Kind gute Freunde, sitzen zusammen im Sandkasten und der Kater bekommt Geschichten erzählt. :-)

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Danke für Eure Antworten!:)

Ich glaube, ich habe nicht klargemacht, wie deutlich wir das unterbinden. Ich arbeite normalerweise mit übereifrigen Jugendlichen, ich kann SEHR scharf und laut reagieren. Das tue ich sonst nie, nur in diesen Situationen, Ergebnis: null. Mein Kind beeindruckt offenbar einfach kaum was in ihrem Selbstbewusstsein. Das ist ja meist schön und gut, aber phuuu.... 😤
Auch die Tatsache, dass eine andere Katze (sie hat es einmal bei einer anderen versucht) sie echt heftig gekratzt hat, hat sie absolut nicht beeidruckt. Hat richtig geblutet, war ihr aber egal.

Die ist da sowasvon stumpf. 😑

Dranbleiben....
Es hilft ja zu wissen, dass es noch andere Kinder gibt, die das machen!

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Mein sohn ist da auch recht rabiat. Er haut auch mich und papa und eben den hund meiner schwester. Wir sind da auch jedes mal sehr konsequent, aber er versteht das mit 2 einfach auch überhaupt noch nicht.

Ich mache mir da aber wenig gedanken. Immer wieder dran bleiben und immer wieder eingreifen, schimpfen, aus der situation nehmen. Irgendwann wird er es lernen. Kinder sind eben unterschiedlich. Ihr macht das schon und tipps ums für die katze leichter zu machen, habt ihr ja schon bekommen. :-)

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hallo,

mein sohn ist ebenso alt und wir hatten das thema erst letztens in seiner krippe mit 2 erzieherinnen. denn in seiner grupope ist ein kleiner jungem der konstant andere kinder beißt, haut und kneift. so penetrant, dass er während des fertig machens der kinder nach dem mittagessen im spielbereichsgang bleiben muss. er ist dort nicht alleine, die erzieherinnen haben die baedezimmertür zum gang auf und ihn im auge. aber wenn sie die kleinen fertig machen können sie nicht konstant ein auge auf ihn haben.
die erzieherinnen meinen, dass es nun einmal einfach diese entwicklungsphase ist.
sie sagen, dass sie schon viele solcher kids über die jahre hatten, manche sind 'schlimmer' als andere. und das einzige was hilft ist tatsächlich zeit. und während de kids in der phase sind eben extrem aufpassen, erklären, etc. alles was ihr also schon tut.

unser kleiner haut auch mal.er kündigt es sogar an;-)
und auch unsere katze ist zur zeit beliebtes objekt. bei ihm aber hauptsächlich, weil er bange hat, dass sie ihm irgendetwas weg nimmt ooder ihn rgern wrd. er ist uasi proaktiv:-)
unsere katze ist jung, sehr wild und verspielt und kommt gerne mal aus dem hinterhalt und attackiert jemanden spielerisch.
was tu ich: erwische ich ihn wenn er der katze was tut oder tun will, gehe ich sofort dazwischen, streichle die katze und erkläre.
ich versuche wie du schöne momente zwschen den beiden zu kreieren.
und ich persönlich hab den vorteil, dass die katze sich wehrt. er kriegt also meist die quittung für sein verhalten. und unsere katze ist jung und athletisch, die kann abhauen.

gibt bei euch vielleicht die möglichkeit der katze mehr schutzräume bei euch einzurichten?
außßerdem denke ich musst du extrem auf der hut sein. sobald sie in seine nähe geht dazu springen und ggf. dazwischen gehen sobald was passiert. ist bestimmt mega anstrengend, aber nur so kannst du den kater effektiv schützen.
und mit der zeit wird es besser werden:-)

lg

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Danke für Deine Nachricht! Ja, ich muss echt dranbleiben. Es scheint wenig übrig zu bleiben. Rückzugsorte hat der Kater durchaus, aber er ist halt am liebsten immer bei uns.
Immerhin haut unsere Tochter sonst nichts und niemanden...😞