Hallo
Wir haben einen Tag nach Ostern erfahren das meine Schwiegermutter blasenkrebs hat. Ihr umgeht es immer schlechter. Sie bekommt seit 2 Tagen schon mofium und seit 3 Tagen ist und trinkt sie kaum noch. Wie am besten mit den Kindern im Alter von 7 Jahren 5 Jahren 3 Jahren und 1 Jahr erklären das Oma bald nicht mehr da ist.
LG
Hoffe es kann mir jemand helfen
Die Kinder mit zur Beerdigung im Alter von 7 5 3 1 Jahr??
Erst mal wünsche ich euch viel Kraft für die nächsten Tage und Wochen!
Ich würde meinen Kindern sagen, dass die Oma schwer krank ist und bald sterben wird und dann auf die Reaktionen und Fragen der Kinder warten. Evt auch die Möglichkeit haben mit jedem einzeln zu sprechen. Denn der 7jährige wird andere Fragen habe wie einer mit 5 oder 3. Den Großen beiden würde ich die Entscheidung selbst überlassen, ob sie mit zur Beerdigung gehen. Evt überlegen (je nachdem wie die Beerdigung abläuft) nur zu einem Teil. Beim 3jährigen kommt es auf den Charakter und das Interesse an, gefühlt würde ich ein Kind in dem Alter nicht mit nehmen. Wenn dann aber auch nur wenn es für Dich okay wäre raus zu gehen oder wenn es jemanden gibt der mit dem Kind ggf raus geht, wenn es ihm doch zu viel wird. Das 1jährige würde ich nicht mit nehmen.
Mein Opa ist im Dez gestorben. Mein Großer wird jetzt 6 und es war für ihn schnell klar dass er mit zur Beerdigung möchte. Wir haben entschieden, dass er nur mit zur Beisetzung auf den Friedhof geht und nicht zum Requiem in der Kirche. Mein Mann wäre mit ihm gegangen, wenn es ihm zu viel geworden wäre. Musste er aber nicht. Es war aber lange Thema und wir haben viel über die Krankheit des Uropas, den Tod und die Beerdigung geredet. Auch jetzt fast ein halbes Kahe später kommt es immer mal noch hoch.
Unsere Kleine war 2,5 und hat zwar realisiert, dass der Uropa nicht mehr da ist und die Uroma alleine ist. Und sie sagt es auch heute noch, wenn wir zur Uroma fahren. Aber ansonsten hat sie das Thema nicht weiter berührt und wir haben sie den Nachmittag der Beerdigung bei einer Freundin gelassen. Wenn es dichter dran gewesen wäre hätte ich sie zum Kaffee nach der Beerdigung dazu geholt.
Erstmal würde ich den Kindern erzählen, dass die Oma sehr krank ist und dann schauen wie sie reagieren. Ich würde jetzt nicht ins Detail gehen, bevor sie überhaupt verstorben ist. So müssen zumindest die beiden älteren Kinder sich nicht jeden Tag fragen, ob die Oma denn noch lebt - eventuell zieht sich das Ganze etwas hin.
Wenn sie dann verstorben ist, erzählt ihr das behutsam und erklärt auch, dass deswegen der Papa, du, der Opa (?), weitere Verwandte sehr traurig sind. Stellt euch auf Fragen ein. Also besprecht zB vorher, ob ihr sagen wollt, dass die Oma im Himmel ist und auf die Kinder runterschaut (falls ihr irgendwie gläubig seid) oder ob ihr sagt, dass sie nun keine Schmerzen mehr hat oä. Die beiden älteren Kinder werden mehr fragen und sind wahrscheinlich auch traurig. Das kleinste Kind wird das Ganze noch nicht verstehen. Und das 3jährige wird wahrscheinlich öfter wiederholen, dass die Oma jetzt tot ist und Papa weint und dann ganz normal weiterspielen.
Wenn es zur Beerdigung kommt, würde ich auf jeden Fall die drei jüngsten zu Hause lassen. Das älteste Kind würde ich fragen, ob es mit möchte. Vorher darüber erzählen wie der Ablauf sein wird: Gedenkfeier, die meisten Erwachsenen werden weinen, Sarg/Urne wird in die Erde gelassen, Trauerfeier danach usw. Auf jeden Fall dem Kind erklären, dass es jederzeit sagen darf, dass es nicht länger bei der Beerdigung bleiben möchte und dann auch sofort die Möglichkeit geben, zu gehen. Dazu müsstet ihr also jemanden zum Aufpassen haben bzw du müsstest mit weggehen. Wenn das nicht möglich wäre, würde ich auch das älteste Kind zu Hause lassen.
Ich wünsche euch viel Kraft in dieser Phase.
Ja der Grösse möchte mit.
Mit den beiden Großen, evtl. auch dem Dreijährigen würde ich die Maus-Folge "Abschied von der Hülle" gucken. Die hat Armin Maiwald wirklich ganz prima gemacht.
Für mich gehört der Tod zum Leben dazu. Meine Kinder dürften selbstverständlich mit auf die Beerdigung, außer, sie würden es nicht wollen.
Eine Beerdigung ist traurig, ja. Aber Trauer ist nichts schlechtes. Trauer ist auch ein gutes Gefühl, weil man seine Gefühle ausleben darf und sich nicht verstecken muss.
lg
Puh... Ich kenne "Abschied von der Hülle" auch. Meiner Meinung nach ist der Film für den Dreijährigen noch nichts, ich persönlich würde ihn nicht mal dem Fünfjährigen zeigen. Aber vielleicht gehen Kinder damit entspannter um, als man denkt.
An die Themenstarterin: Schau ihn dir auf jeden Fall vorher alleine an, wenn du ihn den Kindern zeigen möchtest, und entscheide dann individuell für deine Kinder, wem du ihn schon zeigen kannst.
Grundsätzlich finde ich den Film aber auch gut!
Es gibt auch sehr schöne Bilderbücher zum Thema...
Ich würde nicht erklären dass Oma "bald nicht mehr da sein wird". Das verstehen die Kinder nicht. Ich würde wenn es soweit ist sagen, dass Oma nicht mehr da IST. Höchstens der Älteste könnte begreifen was tot sein bedeutet. Kinder haben da andere Vorstellungen und gehen anders damit um. Ich würde keines der Kinder zur Beerdigung mitnehmen. Ich spreche da aus Erfahrung.
Wie gesagt der Grösse möchte mit
Hallo!
Meine Kleine war 3 als der Mann ihrer Oma Krebs bekam. Ich habe ihr von Anfang an erklärt was es für eine Krankheit ist ( nicht dass sie Angst bekommt wenn jemand mal ne Erkältung hat). Sie war auch dabei wenn wir ihn im Krankenhaus besucht haben.
Als er gestorben ist hab ich ihr es auch gesagt (er ist im Himmel usw.). Zur Trauerfeier kam sie auch mit.
Wir gehen mit dem Tod ganz offen um. Er gehört nunmal dazu.
LG und alles Gute
Sunny
Meine Kinder haben schon mehrmals gesagt dass sie auf keine Beerdigung möchten....sie sind 8 und 11 und ich verstehe es total und würde sie auch nicht mitnehmen. Egal ob zur Uroma, Oma...
Liebe Mama040217,
viel Kraft und Energie für Euch - und liebe Menschen um Euch herum, die Euch mit durchtragen und Euch unterstützen.
Nach meiner Erfahrung gehen Kinder oft viel unbefangener mit dem Tod um als wir Erwachsenen. Sie kennen oft unsere ganzen Tabus im Kopf und Hemmungen noch gar nicht, sind offen und neugierig häufig - aber zeigen auch ihre Trauer viel unverstellter und manchmal hemmungsloser, als wir Erwachsenen uns das oft erlauben. Insofern, wenn Du es kannst und es Dir selbst zutraust, finde ich es gut, die Kinder einfach mitzunehmen, wenn sie es möchten - und wenn sie fragen, mit ihnen ins Gespräch zu gehen, wenn sie trauern und weinen, ihnen einen schützenden Arm zu bieten und sie zu halten, bis es besser wird. Es gehört zum Leben dazu, dass Menschen sterben, und dass wir trauern darüber - aber wenn wir dabei erfahren, gehalten und getröstet zu werden, kann unsere Seele das schon verarbeiten. Auch die Teilnahme zusammen mit den Eltern an der Beerdigung, die ja ein Abschiedsritual ist, liefert einen solchen haltenden Rahmen und stellt die Kinder mit in die Gemeindschaft der trauernden Menschen. Das ist vielleicht einfacher für Euch alle, als wenn die Kinder alleine zurückbleiben und die Oma ist einfach weg - ohne expliziten Abschied. Und haben dann Fragen, was passiert ist mit Oma, und keinen Ort, wo sie hingehen können. Also von daher - wenn Ihr Eltern die Kraft aufbringt oder Euch Unterstützung durch Freunde und Paten organisieren könnt, nimm die drei größeren auf jeden Fall mit...
Meine Tochter konnte in dem Alter (7) mit dem Bild viel anfangen, dass die Seele ihres Großvaters in den Himmel gegangen ist und da in anderer Form weiterlebt, "nur" den Körper jetzt hier auf der Erde zurücklassen musste, weil die Krankheit ihn zerstört hat. Wir haben dann jeden Tag für die Seels des Großvaters gebetet, und das hat sie sehr getröstet, dass die Seele noch da ist - nur nicht mehr sichtbar für uns. Und wir haben ein kleines Ritual mit einer Kerze und einem Bild von dem Großvater jeden Abend gemacht, uns eine Erinnerung erzählt von ihm.
Vielleicht helfen Euch diese Bilder oder Rituale auch. Alle guten Wünsche und Gottes Segen für Euch - für Dich und für die Kinder!
Herzlichen Gruß,
Thea (Kirchenbotschafterin)