Hallo zusammen!
Ich glaube ich brauche mal eure Hilfe. Ich fühle mich seit einigen Wochen ziemlich überfordert und unser Alltag macht mich hilflos und traurig.
Vermutlich wird es etwas länger.
Situation: Ich habe zwei Töchter. Die Große ist kürzlich 3 Jahre alt geworden und die Kleine ist 21 Monate alt.
Beide Mädchen sind vom Typ her eher keine ruhigen Mäuschen. Beide sehr sehr schlechte Schläfer. Motorisch eher spätzünder aber sprachlich beide sehr sehr weit. Beide sind spät gelaufen (jeweils mit 18/19 Monaten) haben aber beide sehr früh sehr viel gesprochen.
Im Grunde genommen geht es heute um die Kleinere.
Sie war von Anfang an ein Kind welches viel und laut geschrien hat und es wird mit zunehmenden Alter immer schlimmer.
Sie ist wahnsinnig anhänglich und schreit ständig. Sie will permanent auf den Arm und alles mit mir gemeinsam tun.
Alles Dinge die wahrscheinlich relativ normal sind und diese Phasen kenne ich von meiner Großen durchaus auch nur entwickelt sich diese Phase zu einem Dauerzustand. Unser Alltag ist geprägt von schreierei. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll weil es sich so bescheuert anhört aber hier geht nichts mehr.
Kein spielen mit der Großen möglich. Sobald ich mich irgendetwas anderem zuende sei es ihrer Schwester der spülmschine oder irgendwas schreit sie. Ich versuche sie mit leibeskräften sie bei allem was ich tu einzubinden aber es ist nicht möglich. Ich gehe duschen mit brüllender kind ich setze einen Topf mit Wasser auf mit brüllender kind... Ich kann so weiter machen. Hier ist es keine 10 Minuten am Stück ruhig. Die große ist mittlerweile so weit das auch sie nur noch Mama ruft und unser Tag nur aus rufen und schreien besteht. Es ist wie ein Teufelskreis den ich nicht beschreiben kann.
Ich habe Hilfe. Ich habe auch Auszeiten aber ich gehe nervlich am Limit.
Irgendwie verstehe ich nicht was ich ändern kann.
Beide Kinder gehen nicht in die Kita oder Kindergarten. Bei der großen erwarten wir jeden Moment den Startschuss für den Kindergarten. Ich hoffe das es etwas hilft. Damit die große raus kommt und beschäftigt ist und ich Zeit für die kleine allein habe. Ich hoffe dadurch entspannt sich unser Alltag.
Wir haben eine große Familie und viele Freunde mit kindern. Ich denke bei uns ist die Balance zwischen Action und ruhezeit ausgewogen.
Ich glaube das meine kleine irgendwie ein Problem hat und ich nicht fähig bin es zu erkennen und hier zu helfen.
Das belastet mich sehr und meine große und meinen Mann auch.
Sie kommt mir vor wie ein 4 Wochen alter Säugling welches permanent schreit aber sie ist doch fast zwei?
Ich möchte nicht viel. Ich komme soweit gut zurecht mit zwei Wirbelwinden aber so wie es seit Wochen hier aussieht kann ich nicht mehr. Ich mache mir Sorgen und ich frage mich wann es endlich wieder normaler wird.
Die zwei sind nur 15 Monate auseinander und es war sicher alles kein zuckerschlecken aber seit einigen Wochen empfinde ich es als die schlimmste Zeit.
Warum?
Was ist nur los mit meiner Tochter?
Ich könnte stundenlang schreiben und ich glaube ich konnte vieles jetzt nicht so deutlich machen wie ich es gern wollte. Aber vielleicht habt ihr eine Idee und Wenn ihr Fragen habt dann gern.
Fest steht das ich beim Kinderarzt anrufen werde um ihm die Problematik zu schildern aber vielleicht fällt euch irgendwas ein.
Vielen Dank schon mal
Ich weiß nicht mehr weiter...
Fordernde Kinder brauchen den Kindergarten, ist meine Erfahrung. Auch die Kleinere...
Das klingt nach unterfirdertes Kindern und überforderter Mutter. Kenne ich gut.
Wir haben uns für unseren Sohn ab 15 Monate für eine 6stündige Krippe entschieden. Dadurch hätten wir beide am Vormittag altersgerechte Beschäftigung (er dort, ich auf der Arbeit, wo ich endlich mal nur Erwachsene sein konnte) und am frühen Nachmittag hätten wir beide Zeit für uns und könnten diese viel entspannter nutzen.
Vielleicht wäre es auch für euch gut einen Krippen- und einen Kindergartenplatz zu suchen.
Ich danke dir sehr für deine Antwort.
Ich habe über alle Antworten heute lange nachgedacht.
Unterfordert Kind war für mich der größte Denkanstoß. Vermutlich ist das hier der Fall.
Die Große ist sehr dominant. Ich beschäftige mich durchaus viel mit den Kindern aber ich denke die kleine ist dadurch zusehr Zuschauer und Mitläufer.
Ich habe auch lang darüber nachgedacht das einige meinen, du ja auch, das eine fremdbetreuung helfen könnte. Mein erster Gedanke war: Nein.
Aber ich habe nachgedacht. Ich glaube immer noch das es vermutlich nicht der richtige Weg sein könnte. Für mich oder uns.
Ich habe eher das Gefühl das sie mich braucht.
Ich glaube kindergarten ist jetzt am liebsten sofort das richtige, aber für die große. Somit habe ich Luft für die kleine.
Aber es bleibt sicher in meinem Kopf und ich werde mal sehen wie es dann wird wenn die große im kindergarten ist und der vormittag mir und der kleinen gehört.
Deine Antwort hat mir sehr geholfen.
Danke
Hallo
Hört und sieht sie richtig? Hört sich vielleicht etwas weit hergeholt an, aber das kann durchaus ein Auslöser sein.
Mein Kind, was zunehmend anstrengender wurde, dauerhaft am rufen war,... ,ist nachdem wir erkannt haben dass eine Brille nötig ist, deutlich ruhiger geworden. Sie wollte wohl dauerhaft an jemandem dran sein weil es ihr Sicherheit gab. Auch andere Dinge konnten wir damit erklären.
LG
Danke für deine interessante Antwort.
Vielleicht findest du ja mal irgendwann die Zeit genauer darüber zu berichten was genau du an deinem Kind noch beobachten konntest. Ich halte deine Idee nämlich nicht für ganz abwegig.
Ich finde nämlich dafür das sie so spät erst gelaufen ist läuft sie immer noch relativ unsicher. Sie stolpert und fällt viel was ich von meiner großen so nicht kannte.
Danke dir sehr.
Sie ist sicherlich vom Wesen her eh so ein forderndes Kind aber mich lässt der Gedanke auch nicht los das hier irgendwas ist was ich nicht erkenne.
Puh, da sprichst du gleich einen der Punkte an
Als sie dann mal die ersten freien Schritte machte, war sie immer eher ungestüm und tollpatschig. Wir verbuchten damals vieles unter "tollpatschig" und "Laufanfänger". Sie hatte häufig Unfälle in den gleichen Situationen (zB. Barfußpfad meiner Eltern= absolute Stolpferfalle für sie,Glas abgeräumt,..) oder auch Schwierigkeiten (zB. der kleine Kletteraufgang zur Spielebene in der Krippe weil sie nicht erkennen konnte wo sie sich festhalten muss).
Das bereits angesprochene Gerufe nach Mama/Papa/... (Erwachsenen in ihrer Nähe) kam, rückblickend, vorallem in Situationen vor in denen sie aufgrund der schlechten Sehfähigkeit überfordert war. Da blieb sie dann einfach stehen/sitzen und wartete bis sie Hilfe bekam, an der Hand geführt wurde, hochgenommen wurde,...
Dinge in direkter Nähe nahm sie schwer wahr und das war zB. auch Grund für Frustrationen und Aggresionen. Vorlesen mochte sie schon immer, fragte man aber zB. Kannst du den Hund finden? konnte die Stimmung recht schnell umschlagen.
In ihr unbekannten Umgebungen und bei Dämmerung/Nacht war es dann noch etwas auffäliger. Einen Sehfehler hat bei uns übrigens außer ihr keiner. Ich wäre da von alleine wohl nicht drauf gekommen, auch wenn vieles jetzt Sinn macht.
Ihr Wesen ist schon noch das gleiche Aber seit dem sie die Brille akzeptiert hat, ist es wirklch deutlich einfacher mit ihr geworden! Sie hat dann auch super schnell Fortschritte gemacht und ist deutlich weniger frustriert.
Ich habe nur zwei Ideen. Vielleicht wäre es eine Überlegung die Kleine in eine Trage auf den Rücken zu packen und ihr erklären dass sie natürlich bei Mama sein darf. Wenn es ihr langweilig wird, dann wieder runter zum spielen, schreit sie dann in die Trage auf den Rücken. Ich könnte mir vorstellen,wenn du das eine Zeitlang durchziehst (mit Erklärung) dann wird es ihr nachdem sie genug Mama getankt hat langweilig und sie will spielen.
Sonst könntest du im Wechsel 10 Minuten intensiv vorlesen, dann 3 Minuten Haushalt, dann wieder 10 Minuten intensiv was mit den Kindern machen. Quasi im Wechsel (mit Erklärung) und mit einer längeren Spielzeit als Zeit im Haushalt. Nach einiger Zeit hat sich die Kleine eventuell daran gewöhnt und du kannst die Zeiten anpassen, so daß du tatsächlich was im Haushalt schaffst.
Weil du den Kinderarzt abgesprochen hast, würde ich dir Osteopathie empfehlen, die sehen das ganze Kind und können eventuelle Blockaden sehen und beheben.
Denk daran, es ist eine Phase und jede Phase hat auch ein Ende. Dir alles Gute.
Ich danke dir für deine Idee. Davon werde ich mal sehen was sich für uns umsetzen lässt. Der Haushalt ist noch das geringste Problem würde ich sagen denn ich habe einen wundervollen Mann der mich sehr gut unterstützt und ich kann da mittlerweile gut liegen lassen und bin relativ gut organisiert. Zwei unter zwei und keiner schlief und keiner konnte laufen hat mich ganz gut geschult. 😅
Deshalb dachte ich auch ich bin relativ stressresistent aber ja ich gebe zu gerade laufe ich echt am Limit. Aber es wird wieder werden.
Ich danke dir.
Hallo,
Wie verhält sie sich denn anderen gegenüber? Ist sie auch bei Papa so anhänglich? Oder bei anderen Personen die sie mal betreuen?
Ich dachte beim lesen auch erst, hmm, ob sie irgendwelche Schmerzen hat... Weil das das typische Verhalten meiner 18 Monate alten tochter ist wenn sie krank ist. Also nur Mama und tragen. Vielleicht macht auch wie schon erwähnt, der sehtest Sinn. Es hört sich jedenfalls echt mega anstrengend bei euch an. Oder kannst du einen anderen Auslöser feststellen, der ihr Verhalten ausgelöst haben könnte, ein Sturz oder so? Wir gesagt, ich denke an Schmerzen, also ein check beim Kia ist sicher sinnvoll
Alles Gute!
Interessante Frage..
Sie ist entspannter insgesamt wenn ich nicht da bin. Sie ist dann zwar nicht sehr viel anders aber merklich schlimmer wenn ich da bin. 🤔
Über ein schlüsselerlebnis habe ich heute nachmittag lang nachgedacht aber mir fällt nichts ein.
Ja es ist anstrengend. Sehr sogar. Und eigentlich hatte ich auch gedacht das wir jetzt wo sie keine Babys mehr sind langsam auf einen grünen Zweig kommen.
Aber bei allem was ich heute geschrieben habe gibt es am Tag auch immer wieder schöne Momente und sehr viel Liebe die es mir natürlich leichter machen.
Ich werde zum kinderarzt gehen und körperliche Ursachen ausschließen.
Ich danke euch allen sehr. Nur es nieder zuschreiben hat mir geholfen nachzudenken. Eure Antworten haben mich alle für sich weiter gebracht.
Hallo,
dass klingt anstrengend.
Aber wenn du schreibst, sie ist sprachlich sehr weit entwickelt, müsste sie dir doch mitteilen können, was sie stört?!
Mein Sohn ist 23 Monate alt und sprich schon lange mit Sinn und Verstand, so dass er mir sagen kann, wenn ihn was stört.
LG