Keine Trotzphasen

Hi zusammen

Ich hab mal eine Frage an euch. Gibt es hier Kleinkinder, die keine oder kaum Trotzphasen hatten? Damit meine ich so die typischen Wutausbrüche oder ständig den eigenen Kopf durchsetzen zu wollen? Am Abend nicht ins Bett wollen. Oder sich jeden Tag vor dem waschen oder Zähneputzen wehren usw...

Ich habe mehrere Freundinnen, die immer wieder sagen ihre Kinder hätten nie so Phasen gehabt.

Wenn ich erzähle, dass meine Tochter (2) heute wieder mal keine Hosen anziehen wollte und dann deswegen schreit und tobt und ich es einfach nicht fertigbringe ihr Hosen anzuziehen, weil sie wegrennt oder sie dann nach 20 Sekunden wieder abgezogen hat, schauen die mich nur mit grossen Augen an. 😬😬

Ich weiss jedes Kind ist anders aber gehört es nicht zur Entwicklung, dass Kinder halt ihren Willen auch durchsetzen wollen?

Es wundert mich wie es bei euch ist oder war? Auch die Unterschiede zwischen Geschwister? Hatten eure Kinder diese Phasen oder könnt ihr tatsächlich sagen: gabs bei uns kaum.

Lg🤗

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Ja, meine hatte keine Trotzphasen. Wie sich heraus stellte, ist das aber nicht gut.
Sie hat nicht getrotzt, weil ich zu dem Zeitpunkt sehr krank war.
Und irgendwann bekam sie ihre Angsterkrankung.
Das wurde mir von einer Psychologin so erklärt.
Also sei froh, dass Deine trotzt.

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Hallo
Es ist ja nicht so dass Kinder die nicht schreiend auf dem Boden liegen nicht ihren eigenen Kopf haben oder wütend sind. Nur reagieren sie halt anders, sind leichter zu begeistern, können besser artikulieren was los ist,...
Ich habe tatsächlich 3 Kinder von denen ich das so nicht kenne. Die jüngste dieser 3 Kinder wird jetzt am Ende des Sommers 3 und wenn sie zB. etwas selbst machen will, aber das nicht geht und sie auch nicht helfen kann oder damit nicht zufrieden ist, schmollt sie und schaut traurig.
Die jüngsten hingegen haben uns gezeigt was Wutanfälle der ersten Klasse sind #schein Aber nicht nur das, auch Dinge wie beißen,hauen,kneifen,... sind zB. Dinge die es so bei den Geschwistern nicht wirklich gab.
Wie dem auch sei, ich versuche locker zu bleiben und überlasse vertretbare Entscheidungen den Kindern, gebe Aufgaben,...(das entschärft zumindest bei uns definitiv).

LG

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Hallo

Also von meinen Kindern kenne ich das jetzt auch nicht so extrem.
Sie sind bei vielen Dingen tatsächlich sehr verständig, Zähne putzen und zu Bett gehen sind keine "schlimmen" Dinge bei uns.

Bei uns gibt es tatsächlich wenige Kämpfe, ich bin in vielen Dingen (z.B. Hinsetzen beim Essen) schon immer sehr konsequent vielleicht hat auch das geholfen. Was es häufiger mal gibt ist Wut und Ungeduld da arbeiten wir dran. aber ich denke vieles ist einfach auch Typsache, meine Jungs sind einfach auch ruhiger.

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Auf welche Weise und wie stark sich die Autonomierphase äußert, hängt ua zum einen vom Temperament des Kindes und zum anderen davon wie die Eltern darauf reagieren; ob sie empathisch begleiten oder aber das Verhalten unterdrücken wollen.

Das Ausbleiben der Autonomiephase ist tatsächlich auffällig. Der Drang zur Selbstständigkeit, Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit ist ganz essentiell für die Entwicklung. Fehlt das, ist das ein Zeichen dafür, dass das Kind eine psychische Erkrankung entwickelt hat oder später entwickeln wird.

Ich hatte das Thema lange in meiner eigenen Therapie.

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Danke für die Antworten.

Vielleicht muss ich noch sagen, dass meine Tochter schon als Baby sehr temperamentvoll war. 😬

Ich frag moch manchmal, ob ich durch mein Verhalten solche Kämpfe auslöse?

Zb die kleine ist am baden. Nach 20 Minuten finde ich ist genug und sage ihr ganz lieb: so steigen wir jetzt raus und trocknen uns ab? Und dann gehts schon los.. „ nein ich will nicht ich will noch baden“ usw... ich wiederhole es dann 2-3 mal und danach nehme ich sie raus. Ja und in solchen Situationen gibts dann das Geschrei.

Was mache ich falsch? Sollte ich es vielleicht gar nicht laut sagen komm wir gehen jetut raus, sondern einfach tun ohne reden??

Sie kontert mir schon sobald ich es ankundige. Und das ist nur ein Beispiel von 100.. 😬

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Ich gehe natürlich auch Kompromisse ein und sage ihr sie darf noch 5 Minuten und dann ist Schluss. Aber das hilft auch nur bedingt.

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Hey,

es ist wirklich von Kind zu Kind verschieden aber der Drang nach Autonomie ist wohl eine der wichtigsten Entwicklungsstufen überhaupt und sollte dringend gefördert werden. Kinder müssen lernen, eigenständig zu werden und das geht nur über den eigenen Willen. Kleinkinder entwickeln nach und nach ein Gespür für ihre "Wirksamkeit" auf die Außenwelt und testen diese eben grade an den Eltern aus. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Kind freiwillig diese bedeutsame Entwicklung überspringt. Ich fänd es befremdlich und besorgniserregend wenn ein Kind nicht "trotzt".

Liebe Grüße

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Aber die Entwicklung des eigenen Willens bedeutet doch nicht immer automatisch dass dieser nicht dem Willen des Umfelds entspricht und man dagegen "trotzen" muss...#kratz

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Das stimmt, es würde mich aber wundern, wenn es nie zu Konflikten kommt. Die gehören einfach dazu.

Vor allem probieren sich Kinder dann auch gerne aus, weil sie mehr und mehr das Bewusstsein dafür entwickeln ein eigenständiger Mensch zu sein.

Ich konnte das bei meinem Kleinen sehr gut beobachten als es langsam anfing. Er hatte/hat immer viel Spaß daran mir Sachen zu bringen. Er hat sie geholt und mir ohne zu zögern gegeben. Irgendwann hat er aber angefangen inne zu halten. Hat mich angeschaut und ist lachend vor mir weggelaufen. 😄 an seinem Gesicht konnte man quasi ablesen "stopp mal, ich MUSS gar nicht. Ich kann mich auch dagegen entscheiden".

Da hört man dann ganz oft, das Kind würde genau das machen, was es nicht soll. Aber es gehört eben zur gesunden Entwicklung dazu.

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Hey
Ich war mal bei einem Seminar zum Thema " Wutzwerge, richtig trotzen "!
Da wurde mir gesagt, dass es nicht schlimm ist wenn ein Kind weniger trotzt!
Jedes Kind ist unterschiedlich ,die einen machen es mehr die anderen weniger.

Ich habe bis jetzt 🤛 auch mit Fussel Glück, er ist für 2.5 Jahre sprachlich gut und kann somit vieles ausdrücken und versteht auch vieles.

Was zurzeit gegen seinen Willen geht, ist das Abholen aus der Kita.
Gerade bei dem schönen Wetter, sind sie draußen im Garten, wo er nicht weg will!
Das geht dann nur unter Protestgeheule, aufn Boden schmeißen und auch hauen und treten manchmal. So trage ich ihn dann aus der Kita.

Wenn ich aber zu ihn Nein sage, dann klappt es zu 80 Prozent.....klar kommt manchmal ein zweiter Versuch, kurzes Protestgeheule oder ein Lächeln und ein " Doch"- da ist dann meine Konsequenz gefragt.

Es gibt aber auch Dinge, die manchmal mit ihm aushandle, Kompromisse schaffe!


Einen Wutbock bei jedem Nein oder stundenlanges Geheule/ Gezeter oder oder oder kenn ich (noch) nicht!!

Lg Thommy04 mit Fussel an der Hand

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Hallo,

meine Nichte ist auch so ein Kind das nie getrotzt hat oder Wutanfälle hatte. Sie ist jetzt 9Jahre alt, ein super liebes Kind welches sich immer anpasst und nie auffällt. In der Schule hinkt sie arg hinterher. Ob das an der fehlenden Autonomiephase hängt, weiß ich natürlich nicht. Aber vom Wesen her ist sie eben sehr unsicher und traut sich wenig zu.

Meine Maus ist 2 und bei uns läuft hier das volle Programm. An manchen Tagen ist es kaum auszuhalten, an anderen Tagen ist sie der reinste Sonnenschein. Am schlimmsten ist es wenn Müdigkeit und Hunger aufeinander treffen. Es ist anstrengend, aber es gehört für mich zu einer gesunden Entwicklung dazu.

Alles Gute
Karanga

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"Sie ist jetzt 9Jahre alt, ein super liebes Kind welches sich immer anpasst und nie auffällt." Das IST auffällig. :-( leider heißt es hierzulande dann aber nur, dass das Kind ja super erzogen sei. #augen

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Da gebe ich dir 100%ig Recht! Natürlich ist das auffällig, kam in meinem Text wahrscheinlich falsch rüber. Nur, ob es jetzt an der fehlenden Autonomiephase liegt kann ich eben nicht genau sagen. Vermuten tue ich das natürlich.

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Meine fast 14 jährige hatte NIE irgendwelche trotz Phasen, keinerlei Wutausbrüche...Ich kenne sowas einfach nicht von ihr.

Der kleine kann es gut

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Wir hatten das tatsächlich auch nie in dem Maße. Zumindest nicht, dass ich mich einprägsam erinnern kann.
Wirkliche „Anfälle“ hatten wir nur, wenn Sohnemann arg müde war.