"Protest" aushalten?

Hallo :)

Es geht um den Umgang mit meiner Tochter (2 Jahre, Einzelkind)

Zur Zeit bin ich mir etwas unsicher - deshalb hoffe ich hier auf Erfahrungen & Tipps :)


Meine Tochter ist ein sehr fröhliches Kind.
Sie ist unser absolutes Wunschkind- es ging uns in erster Linie immer darum dass es ihr gut geht! Und da sind wir auch schon am Punkt :)
Sie musste immer wenig weinen / protestieren. Ihre Bedürfnisse und Wünsche wurden immer erfüllt, Tränen gab und gibt es sehr wenig.
Jetzt ist sie ein Kind was am liebsten auf dem Arm ist und sich recht wenig alleine beschäftigt. Alles (eigentlich) kein Problem!
Bis sie 15 Monate alt war hat sie komplett bei uns geschlafen, dann für die ersten 2-3 Std in ihrem Zimmer. Dort mussten wir sie zunächst 30-45 min in den Schlaf begleiten. Nach ein paar Wochen konnten wir sie wieder hinlegen und sie schlief sofort.
Vor 2 Wochen waren wir im Urlaub - dort schlief sie plötzlich in "ihrem Zimmer " durch- evtl rief sie uns um etwas zu trinken.
Nun sind wir wieder hier und versuchen dass sie auch hier in ihrem Zimmer weiter schläft nachdem sie mal zum Trinken wach wurde.
Gefallen tut ihr das meist nicht...
Much lässt sie generell sehr schlecht wieder gehen (keine Ahnung warum???), bei meinem Mann klappt es besser. Es ist aber durchaus so, dass sie dann nachts auch weint. Mein Mann ist bei ihr, spricht ihr gut zu, tröstet und streichelt sie. Nach ein paar Minuten schläft sie dann weiter..

Es fällt uns schwer das Weinen auszuhalten. .
Muss das einfach manchmal sein? Mache ich damit was kaputt? Halte ich generell zu wenig Protest aus?

Ich bin gespannt auf Eure Nachrichten! !

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Ich unterscheide da.
Nachts will ich schlafen und ich habe nie irgendwas versucht. Wurde Sohnemann wach, hab ich ihn zu mir geholt ohne Umstände ohne irgendwas. Jetzt kommt er allein.
Tagsüber muss man gucken worum es geht. Ich war auch immer eine Mama die recht schnell gesprungen ist. Ich weiß nicht, ob ich da den Absprung verpasst hatte, jetzt mit vier müssen wir schon üben, dass er auch zu mir kommen kann, wenn er was möchte.
Aber sonst habe ich nicht das Gefühl, dass es geschadet hat.

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Genau so haben wir es auch immer gemacht! Ob wir im Nachhinein zu viel und zu schnell "gesprungen" sind weiß ich auch nicht.. Vieles ist -so denke ich- auch Charakter. Und ich kann mir auch vieles erklären - warum alleine spielen uninteressanter ist als zu zweit zum Beispiel. Obwohl das bei anderen Kind definitiv anders ist..

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Das ist ein Vorteil bei Zwillingen..man kann weinen nicht 100% verhindern und sofort springen.

Ich unterscheide:

-protest wegen spielzeug auf gleicher ebene (also meine beiden Monster streiten sich und beide wollen dass ich für den jeweiligen einspringe).. das mache ich nicht mehr mit.. dann wäre ich den ganzen Tag beschäftig. Ja dann wird eben 10min gezickt/getrotzt/gebrüllt.. aber danach haben sie es alleine geklärt. (Gibt es länger keine Lösung versuche ich natürlich neutral zu schlichten.)

- beim essen: wird da angebotene Essen grundlos verweigert (Zähne,Krankheit etc ausgeschlossen).. Pech.. wird bis zur nächsten Mahlzeit gewartet. Ist ja nicht so dass es keine Auswahl gibt bei den Gerichten (zb nur Nudeln oder nur das Fleisch kann man essen)

- schlafen: ein heikles Thema. Bei meinem Sohn zum Glück geklärt.. hat unter Tränen gelernt alleine einzuschlafen (ich saß daneben statt zu tragen, da seine Schwester immer noch eine Flasche wollte und ich meist alleine abends bin)..schläft seitdem weitestgehend problemlos.
Meine Tochter: muss in ihrem Bett einschlafen.. auxh wenn es eine Stunde dauert.. ich bin da. Nachts will ich schlafen.. also darf sie dann zu mir. Versuche sie in ihrem Bett zu beruhigen alle nicht erfolgreich und wenn ich Pech hatte war mein Sohn dann auch wach.


Ansonsten versuche ich die Bedürfnisse meiner Kinder so zu erfüllen dass es wenig protest gibt.. aber bei 2 jährigen Zwillingen ist es niemals Vermeidbar ^^

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Irgendwie ja beruhigend zu wissen, dass es einfach nicht anders geht, oder? :)

Das ist nämlich bei mir das Problem -ich KANN ja jeden Protest und jede Träne vermeiden.. Aber eigentlich habe ich meine Prioritäten gesetzt- meine Tochter möchte ständig getragen werden. Das möchte & kann ich nicht. Also halte ich es aus! Aber ich denke einfach ganz darüber nach ob das nun richtig ist oder nicht. Mein Kopf sagt "ja" und das Herz eben "Nein"...

In diesem Sinne erstmal eine gute Nacht :)

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Das mit dem tragen kenne ich auch. Meine Tochter ist 20 Monate und steht ständig vor mir "Arm,Arm" ...irgendwann hatte ich letztens solche Nacken- und Schulterschmerzen, dass ich mir gesagt hab ,es reicht, ich muss das ändern. Immerhin wiegt sie auch schon 14 Kilo. Also biete ich ihr jetzt alternativ meine Hand an ... die nimmt sie dann kurz und gut ist.

Für Küchenarbeiten will ich mir jetzt einen Lernturm (Ikea hack) zulegen. Da will sie nämlich auch immer dabei sein und gucken.

Am besten immer in der Protest Situation gucken, warum es Protest gibt und evtl Kompromisse finden. Oder ab und zu einfach aushalten 😉

Grüße K4ssio

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Vielleicht schaust du mal genauer hin, was es für dich so schwer macht die negativen Emotionen deines Kindes auszuhalten. Wie fühlst DU dich in der Situation? Nicht selten liegt da noch eigener Schmerz begraben.



Ich unterscheide nichts. Ist es mir möglich das Bedürfnis meines Sohnes zu erfüllen, mache ich das. Wenn er kurz warten muss, tut er das, manchmal mit Schimpfen, manchmal ohne. Geduld gehört auch nicht zu meinen Stärken, das nehm ich ihm nicht krumm. :-D

Ich bin gegen "künstliche Neins" bzw. das Kind hinzuhalten, um irgendwas zu erreichen oder "weil das Kind ja nicht immer seinen Willen bekommen kann".

Wenn etwas wirklich nicht geht oder so läuft wie es das Kind möchte, dann ist das einfach leider so. Das muss man dann aushalten als Eltern. Da sein, die Emotionen annehmen (auch die eigenen), trösten falls gewünscht oder Angebote machen wie man die Emotionen abbauen kann.

Vielleicht hilft es, wenn du/ihr das Weinen oder auch die Wut nicht als Aufforderung an euch seht, etwas ändern zu müssen. Manchmal kann man das einfach nicht. Das Weinen ist Ausdruck ihrer Gefühle. Nicht mehr und nicht weniger.

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Wieso soll sie denn in ihrem Zimmer schlafen, wenn sie scheinbar noch nicht so weit ist?!
Wäre es nicht viel schöner und auch leichter, eure Maus einfach wieder im Ehebett schlafen zu lassen?

Wir haben auch ein Wunschkind. Unser Schatz hat auch nie weinen müssen. Er ist jetzt 2 Jahre alt geworden und schläft nach wie vor bei uns im Bett. ❤️
Wir finden es schön und schlafen gerne so. 😊
Ich glaube ohne mein Kind könnte ich gar nicht mehr beruhigt schlafen... ich bin es seit 2 Jahren so gewöhnt. 😍

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Meiner Ansicht nach sollte ein kind in jedem Fall wissen und erfahren das es nicht die Prinzessin auf der erbse ist, das NICHT nur ihre Bedürfnisse zählen sondern auch die, der ganzen Familie!

Ich bespaße und trage definitiv kein 2 jähriges kind den ganzen Tag. Es sollte wissen, das es situationen gibt in dem ich mit etwas anderen beschäftigt bin, das es warten muss.
Traurig sein, mal weinen...gehört für mich zu einem wichtigen Lernprozess. Spätestens im kindergarten wird sie merken das sie nicht die Nummer 1 ist sondern das alle anderen Kinder genau so wichtig sind und deren Bedürfnisse auch.

Beim Thema Schlaf ist es generell schwierig. Entweder man ist konsequent und vermittelt das dem Kind auch, gibt ihm Sicherheit, hält ein weinen aus und läuft 10 mal zum Bettchen bis es schläft oder man verbringt eben ab 19 uhr mit dem Kind im Ehebett/ Familienbett.
Man sollte schon schauen die Bedürfnisse des Kindes zu erfüllen aber dabei seine eigenen nicht vergessen.
Für uns kam stundenlanges einschlafbegleiten nicht in frage, genau so wie Familienbett (aus verschiedenen Gründen) einfach.
Selbstverständlich auch kein bitterliches geweine. Aber von bissel rum geplärre bin ich nicht aufgesprungen wie von der terantel gestochen.

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Stimme ich dir voll und ganz zu!👍🙂
Lg Thommy04 mit Fussel an der Hand

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gut geschrieben , genauso sehe ich das auch .

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Huhu,

nachts würde ich keine "Erziehung" versuchen. Wenn das Kind müde ist, ist das Bildungssystem aktiviert und das Kind will zu Mama. Meine bekommen das dann ohne wenn und aber. Auch bei anderen Fällen, wo sie eben in Ausnahmesituationen sind (Krankheit, weh getan, Streß aufgrund fremder Umgebung, großer Menschenmenge ...).

Tagsüber, wenn alle entspannt im Alltag sind, habe ich kein schlechtes Gewissen meinen Zweijährigen mal kurz warten zu lassen, um etwas zu tun bzw. zu beenden. Künstlich schaffen würde ich solche Situationen aber auch nicht. Im Alltag mit zwei Kindern entstehen die sowieso.

Mein Großer (damals 2) hat während meiner Schwangerschaft mit dem Kleinen gelernt alleine zu spielen, weil ich einfach nicht mehr immer mit ihm rumwuseln konnte. Ich glaube aber, hätte ich mich einfach nur so aufs Sofa gelegt ohne triftigen Grund, hätte ich das auch nicht entsprechend rüber bringen können und er hätte das so nicht akzeptiert.

Ich glaube nicht, dass Du Dein Kind bislang "verzogen" hast, weil Du jedes Mal gesprungen bist. Aber Du hast Dir ja jetzt bewusst gemacht, dass sie ja jetzt größer ist, und auch mal warten kann. Nicht bei echten Bedürfnissen, aber bei Wünschen. Und so kannst Du Stückchen für Stückchen Eure Wünsche gleichberechtigt werden lassen.

LG Jelinchen

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Ich habe 3 Kinder (9 J., knapp 3 Jahre und 10 Monate), da bleibt es nicht aus, dass gewartet werden muss. Und manchmal wird halt unter Protest gewartet - hier das Kleinkind. Und ich bin der Meinung, das schadet Kindern nicht.
Ich rede nicht von Bedürfnissen, sondern von Wünschen.
Auch muss kein Kind dauerbespaßt werden und man muss nicht sofort (!) springen, der Toilettengang kann noch beendet werden z.B. 😜

Bei unserem Großen (9) sind wir immer sofort gesprungen, bloß nicht weinen lassen, das Kind könnte einen psychischen Schaden erleiden 🙄, das Urvertrauen wird zerstört 😱. Er wurde gefördert, bespaßt usw usf.....Ende vom Lied, er kann sich bis heute (!!!!) schwer alleine beschäftigen, teilt schwer, ist ein kleiner Egoist (natürlich ist das auch ein Stück Charaktersache).
Würde ich SO nie wieder machen!! Ich achte darauf, dass die beiden Kleinen auch mal alleine spielen, dass sie in den Genuß von Langeweile kommen, damit sie selbst Ideen entwickeln.
Absichtliches Schreienlassen gibt es nach wie vor nicht! Meckern, nörgeln, quengeln schon 😜.

Was das Thema Schlaf betrifft: Hier sind mein Mann und ich bekennende Faultiere....nachts wollen wir schlafen 😴. Deshalb schlafen die beiden Kleinen und wir im knapp 3m breiten Familienbett. Besonders unser Kleinkind ist sehr nähebedürftig 😍. Eine Zeit lang wollte auch unser Großer bei uns schlafen 🛏....durfte er 👍....war ihm dann aber doch zu eng 😂😂 und er ging wieder freiwillig in sein Zimmer.

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Nachts will ich schlafen, also schläft meine Kleine bei uns im Familienbett. Sie hatte auch schon Phasen, da hat sie in ihrem eigenen Bett durchgeschlafen. Im Moment braucht sie wieder Nähe.

Ansonsten ja jetzt mit 2 Jahren muß sie auch mal warten oder es selber machen. Warum soll ich ihr noch den Trinkbecher holen oder aufstehen und das gewünschte Spielzeug holen? Ich trinke erst meinen Kaffee bevor es zum Spielen rausgeht. Ja da muß man das Quängeln aushalten.