Ich bin traurig

Ich bin immer so traurig, wenn ich lese welche erzieherischen Maßnahmen manche anwenden und sogar empfehlen.

Erst ist es mir zuerst nur im Kindergarten-Forum aufgefallen. Dass die Kinder "hören" müssen. Die Eltern sich mit allen Mitteln ausser körperlicher Gewalt in jeden Machtkampf stürzen. Dass ein sehr angepasstes Verhalten erwartet wird. Kleine Vorzeigekinder aus der Rama-Werbung.

Aber dass sogar hier im Kleinkindforum empfohlen wird Zweijährige zur Strafe in ihr Zimmer zu bringen (nur das aktuellste Beispiel#sorry), das macht mich traurig.

Liebe Eltern, es sind die prägenden Jahre für Eure Kinder. Ihr legt die Grundlagen für ihr Verständnis von der Welt.

Wollt Ihr kleine Roboter, die sich brav der "Obrigkeit" beugen, oder kreative selbständige Menschen? Menschen, die es gewohnt sind, dass man ihnen zuhört! Die es gewohnt sind, dass sie sich erfolgreich selbst um ihre Bedürfnisse kümmern können! Die Zeit haben selbst Lösungen für Probleme zu finden!
Das sind die Skills, die der Arbeitsmarkt von morgen braucht. (Und mit denen man gut durch das Leben gehen kann.)

Man kommt so leicht an die Informationen was in einem Zweijährigen vorgeht, der als Strafe alleine in einem Zimmer bleiben muss. Das macht klein, hilflos, traurig, wütend. Das zerstört Bindung und Beziehung. Noch schlimmer, wenn es auch noch aufgrund einer Entthronungsituation ist. Da fühlt sich ein Kind doch völlig ungeliebt und ersetzt. Das schürt noch zusätzlich die Wut auf das Geschwisterchen.

Kann sich keiner mehr an seine Kindheit erinnern? Welche (aus heutiger Sicht sinnlose) Gefühle man manchmal hatte? Wie es war der Macht der Eltern ausgeliefert zu sein? (Und ich hatte eine sehr moderne Mutter und vieles, was meine Altersgenossen ertragen mussten, blieb mir erspart.)

Interessiert es Euch nicht, was Eure Kinder fühlen und warum? Wollt Ihr ihnen nicht helfen mit ihren Gefühlen umzugehen und daran zu wachsen? Wollt Ihr sie nicht stark und selbstbewusst haben?

LG Jelinchen

PS: Ich habe für jede Mutter Verständnis, der gelegentlich der Geduldsfaden reißt. Ich bin auch nicht immer pädagogisch wertvoll. Aber das würde ich natürlich niemals empfehlen.

2

Meine Güte, dann sei woanders traurig.

Keiner hier rät sein Kind zu verprügeln.

Aber solche "pädagogisch" erzogenen Kinder kenne ich zur Genüge.
Die halbe Kita ist voll mit "besonderen" Kindern und es wird immer schlimmer.

"wenn mein Sohn etwas macht, was er bitte nicht machen soll, dann nehmen sie ihn bitte auf den Arm und erklären sie es ihm ganz in Ruhe"

Ja klar, während mich das Kind anschreit und um sich haut...

Und wenn man dann mal nicht so handelt, wie die Eltern das unbedingt wollen, dann kommt gleich die Drohungen. Prima.

14

Geht mir in der Kita genau so. Es gibt so viele Eltern die unsicher sind.... und die Kinder suchen und suchen ihre Grenzen und finden sie bei ihren Eltern nicht. Und deshalb gehen sie immer weiter.... ein Teufelskreis.
Klar dürfen sich Kinder ausprobieren, wenn Raum und Zeit dafür gegeben sind. Und da das nicht immer der Fall ist, gibt es Regeln, an die man sich halten muss, auch aus Rücksicht auf andere. So ist das Leben und das ist auch überhaupt nicht schlimm. Das lernen auch schon 2-jährige.
Von einer Auszeit im Zimmer halte ich persönlich jetzt nicht so viel. Das eigene Zimmer soll ein Rückzugsort sein, wo man sich wohlfühlt. Aber sich hinzusetzen zum Beruhigen geht so ziemlich überall.

1

Ich kann mich bei meinem Kind zum Idioten reden, wenn sie bockt, dann bockt sie. Da hilft erstmal nur Abstand bis sie sich beruhigt hat. Wenns gar nicht mehr geht muss sie schon ein paar Minuten, vielleicht 10 ins Zimmer. Ach ja, sie ist 3,5 Jahre alt.

Nachdem sie sich beruhigt hat wird das Problem natürlich schon besprochen und wieder gekuschelt dabei.

Konsequent zu sein finde ich ganz wichtig, das hat für mich jetzt nichts mit einem Roboterkind zu tun. Ich als Erwachsener kann mir ja auch nicht alles erlauben. So müssen für mich auch meine Kinder in die richtige Bahn gelenkt werden. Reden und zuhören gehört natürlich auch dazu, aber manchmal kommen wir dabei extrem an unsere Grenzen. Da finde ich kurzweiligen Abstand gar nicht so schlecht, damit sich einfach alle wieder etwas beruhigen können.

3

Oh bist du eine Rabenmutter 😉😅

Ich gebe dir vollkommen Recht.

Wie ich schon öfter schrieb, ich sehe das bei unseren Praktikanten immer wieder. Viel zu schnell überfordert, weil zu Hause nie geschimpft wurde und alles irgendwie toleriert oder "ausdiskutiert" wurde. Es gibt nicht immer was zu diskutieren. Manchmal gibt es klare Regeln und Ansagen, an die sich gehalten wird.
Nein diese Praktikanten diskutieren dann alles tot. Ende vom Lied, ich kann sie so nicht ausbilden, weil dies zu viel und das zu viel ist und sowas kann man ja wohl nicht von ihnen verlangen... Da könnte ich spucken.

Und diese Menschen werden leider immer mehr.

39

Woher weißt du denn wie deine Praktikanten erzogen wurden?

weitere Kommentare laden
4

ND nur, falls dich interessiert, was wir heutzutage für eine Generation heranziehen.

https://mobil.rundschau-online.de/ratgeber/familie/wer-ist-eigentlich-diese-generation-z-sote-23445440#

69

Diesen Bullshit schreiben alle Revolverblätter und das jedes Jahr...

Wenn jede Generation so blöde wäre wie die Vorangegangene ihr unterstellt dann wäre die Menschheit sicher schon vor hunderten wenn nicht gar tausenden von Jahren ausgestorben...

5

Ich habe eine wunderbare und sorglose Kindheit gehabt, an die ich mich gern erinnere. Ich hoffe, dass wir unserem Kind nur halb so gute Eltern sein können, wie meine Eltern es waren (sind). Da meine Eltern sehr jung waren und wenig Geld hatten, gab es viele Regeln, Pflichten, Entbehrungen und ja, auch Strafen (nie körperlich!). Nicht eine dieser Strafen hat mich dermaßen geprägt, dass ich sie meinem Kind nicht zumuten würde...

Ich kann mit vielen Ansätzen der "modernen" Erziehung nichts anfangen... Attachment Parenting und was sonst noch einen Namen braucht...

Wenn ich meine 2-jährige Tochter vor die Küchentür stelle, weil sie noch ein drittes Mal auf den heißen Herd fassen will, dann lernt sie nicht, dass ich sie nicht liebe o.ä. Und nein, ich glaube auch nicht, dass das ihr Verständnis von der Welt prägt. Es ist eine Konsequenz, die sie durchaus versteht und in der Lage ist, NUR auf diese Situation zu beziehen...

Ich weiß auch gar nicht, was gegen das angepasste Verhalten aus der Werbungsfamilie spricht? Muss diese Art der Lebensführung zwangsläufig schlecht sein? Warum kann man nicht gleichzeitig auch tolerant, offen, kreativ und selbstständig sein? Alles Eigenschaften übrigens, die ich sehr schätze...

Wichtig ist für mich, dass man nicht irgendwelchen Ratgebern oder Empfehlungen folgt, sondern dem eigenen Bauchgefühl, sozusagen intuitives Erziehen. Man kann doch das beste aus allen Erziehungsstilen für das EIGENE Kind herausfiltern. Das bedeutet im weiteren auch, andere Eltern nicht zu verurteilen oder ihnen einen Stil aufzudrängen, der nicht zu ihnen passt.

Selbstverständlich alles in einem Rahmen, der die Kinderrechte nie verletzt...

48

Ich finde es auch gut auf den Bauch zu hören. Und auf sein Kind und die Umstände zu schauen. Das Leben ist nunmal sehr individuell. Die Bedürfnisse der einzelnen Personen in jeder einzelnen Familien sind sooo unterschiedlich.

Aber was ich auch wichtig finde, ist sich ein bisschen mit dem Thema der kindlichen Entwicklung zu beschäftigen. Für fast jede andere Tätigkeit (Autofahren, Sportarten, einen Garten anlegen, ein Tier halten....) braucht man ja auch Hintergrundwissen und liest erstmal oder besucht einen Kurs..., bevor man etwas unbekanntes anfängt.

Und wenn man dann eben weiß, wann ein Kind was wie verarbeiten kann, dann kann man eben auch altersangemessen erziehen oder sein Kind vor Gefahren beschützen. Ich hab meine Kinder, als sie noch kleiner waren, auch beim Kochen manchmal in den Hochstuhl gesetzt, obwohl sie lieber im kochenden Wasser rühren wollten. Aber wer noch zu klein ist um die Regeln sicher zu befolgen, der muss beschützt werden: Safety First! #pro

LG Jelinchen

6

>>
Wollt Ihr kleine Roboter, die sich brav der "Obrigkeit" beugen, oder kreative selbständige Menschen? Menschen, die es gewohnt sind, dass man ihnen zuhört! Die es gewohnt sind, dass sie sich erfolgreich selbst um ihre Bedürfnisse kümmern können! Die Zeit haben selbst Lösungen für Probleme zu finden!
Das sind die Skills, die der Arbeitsmarkt von morgen braucht. (Und mit denen man gut durch das Leben gehen kann.)<<

Da fehlen mir echt die Worte!

18

Hm, also ich bin Erzieherin und mich würde interessieren wie die TE es finden würde, wenn ich mich auf der Arbeit erstmal erfolgreich selbst um meine Bedürfnisse kümmern würde.... 🍪☕️🍫😴📱
😂😂

19

Bedürfnis 1, 3 und 5 ist bestimmt dann auch ein Bedürfnis von der Mehrheit der Kinder, dann passt es doch wieder... vorausgesetzt du teilst gern 😉

weitere Kommentare laden
7

Ich bin immer so traurig, wenn ich lese welche erzieherischen Maßnahmen manche Eltern NICHT anwenden... Die Eltern und letztlich auch Kinder, die dann im Kiga oder spätestens in der Schule aufwachen und merken, dass das Leben so nicht funktioniert. In einer Gemeinschaft (und das ist schon die Kiga-Gruppe oder Klasse) muss man an manchen Stellen nun mal funktionieren. Das heißt nicht, dass man sich nicht trotzdem selbst verwirklichen kann!

8

Meine Tochter in Dezember wird 3 Jahre und hatte bis heute keine straffe bekommen . In dem Alter können die Kinder nichts falsches machen . Das ist meine Meinung

50

Huhu,

ich versuche - wie gesagt - auch Strafen zu vermeiden. Mein Kleiner wird im März 3. Dass er "nichts Falsches machen kann" würde ich nicht sagen. Wenn er seinen großen Bruder haut oder ihm ein Spielzeug wegnimmt (ja, kommt auch andersrum vor), dann korrigiere ich dieses Verhalten schon. Die Frage ist immer wie man das macht.

LG Jelinchen

9

Hallo.

Also vorab ich bin auch für bedürfnisorientierte Erziehung... trotzdem bin ich nicht der Sklave meiner Kinder, noch lasse ich mir auf der Nase herumtanzen. Manchmal kommt man mit Kuschelpädagogik einfach nicht mehr weiter. Und mal eine kleine Sanktion zu gegebener Zeit, dem Alter entsprechend, kann auch nicht schaden (keine köperliche).

Mein 2 jähriger will zur Zeit nicht in die Kita... mir bricht es das Herz in so Weinen zu sehen. Aber trotzdem muss ich mich da durchsetzen und ihn schicken. Ganz einfach weil es im Leben nunmal so ist. Er muss das lernen, wie auch, dass andere Regeln nunmal einzuhalten sind. Es geht leider nicht immer, dass Kinder mitentscheiden dürfen. Wo es für mich vertretbar ist darf mein Sohn sehr gerne mitentscheiden und ich mache nicht selten Zugeständnisse. Aber am Ende des Tages hat mein Wort oder das seines Vaters das größere Gewicht. Ich möchte ein selbständigen und selbstbestimmenden Menschen heranziehen, aber das alles in einem vernünftigen Maße und vorallem nicht zu Leidwesen anderer. Die Anweisung der Erzieherin oder der späteren Lehrer/In muss mein Sohn auch Folge leisten, ob es ihm passt oder nicht. Ich finde es schlimm ständig diskutierende 3 jährige "Klugscheißerkinder" zu erleben, da sträuben sich mit auch die Nackenhaare (mal etwas überspitzt geäußert).

Und ich weiß nicht was alle immer haben. Also ich habe in meiner Kindheit auch mal einen Klaps bekommen, weil es damals einfach so war. Ich würde es hingegen nie tun, aber einen Schaden habe ich dadurch bestimmt nicht erlitten. Ich fand es auch nicht schön aber meine Eltern habe ich trotzdem immer innig geliebt. Und nein ich musste auch nie zur Therapie.

Also mein Wort zum Montag... Ich denke die Mischung macht's. Man darf nicht so pädagogisch wertvoll agieren aber sich auch nicht auf der Nase herumtanzen Manchmal lassen.

LG Mim

16

Hallo,

Und hinterfragst du nicht warum dein Kleiner gerade nicht in die Kita möchte? Meinst du er möchte dich ärgern? Und glaubst du allen Ernstes , dass ein 2 Jähriger dadurch lernt, dass es in der Gesellschaft Regeln und Normen gibt, die alle beherzigen sollten um unser aller Leben lebenswerter zu machen?
Ich glaube nicht! Ich glaube, dass dein 2 Jähriger zur Zeit einfach nur jeden Tag leidet, er hat Probleme sich von dir zu lösen, er braucht gerade viel Nähe.
Ich hatte auch mal so eine Phase in meiner Kindheit. Ich war aber schon vier und kann mich sehr gut an diese Zeit erinnern. Ich wollte plötzlich eine Weile auch nicht in den Kindergarten, ich wollte damit aber niemanden ärgern. Ich fühlte mich eine Zeit lang einfach nicht wohl. Ich habe geweint wenn meine Mutter versucht hat mich abzugeben. Und weißt du was meine Mutter gemacht hat? Sie hat mich nicht dort gelassen, sie nahm mich wieder mit heim oder sogar mit zur Arbeit. Das ging ein paar Wochen so und plötzlich war der Spuk vorbei und ich bin wieder ohne Probleme in den Kiga gegangen. Und ich möchte dir versichern, dass ich trotz dessen, dass meine Eltern da auf meine Bedürfnisse eingegangen sind ein sehr sozialer und auch erfolgreicher Mensch geworden bin.

Bitte fasse das jetzt nicht böse auf, ich möchte damit nur einen Denkanstoß geben.

Liebe Grüße

20

Hallo.

Nein, ich fasse das nicht böse auf... und ich sage ja auch es bricht mir selber das Herz. Und ganz bestimmt glaube ich auch nicht, dass mein Sohn mich ärgern, sondern, wie du sagst, einfach bei Mama sein will. Und nichts würde ich lieber tun, als ihm diesen Wunsch zu erfüllen... Aber manchmal gehen solche Sachen einfach nicht. Und so ist es auch mit der Kita. Ich muss nunmal leider arbeiten und habe keine Möglichkeit ihn rauszulassen oder mitzunehmen. Und auch an den Tagen wo ich vielleicht die Möglichkeit hätte mache ich es nicht. Auch Kinder haben schnell raus welche Knöpfe sie drücken müssen und Mama springt. Die Motive seien jetzt mal außer Acht gelassen... Also egal ob er einfach nur keinen Bock hat oder todtraurig ist. Ich finde es auch blöd, aber er muss sich daran gewöhnen in die Kita zu gehen. So meinte ich meinen Post. Auch auf meiner Seite sind schön unzählige Tränen geflossen, glaub mir. Aber da muss er und auch ich nunmal durch, so hart das klingt. Vorallem hat erwirklich eine wundervolle Kita mit netten Betreuern und Kindern, wo ich ihn gut aufgehoben weiß. Auch die Erzieher sagen er möchte seine Grenzen testen, 2 Minuten nachdem ich weg bin endet das Drama und er spielt. Trotzdem fühle ich mich natürlich nicht gut ihn unter Tränen dort zu lassen.

LG Mim

weiteren Kommentar laden
10

Oder ich habe halt ein liebes Mädchen zuhause diente bis heute was schlimmes getan hat . Ja sie bockt , sie zickt aber bis jetzt war für mich nicht der Rede wert . Mein Pubertärender dagegen ist anders . Da gibt es klare Regeln und Ansagen und wenn es muss auch straffen , wie Handy verbot .

52

Oh, die Mamas mit den "ruhigen und braven" Kindern beneide ich seit spätesten 1,5 Jahren. ;-)

Spaß beiseite, um die Ruhigen macht man sich an anderer Stelle Sorgen.

Zu Pubertierenden kann ich noch nichts sagen. Aber was ich richtig finde ist, dass Regeln und Aufgaben altersangemessen aufgestellt und durchgesetzt werden müssen. Mit Blick aufs Kind! ;-)

LG Jelinchen

60

Ja , genau so ist es . Wenn meine Tochter hauen würde , würde ich natürlich ihr sagen und erklären das sowas nicht geht . Solange sie es verstanden hat . Dafür würde ich sie nicht bestrafen . Aber Ansagen und regeln und Aufgaben gibt bei uns zuhause . Mein großer bald 12 Jahre , schlimme Phase . Oft hat er kein Respekt und und . Da gibt auch Türen Geknalle, was für mich geht sowas überhaupt nicht . Er meint ich wäre sein Kumpel oder so . Aber , ich lass den Faden nicht locker . Er soll wissen das man gegen Eltern und Lehrern Respekt haben soll . Zum Glück habe ich wenig Probleme mit ihm , außer das er würde am liebstens nichts machen nur liegen und sein Ton macht die Musik .
Ich bin der Meinung , jedes Kind braucht regeln und grenzen wissen .