Wie waren eure hochsensiblen Kinder (HSP) als Babys?

Liebe Mamis,

gibt’s unter euch Mütter von hochsensiblen Kindern und wie waren eure Mäuse als Babys?

Mich würde speziell der Bereich Essen interessieren... Wie war die Beikosteinführung? Wie lange habt ihr eure Babys vollgestillt bzw. wie lange wollten sie nur Milch?

Aber auch alle anderen Bereiche interessieren mich.

Ich freue mich auf eure Erfahrungen und würde gerne auch wissen, wie eure Kleinen heute so sind.

Danke euch allen,
gluecksboehnchen

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Essen war nie ein Problem, im Gegenteil. Ansonsten konnte meine Maus keine große Geräuschkulisse und Menschenmengen ab. Dabei hielt sie sich Ohren und teilweise Augen zu. Dann brauchte sie ihre Rituale und fühlte sich Zuhause am wohlsten. Fremdelnphase fand ich auch extremer und länger. Wutanfälle, sobald etwas nicht direkt klappte, ebenso. Mit drei Jahren kam sie in die Kita, wobei es anfangs nicht ganz einfach war, aber mit der Zeit immer besser wurde. Es gibt eben viel zu lernen und ich habe meine Kleine nie in Watte gepackt. Es gab Alternativen wie Kopfhörer auf, und damit ging es auf den Faschingsumzug. Generell haben wir versucht, dagegen zu wirken, im Rahmen des möglichen eben. Hochsensible Kinder empfinden alles verstärkter und müssen lernen mit der Außenwelt zurecht zukommen, aber sie müssen es eben lernen. Nun wird sie 5 Jahre und ich würde sagen, sie ist sehr feinfühlig, kann aber mit ;Extremen; mittlerweile sehr gut umgehen.

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ach ja... ansonsten sehr pflegeleicht. Außerhalb blieb sie immer an meiner Seite, beim Einkaufen, ect. Einmal gesagt ;nicht auf die Straße wegen den Autos; hatte völlig gereicht. Kaum Stürze oder dergleichen, direkt vorsichtiger gewesen. Hochsensibel eben!!! Mutiger ist sie mittlerweile geworden, aber stets durchdacht. Ihre kleine Schwester ist das komplette Gegenteil, die Zwei sind grundverschieden. Letztendlich ist es meines Erachtens eine Charaktersache...

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Wofür steht die Abkürzung HSP?

Hi,

Also mein Sohn ist jetzt fast 2,5 Jahre alt und gilt als hochsensibel!

Schwangerschaft: Hyperemisis, viel Gewicht abgenommen, Freude über die Schwangerschaft kam erst so richtig hoch mit der 20. SSW wo alle Beschwerden weg waren. Ab da unkomplizierte Schwangerschaft.

Geburt: Von der 1. Wehe bis er da war hat es 10 Stunden gedauert und war die meiste Zeit sehr entspannt, so fern man von Entspannung bei ner Geburt berichten kann. Die letzten Minuten ist aber Hektik ausgebrochen und alles hat sich gedreht und er kam per Saugglocke zur Welt. Ein Eingriff für den er einige Monate brauchte um sie nicht immer wieder im Traum durchzumachen.

Auffälligkeiten als Baby: Er hat die ersten 1-2 Wochen wirklich fast nur geschlafen, ab da fing er aber an, seine Wachphasen auszudehnen und immer stärker zu beobachten und zu schauen. Sehr intensiv zu schauen! Ab 4/5 Wochen fing er an sich zum Schreibaby zu entwickeln. Man konnte punkt 19 Uhr die Uhr danach stellen und er schrie bis 22/23 Uhr komplett durch. Mein Mann und ich haben uns immer abgewechselt um nicht die Nerven zu verlieren aus purer Ausgelaugtheit und Anstrengung - ja permanentes Kreischen ist verdammt ANSTRENGEND. Vor allem wenn man nicht helfen kann um es zu "beheben". Das hörte auf als er mit 10 Wochen kurzzeitig endeckte wie man am Daumen lutscht und er sich so selbst beruhigen konnte. Er war bis er laufen konnte sehr unzufrieden! Er wollte so viel vom Leben und wra so frustriert erst alles mühsam lernen zu müssen und so verdammt unfertig und unfähig zu sein! Sein Ziel = Laufen! Seit er das beherrscht ist er um ein vielfaches weniger unzufrieden!

Schlafen: Durchgeschlafen hat er nicht, er hat seit er auf der Welt ist - 3 oder 4 Nächte gehabt wo er wirklich durchgeschlafen hat. Aber ansonsten war alles dabei von 2x die Nacht sich melden um gestillt zu werden bis hin zum 45-60 Minutentakt.

Ernährung: Stilljunkie! Wirklich der Knoten geplatzt mit der Beikost ist erst, als er um die 2 Jahre alt wurde. Vorher hat er abgesehen von Obst und Gemüse kaum nennenswerte Mengen gegessen und auch immer wieder Phasen gehabt, in denen er nix vom Essen wissen wollte und ausschließlich gestillt wurde. Seitdem ich wieder Schwanger bin und ich kein Tropfen Milch mehr geben kann - geht er zwar noch dran an die Brust. Aber nur noch kurz und seltener - und isst wirklich GUTE Portionen mit und trinkt auch ausreichend!

Psyche/Verhalten: Er ist ein Beobachter - bis heute. Anfangs mega unsicher und sehr sehr schüchtern. Er braucht je nach Empathie zwischen 1-2 Stunden (dann geht es schnell) bis hin zu mehreren Tagen um einer Person soweit zu vertrauen, dass diese ihn anfassen darf ohne das er wie von Sinnen schreit als wolle man ihn umbringen. Neuen Aufgaben die für ihn risikoreich aussehen, wo man z.b. fallen könnte.... ist er anfangs sehr unsicher. Braucht lange bis er sich daran versucht und der Start muss von ihm kommen - da kann man noch 100 mal sagen "trau dich" das blockiert mehr als das es ihn weiter bringt. Egal ob das das Klettern ist, Rutschen, fahren auf einen Laufrad das nicht alleine stehen kann (traut er sich heute noch nicht).... auf sein Pukilino hat er sich erst mit 2 getraut obwohl er es hätte locker mit 1 schon bedienen können. Hat er aber einmal den Mut gefasst und Erfolgserlebnisse gehabt das es toll ist und ihm nix passiert ist. Kippt sein Verhalten nicht selten in Todesmut um und er wid unachtsam, schusselig und tollpatschig. Klassiker - laufen ohne zu schauen wohin er läuft.... ist schon so oft an Möbelstücken oder einfach nur der Wand geendet, das kann ich gar nicht in Zahlen fassen. Er muss egal was - selbst den Impuls geben es zu versuchen.Je mehr man versucht ihn verbal zu stärken, mit dem Ziel ihn zu ermutigen, verunsichert man ihn und er lehnt aus Prinzip ab! Er ist sehr anhänglich! Sind wir beim Einkaufen und einer von uns geht etwas weiter vor und ist weiter weg, rennt er demjenigen zwar hinterher und ruft laut durch den Laden "paaaaaapa waaaarte" aber wenn der dann nicht stehen bleibt und auf ihn wartet, kippt das un er wirft sich auf den Boden und weint.... einfach weil derjenige eben nicht stehen bleibt und wartet. Spaßige Situationen kippen bei ihm sehr schnell. Gerade Verstecken und Erschrecken liebt er. Aber wenn er zu effektiv erschreckt wurde - es ihn wirklich mal total verreist von der Reaktion. Kippt die Stimmung vom Spaß und wir haben ein panisch heulendes Kind das sich schwer beruhigen lässt. Auch wenn die Katzen sich prügeln und gegenseitig anknurren oder der Papa mal (das muss auch nur mir gegolten sein und nicht mal ihm) zu laut schimpft - hat man einen garantierten Heulkrampf neben sich. Weil ihm so ein Verhalten (egal ob vom Tier oder Mensch - auch ein Hund ist nur solange süß wie er nicht vor ihm steht und ihn urplötzlich anbellt). Plötzliche Verhaltensänderung sozusagen lösen Unsicherheit und dadurch Angst aus. Aber auch so ist er sehr nah am Wasser gebaut. Wenn er was möchte und er kann sich artikulieren.... statt zu sagen "Mama trinken" steht er vor mir und heult und ich muss ihn erstmal beruhigen und fragen was los ist - hat er sich beruhigt kann ich dann auch verstehen was er will, was oft totale Belanglosigkeiten sind und ich dann nicht anders kann als ihm zu sagen "Deswegen muss man doch nicht weinen. Du kannst mich doch einfach fragen und ich geb es dir."
Er ist Bauer und Tüftler und endeckt gerne durch beobachten und konzentriertes ausprobieren seine Welt. Hat aber 0 Geduld. Weder mit anderen noch mit sich selbst. Fehlversuche darf es nicht geben. Er will alles sofort verstehen und beherrschen können. Was aktuell sehr anstrengend ist, da er unter anderem drauf besteht seine Schuhe selbst anzuziehen etc. (was er nicht immer hinbekommt).
Will man was von ihm, während er auf irgendwas konzentriert ist - kann man direkt mit sich selbst reden oder der Wand! Der reagiert dann überhaupt nicht! Nicht auf seinen Namen, nicht auf angestupst werden, es kommt nicht mal ein flüchtiger Blick zur Seite um zu signalisieren, ich hab dich gehört, bin aber gerade beschäftigt! Ist er in seiner Welt lebt er in ner Blase und ist für keinen mehr ansprechbar oder verfügbar!

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Ach ja und er wird zunehmend Geräuschüberempfindlich. Papa hat letztens gebohrt um was an der Wand zu befestigen. Im Entspurt hat die Maschine immer schrill aufgequitscht.... Folge = heulendes Kind... Bauarbeiten beobachtet er gerne, aber nicht wenn einer mit nem Presslufthammer etc. rumwerkelt... dann hält er sich die Ohren zu.... genau wie er den Staubsauger nicht mag. Einerseits weil er laut ist, aber AUCH weil er Angst hat eingesaugt zu werden, seit dem er sich einmal das Hosenbein angesaugt hat.

Er liebt Monster und Geister... liebt Filme ala Hotel Transilvanien und Dinge wo Geister und Gruseln vor kommen (halt Kindgerechte Filme)... wenns aber ums Gruseln im realen Leben geht ist er der erste der die Beine in die Hand nimmt und panisch kreischend wegrennt.

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HSP = Hochsensible Persönlichkeit.

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Ich bin selber HSP und Raum-Zeit Synästhet. Kann dir zur Baby Zeit also nichts sagen, eher über die späteren Zeiten ab Kleinkindalter.