Hallo ihr Lieben!
Ich bräuchte bitte euren Rat, bzw. Meinungen.
Mein Kleiner ist 1,5 Jahre alt und während wir mit unserer Großen keine Probleme hatten, scheint es bei ihm nicht zu klappen. Es ist die gleiche Tagesmutter, man kennt sich gut und die Atmosphäre ist entspannt. 2 Wochen vor Eingewöhnung waren wir regelmäßig, für mehrere Stunden dort, damit er sich an das Haus und die Tagesmutter gewöhnen kann. Das sah auch wirklich gut aus. Genauso entspannt war die Eingewöhnung wo ich auch mal für 1-2 Stunden verschwinden konnte.
Und dann kam die erste, richtige Woche. 6 Stunden in denen er nichts gegessen und nichts getrunken hat. Er hat es von der Tagesmutter einfach nicht angenommen. Bei der Abholung fing er dann immer an zu heulen als er meinen Mann sah. Da sagte schon die Tagesmutter er würde sich nicht beruhigen. Er würde nur an der Tür stehen heulen und schimpfen. Er lässt sich nicht von ihr beruhigen und stößt sie weg, wenn sie es versucht. Zwischendurch mal auf den Arm das ging, aber trösten bitte nicht von ihr. (Mittlerweile lässt er sich auch nicht mehr auf den Arm nehmen)
Am letzten Donnerstag holte ich ihn schon nach 1,5 Stunden ab, weil er nur schrie. Ich kam an und er zitterte in meinen Armen vor Anspannung. Sie wollte ihm sein Spielzeug geben und er schüttelte mit dem Kopf und vergrub seinen Kopf in meinen Armen. Am Freitag waren wir zu Hause. Und zu Hause merke ich auch Veränderungen. Wehe er sieht mich nicht. Nachts genauso, wehe ich stehe auf um auf Toilette zu gehen.
Wir wollten es jetzt weiter versuchen, gerade weil man sich auch kennt. Bisher ist diese Woche nicht besser. Sobald er das Haus sieht schüttelt er mit dem Kopf. Will ich ihn rausnehmen schüttelt er mit dem Kopf und macht den Schutzbügel vom Kinderwagen zu. Vorgestern brachte er mir seine Schuhe weil er los wollte. Zwischendurch spielt er aber ganz entspannt, nur die Tagesmutter versucht er zu umgehen. Für mich eindeutig….
Ich bin seit Montag mit ihm immer für 3 Stunden da. Wenn ich auf Toilette gehe oder mir einen Kaffee hole dann sage ich: Ich gehe da und da hin und bin gleich wieder da. Aber das bringt nichts. Er kommt sofort hinterher. Wehe ich bin nicht in seinem Blickfeld. Heute hat er mich 2 Mal nicht gesehen, verkrampfte, schimpfte und ging zum Tor. Kaum auf den Arm fängt er wieder an zu zittern. Zum Abschied nahm sie ihn hoch, was er nicht wollte und sie dann wegdrückte. Er schimpfte und wollte zu mir. Kaum auf meinen Arm war alles wieder gut und er schäkerte mit ihr.
Sie versucht wirklich viel. Bietet im immer wieder Knäckebrot, Obst, Trinken etc. an, aber von ihr nimmt er nichts.
Die Tagesmutter wollte es noch nächste Woche probieren, ich selbst hatte mir morgen als Termin gesetzt. Ich glaube das bringt alles nichts. Und ich bin mir sicher, in der einen weiteren Wunder wird sich nichts ändern. Die anderen Kinder die dort sind haben sich schnell eingewöhnt, sie als Bezugsperson akzeptiert, lassen sich beruhigen und sind entspannt.
So ein Tagespflegeplatz hier ist wie ein sechser im Lotto und eigentlich wollte ich bald eine Umschulung anfangen, aber quälen und zwingen werde ich ihn nicht.
Wie ist da eure Erfahrung? Meint ihr das wird innerhalb von einer Woche noch was?
Eingewöhnung klappt nicht :(
Der Beschreibung nach, wirkte der Übergang von nur 1-2 Stunden weg sein zu 6 Stunden Erweiterung zu abrupt wenn man mich fragt. Vielleicht kam das aber auch in deiner Beschreibung nur so rüber und hat gar nicht so schlagartig stattgefunden. Bei uns war es so das die Kinder anfangs von uns als Mütter wurden... wir waren 1,5-2 Stunden permanent dabei... so ca 3-4 Tage. Dann erfolgte die erste Trennung und wir waren im Aufenthaltsraum ums Eck, jederzeit Verfügbar aber nicht sichtbar. Die Abgabe war am Anfang ein Graus und blieb es auch noch ne Zeitlang. Aber ich bin gegangen und nachdem ich nicht wieder kam, hatte er sich binnen weniger Minuten beruhigt. An manchen Tagen bei der Abgabe ist selbst heute über ein Jahr später noch der Wurm drin, das liegt dann aber eher an ner schlechten Tagesform. Heulen tut er immerhin schon lange nicht mehr bei der Abholung.
Ich würde vielleicht vorschlagen (falls das machbar ist). 1-2 Wochen zu pausieren, das er komplett nen Break drinnen hat und nochmal bei 0 beginnen. Du bleibst anfangs komplett anwesend... dann gehst du mal für so kleine Dinge raus wie Toilette oder Kaffee holen etc., dann bist du mal ne halbe Stunde nicht da, und steigerst die Abwesenheit je nachdem wie er es zulässt jeweils im halbstunden Takt nach oben. In der ersten Trennungsphase. Ist es wichtig das du kurzfristig und schnell wieder verfügbar bist. Unsere Krippenleitung hat damals gesagt. Nix ist schlimmer als die Mutter erst dann zurück zu pfeifen, wenn das Kind bereits völlig von Sinnen schreit. Das setzt die falschen Impulse. Sondern wenn man merkt, das Kind lässt spürbar nach, die Stimmung ist bald am kippen, Kind ist weinerlicher, kann sich zwar noch beruhigen lassen aber es ist unabsehbar wie lange das noch der Fall ist. Dann wurde man geholt und hat die Situation durchbrochen bevor es zum Supergau wurde.
Jedes Kind braucht sein Tempo für die Eingewöhnung. Die einen brauchen strenggenommen gar keine wirkliche Eingewöhnung die nächsten krebsen 6-8 Wochen herum weil das nur sehr schleichend stattfinden kann. Sie wird vielleicht noch jemanden zur Eingewöhnung auf ner Liste haben der vielleicht erst nach euch dran ist. So könnte man sagen. Du tauschst mit der anderen Familie (das muss von deinem Zeitmanagement aber auch drin sein bis du wieder arbeiten gehst) und wenn mal ein paar mehr Tage ins Land gehen... Kinder in dem Alter vergessen schnell diese Situation von einst wieder... und man kann sie noch wieder "reseten" was mit zunehmendem Alter schwerer wird. Aktuell hat sich irgendwie ein Knacks eingeschlichen der erstmal auskuriert werden sollte... ehe man anfängt wieder damit anzufangen. Dein 2. Kind braucht einfach wesentlich länger und ne sanftere und schleichendere Eingewöhnung. Ich glaub man hat hier zu früh zu voreilig gehandelt nach dem Motto "scheint zu klappen".. und hat sich durch das ruckartige erweitern der Trennungszeit eigentlich nur selbst das Grab geschaufelt.
Hallo!
Danke für die Antwort!
Ja, es waren wirklich immer nur 1- 2 Stunden. Mehr nicht.
Ich habe heute mit der Tagesmutter gesprochen. Noch mal eine Pause und von vorn anfangen kommt für sie nicht in Frage. Von dieser leichten Eingewöhnung wo man sich steigert ist sie kein Fan. Sie meinte zu mir die Kinder würden es dann merken wenn die Eltern bei jedem Fieps angerufen werden und sie dann abholen.
Gut am Ende steuert sie im Grunde die Eingewöhnung und hat das letzte Wort. Aber ein Pauschalrezept gibts da nicht. Das eine Kind kann man schon früh ins "kalte Wasser" reinwerfen und das nächste muss sich langsam, Zehe für Zehe an die kühle Temperatur gewöhnen ehe es Zentimeter für Zentimeter weiter ins Wasser geht. Da tu ich dem Kind das mehr Zeit braucht - absolut keinen Gefallen wenn ich es von hinten einfach so ins Wasser reinklatsche.
Offenbar wurde bei deinem Kind ein Zwischenschritt zu schnell begangen und jetzt hat es Angst, Angst auf der selben Höhe weiter im Wasser zu stehen und will da rausgeholt werden und Angst noch tiefer ins Wasser zu geraten. Also nimmt man es wie im Schwimmbad erstmal raus. Lässt es am Beckenrand beruhigen, lenkt es erstmal ein paar Minuten ab, geht vielleicht zum Spielplatz ums Eck und versucht es ne halbe Stunde später erneut, aber langsamer und mehr auf das Tempo achtend was das Kind vorgibt.
Natürlich ist eine Eingewöhnung nach Schema F aus Sicht der Betreuungsperson das einfachste. Aber der einfachste gemeinte Weg, kann sich am Ende doch als der erweisen der die meiste Zeit frisst und am ehesten scheitert.
Manchmal hilft da Diplomatie. Sag ihr einfach: "Das du sie im Grunde völlig verstehen kannst. Und ihre Methode gewiss, auch auf die Mehrzahl aller Kinder anwendbar ist. (Komm ruhig mit der Metapher von mir, vielleicht verdeutlicht ihr das besser das Bild). Das ihr beide das Ziel habt, dass die Eingewöhnung klappt und wenn dies nur durch einen Umweg umsetzbar ist, der vielleicht unkonventionell anmutet. Ist doch das Ziel entscheidend. Irgendwas in der Eingewöhnung ist bei deinem Kind deutlich nach hinten los gegangen und jedes mal wenn man jetzt dein Kind in die Konfrontation rein bringt wird es mit den Ängsten die es beim 1. mal erlebt hat getrickert. Das würde also wenn man es stur so weiter macht zwangsläufig zum Scheitern der Eingewöhnung führen. Einen kurzen Break rein - ein paar Tage pausiern.. und das von 0 beginnen. Ist zwar blöd das man das erst jetzt mitten in der Eingewöhnung gemerkt hat - das dieser Weg - nicht der ideale Weg ist. Aber manchmal muss man erst auf ein Hindernis stoßen um neue Wege ausprobieren zu können."
Ich meine bei meinem Sohn hat KEINER damit gerechnet das der nach 2,5 Wochen eingewöhnt ist. Im LEBEN nicht. Selbst die Leitung mit zich Jahren Berufserfahrung hat ihm locker 5-6 Wochen prognostiziert. Warum... weil auf seine Signale geachtet wurde.
Sie haben mich am letzten Tag der Eingewöhnung, wo ich im Aufenthaltsraum noch saß übrigens kurz vorher wirklich rausgeholt. Das einzige Mal. Warum? Ein schlaues Kind. Er sah im Hausflur meine Turnschuhe stehen und ist durch die komplette Einrichtung (mit 18 Monaten) gelaufen und hat festgestellt, dass alle Türen offen stehen - nur eine nicht. (Der Aufenthaltsraum)... und hat 1 und 1 zusammengezählt. Ich bekam dann original gesagt "Wenn der Ihre Schuhe da drausen sieht und die Tür ist zu, lässt der sich nicht verarschen und man kann ihm nicht weis machen, dass die Mama nicht da ist. Wenn sie nicht da sind morgen - kann man dann auch mal den Aufenthaltsraum aufmachen und zeigen das da keine Mama drin sitzt."
Ich würde auch eine Pause machen. Lasst ihn mal ne Woche mit dem Thema in Ruhe, wenn es geht. Er scheint ja an sich nichts gegen die TaMu zu haben. Vielleicht ist wirklich der Wechsel auf 6 h zu abrupt gewesen.
Meine Empfehlung, gönne dem Kleinen eine Pause und dann versucht es noch mal vonvorne.
Alles Gute!
Hey! Fühl dich erstmal gedrückt 😘. Das hört sich wirklich nicht gut an. Wie meine Vorredner schon gefragt hatten,habt ihr von ein 1./2 Stunden auf 6 direkt erhöht? Oder kam es nur so rüber? Wenn ja, fände ich das wahrscheinlich zu schnell. Meiner würde Mitte August bei der Tagesmutter eingewöhnt,daher weiss ich das man es langsam machen sollte. Ich würde eine Pause machen und es dann nochmal versuchen (wenn das geht,meistens muss man ja zügig wieder arbeiten) und wenn es wieder so ist würde ich schauen ob es eine Alternative gibt. Wünsche dir alles Gute!