Thema Krankheit und Tod für 2 Jährige

Hallo zusammen.

Wir machen uns momentan Gedanken darüber wie wir das Thema Krankheit und Tod mit unserer knapp 2 jährigen Tochter behandeln. Inwieweit überhaupt. Vielleicht hat ja jemand Ideen oder Erfahrungen und mag die mit uns teilen.

Hintergrund: Wir haben schon sehr lange eine mittlerweile 14 Jahre alte Katze. Unsere Tochter kennt sie seit ihrer Geburt und mag sie sehr. Nun geht es der Katze gerade sehr schlecht. Wir haben nicht mehr so viele Möglichkeiten und es steht zur Diskussion, dass wir sie einschläfern lassen müssen. Das die Katze krank ist bekommt unsere Tochter hautnahe mit. Sie kümmert sich wirklich süß. Kommt angerannt sobald die Katze anfängt zu Münzen. Bringt ihr Essen und Trinken. Sitzt vor ihrer Höhle und streichelt. Wir erklären natürlich das die Katze krank ist, deshalb Ruhe braucht, nicht spielen oder fressen mag etc.

Jetzt fragen wir uns was machen wir wenn sie stirbt? Sie wird sie suchen und sie wird nach ihr fragen. Was antwortet man am besten? Wie kann man so eine Situation am besten begleiten? Vielleicht gibt es auch ein schönes Kinderbuch zu dem Thema?

Würde mich über ein paar Gedanken und Tipps freuen.
Liebe Grüße

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Meine Tochter ist fast 2 Jahre alt und ich weiß, dass sie das Thema "Tod" noch nicht erfassen könnte. Sie versteht, wenn jemand im Urlaub ist oder auf Arbeit, dass derjenige weg ist und wiederkommt, aber nicht, was derjenige derweil macht. Kinder können noch gar nicht so weit denken...
Ich würde das Thema in dem Alter nicht überpädagogisieren mit Buch u.ä. Eure Katze ist dann halt nicht mehr da. Ob sie im Himmel oder woanders ist, hängt davon ab, was ihr glaubt. Eure Tochter wird sicherlich noch oft fragen, wo eure Katze ist aber über eine kurze und knappe Antwort hinaus würde ich nichts sagen... Natürlich trösten, wenn sie traurig ist! Aber das würde ich intuitiv angehen, ohne Buch...

Sollte sie von sich aus Fragen haben, dann kann / muss man weitersehen...

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Hallo. Das ist sehr traurig das es eurer Katze nicht gut geht.
Die Oma meines Freundes also die Uri unsres Sohnes ist Anfang des Jahres plötzlich verstorben. Wir waren auch nicht sicher wie wir damit umgehen sollen. Ich habe mich dann mit ihm hingesetzt und mit ihm die Sterne angesehen. Dann haben wir ihm erklärt das die Urioma eingeschlafen ist und zu den Sternen geflogen ist und dort oben auf uns alle aufpasst. Und für uns war es so das beste noch heute wünscht er der Uri wenn er die Sterne sieht eine gute Nacht und ich finde es schön Kindern so ein glaube zu bewahren.

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Die Frage ist ja, ob man da groß was thematisieren muss und die Sache damit nicht größer für das Kind macht als es für sie ist. Kinder gehen oft pragmatisch mit den Dingen um.
Ich habe mal gelesen (da ging es aber um Trennung): beantworten Sie nur Fragen. Werfen Sie keine auf.

Das versuche ich in vielen Bereichen. Ich beantworte die Fragen, kurz und knapp und solange wie er eben fragt.

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Super Antwort. Sehe ich genauso.

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Hallo,

Mir tut das auch leid...

Ich würde den Tod nicht mit dem Thema Schlaf verbinden. Schlimmstenfalls haben die Kinder dann Angst, wenn jemand schläft, er könnte nicht wiederkommen.

Als unsere Katze vergangenes Jahr gestorben ist, haben wir gesagt, sie ist spazieren gegangen, da war er anderthalb. Er hat dann nicht mehr gefragt. Das finde ich mit zwei schon schwieriger. Meine Mutti ist dieses Jahr gestorben, da war er zwei. In seiner Verzweiflung hat mein Vati manchmal ungeschickt geantwortet, wenn unser Sohn nach ihr gefragt hat. Er fragt immer noch, es ist ein dreiviertel Jahr vergangen. Inzwischen sagt er, also unser Sohn, sie sei nicht mehr da. Manchmal auch, auf eine Antwort meines Papas hin, sie habe für immer die Augen zu. :-( Uns ist das Erklären also schlecht gelungen. Vielleicht bekommt ihr das besser hin, wenn ihr euch zuvor Worte zurecht legt. Eine perfekte Erklärung gibt es sicher nicht. Ich würde es aber einfach halten.

Alles Gute!

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Dass es eurer Katze so schlecht geht, tut mir leid. Bei uns sind jeweils die Hunde der Großeltern gestorben. Einmal war die Große 3 und diesmal die Kleine fast zwei. Wir haben, ihnen gesagt dass sie gestorben ist und nun im Himmel ist und haben zum Himmel gewunken. Immer wenn Mal das Thema aufkam, half das winken etwas. Wir sind ganz normal mit dem Thema umgegangen, haben weder geschwiegen noch die ganze Zeit darüber geredet. Vielleicht hilft deiner Tochter auch, wenn sie ein paar Fotos mit eurer Katze hat, die sie dann anschauen und drüber reden kann.
LG
Bibabuba mit Maus (bald 4) und Mäuschen (bald 2)

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Unsere kleine war zwei als mein Opa starb. Da es dem Großen sehr nahe ging war es in der Zeit viel Thema bei uns. Und sie hat sicher das eine oder andere aufgeschnappt. Ansonsten haben wir ihre Fragen beantwortet und das hat ihr gereicht. Bis heute sagt sie wenn wir zu meiner Oma gehen, Opa ist gestorben, arme Oma ist jetzt ganz alleine. Ihre Hauptsorge war erstaunlicherweise immer die Oma die jetzt alleine ist. Woher auch immer das kam.
Ich würde mir vielleicht schon überlegen mit welchen Worten du ihr sagst dass die Katze gestorben ist aber ich würde nicht sagen sie ist eingeschlafen und auch nicht dass sie spazieren gegangen oder weglaufen ist.

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Es kommt natürlich drauf an, wie weit eure Tochter vom Kopf her ist. Ob sie das begreifen kann, das die Katze, wenn sie stirbt, wirklich endgültig von euch gegangen ist. Ganz ganz wichtig an dieser Stelle ist, das man auf keinen Fall sagt, die Katze wäre für immer eingeschlafen - auf gar keinen Fall einschlafen und Tod miteinander verknüpfen! Das kann zu bösen Situationen führen.

Ich finde das Buch "Baum der erinnerungen" sehr schön gemacht für dieses Thema, vllt ist das was für euch.

Ich denke mal, wenn eure Tochter soweit ist, das sie auch nachfragen würde, wo die Katze ist, würde ich ehrlich antworten. Vllt fragt sie auch nur wenig und gibt sich mit den antworten für den Moment zufrieden. Wenn sie nicht mehr erfahren möchte, ist das auch okay. Gut möglich, das sie irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt das Thema nochmal aufgreift, vllt sogar Monate später, wenn sie sich andere Gedanken dazu gemacht hat. Generell könnt ihr nichts falsch machen, wenn ihr ihre aktuellen fragen ehrlich und simpel beantwortet. Kinder sind da echt pragmatisch und machen sich nicht so große Gedanken dazu. Deswegen ist es in Märchen für Kinder auch nicht dramatisch, wenn jemand stirbt, wie z.b. die Hexe im Ofen oder der Wolf, der im Brunnen ertrinkt.

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Hiho, wir hatten damals die Situation mit unserem Sohn, meine Mama ist gestorben zu der wir täglich Kontakt hatten.
Wir haben ihm ganz schlicht und einfach gesagt das Oma jetzt im Himmel ist und auch nicht wiederkommt, aber immer auf ihn aufpasst.
Das hat ihm schon gereicht, er fragte due erste Zeit natürlich noch, aber irgendwann hat er gesagt das sie im Himmel ist.
Das mit dem friedlich einschlafen würde ich auf keinen Fall machen, da die Kinder dadurch echt Angst vorm Schlafen bekommen weil xy ja auch eingeschlafen und nicht wieder gekommen ist.
Die Bücher die ich zu dem Thema kenne sind eher was für ältere Kinder.

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Hallo,

unser Kater ist gestorben, da war unser Sohn gerade mal 3 Jahre alt. Er hat es damals noch garnicht so "mitbekommen" ... Klar, er merkte schon, dass der Kater weg ist und fragte auch öfters nach ihm, aber wir haben ihm gesagt, dass er nun im Katzenhimmel ist.

Wir haben unseren Kater einäschern lassen und die Urne stand noch ein gutes Jahr auf der Kommode.

Als wir also die Asche vergraben haben, war unser Sohn aktiv dabei, hat ein paar Blümchen ins "Grab" (in unserem Garten) geworfen.

Erst mit knapp 5 Jahren thematisiert er das Thema. Er fragt öfters nach dem Kater und weint auch ab und zu mal. Aber im großen und ganzen ging es relativ an ihm vorbei.

Ich denke, ihr solltet nach Bedarf handeln. Antworten, wenn Fragen kommen, aber nicht zu sehr thematisieren.

Grüßle