Kind mag es nicht, dass Papa zur Arbeit muss

Guten Morgen,
Unser Sohn ist mittlerweile 2,5 Jahre alt. Nun ist es so, dass wir beide berufstätig sind. Mein Freund muss eher aus dem Haus und ich bringe den kleinen in die Kita. MorgenS ist dann immer voll das Theater wenn mein Freund zur Arbeit muss. Der kleine dreht sich weg und knurrt, schubst ihn weg. Er will nicht tschüss sagen. Mein Freund ist dann immer ganz traurig. Sobald die Tür zu ist und meist auch erst dann wenn das Auto weg ist, ist völliges geschrei nach Papa. Wir haben keine Ahnung wie wir es einfacher für ihn machen können. Scheinbar ist er dem Moment böse auf meinen Freund weil er weggeht. Bei der Verabschiedung in der Kita ist alles gut.. Habt ihr eine Idee wie man es noch anders machen könnte?

LG
Sterni

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Hallo

was willst Du denn ändern? #kratz
Es gibt einfach Dinge damit kann und muss auch ein 2jähriges Kind leben.

"Mein Freund ist dann immer ganz traurig." - ich würde da einfach kein "Theater" drum machen...dann ist es eben mal ne zeitlang so....

#winke

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Hallo,
unser Sohn ( wird im März 4 Jahre) hängt auch sehr an seinem Papa und findet es blöd, dass er zur Arbeit muss.

Wir haben ein Verabschiedungsritual eingeführt, seitdem ist es für ihn ok:

Der Papa kündigt an, dass er jetzt zur Arbeit gehen muss. Dann geht unser Sohn noch mit raus, bis an den Gartenzaun, und winkt dem Papa.
Sie verabschieden sich draußen am Zaun voneinander, der Papa bestätigt, dass er Abends wiederkommt, Sie winken sich nochmal und unser Sohn sieht beim Wegfahren des Autos zu.

Vielleicht hilft euch das Winken und Zusehen beim Wegfahren des Autos auch.
Mit Deinem 2,5 Jährigen könntest Du mit raus gehen und ebenfalls dem Papa winken.

Alles Gute und viel Glück #klee

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Ich hab das Glück, dass ich bevor mein Sohn geweckt werden muss, das Haus verlasse. Falls er es dennoch mitbekommt weil er durch mein aufstehen plötzlich selbst wach wird. Ist total das Drama zuhause angesagt! Wenn er bewusst mitbekommt das einer von uns geht egal wer und zu welcher Tageszeit. Ist egal wie du die Verabschiedung regelst... bekommt er es mit ist Sodum und Gomorra angesagt. Was uns dazu kommen lässt, das derjenige der ihn nicht zur Krippe bringt oder wenn jemand unter Tags weg muss - diese Person die Wohnung heimlich verlässt und der andere (sofern das Kind wach ist) ihn ablenkt. Dann geht das super. Aber wehe er bekommt das mit. Todesurteil!

Mein Mann ist vorgestern erst am Abend losgefahren um für uns noch was zum Abendessen zu besorgen und was zu Trinken fürs Kind weil sein Kakao und seine Trinkflaschen nicht mehr vorrätig waren. Junior war zwar abgelenkt. Aber mein Mann war zu laut beim Wohnung verlassen. Kind aufgesprungen... als die Tür geknallt ist... zur Tür und "Papaaaaa mitttttttt" geschriehen. Papa war aber schon bis er an der Tür war und die Situation begriffen hat, längst außer Hörweite. Ist auch nicht so, dass man ihn im Vorfeld gefragt hätte ob er mit Einkaufen gehen möchte. Dann wären wir alle gegangen. Aber er sagte NEIN! Also ging mein Mann ohne uns. Ich hatte 15-20 Minuten ein zutiefst aufgelöstes Kind das durch NICHTS beruhigbar war... nur geplärrt hat. Nach 15-20 Minuten hab ich ihn gefragt "Ziehen wir uns an und wollen den Papa drausen suchen?" ... Damit lies er sich tatsächlich beruhigen. Also wir losgestiefelt... bewaffnet mit Taschenlampe (weil war kurz vor 18 Uhr und zu der Zeit schon dunkel) und fingen an zu suchen. Sind durch die Tiefgarage gelaufen und oben wieder raus, sind ihm entgegen. Er sah das Auto... sah Papa... Papa winkte... Kuba winkte... Papa fuhr weiter direkt in die Tiefgarage, blieb nicht stehen.. Supergau! Kind fing sofort wieder das schreien an und wollte wieder mit und konnte sich daheim auch erst nach langem gezeter beruhigen. Ihm ging es gar nicht so sehr drum, den Papa zu vermissen sondern das er mitfahren wollte.

Gibt zwar viele die diese Methode des sich rausschleichens nicht toll finden. Aber bei unserem Sohn ist es mit viel mehr Drama verbunden, wenn er aktiv mitbekommt das jemand geht und er nicht mitgenommen wird oder werden kann! Signalisiert aber auch, wenn er es könnte regelmäßig auf Fragen im Vorfeld ob er mit möchte... das er das nicht möchte und fängt dann (gelegentlich) an so einen Aufstand zu machen, wenn die Person dann eben ohne ihm geht.

Verabschiedung in die Kita ist auch was anderes. Weil der Abschied nicht zuhause stattfindet sondern außerhalb. Er versteht somit... Kita bedeutet da bin ich alleine. Er hat das nie als Platz erlebt, andem die Eltern mit dabei bleiben. (In der Eingewöhnung führte das kurzzeitig natürlich zu gleichen Szenen aber hat sich schnell gelegt). Daheim kann ein Kind in dem Alter nicht verstehen, warum jemand überhaupt von zuhause weggehen sollte. Das Zuhause ist ein Ort wo man hingeht und kein Ort der Verabschiedung. Ergo tuen sie sich dort schwerer.

Mein Sohn macht im übrigen keinerlei Aufstände wenn jemand von uns von ihm unbemerkt geht. Und wenn er dann später feststellt das die Person weg ist... sagt man einfach "der/die holt was und kommt gleich wieder"... da er in dem Alter noch kein Zeitempfinden hat ist gleich eine undefinierbare Zeitspanne und es wird ohne Terrorgefahr in den allermeisten Fällen akzeptiert.

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So war mein Großer auch eine zeitlang. Wehe man hat sich verabschiedet🙈.
Hab ihn dann immer zu Oma und Opa gebracht und gesagt, Mama geht schnell auf Toilette, bin gleich wieder da. Oder bin weg wenn er mit Opa am Spielen war. Alles kein Problem 😊.
Irgendwann ging es dann mit Verabschiedung, so mit knapp 2 glaube ich.

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Ich find halt auch, dass es kein Patentrezept gibt. Natürlich hätte ich es auch für MICH als lieber. Wenn ich mich normal verabschieden könnte von meinem Kind und dann erst gehe. Aber wenn das bei ihm NOCH zu mehr Stress führt als heimlich zu verschwinden. Ist es mir offengestanden egal was andere für sich als bessere Lösung empfinden oder was ICH gerne sehen würde. Es gibt 3 Formen die mit Abschied zu tun haben wo unterschiedlich funktionieren.

-Heimlich verschwinden = mehrheitlich keine Probleme und klappt prima!
-Gehen ohne Verabschiedung (wie das mit der Situation vorgestern... das er das gehen mitbekommt aber halt keine Verabschiedung erfolgt) = der SUPERGAU! Kind beruhigt sich auch nach mehreren Minuten nicht ansatzweise egal wie man ihn dreht und wendet und wie geduldig und einfühlsam man reagiert!
-Gehen mit Verabschiedung = Erstmal die selbe Reaktion wie gehen ohne Verabschiedung und Drama Drama, Kreisch/Schrei/Brüll/Tränen... aber das Kind beruhigt sich immerhin mehrheitlich nach wenigen Minuten wieder.

Also nehme ich solange er damit nicht besser klar kommt den Weg des geringsten Wiederstands und wir verabschieden uns still und heimlich. Unschön, das muss ich zugeben. Aber in seinem speziellen Fall nicht besser händelbar. Das wird sich auch noch verwachsen irgendwann.

Gehen mit Verabschiedung geht ausschließlich in der Kinderkrippe. Das wars aber auch und wenn man das gemacht hat, sollte man sehr zügig aus der Sichtweite verschwinden. Fängt man dann noch vor seinen Augen an, zwischen Tür und Angel kurz (nur wenige Sekunden) irgendwas eine Erzieherin zu fragen oder ihr Ablaufänderungen bei der Abholung etc. mitzuteilen... das Kind ist aber schon auf dem Arm einer Erzieherin und die Verabschiedung hat schon stattgefunden. Fängt er schnell an zu brüllen und will wieder zu mir zurück!

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Einmal das Kind kurz drücken, dir nen Kuss und Tschüß - ich würde keine Rituale oder irgendein Gewese machen.

Das ist ne Phase, die geht vorbei und je selbstverständlicher ihr mit dem Weggehen umgeht, desto schneller ist die vorbei.

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Solche Situationen gibt es bei uns auch ab und an.
Wenn dein Sohn nicht Tschüss sagen will, einfach erstmal so akzeptieren.
Zeigt denn dein Freund gegenbüber eurem Sohn, dass er traurig ist wenn dein Sohn sich so verhält?
Ich würde an seiner Stelle einfach ganz normal Tschüss sagen, hab dich lieb, bis heut abend oder so, winken und gehen.
Wenn der Papa dann weg ist und Sohn schreit, tröste ihn, sag dass du verstehst, dass er gerade traurig/wütend ist, dass Papa jetzt auf dem Weg zur Arbeit ist, ihr euch heut abend aber wieder seht.
Wir ziehen uns morgens meist alle fast gleichzeitig Jacke/Schuhe an, ich fahr zur Arbeit, Mann bringt Kinder in Kiga. Es kommt auch vor, dass mir die Kids nicht tschüss sagen wollen, das akzeptier ich dann so. Dann gibt es wieder Tage, wo sie einen Knuddel/Küsschen nach dem andern wollen ;-)

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Ich denke, je mehr Brimborium ihr da macht, desto schlimmer für das Kind.
Es ist nunmal nicht zu ändern, dass der Papa zur Arbeit muss. Natürlich darf ein Kind da traurig sein.
Aber je gelassener die Eltern damit umgehen, desto besser. Und die Reaktion Deines Freundes ("Ist immer ganz traurig") vermittelt dem Kind nur, dass etwas nicht stimmt und das Kind etwas falsch macht, weswegen der Papa dann auch noch (wegen ihm) traurig ist.
Erklärt dem Kind, dass der Papa jetzt arbeiten geht und heute abend zum Abendbrot wieder da ist und beide dann zusammen z.B. ein schönes Buch lesen werden.
Dann geht ihr gemeinsam zur Tür und winkt dem Papa und Du tröstest Deinen Sohn kurz und vielleicht habt ihr noch Zeit, etwas kleines gemeinsam zu machen, z.B. eine Runde knuddeln, ein Pixi Buch vorlesen oder so ähnlich. Führt einfach euer eigenes kleines Ritual ein - je verlässlicher und "planbarer/Vorhersehbarer" für das Kind, um so besser.

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Hallo
ich kann verstehen, dass dein Freund traurig ist, wenn er ein trauriges, schreiendes Kind verlassen muss. Finde es aber wichtig, dass er das dem Kleinen nicht zeigt. Es ist doch noch schlimmer wenn der Papa auch noch traurig weggeht.

was bei uns derzeit ganz gut hilft, ist erklären wo man hingeht (Arbeit, Mamas Freunde usw sind ja eh nicht spannend) und das Angebot nochmal zu kuscheln. Meistens kuscheln wir dann 30 sekunden oder auch 2 Minuten, danach ruft er "fertig - ciao", und läuft zurück ins Wohnzimmer. :-D