Wie bekomme ich ihr verhalten in den Griff

Hallo zusammen,

Erstmal zur Grundsituation. Meine Tochter ist 3 Jahre alt und mein Sohn ist 10 Monate alt. Als er geboren wurde war meine Tochter sehr liebevoll zu ihm und hat sich auch total lieb mit mir um ihn gekümmert. Je mobiler er wurde desto mehr merkte man ihr die Eifersucht an. Jetzt ist es so das er sich überall auf stellt und natürlich mit ihr spielen will. Wenn sie auf dem Boden sitzt kommt er und will auf sie krabbeln oder mit ihr spielen. Resultat davon ist das meine Tochter überhaupt nicht mehr spielt. Sie sitzt entweder mit einer Puppe auf der couch oder an ihrem kleinen Tisch. Dazu kommt das sie sehr oft sehr sensibel reagiert. Mir fehlen einfach die Nerven weil sie auch total trotzt und ihm ständig alles weg nimmt und ihm sogar auch weh tut weil sie ihn schubst oder haut. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich weiß einfach nicht wie ich die komplette Situation entschärfen kann. Ich möchte nicht das sie sich von ihrem Bruder bedrückt fühlt sodass sie lieber nicht spielt bevor er ihr wieder was weg nehmen könnte und ich schimpfen muss weil sie ihm weh tut. Ich wäre sehr dankbar über tipps oder Vorschläge wie ich vllt besser reagieren oder handeln kann.
Danke schonmal an euch ;-)

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Mir ist es gerade etwas zu spät, um ausführlicb zu schreiben, aber mal in Kürze:
- Rückzugsmöglichkeiten schaffen
- Exklusivzeiten ermöglichen (nur du und sie)
- sie in ihren Gefühlen ernst nehmen und unterstützen. Sie hat das Recht, nicht mit dem Kleinen spielen zu wollen. Unterstütze sie, wenn sie etwas gegen ihn verteidigt. Zeig ihr, wie das ohne Gewalt funktioniert.
- Sei geduldig!!! Sie ist ERST 3, nicht SCHON 3. Sie muss ihre Gefühle kennenlernen und lernen, mit sich und den Gefühlen klarzukommen. Sie trotzt nicht, sie ist nur einfach selbst überfordert.
Merke: was auch immer sie tut, sie tut es nicht gegen dich/den Bruder oder um jemanden zu ärgern. Sie tut einfach Dinge FÜR sich selbst. Und das muss sie auch. Dafür ist diese Entwicklungsphase da.

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Hat sie denn eine Rückzugsmöglichkeit? Etwas was nur ihres ist? Wo der Bruder eben nichts zu suchen hat?

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Bei uns ist es ähnlich, das Verhalten der großen ist ganz normal, sie müssen lernen Mama und Papa zu teilen.
Wir handhaben es so, daß ich mal mit dem großen alleine was mache, einkaufen, Spielplatz oder ein schönen Waldspatziergang. Ausserdem geht er einmal die Woche ganz alleine mit Oma schwimmen. Das klappt eigentlich ganz gut.

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Hallo,

Meine Jungs sind genauso alt wie deine Kinder.

Ich kenne die Situationen genauso wie du sie beschreibst. Das ist auch total normal.
Mein kleiner will immer genau das haben, womit mein großer spielt. Dann knallt es auch bei denen. Oft sagt er, er soll seine Sachen in Ruhe lassen, was den kleinen natürlich noch nicht interessiert bzw was er noch nicht versteht. Deswegen finde ich es ok, wenn er es ihm anders zeigt. Er darf den kleinen wegschieben oder auch mal energischer von der Stimme werden. Was er nicht darf ist schubsen oder auf den Kopf hauen und co. Was ich wichtig finde ist, dass du anerkennst, dass das Spielzeug deiner großen gehört und sie das erstmal nicht teilen muss, vor allem womit sie gerade spielt. Ich sage zu meinem Großen immer dass er ja mal was ausleihen kann, es aber ihm gehört. Er darf den Kleinen Sachen wegnehmen, soll ihm dann aber ein Ersatzspielzeug hinlegen, das funktioniert manchmal ganz gut. Und manchmal hilft nur noch den kleinen aus der Situation zu nehmen. Da kannst du sie auch dann gern fragen, ob du ihn weg nehmen sollst, damit sie in Ruhe spielen kann.
Die Zeit der Kleinen kommt noch, wo sie anfangen sich zu wehren wenn sie etwas weggenommen bekommen. Ich finde wir schreiten manchmal zu schnell ein und fordern zu viel von den Großen.

Das mit der Exklusivzeit ohne die Kleinen kann ich auch unterstreichen. Das tud den Großen und auch den Eltern gut.

Ich hoffe es war was dabei für dich.

VG Chris

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Hallo.

Das Verhalten deiner Tochter ist völlig normal und zwischen ihr und ihrem Bruder liegen quasi Welten. Sie entwickelt immer mehr ihr eigenes Spiel und Strategien. Er entdeckt nun die Welt und ist gerade in dem Alter "wie-komm-ich-von-a-nach-b". Und ich denke, es ist normal wie sie reagiert. Er wird immer mehr Konkurrent. Hier sind dann die Eltern gefragt wie sie quasi "Anleitung" geben und wann sie eingegreifen. Ich habe mein Verhalten dahin gegen geändert, dass ich eigentlich (wenn sie sich nicht "kloppen") nur moderiere. Und versuche, dass sie selbst auf Lösungen kommen bzw dem anderen auch mitteilen wo die Grenze überschritten wurde. So habe ich den Mecker-Modus für mich immens reduziert. Weil ich überzeugt bin, dass es keinen der Beteiligten hilft.

LG