“Trotzphase“

Hallo zusammen.
Ich habe einen 2 jährigen Sohn, er ist eigentlich von Anfang an pflegeleicht. Aber wenn etwas nicht klappt,dann rastet er aus und schmeißt sich teilweise auf dem Boden. Im Moment testet er sehr seine Grenzen aus. Wir sind im Moment im Urlaub und eigentlich ist man nur noch am schimpfen. Aber hören will er auch nicht,egal wie streng man ist. Langsam bin ich am Ende meiner Kräfte,die hole ich mir dann zurück wenn er Mittagsschlaf macht.
Habt ihr vielleicht noch ein paar Tipps wie man damit umgeht?!
Lg Simone

1

Huhu,

Urlaub ist anstrengend. Für das Kind, das die Regeln für Urlaub noch nicht kennt. Für die Eltern, die sich manchmal als Eltern unter ständiger Beobachtung fühlen.

Also erstmal die Erwartungen runter schrauben. Du musst kein "Musterkind" präsentieren.

Wichtig ist es für Kinder in der Autonomiephase, dass die Regeln klar sind und immer gleich umgesetzt werden. Also immer prompt und immer auf die gleiche Weise. Und, dass es nicht zu viele "Nein"s gibt. Denn jedes einzelne erzeugt Frust.

Sie wollen selbständig werden und sich selbstwirksam erleben. Dabei können manche mit Rückschlägen leichter umgehen, und manche nicht so gut.

Mein Kleiner war auch so ein Wutzwerg. Ihm hat es geholfen, wenn ich ihn gespiegelt habe. Dabei hab ich in Worte gefasst, was ihn ärgerte und das auch mit Mimik und Gestik ausgedrückt. "Du bist so wütend, dass Du die Schuhe nicht alleine anziehen konntest. So wütend!" Und dann je nach Situation erst warten, bis er sich trösten ließ, oder gleich einen positiven Ausblick geben. "Soll ich Dir helfen, oder möchtest Du es noch mal versuchen? Das klappt bestimmt bald."

Und je mehr positive Erfolgserlebnisse er hat, desto besser kommt er auch mit Niederlagen klar. Vielleicht kannst Du ihm dabei helfen, Erfolgserlebnisse zu bekommen. Gib ihm kleine Aufgaben, die er schaffen kann, nicht all zu leicht. Und dann freut Euch zusammen, wenn es gut geklappt hat.

Ich wünsche Euch entspannte Tage!

LG Jelinchen

8

Danke für deine Nachricht. Ich versuche jetzt mit ihm alles zusammen zu machen ( anziehen,wickeln ect..) ich biete ihm jegliche Hilfe an wo er sie benötigt. Er ist dabei zu lernen,diese anzunehmen. Wir sind denk ich auf einem guten weg. LG Simone

2

Es ist anstrengend ja, aber versuch einfach kein großes Ding draus zu machen. Dann wird er sein Interesse hoch zu gehen wie eine Bombe bald lassen. Denn dazu braucht man ja Publikum.
Nimm ihn in den Arm, wenns vorbei ist und tröste ihn.

9

Danke für deine Nachricht.
Wenn er sich auf dem Boden schmeißt,dann halte ich seinen Kopf fest und lege ihn vorsichtig hin und dann beachte ich ihn nicht. Plötzlich ist wieder alles gut und steht auf. Denke wir sind auf einem guten weg. LG Simone

3

Unsere Kind war nie leicht und die Trotzphase ist eine Hausnummer. Ich hab auch oft das Gefühl ich kann nicht mehr. Schimpfen hilft nicht, Verständnis, reden, Fragen nichts hilft, gelegentlich klappen Kompromisse oder das Wutbärchen Weg pusten. Ich denke da helfen nur gute Nerven! Im Urlaub aber natürlich sehr schade. Mir hat letztens sogar die Erinnerung gesagt sie wäre eine Hausnummer. LG und starke Nerven!

4

Kennst du nicht das Gefühl, wenn du etwas unbedingt möchtest und versuchst und versuchst es und es klappt nicht und du möchtest was-auch-immer am liebsten in die Ecke pfeffern?!?
Das machst du natürlich nicht, weil du gelernt hast, mit dem Frust und der Wut umzugehen, dir Hilfe zu holen oder tief durchzuatmen, bevor du es erneut versuchst oder es sein lässt und akzeptierst, dass du es nicht kannst. Das hat dein Sohn noch nicht gelernt. Hilf ihm dabei! Schimpfen bringt ihm in den meisten Situationen wohl nicht viel, weil es ihm nur sagt, was er NICHT tun soll. Und dann ist da ein großes Fragezeichen in seinem Kopf WAS oder WIE er etwas denn tun soll und das löst neuen Frust aus.
Nimm ihn ernst in seinen Gefühlen, prangere ihn nicht dafür an, dass er es einfach nicht besser weiß, er will dich nicht damit ärgern. Und dann zeig ihm Alternativen. Wie KANN er denn mit dem Frust umgehen? Lebe es ihm vor, wie gehst du mit Frust um?
Gerade jetzt: Du bist frustriert, weil dein Sohn sich nicht so benimmt, wie du es gern hättest. Anscheinend schimpfst du dann - hm für ihn nicht das beste Vorbild. Dann hast du dir hier Rat geholt - klasse Idee!
Sicher hast du auch andere Dinge gemacht, das war jetzt nur mal so als Beispiel und ich will damit nur sagen, dass es sinnvoll sein kann, sein eigenes Verhalten zu reflektieren. Vieles machen wir einfach ganz automatisch, aber genau diese automatisierten Schritte, muss ein Kind erst noch begreifen und verinnerlichen

Und ja, im Urlaub ist alles anders. Geduld, Geduld, Geduld, mal ein Auge zudrücken oder zwei und wenn ihr wieder im Alltag seid Schritt für Schritt überlegen, wie ihr welche konkreten Situationen zusammen bewältigen könnt.

5

Das spiegeln betreibe ich auch allerdings in einer "abgeschwächten" Form. Wenn mein Kind sich ärgert weil etwas nicht klappt oder weil sie was nicht darf, dann setze ich mich zu ihr und sage ihr "du bist böse/traurig/wütend, ich verstehe das." dann erkläre ich warum ich dieses oder jenes nicht will "ich möchte nicht das du die Milch auf den tisch schüttest, weil dann alles nass und schmutzig ist." ich biete ihr nach Möglichkeit eine Alternative die nach Möglichkeit etwas mit dem verbotenen zu tun hat "wenn du schütten möchtest dann gebe ich dir zwei Becher und du darfst Wasser von dem einen in den anderen gießen, möchtest du das?" Manche Dinge sind aber so wie sie sind und sie muss diese "ertragen" z.b ich fahre, sie sitzt hinten und will das Buch was ihr runter gefallen ist zurück. ich erkläre ihr das ich fahren muss und sobald wir am Ziel sind hebe ich ihr Buch wieder auf. wenn sie los schreit und sich ärgert sage ich ihr das ich verstehe das sie sich ärgert aber das ich fahren muss und sie warten muss und das war's. wenn sie weiter weint ist das so und sie muss da durch. Die ersten Male hat sie noch doll geweint, ich habe diese Situation aber immer gleich erklärt und nach ein paar mal solcher Situation hat sie verstanden das ich es nicht ändern kann und wenn sie einfach nur kurz wartet bekommt sie das Buch wieder und alles ist gut. Das versuche ich im Alltag genauso, Dinge die sie immer wieder macht werden immer wieder gleich erklärt und das "testen" schwächt dann weiter ab bis es verschwindet.
Ich würde also versuchen ruhig zu erklären, ein Kleinkind braucht einige Wiederholungen bis es etwas "verstanden" hat, läuft es immer gleich wird es dem Kind leichter fallen zu aktzepieren. z.b es gibt immer 3 kleine Kekse nach dem Mittagessen, es gibt keine 4 weil er heute brav war, es gibt nicht nur 2 weil er nicht so brav war, es gibt immer 3 egal was ist. Ich hoffe man versteht wie ich das meine.

6

Achso und wenn er sich aufregt weil etwas was er versucht nicht klappt dann sollte man wirklich nicht schimpfen. da versuche ich ihr Hilfe anzubieten, ich Frage was sie machen möchte und ob ich helfen soll, ich zeige ihr Schritt für Schritt wie es funktioniert und Frage ob sie es nochmal probieren möchte oder wenn ich weiß das sie das noch nicht schafft sage ich oh das ist hat schön schwierig, das kannst du mit Mama zusammen machen oder wir suchen mal was anderes was besser klappt. ich versuche sie zu bestärken aber auch möglichst Erfolgserlebnisse zu schaffen. Wenn ich weiß das sie z.b den Berg zur Rutsche nicht hoch kommt wenn sie einfach gerade hoch läuft dann sage ich ihr Schatz wenn du da hoch willst dann halt sich mit der Hand an der Rutsche fest dann geht es besser. sobald sie etwas geschafft hat lobe ich sie.

7

Hallo,

diese extreme Phase haben wir auch gerade hinter uns 😓
Das ist sooo anstrengend für alle Beteiligten. 🤗

Besser geworden ist es erst als ich! verstanden hatte, dass sich ihr Schlaf- und Essensrhythmus geändert hatte.
Sie war einfach oft müde und hungrig, wenn ich dann noch etwas von ihr wollte oder sie etwas nicht alleine schaffte, ging die Welt unter 😱
Da half dann meistens nur daneben sitzen und warten bis das Gewitter sich verzogen hatte. Jede! Reaktion meinerseits, hat sie nur weiter frustriert.

Urlaub ist doch die beste Situation um ganz viel Zeit füreinander zu haben und zu vertrödeln. Das genießen dann bestimmt auch die Erwachsenen 😉

Lg
Beerle