Wann und wie über Stief- und leiblichen Vater aufklären?

Hallo ihr Lieben,

Kurz zur Vorgeschichte: Meine Tochter ist nun ein bisscheb älter wie 3 Jahre. Mit dem leiblichen Vater war ich nie richtig zusammen, seit der ss hat er sich um 180 grad gewendet. Aggresiv, handgreiflich, beleidigend... usw. das letzte Mal haben wir ihn gesehn/gehört bevor sie ein Jahr alt war.
Mein Mann ist in unserem Leben seit sie ca 1,5 Jahre ist. Sie haben eine richtige Papa-Tochter- Bindung. Mir ist schon klar, dass ich sie irgendwann aufklären muss und will das ihr Papa ihr Stiefpapa ist. Meine Frage ist welches Alter ist am besten und vorallem wie fängt man damit an.. ich hab irgendwie total Angst davor..

Ich hoffe ihr habt Tipps für mich
Liebe Grüße

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Von Anfang an, würde ich sagen.

Häng ihr ein Bild vom leiblichen Vater ins Zimmer, und sag ihr, dass das ihr "Vater" ist. Der Stiefpapa kann ja der "Papa" bleiben.

Und wenn sie fragt, dann die Fragen kindgerecht und knapp beantworten. So gibt es nicht irgendwann einen Schock, sondern sie wächst da langsam rein.

LG Jelinchen

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Die Frage stell ich mir auch oft.
Meine ist erst 1.5. Ihr Papa ist zeugungsunfähig und sie durch Samenspende entstanden.
Evtl. Fotos anschauen lassen vom ihrem Erzeuger und sagen das ist der Vater und Papa, Papa sein lassen.

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Ich weiß nicht wann der richtige Zeitpunkt kommt oder ist..
Ich kann dir nur von mir berichten.
Mein großer ist schon 7 und hat seinen leiblichen Vater nur 3mal gesehen in seinen ersten 10 Lebensmonaten. Seitdem will er keinen Kontakt mehr.
Mein Mann und ich sind zusammen seit er 3 ist.
Wir haben ihm nie gesagt das er Papa sagen soll o.ä. Mit 4 Jahren kam das bei ihm ganz allein. Es ist so, als wäre er der leibliche Papa Nun wollte mein Mann ihn gern adoptieren. Dazu müsste unser Sohn aber dem Richter erklären können das er noch einen Vater hat der sich nicht kümmert etc.
Also warten wir damit noch..ich finde ihn noch zu jung um das zu erklären..und er soll erst mal in Ruhe in der 1.Klasse ankommen.
Mein Sohn schaut sich oft Bilder an und sagt auch, dass wir uns erst da kennen gelernt haben (und da ist er ja schon mit auf dem Bild) Er wird es irgend wie schon wissen, aber er kann es nicht so äußern und das ist okay. Ich mache mir da keinen Stress..ich Lüge ihn ja nicht an.
Meine Eltern haben mir auch nie gesagt "das ist aber nicht der leibliche papa" ich habe es irgendwie geahnt. Hatte zum leiblichen Vater abrr nie kontakt..kennenlernen wollte ich ihn auch nie, für mich hatte ich meinen Papa ja. Und das ist bis heute so. Ich bin auch nicht böse darüber das es mir niemand so direkt gesagt hat..

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Ich würde es von Anfang sagen, jeder später der Zeitpunkt, umso schwieriger wird es.
So wird es völlig normal für sie sein, bei einem späteren Zeitpunkt kann das böse Erwachen kommen.

LG

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Hallo,

ich habe eine etwas andere Geschichte als du, aber ich würde einfach die Geschichte, wie sich deine Tochter und ihr Papa kennengelernt haben, immer wieder in eure Familienerzählungen einfliessen lassen. Und wenn sie eines Tages soweit ist, dass sie weiss, dass man um ein Kind "zu basteln" einen Frauenteil und einen Männerteil braucht, kannst du ihr sagen, dass der Männerteil von (Name) ist und dass ihr aber keine Freunde/kein Paar mehr seid, weil ihr euch nicht mehr vertragen habt. Der Rest ergibt sich wahrscheinlich von alleine.
Ich bin auch nicht die genetische Mutter unserer Kinder (Eizellspende), sie haben etwa mit drei erfahren, dass es einen Männerteil und einen Frauenei gibt, die man zusammenpuzzeln muss, um ein Kind zu bekommen, und dass in meinem Bauch nur krumme und schiefe Eier sind, weil ich eine Krebskrankheit hatte und Medizin brauchte um weiterzuleben, die Eier kaputt macht. Und dass deshalb eine andere Frau mir zwei heile Eier geschenkt hat. Jetzt mit fünf fragen sie so alle zwei Monate mal etwas Neues und kennen auch inzwischen bessere Begriffe, aber so hat es bei uns angefangen.

Liebe Grüsse
Rike

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Für sie wird es am Anfang wahrscheinlich völlig normal sein, dass sie ihren Papa kennengelernt hat, in dem Alter hält man noch vieles für Varianten das Normalzustands, so wie mancher eben eine andere Haarfarbe hat, lernen eben einige Leute ihren Papa kennen und einige kennen ihn schon immer. Unsere Zwei sind auch im Moment noch der Meinung, dass immer eine nette Frau vorbeikommt und ihre Eier verschenkt, wenn man selber keine hat.

Liebe Grüsse
Henrike

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Ich würde es jedenfalls rechtzeitig machen. Wenn sie vom Kopf her das schon verstehen kann, dann mach es jetzt. Je älter das kind wird, desto enttäuschter kann es sein. Mein Bruder hat aufgrund seiner Krankheit erfahren müssen, das sein Papa eben nicht sein leiblicher Vater ist. Er war enorm enttäuscht und es hat gedauert, bis das wieder gerichtet war. Zu dem Zeitpunkt war er 5.

Ich würde auch mit einbauen, das dein Mann jetzt eben ihr herzpapa ist, der immer für sie da war und da sein wird, um die Gefühle zu betonen. Du kannst mit deiner Tochter auch Fotos ihres leiblichen Vaters anschauen, ihr das erklären und dann mit ihr zusammen schauen, was sie denn von dir und was vom Vater hat, also die äußerlichkeiten, um ihr klar zu machen, was der Unterschied zwischen leiblichen und nicht leiblichen Vater ist.

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Ich habe es meiner Tochter mit 3 Jahren kindgerecht erklärt. Je früher umso einfacher. Ich habe ihr Bilder gezeigt wo ihr erzeuger sie als baby auf dem Arm hat. Ich nannte ihn beim Vornamen und erklärte ihr das er und mama sich dolle gemocht haben und zusammen gewohnt haben....Irgendwann wuchs sie in meinem Bauch heran und wir haben uns so sehr gefreut. Leider lebt xxx nicht mehr bei uns und kann nicht für sie da sein, weil er se sehr krank ist (Alkoholiker) und dann hab ich das Thema auf ihren papa gelenkt....Der immer ihr papa bleiben wird.

Habe das Thema immer mal wieder angeschnitten.... Damit sie es nicht vergisst und einfach etwas ist was zu Ihrer Geschichte dazu gehört. Papa hat sie mit 5 Jahren adoptiert....da war auch vorrausseerzung das sie bescheid weiß

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Ich würde das von Anfang an immer wieder erwähnen.
Wir sind in einer ähnlichen Situation. Unsere Tochter (knapp 4) ist durch eine Samenspende entstanden. Wann immer sie erwähnt, dass sie ein Geschwisterchen will, sage ich ihr, dass Mama und Papa Probleme hatten ein Baby zu bekommen und dass wir bei einem Doktor waren, wo ein anderer Mann dem Papa geholfen hat, dass wir ein Baby bekommen können.