Einjähriger haut und beißt vor Aufregung

Hallo ihr Lieben 🤗

Mein Sohn ist 12 Monate alt.
Wenn wir toben, er sich freut oder aufgeregt ist, dann haut er gerne mal überschwänglich ins Gesicht. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern eben aus Aufregung. Er lacht dabei, oder es passiert beim Zappeln.
Manchmal hab ich zwar schon das Gefühl, er macht es mit "böser" Absicht, aber das ist meine Erwachsenensicht. Ich glaube nicht, dass ein Einjähriger so komplex denkt.
Hab mich bei google schon etwas belesen, was hauen von Kleinkindern angeht.

Trotzdem weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich möchte nicht ins Gesicht geschlagen werden. Aber mein Kleiner ist wohl zu jung, um groß zu erklären. Seine Hand wegnehmen und sagen "Nein, Matti, bitte nicht ins Gesicht hauen" mache ich schon.
Ich habe halt das Gefühl, er drückt so irgendetwas aus...

Auch beißen ist ein Thema. Passiert auch oft vor Aufregung im Spiel, wenn er aufgedreht ist. Das tut halt echt weh.
Eine Situation letzte Woche war aber anders. Ich verstehe glaube ich, warum er so reagiert hat.
Wir waren im Autohaus. Ich bin kurz Probe gefahren, dann gings an den Schreibtisch wegen dem Kaufvertrag. Aber das System hatte Probleme, es zog sich, der Kleine war müde (langsam war Mittagsschlafzeit). Wir haben ihn versucht zu bespaßen, aber irgendwann wurde er einfach ungehalten. Er war müde, quengelig, hatte keine Geduld mehr. Kann sich verbal aber nicht ausdrücken und hat dann wohl aus Verzweiflung meinen Mann so heftig ins Gesicht gebissen, dass es blau wurde.

Alle sagen mir, beißen und hauen muss ich von Anfang an unterbinden, sonst haben wir hier bald einen "kleinen Terrorzwerg" rumlaufen. Aber wie? Außer Hand wegnehmen und sagen, dass er das nicht soll?

Kleinkindmama sein ist schon komplizierter als Babymama 😄

Wäre dankbar, wenn jemand seine Erfahrungen dazu mit mir teilt 🤗

Liebe Grüße!

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Einen Satz "Bitte nicht ins Gesicht!" KANN ein einjähriges Kind gar nicht verstehen. Kurze, aber klare Sätze sind wichtig. Verneinungen nach Möglichkeit immer vermeiden. "Hauen ist doof!" versteht ein Kind eher. Zeig ihm, was er stattdessen machen könnte, z.B. könnte er stampfen, um seine Energie abzubauen.

Im Autohaus wäre einer von uns mit dem Kind rausgegangen, der andere hätte alles fertig gemacht. Wenn dann noch die zweite Unterschrift fehlt, wechselt man eben kurz. Ihr werdet ja wahrscheinlich viel Geld im Autohaus gelassen haben, da müssen diese fünf Minuten schon drin sein.

Meine Kleine ist bald 1,5 Jahre alt und beißt auch. Meist, wenn sie nicht einschlafen kann, aber hundemüde ist. Es wird langsam besser, aber aufgehört hat es leider noch nicht.

lg

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Danke für deine Antwort!

Ja, das im Autohaus ist blöd gelaufen. Im Nachhinein ist mir das ja bewusst, demnächst versuche ich Situationen besser einzuschätzen. Und ja, da ist einiges an Geld geflossen, aber wir haben endlich ein Familienauto und keinen winzigen Dreitürer mehr 😄

Stimmt, so einen langen Satz versteht er sicher auch nicht 🤔 Danke für deinen Tipp!

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Das ist wirklich nicht einfach. Ich denke du machst es schon richtig, Hand wegnehmen "Nein" sagen und weiter geht's. Ich würde mich nicht damit aufhalten nur jedesmal das Hauen oder beißen verhindern/beenden mit "Nein" dann die Hand wegnehmen, oder beim beißen das Kind vom Arm, damit man nicht wieder gebissen wird. Und dann würde ich einfach im Alltag weiter machen, bzw nicht noch lange erklären. Das ist in dem Alter noch verwirrend. Das man nicht aus Spaß haut, wird er dann mit der Zeit so lernen. Und beim beißen aus Frust, müsst ihr ihm andere Alternativen bieten. Das ist bei einem Zweijährigen natürlich einfacher (der kann stampfen, schieben oder was auch immer). Ich würde jetzt dem Kleinen vielleicht sagen dass du ihn verstehst, und in dem Fall beim Autohaus z.b. einfach schon mal bekuscheln (wenn er schon müde war) oder was ihm gut tut.
Natürlich kommt man immer wieder in solche Situationen, aber ihr werdet dann immer besser vorbereitet sein, oder besser damit umgehen können. Nicht nur eure Kleiner muss alles lernen, sondern ihr ja auch. Man wächst mit seinen Aufgaben.
LG Bibabuba mit Maus (bald 4) und Mäuschen (bald 2)

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https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2013/02/beien-hauen-spucken-warum-das-normal.html


Hallo, vielleicht kann dir das ein wenig weiterhelfen...
Liebe Grüße

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Danke! Ich hab von der Seite schon öfter gehört und mir jetzt mal das Buch bestellt ☺

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Alle sagen mir, beißen und hauen muss ich von Anfang an unterbinden, sonst haben wir hier bald einen "kleinen Terrorzwerg" rumlaufen!....Genauso sehe ich es auch!!!

Aber wie? Außer Hand wegnehmen und sagen, dass er das nicht soll?

Dazu kann ich dir schreiben, wie ich es gehändelt habe. Als die Krabbel-und Entdeckungsphase begann, kam natürlich auch die Aktion-und Reaktionsphase #augen
Wenn es um Dinge ging, die dem Kind nicht wirklich zur Gefahr wurden, bzw.niemand dabei verletzt wurde, kam ein liebevolles ;NEIN; und Ablenkungsmanöver, ect. wie man das halt so macht, mit Geduld und Spuke.:-p
Wenn es um ;gefährliche; und schmerzhafte; Dinge wie (Steckdosen, Kabeln, ect.,unsere Katze ;erforschen (ob der Schwanz abnehmbar ist) gab es direkt ohne Erklärung eine andere Reaktion, nämlich ein richtig strenges Wort ;STOPP; !!! Meine Mädels erkannten von Anfang an, wenn Mama oder Papa dieses Wort etwas ;lauter; mit einem ernsthaften Blick , ohne viele ;unnötigen Worte; aussprechen, hat das eine ;wichtige; Bedeutung... nämlich nicht lustig. Sobald die Hand oder Fuß hoch kam, bzw. das Gebiss vorbereitet wurde, kam schon direkt ein Festhalten und ein scharfes ;STOPP; !!! Wenn das akzeptiert wurde, ging es ohne #bla weiter. Am Anfang mit Ablenkung, dass wir wieder schnellst möglich, in eine lustige und liebevolle Situation kamen, um den Unterschied noch zu verdeutlichen.Meine Zwei sind mittlerweile schon Vorschul- und Schulkind, aber das STOPP hat immer noch seinen Zauber. Auch sie dürfen es einbringen, wenn wir Eltern es als mal nötig haben#rofl dann wird geredet und nach gemeinsamen Lösungen gesucht.

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Zwischen harmlosen und gefährlichen Situationen zu unterscheiden ist wichtig. Wie Bella sagte, "nein" wird sehr oft benutzt.
Das half auf jeden Fall, danke ☺

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Huhu, also mein Sohn hat auch schon im babyalter angefangen vor Freude, Aufregung und liebe zu beißen. Einfach wenn ihm die Gefühle überkommen. Du kannst ihm nur immer zeigen, wie es besser geht. Wenn er zum Beispiel beim toben, kuscheln auf der Couch beißt, sage halt „nein, nicht beißen“ und dann „drück mich lieber ganz feste“ und dann drückst du ihn (also umarmen, nicht das das falsch verstanden wird 😅) Auch wenn du vielleicht denkt, ein einjähriger versteht das noch nicht. Immer wieder gleich reagieren und dann versteht er es irgendwann. Meiner ist jetzt zwei und manchmal überkommt es ihn aber er kann sich zurück halten und schnappt sich schnell ein Kuscheltier, das Kissen oder die Decke und beißt ganz fest rein. Für diese Selbstkontrolle lobe ich ihn dann. Aber ich würde an deiner Stelle kein Drama drum machen. Ich glaube in dem Buch „das gewünschteste Wuschkind..“ steht was zum Thema beißen drin. Das war für mich sehr interessant und hilfreich. Es sagt halt aus, dass Kinder einfach nicht wissen wohin mit ihren Emotionen und das eben als Ventil benutzen.

Liebe Grüße
Surfermami

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Ich versuche beim Hauen, ihn auf streicheln umzulenken. Wenn er klatschen könnte, wäre das eine Idee. Aber klatschen versteht er irgendwie nicht 😂
Danke für deine Antwort 😊

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Hallo :)

Die Situation im Autohaus ist wie du beschreibst blöd gelaufen- leider ist das manchmal so.

Generell würde ich dir raten, so wie eine Vorschreiberin beschrieben hat, das STOPP einzuführen.
Wir haben schnell gemerkt, das NEIN einfach zu oft verwendet wird und als Alternative STOPP eingeführt. Meine Maus ist 16 Monate und weiß wenn STOPP gesagt wird, dann ist etwas gefährlich oder nicht richtig. Das STOPP sollte aber wirklich nur in diesen Situationen verwendet werden.

Und glaube mir auch mit 1 Jahr versteht dein Kind schon was es bedeutet wenn Mama mit STOPP reagiert - es kann deinen Gesichtsausdruck und die Tonlage erkennen.

Seit immer konsequent dabei, dann klappt es auch- selbst wenn nicht sofort, aber es wird funktionieren.

Lg Bella :)

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Sehr gut ergänzt, Bella. Das STOPP sollte nur in absoluten Ausnahmefällen erwähnt werden, um die Ernsthaftigkeit ( Gefahr/falsche Handlung) zu erhalten. Dabei konsequent sein und bleiben setzt die Haube obendrauf.

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Danke, Bella! ☺
Ich hab meinem Mann auch schon gesagt, wenn er beim Toben spaßeshalber "nein, nein" ruft, verliert das Wort doch an Ernsthaftigkeit.
Stopp ist eine gute Alternative!

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Ich halte nicht viel davon, in eine extra "Babysprache" zu verfallen. Klar, man kann die Sprache dem Kind anpassen und vorzugsweise Worte benutzen, die es schon kennt oder eben den eigenen Wortschatz etwas verkleinern für eine gewisse Zeit, aber ich denke nicht, dass zu viele Worte ein Kind verwirren. In dem Alter geht fast alles über die Mimik/Gestik/Simmlage.
Daher denke ich, dass es viel wichtiger, das was man sagt auch so zu meinen. ZB nicht sagen, dass es wehtut, wenn es gar nicht wehgetan hat, also den Schmerz vortäuschen oder so.
Ich würde empfehlen, es als Ich-Botschaft zu vermitteln, also vom Sinn her "Stopp, das hier ist meine Grenze, ich möchte nicht von dir gehauen/gebissen werden".

In vielen Situationen kann man präventiv arbeiten. Wenn du siehst, dass er wieder so aufgedreht ist, biete ihm ein Ventil. Bei uns war es lange Zeit "Ich sehe, du hast so viel Energie in dir, saus doch mal eine Runde auf dem Bobbycar durch den Flur". Ansonsten genau beobachten und in dem Moment, wo der Impuls kommt beim Kind, das Verhalten unterbinden. Ganz wichtig: SOFORT eine Alternative bieten.
Stell dir vor, du streckst die Hand nach etwas aus, jemand hält sie fest und sagt Stopp. Tja, dann stehst du erstmal doof da. Fühlt sich nicht gut an und löst Frust aus, was das Verhalte nur noch verstärkt.
Um Zuneigung auszudrücken ganz fest umarmen, um rauszulassen auf den Boden hauen, bei Verzeiflung vielleicht in ein kuscheltier beißen, einen Ball werfen.. Probier verschiedene Sachen aus und schau, was ein gutes Ventil für ihn ist.
Viel wichtiger, als zu lernen nicht zu hauen, ist zu lernen, wie man mit Emotionen umgeht.

Ich würde kein Drama draus machen. So weit thematisieren, dass ihr euch und andere schützen könnt, es soll natürlich niemand verletzt werden. Aber nicht dem Verhalten zuviel Aufmerksamkeit schenken.

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Danke für deine Antwort! ☺

Was meinst du denn mit Babysprache? Eigentlich rede ich "ganz normal" mit ihm, es gibt bei uns auch keine Wörter wie Heia oder Tata (nehmen viele ja für Spazieren gehen). Er versteht "schlafen" genauso gut.

Ein Ventil ist gut, nur Bobbycar etc fällt raus. Er steht weder frei noch läuft. Ins Kuscheltier beißen macht er manchmal, wenn eins in Reichweite ist. Da sollte ich drauf achten, das ist eine gute Möglichkeit.

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Das bezog sich auf die anderen Ratschläge, die du bekommen hast, dass du nicht so lange Sätze mit ihm reden sollst etc. Das sehe ich nämlich nicht so. Denke du kannst ruhig sagen "Stopp, ich möchte nicht, dass du mich haust, das tut mir weh" und es nicht vereinfachen musst du "Hauen ist Nein" oder sowas.
Das ist schwierig, andererseits ist er in dem Alter wahrscheinlich auch noch nicht so koordiniert, dass er wirklich doll zuschlagen kann, oder? Also ist es auch noch halb so wild.
Nur beißen, das können Kinder schon von Geburt an ganz schön doll :-D Aber da sieht man ja schon ganz gut, sobald der Kiefer weit aufgerissen wird und kann einschreiten.