Hey ihr Lieben.
Mich würden mal Meinungen von Muttis interessieren deren Kinder auch sehr extrem gefremdelt haben. Wann hat sich das gelegt und wie habt ihr geholfen das es besser wurde ?
Mein Zwerg ist 13 Monate alt und fremdelt eigentlich schon seit er ca 3 Monate alt ist.
Woran es genau liegt weis niemand so recht, das Kinder irgendwann diese Phase haben ist bekannt aber bei uns ist das schon immer da. Er ist dabei auch extrem auf mich fixiert. Wir haben dazu auch schon die Kinderärztin gefragt die hatte aber auch nur eine Vermutung und konnte es nicht genau sagen. Sie sagte er habe wohl extreme Verlustangst die auf die Geburt und die Tage danach zurück zu führen sind und deswegen ist er so Fremden gegenüber.
Die Geburt hat damals 3 Tage einleitung gedauert und als er auf die Welt kam wurde er nach ca 5 Stunden mir aus den Armen gerissen wegen einer Infektion und auf die Neo gebracht. Ich durfte erst nach 3 Stunden zu ihm und durfte die 5 Tage wo er dort war nicht bleiben. Ich ging morgens hin und musste Abends heim, stillen ging nicht weil er zu schwach war und rausnehmen durften wir ihn auch nur 1 mal für paar Minuten am Tag. Daher weis ich auch nicht wie es im Krankenhaus abgelaufen ist während ich nicht da war, man merkt aber das er Frauen gegenüber zurückhaltender ist als bei Männern.
Das Fremdeln ist hier sehr extrem also nicht mal meine Mutter darf ihn auf den Arm nehmen oder berühren und die sehen wir eigentlich 1 mal die Woche. Früher durfte man ihn nicht mal ansehen da fing er schon an zu schreien,mittlerweile hat sich das etwas gebessert, sobald ich ihn auf dem Arm habe lacht er sogar mit anderen die ihn ansprechen. Berühren ist aber noch immer nicht erlaubt.
Natürlich auch deprimierend für meine Familie die ihn das letzte mal als Baby gehalten oder berührt haben, mehr als mal Füße oder Hände anfassen geht nicht. Er fängt auch direkt an zu schreien und weinen wenn wir z.B. bei meiner Familie sind und ich aufs Klo gehe oder den Raum verlasse und selbst wenn mein Mann dabei sitzt lässt er sich kaum beruhigen bis ich wieder da bin.
Ganz extrem viel es mir am Dienstag auf. Da hab ich beschlossen mit ihm zu einem Eltern Kind treffen zu gehen damit er auch mal mehr kontakt zu anderen kindern hat und vielleicht die Eingewöhnung im Kindergarten mal nicht ganz so schwer ist.
Es gab kaum eine Minute wo er mal alleine rum ist zum erkunden er kam immer wenn er mal weg ging um zu schauen direkt wieder zu mir und wollte kurz auf den Arm, was ja kein problem ist es war ja auch alles neu für ihn. Als Erwachsene wie die zwei Erzieherinnen dort ihn ansprachen fing er direkt an zu schreien, und als ich aufs Klo musste ging die Erzieherin mit ihm mit und wartete mit ihm vor der Tür des Klos und da fing er direkt auch an zu schreien obwohl ich die ganze Zeit mit ihm gesprochen habe.
Auf Kinder geht er ganz ungezwungen zu, da fremdelt er absolut nicht lediglich bei Erwachsenen. Es gibt aber auch Situationen wenn wir Einkaufen sind wo er von sich aus fremde anlächelt oder diese ruft.
So ganz weis ich mir langsam nicht mehr zu helfen. Klar wirklich etwas machen kann ich nicht, wir haben gelernt damit umzugehen und zwingen ihm da nichts auf, wir lassen das ganz frei ihn entscheiden wie weit jemand gehen darf und sobald er nicht will muss man das akzeptieren. Er war auch heute gefühlt doppelt so anhänglich wie sonst und schien echt etwas verändert seit dem Treffen. Fing auch an zu weinen als ich in die Küche ging was er sonst nie hat. Oder wollte ständig auf den Arm und kuscheln was er normalerweise auch nicht so tut.
Habt ihr Tips was ich tun kann um es auch für ihn angenehmer zu machen ? Wie lange dauert es denn bis sowas besser wird ? So wird das ja kaum möglich sein ihn mal in den Kindergarten zu gewöhnen.
Extrem fremdeln. Erfahrungen. (Vorsicht sehr lang)
Hallo, meine Antwort fällt bisschen kürzer aus, da ich nicht so viel Zeit hab. Aber ich möchte dir von uns berichten. Der Start in das Leben meines Kindes war ähnlich wie bei dir, ich hatte einen not-Kaiserschnitt und habe den Kleinen nach der Geburt gar nicht gehabt. Er wurde direkt danach operiert und wirklich nackt auf dem Bauch hatte ich ihn erst nach circa acht Tagen.
Wir haben dann immer viel mit Kuscheln nachgeholt, er war auch immer sehr viel Mama und Papa fixiert. (Oma spielen hier nicht sooo die Rolle). Aber auch ich war viel bei Pekip und Spielstunden, er hing auch immer ganz viel an mir, hatte es dann danach auch zu verarbeiten. Aber ich habe es akzeptiert. Habe in die Spielstunden eine gewisse Regelmäßigkeit rein gebracht, bin also jede Woche hin. Habe akzeptiert, dass er halt nur an mir hängen und habe dennoch versucht, ihn ein bisschen von mir weg zu locken, dass er sich dort mit dem anderen SpielZeug beschäftigt.
Er wurde knapp vor dem zweiten Geburtstag in die Krippe eingewöhnt, und da ich ihn kannte habe ich mir sehr lange Zeit für die Eingewöhnung genommen und die Erzieherinnen waren da auch ganz lieb und nett. Letztendlich ist er dann nach zwei Monaten (!) angekommen. Jetzt, nach vier Monaten, geht er mal alleine rein. Klar ist es dann mit zwei Jahren etwas anders, da wollen die mehr die Welt entdecken.
Aber was hilft, ist einfach die Situation zu akzeptieren, dass dein Kind so ist und es nicht ändern zu wollen. Die spüren ja von innen deinen Druck...
Alles Gute euch.
Hallo, ich sehe das anders als endless. Kann es sein, dass dein Kind einfach gelernt hat: wenn ich schreie, dann passiert das , was ich will ( nämlich dass Mama sich um mich kümmert?). Das war bei uns nämlich so, ich durfte mich 15 Monate nicht von unserem jüngeren Sohn entfernen. Hat ihn mal jemand mitgenommen aus der Familie, hat er geschrien und alle haben ihn schön brav ganz schnell wieder bei mir abgegeben. Das hat so genervt. Der Beginn in der Kita war schwer: er hat wochenlang aus Wut gebrüllt, wir haben aber eine ganz tolle KiTa-Leitung, die sich dann nur um ihn gekümmert hat. Wir haben ihn ausbocken lassen. Heute winkt er mir nur kurz zu und geht und lacht.
Ich weiß nicht, wie dein Kind tickt, aber unser Kleiner hat definitiv nur Quatsch gemacht und wollte seinen Willen durchdrücken. Dadurch dass er immer gleich zurück gebracht wurde, wenn er gequakt hat, haben wir ihm dieses Verhalten antrainiert. Ich hätte das schon lange „ ausgetrieben“ , aber meine Familie hat nicht mitgespielt. Na ja, irgendwann hatte ich es akzeptiert. Ich wusste aber auch, dass er die „Holzhammer-Methode“ namens KiTa braucht.
Es kann ja jeder seinen Weg gehen, aber deiner wäre nicht der richtige für uns gewesen. Er hat nicht „aus Wut gebrüllt“ - er war „unsicher“.
Ich hab meinem Sohn halt die Sicherheit gegeben, die er brauchte, und wir sind beide gut damit gefahren. Er konnte damit gut wachsten. Manche nennen es Bedürfnisorientiert.
Ich sag ab und zu zu ihm: „wir sind ein gutes Team“
also ich denke auch nicht dass er aus wut gebrüllt hat. Er hat nach dir gerufen...
Kinder in dem Alter können noch nicht manipulativ schreien.
Ist es nicht grade um den 12. Monat herum nochmal richtig viel, was die Kleinen umtreibt? Ich meine mal gelesen zu haben, dass diese Phase ziemlich heftig ist und das Fremdeln völlig normal.
Er ist doch erst 13 Monate alt. 🤷🏼♀️
Ein Kinderarzt der sich mit fremdeln und anhänglichkeit wirklich toll auseinander gesetzt hat ist dr. Posth. Google ihn mal. Er hat auch bis zu seinem Tod in einem Forum Fragen beantwortet.
Meine Tochter fremdelt auch sehr extrem seit sie 3 Monate ist, daher habe ich mich damit auseinander gesetzt. Er hat auch ein Buch geschrieben, etwas wissenschaftlich, bestärkt aber darin, dein Kind mit seinen fremdelängsten ernst zu nehmen.
Ich such dir gleich mal den Link raus.
Das ist quasi das Kapitel aus seinem Buch. Hier im Netz natürlich noch schwerer zu lesen:
https://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/emotionales_bewusstsein_2.htm
Und hier ein Auszug aus dem forum:
https://m.rund-ums-baby.de/entwicklung/Extremes-Fremdeln_41564.htm
Meine Tochter ist 2 und es legt sich langsam. Trotzdem muss ich immer mitspielen auch wenn sie die Kinder kennt. Alleine geht immer noch nicht so viel, ist aber alles besser als früher. Und hat wirklich die Krippe gehören. Sie kam mit 13 Monaten für 4 Stunden dort hin und wider Erwarten hat das gut geklappt. Wenn fremde Personen sie angeguckt haben hat sie damals auch geweint. Berührung findet sie heute noch doof, auch mit anderen Kindern. Das dürfen nur wenige die sie halt mag. Aber durch die Krippe wurde es echt besser. Sie ist immer noch anhänglich aber kein Vergleich zu vorher. Es wird bei dir eh von Monat zu Monat etwas besser werden. Aber krippe oder Tagesmutter ist ne tolle Sache. Krabbelgruppe und sowas brachte bei uns nix. 1 mal die Woche treffen, gleiche Kinder, gleiche Muttis: meine Tochter fremdelt da bis heute extrem. In der Krippe ist die Situation 5 mal die Woche gleich, gleiche Kinder, Senf erwachsene. Da fühlt sie sich Pudel wohl. Wie gesagt: krabbelgruppe (die ich seit Geburt habe) geht bis heute nicht gut. Solche Kinder brauchen glaub ich Struktur und immer den gleichen Ablauf. Uns hat das Meilen nach vorne gebracht. Aber dennoch bleibt sie ein sensibles Kind....
Die Krippe geholfen (sollte das heißen)
Ich antworte auch nur kurz. Also bei uns war das auch schon sehr früh extrem. Gelegt hat sich das mit etwa 22 Monaten. Vorher wurde auch schon nur beim anschauen geschrien. Aber angefasst werden mag sie immer noch nicht. Das finde ich auch in Ordnung, ich finde es eh übertrieben, dass die Kinder ständig angefasst werden, das ist doch kein Gegenstand. Ansonsten immer wieder Sicherheit vermitteln und es akzeptieren. Was auch immer der tatsächliche Grund dafür ist, wir wurden übrigens auch direkt nach der Geburt getrennt, weil ich operiert werden musste, bei uns hilft bei vielen Sachen die Zeit und nicht der Versuch sie an bestimmte Situationen zu gewöhnen. Sie versteht die Welt immer mehr und reagiert von einem Moment auf den anderen anders ohne unser zu tun.
Hallo 😊,
meine Große (fast 3 Jahre) ist auch so.
Obwohl wir keinen so schweren Start hatten. Ich habe mich aber auch oft gefragt weshalb sie so ist. Ich hatte starke Schmerzen in der Schwangerschaft, hab mir auch oft Gedanken gemacht ob es daher kommt.
Aber sie ist einfach ein sehr schüchterner und zurückhaltender Charakter. Alles was du schreibst kenne ich.
Ich war aber als Kind genauso 😄 und bin jetzt ein aufgeschlossener Erwachsener.
Du kannst nicht viel tun ausser immer da zu sein in Situationen in denen dein Kind fremdelt.
So ist einfach der Charakter.
Trotzdem hatten wir mit 2 Jahren eine gute , normal holprige Krippen Eingewöhnung.
Sie geht jetzt sehr gern in die Krippe 😊.
Es gibt eine Nachbarin bei meinen Eltern da weint sie heute noch wenn sie diese sieht . Keine Ahnung warum 😂.
LG
Chestnut (Tochter fast 3 und Bub 8 Monate)
Wir hatten einen ähnlichen Start wie ihr, meine kleine würde direkt nach der Geburt wegggebracht und lag drei Tage auf der Neo Intensiv.
Auch meine hat extrem gefremdelt, in neuen Situationen extrem an mir gegangen und und und. Nicht so massiv wie bei euch. Engere Verwandte wurden durchaus akzeptiert. Aber dennoch schwierig.
Ich weiß nicht, wie du zu Homöopathie eingestellt bist. Wir haben bei einer sehr guten Homöopathin eine Konstitutionstherapie gemacht (aus anderen Gründen) und seit sie das Mittel bekommen hat, konnte man richtig zuschauen, wie sie sicherer und selbstbewusster geworden ist und auf andere zugeht. Hätte ich nie so für möglich gehalten. Oder eine Traumatherapie bei einem Homöopathen. Aber das wird diese/r dann schon selber besser einschätzen können.
Ein Mama-Kind ist sie immer noch. Aber dennoch ist es wesentlicher entspannter geworden.
Also hier bei uns liegt es auf jeden Fall nicht an der Erziehung, Tochter ist drei Jahre und fremdelt extrem, Sohn ist elf Monate, und fremdelt kein bisschen.
Beides sind Frühchen, die Tochter durfte ich nach 24 Stunden haben (Kaiserschnitt), den Sohn erst nach zwei Wochen (kam nach normaler Geburt auf die Neo).
Ich finde beides hat Vor- und Nachteile, meine Tochter würde zb niemals auf die Idee kommen mir wegzulaufen, dafür waren beide Eingewöhnungen eine Katastrophe (Tagesmutti und später Kiga), und mein Sohn, den lasse ich spontan bei der ihm unbekannten Nachbarin, das juckt ihn kein bisschen.
Dafür nutzt er aber auch jede Gelegenheit und geht stiften, das kannte ich von der großen halt so gar nicht.
Auch wenn es manchmal nervig ist, ich nehme beide inzwischen so wie sie sind, und wenn Tochter beim Verwandtenbesuch fremdelt bleibt sie eben auf meinem Schoß, die knuddelwütigen Omas können ja ihren Bruder huscheln, der findet das super :P
Weinen und schreien tut Tochter im Kiga auch noch ab und an, vor allem wenn zb ihre Bezugserzieherin nicht da ist, oder sie aufgrund von Personalmangel in eine andere Gruppe muss.
Da muss sie aber leider durch, ich muss gerade ihren Bruder eingewöhnen (der heult nur wenn er nicht schnell genug ins Spielzimmer darf), und bald gehe ich auch wieder arbeiten.
Fremdeln geht vorbei, Schüchternheit aber bleibt.
Ach krass was für ein Unterschied, die halten dich sicher ganz schön auf Trapp :D
Die Kinderärztin meinte auch das es auch seine Vorteile hat, so würde er nie mit einem Fremden mit gehen. Es ist halt einfach auch für die Oma und Familie recht deprimierend wenn sie nichts von ihrem Enkelkind haben und der dauernd anfängt zu weinen.
Und für uns auch echt schwer mal weg zu gehen, bisher konnte immer nur einer von beiden mal ins Kino oder so, zusammen ist sowas halt leider nicht möglich.