Hallo ihr Lieben!
Ich brauche mal wieder einene Rat. Mein älteres Kind (2,5 Jahre) ist schon seit Geburt ein ziemlich sensibles Kind. Er hat viel geweint, ging die ersten 3 Monate nicht in den Kinderwagen und war auf dem Boden liegend oder im Laufstall nicht sehr lange zufrieden.
Diese Entwicklung zeichnet sich irgendwie so durch die letzten 2,5 Jahre. Wahrscheinlich sind viele Entwicklungen auch einfach nur normal, da er allerdings mein erstes Kind ist, kann ich das bei vielen Dingen nicht einordnen.
Er ist wie gesagt sehr sensibel. Als Baby war er sehr schreckhaft und ein Baby zum "herumreichen" war er auch nie, bei Fremden hat er oft geweint. Immer wenn er schlief und wach wurde, wurde geweint. Anders kannte ich es von ihm nicht. Dies hat sich mittlerweile schon sehr gebessert, allerdings sind wir meilenweit davon entfernt, dass er z. B. alleine aus seinem Bett kommen würde, wenn er geschlafen hat. Wenn er nicht ausgeschlafen war, konnte es sein, dass er noch eine ganze Weile weitergeweint hat.
Nach dem Mittagsschlaf war er oft sehr verquer, sodass man Spieleverabredungen nachmittags oder die Krabbelgruppe nur sehr schwer bewältigen konnte, weil er viel geweint hat oder nur an mir geklebt hat.
Auch heute ist "Mama komm mit" ein beliebter Satz von ihm, wenn wir z. B. bei Freunden zu Besuch sind. Er traut sich nicht ohne mich den Raum zu verlassen bzw. braucht lang bis er "warm" wird. Sofern das Kind, was wir z. B. besuchen etwas grober wird, ist er völlig verunsichert und weint. Er setzt sich nicht zur Wehr. Auch wenn ihm Spielzeug weggenommen wird, fängt er an zu weinen und sucht von außen Hilfe.
Gibt es hier jemanden unter euch, dessen Kind ähnlich ist/war bzw. möglicherweise auch nur in einigen Zügen? Wie hat sich euer Kind weiter entwickelt? Ich habe Angst, das mein Kind zum Außenseiter/Opfer mutiert, wenn es so weiter geht bzw. es macht mich auch sehr traurig, ihn oft so hilflos zu sehen.
Andersherum denke ich mir, ist er ja auch noch sehr klein mit seinen 2,5 Jahren und muss noch nicht allein aus seinem Bett kommen, sich super zur Wehr setzen können wenn es nicht seinem Naturell entspricht und sich bei "Fremden" frei bewegen können - oder sehe ich das falsch?
In den Kingergarten geht er übrigens und die Eingewöhnung verlief zwar mit Tränen, war aber im normalen Rahmen und ist gegenüber anderen Kindern nicht ungewöhnlich verlaufen.
Er ist so sensibel....
Ich kann gar nicht viel sagen außer: du bist nicht allein.
Meine Tochter ist auch so.
4 Monate lang nur geweint, danach immer noch sehr viel.
Sehr schreckhaft, geräuschempfindlich, anhänglich, ängstlich, zurück haltend, vorsichtig.
Dafür sprachlich sehr weit. Sie steht sich oft selbst im Weg.
Ich glaube, wir können nichts tun als es zu akzeptieren und unser Kind zu begleiten.
Ja, das stimmt. Allerdings fällt es mir manchmal sehr schwer....
Danke dir :)
Meine Tochter ist vermutlich hochsensibel. Sie hat die ersten 9 Monate im Tragetuch gelebt. Das erstemal mit ihr alleine Auto fahren konnte ich mit ca. einem Jahr, aber max. 10 min. Mit 18 Monaten hat sie noch alles zusammengeschrien, wenn ihr unbekannte Menschen zu nahe kammen. In der Musikschule holt sie sich niemals ein Musikinstrument ohne mich, auch jetzt mit 2,5. Krabbelgruppe war nie ihrs, wir waren da etwas länger als 1 Jahr. Veränderungen kann sie nicht leiden. Sie ist extrem Aufmerksam, zuckt immer zusammen, wenn ein Kind auch nur an ihr vorbeiläuft.
Leider wird sensibles Verhalten in unserer Gesellschaft als negativ dargestellt. Ich kenn das aus meiner Kindheit, weil ich auch sehr sensibel bin. Und bei Jungs ist es noch schlimmer. Versuche weiterhin deinem Kind soviel Nähe und Sicherheit zu geben, wie du kannst. Er wird lernen, sich anders in der Gesellschaft zu behaupten, und wenn es die Wahl der "richtigen" Freunde ist. Ob man zum Opfer oder Aussenseiter wird, hat mut viel mehr zu tun, als Durchsetzungvermögen. Nur unsere Ellenbogengesellschaft sugeriert uns manchmal was anderes.
„Leider wird sensibles Verhalten in unserer Gesellschaft als negativ dargestellt.„
Stimmt und das ist traurig.
Wenn man ein sensibles Kind hat, muss man wirklich auch auf sich selbst und seine Gedanken achten. Man wird von außen so unsicher gemacht, ob wirklich „alles in Ordnung ist“ mit dem Kind.
Weil es eben anders ist. Weil es nicht gern im Kiwa sitzt, weil es nicht auf jeden zu krabbelt, weil es nicht gern auf jedem Schoß Platz nimmt, weil es am liebsten bei Mama/Papa ist.
Seit meine Tochter auf der Welt ist, ist mir wie nie zuvor aufgefallen, wie intolerant Menschen sind und wie sehr sie in Normen denken (auch die eigene Familie).
„Wie kann es überhaupt sein, dass ein Baby einen eigenen Charakter und eigen Züge mitbringt? Es hat doch so zu sein, wie jedes Baby.“ 🤦🏼♀️🤷🏼♀️
Danke dir! :) Ja, ich empfinde es auch so, dass das Sensibelsein sehr negativ behaftet ist. Wirklich schade, da es ja auch positive Effekte mit sich bringt.
Huhu...meine Tochter ist 2,5 Jahre und ähnlich wie Euer Sohn.
Ich hab mich auch oft gefragt, ob ich "Schuld" an ihrer eher introvertierten Art bin, aber ich glaube wir haben da nicht so einen großen Einfluss drauf.
Über die weitere Entwicklung kann ich Dir daher noch nichts sagen ....
Aber mein Menschenverstand sagt mir, dass es eben verschiedene Charaktere gibt, die sich in der Kindheit schon zeigen entwickeln und ich akzeptiere es einfach.
Ich hoffe, dass wir im Sommer einen Kindergartenplatz bekommen...
Mit 2,5 Jahren sind die Kleinen noch so klein und haben noch so viel Zeit für die Entwicklung.
Ihr habt ja schon viele Fortschritte gemacht, ich würde mir da gar keine Gedanken machen und Eurem Sohn die Zeit geben, die er braucht.
Alles andere verursacht erfahrungsgemäß meistens nur Stress und bewirkt das Gegenteil.
Ich akzeptiere unsere Tochter wie sie ist und werde sie bestmöglich begleiten und denke, sie wird ihren Weg gehen.
Unser Sohn (1 Jahr) ist bisher das absolute Gegenteil - daher denke ich auch, dass wir wenig Einfluss haben.
Ich war als Kind auch sehr schüchtern und eigentlich immer ein Einzelgänger. Freunde hatte ich trotzdem genug, kam gut klar und ich bin im Endeffekt doch sehr selbstbewusst geworden.
Alles Liebe und Gute Euch.
Ich habe auch 2 sensible Exemplare. Beim 2.bin ich viel entspannter, ich weiß ja wo die Reise hingeht .
Bei meinen trifft der Ausdruck - Rockzipfelkinder. Sie sind kopfgesteuert , weinen wenn etwas anders ist, oder nicht erklärbar. Zu Anderen geht gar nicht, da ist das Vertraute weg.
Mein Großer ist jetzt 12, und viele beneiden mich. Er ist sehr gut in der Schule , man kann sich hundertprozentig auf ihn verlassen. Er ist sehr beliebt, weil er nicht schlägt, ärgert etc. , er hilft seinen Mitschülern und so weiter .
Wir haben durch das Enge ein super Verhältnis, er erzählt mir alles, würde alles für mich tun. Wo andere mit Konsequenzen drohen müssen, muss ich nur sagen "es macht mich traurig" - und es läuft.
Aber - von außen gab es oft Kritik - eine Horterzieherin meinte er ist zu lieb und hilft immer wenn sie fragt. Ich finde es toll, andere stört es. Auch andere Mütter stören sich daran, dass er nichts unüberlegtes macht und nie Ärger bekommt.
Durch diese Art hat er es leichter im Leben.
Danke dir für deine Antwort. Das macht es mir wirklich leichter....
Ich glaube ich war auch so. Meine Mutter berichtet immer, dass ich einfach immer geweint habe, anstatt nach dem Schlafen zu lachen, hätte ich geweint. Ohne meine Mutter bin ich auch nie zu anderen und ich war sehr anhänglich und habe mich wenig getraut. Ich glaube es ist wichtig einfach das Kind stark und selbstbewusst zu erziehen und aber auch auf die befindlichkeiten einzugehen. Jetzt in dem Alter würde ihn eben auf dem Arm/schoss lassen, will er nicht spielen ist es sein "Pech". Wenn man nur gedrängt wird, ist es für alle anstrengend, wobei man ja natürlich auch mal fragen kann. Ich habe einen jüngeren Bruder und konnte so auch dann zu Hause lernen mich durchzusetzen. Je älter ich wurde, desto besser wurde ich. Schüchtern war ich schon noch bis / in der Grundschulzeit, aber ich habe mich genauso
als Kind mit meinen Freundinnen getroffen und bin heute ein selbstbewusster Mensch, der sich im Job und Privatleben behaupten kann. Hauptsache man bekommt in der Kindheit das Gefühl richtig zu sein, so wie man ist.
LG
"Hauptsache man bekommt in der Kindheit das Gefühl richtig zu sein, so wie man ist."
Wie wahr! Ein toller Abschlusssatz.
„Hauptsache man bekommt in der Kindheit das Gefühl richtig zu sein, so wie man ist.“
Oh ja ja ja. Dafür hast du so viele Daumen nach oben verdient. Es ist so wichtig. 👍🏻
Wir alle - jeder Mensch - sind unterschiedlich. Und das ist gut so. Von Kindern erwartet man leider dieses Schema F. Und wenn das Kind nicht diesem Schema F entspricht, ist es schlecht oder falsch. So ein Blödsinn. Wenn man bedenkt, wie verschieben wir Erwachsenen sind. Alle sind gut so, wie sie sind. Und alle werden gebraucht. Introvertierte genau so sehr wie Extrovertierte usw. Niemand würde je auf den Gedanken kommen, dass einer davon schlecht oder falsch ist.
Kinder können noch nicht verstehen, dass anders sein vollkommen in Ordnung, ja sogar wichtig ist. Deshalb müssen wir es ihnen zeigen - so viel mehr als alles andere.
Ich kann viele Gemeinsamkeiten finden zwischen unseren Söhnen.Nur das meiner bald 9Jahre alt wird.
Warte ab bis er eingeschult wird, dann werden die Kinder sehr selbstbewußt und sie werden stark.Das erste halbe Jahr war auch schwer, mein Sohn hat sooft geweint in der Schule.Aber mittlerweile kommen sogar die ersten "Beschwerden" über meinen selbstbewußten Sohn und ich bin froh darüber, es zeigt mir das er seinen Weg geht.
Und am Wichtigsten ist- akzeptiere dein Kind.
Alles Gute.
Hi
Meine Tochter ist ähnlich (wird im mai 3). Als Baby hat sie auch viel geschrien. War sehr schnell überreizt. Erst mit 7 Monate konnte ich sie im Kiwa rumfahren. Autofahren war auch immer ganz schlimm.
Ich würde sagen, sie ist sehr sensibel.. hab mir auch schon Gedanken gemacht, ob sie eventuell hochsensibel sein könnte. Sie jammert viel, wenn die Kleidung nicht richtig sitzt: zu eng, zu kratzig usw..auch Sonnenstrahlen stören sie extrem. Geräusche sowieso. Auch zu laute Kinder mag sie gar nicht. Da zieht sie sich sofort zurück. Sie ist aber selber überhaupt kein ruhiges Kind. Sie beobachtet zuerst bevor sie reagiert. Sie haut nicht und ist nicht grob. Und ist sehr feinfühlig wenn jemand weint. Sie weint dann selber auch. Und hört nur auf, wenn wir die Situation verlassen.
Sie ist jedoch nicht extrem schüchtern und auch nicht introvertiert. Ich würde auch sagen sie hat ein gewisses selbstbewusstsein. Sie braucht einfach ihre Zeit um „warm zu werden „. Vor allem in neuen Situation. Sie muss zuerst ankommen. Ich muss auch immer mit. Auf spielplatz oder so. Ich muss immer 1 Meter daneben stehen. Sie braucht einfach noch viel Halt von mir . Was auch ok ist 😊
Sie ist sehr kommunikativ und lächelt jeden an. Zu Nahe dürfen ihr aber Fremde nicht kommen. Dann ist es vorbei mit dem lächeln😬
Ich muss sagen, im grossen und ganzen sehe ich seeehr viel positives in ihrer Sensibilität. Klar es ist manchmal sehr anstrengend für mich und auch für sie. Aber wenn man weiss wie damit umgehen geht es gut.