Sprachentwicklung mit Paukenerguss

Hallo,

Im November habe ich schonmal einen Beitrag verfasst, da ich mir Sorgen um die Sprachentwicklung meines Sohnes gemacht habe.

Er ist letzte Woche 2 geworden🥳

Nun hatten wir endlich einen Termin beim hno Arzt..leider bin ich zuvor bezüglich meiner Bedenken vom Kinderarzt nicht ernst genommen worden.

Bei der U7 wurde er dann aber doch skeptisch..

Der HNO-Arzt hat nun festgestellt, dass mein Sohn auf beiden Ohren Unterdruck hat, was, so wie ich es verstanden habe, bedeutet, dass er Paukenergüsse hat..

Außerdem soll er sehr große Polypen haben🤦🏼‍♀️

Wir sollen jetzt eine Woche Nasentropfen nehmen, dann werden erneut zwei Hörtests gemacht und weiter entschieden..

So jetzt die eigentlichen Fragen 😅

Hatten eure Kinder auch Paukenergüsse in dem Alter und wie hat es sich auf die Sprachentwicklung ausgewirkt?

Wie habt ihr gemerkt, dass etwas nicht stimmt?

Durch welche Arten der Behandlung konnten Erfolge erzielt werden?

Und wie entwickelte sich die Sprache nach Beseitigung des Problems?

Ich weiß, das sind sehr viele Fragen..aber ich bin so froh, dass ich mir das doch nicht nur eingebildet habe und es endlich einen Ansatzpunkt gibt, um meinem Sohn zu helfen😌

Vielen Dank fürs Lesen und Antworten!

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Hallo, bei mir haben bzw.hatten wir alle 3 Paukenergüsse bzw. Polypen.

Nr.1 hatte ständig Mittelohrentzündungen, eitrigen Schnupfen ect. Sprache war ok. Er hat erst mit 2,5 Jahren angefangen zj sprechen. Er hat alles verstanden aber keine Lust. Dann hat er plötzlich sofort komplette Sätze klar und deutlich gesprochen. Er wurde insgesamt 4 mal operiert und hat Röhrchen bekommen und beim letzten Mal wurden die Mandeln mit rausgenommen.

Nr.2 hat total verwaschen und undeutlich gesprochen. Er hat geschnarcht und hatte ständig Schnupfen. Mit 2,5 bekam er Paukenröhrchen und die Polypen entfernt. Danach sprach er sehr gut.

Nr.3 hat zur Zeit Paukenergüsse. Er hört schlecht und hat ständig Schnupfen. Er ist grad 3 geworden und seine Sprache war bisher sehr weit. Werde es bei ihm die nächsten Wochen beobachten. Er hat die Ergüsse seit Anfang Januar.

2

Hallo, bei meinem Sohn wurde mit 20 Monaten circa festgestellt dass er Flüssigkeit hinter dem Tronmelfell hat (also Paukenergüsse). Außerdem hatte er wohl riesige Polypen. Wir waren allerdings nicht wegen der Sprachentwicklung beim HNO, denn sprachlich war alles super. Aber mein Sohn hatte wirklich permanent eine verstopfte Nase und schnarchte extrem + lief ständig mit offenem Mund herum, was ja wiederum nicht gut ist für die Kieferentwicklung. Außerdem schlief er wegen dem scharchen und ständigem nach Luft schnappen sehr unruhig.

Wir sollten dann auch sowas machen wie ihr mit 7 Tagen Nasentropfen und zusätzlich noch irgendeinen schleimlösenden Saft. Hat leider nix gebracht. Einen Monat später dann stand bei uns Urlaub am Meer an und der HNO meinte es wäre auch eine Art Therapie, denn die Luft und das Wasser wirken sich auf oft gut auf sowas aus. Sollten dann nochmal 2 Monate später zur Kontrolle. Leider sah es dann auch nicht besser aus und wir haben uns dann für die OP entschieden. Mit genau 2 Jahren wurde der Kleine operiert und kann seitdem deutlich besser atmen und ruhiger schlafen. Er ist auch so gut wie gar nicht mehr krank seitdem. Die OP selbst ging keine 20 Minuten und am nächsten Tag ist mein Sohn schon wieder wie ein Wilder durch die Gegend gerannt.

Alles Gute euch

LG
Neely

3

Hallo Du,

Ich stehe mit meinem Sohn vor einem ähnlichen Problem.

Immer wenn er erkältet ist, dann sind sofort die Ohren mit dicht. Zwischendrin aber nachweislich frei (auch schon per Hörtest bestätigt).

Kinder-HNO will mich nun von Paukenröhrchen überzeugen. Und ich sehe das sehr kritisch. Ich habe eine Weile in den USA gelebt und aus dieser Zeit noch Kontakt zu einem Arzt, dessen Fachgebiet in dem Bereich liegt. Er rät dringend davon ab und verweist darauf, dass solche OPs nur in Deutschland so massenweise durchgeführt werden und es keinen nachweislichen Nutzen bringt (wenn man dazu recherchiert in Studien etc bestätigt sich diese Aussage). Im Gegenteil - eine dauerhafte Vernarbung des Trommelfells ist häufig das Resultat solcher OPs. Und die hat man für immer. Blöderweise habe ich einen guten Freund, der genau das nach mehrmaligen OPs davon getragen hat und damit nun auch im Erwachsenenalter Ärger hat. :-(

Bin auch ratlos, was ich nun mit meinem Sohn machen soll. Er entwickelt sich sprachlich deutlich weiter, wenn er nicht krank ist. Ist aber im Altersvergleich nicht ganz so weit.

Leider habe ich keine Empfehlung für dich. Vielleicht aber auch als Denkanstoß zum weiteren Abwägen.

LG

4

Meine Tochter hat wegen einer Gaumenspalte und einem schlechten Hörtest mit 8Wochen mit 3Monaten ihre ersten Paukenröhrchen bekommen. Die erste Zeit danach kam sie uns sehr schreckhaft vor.
Leider war sie trotzdem ständig erkältet und sie vertrug die Röhrchen nicht, so dass permanent Eiter aus dem Ohr lief. Auch wiederholte Antibiotika halfen nicht, ebenso ein Tausch auf Titanröhrchen blieb erfolglos.
Es gab auch keinen einzigen Hörtest nach einsetzen der Röhrchen der gut war. Nach 7Monaten Quälerei wurden die Paukenröhrchen entfernt. Das war kurz vor dem ersten Geburtstag.
Bis dahin verlief die Sprachentwicklung etwas langsamer als bei unserer ersten Tochter aber normal.
Nach Entfernung der Paukenröhrchen hatte sie leider wieder permanent Ergüsse und nur schlechte Hörtest. Sie ist nun 22Monate und spricht sehr viel, z.B."Mama, schau Mal, ich kletter" aber sehr sehr undeutlich.
Im Internet gibt es eine Tabelle da stehen welche Laute welchen Dezibel und Frequenzen entsprechen. Und bei uns ist es offensichtlich dass sie das s, sch, f, w,... gar nicht ausspricht. Vermutlich deshalb weil sie mit ihrem Hörvermögen diese Laute auch gar nicht hören kann!
Vor zwei Monaten wurden ihr im Zuge einer anderen OP wieder die Trommelfelle aufgeschnitten und der Erguss dahinter abgesaugt. Danach waren wir total überrascht wie viel sie in den zwei Wochen danach dazulernte, wie viel sie sprach und vor allem wie deutlich. (Danach war der Effekt wieder weg weil wieder ein Erguss da war.)
Jetzt versuchen wir es mit einem Hörgerät. Ich hoffe es hilft uns.
Die Hörtest waren für mich übrigens jedesmal eine Überraschung. Ich hatte oft den Eindruck dass sie gut hört. Es hat mich schockiert das die Tests dann immer so schlecht waren. Die Ärzte erklärten mir dass sich die Kinder sehr viel aus dem Zusammenhang erschließen können, so dass es oft unbemerkt bleibt.

Ich rate dir: wende dich am besten direkt an eine Pädaudiologie. Die kennen sich aus. Mit normalen HNO hab ich bei meiner Tochter schon die dollsten Sachen erlebt....
Du kannst ja Mal Paukenröhrchen probieren. Wenn es nicht hilft oder sie wieder raus sollen ist das schnell gemacht und das Loch innerhalb von 1-2 Wochen wieder zugewachsen.
Das es so schlecht läuft wie bei uns ist wohl selten. Ich fand es aber auch immer sehr nervig beim Baden/Schwimmbad/Haare waschen (aber da war unsere ja auch noch ein Baby deswegen war besonders umständlich).
Ich wünsche euch jedenfalls eine gute weitere Entwicklung und kompetente Ärzte.