Kleinkind noch sehr Babyhaft, kein Interesse "Groß" zu werden

Hallo,

Mein Sohn ist 2,5 (korr. 2,3 j). Er hat leider kein Interesse daran "Groß" zu werden. Und ich möchte von Anfang an sagen dass ich nicht eine von diesen Müttern bin die ihrem Kind ewig mit Schnuller und rumlaufen lässt, auf dem Arm trägt bis 4/5 Jahre dass es so lange wie möglich ein "Baby" bleibt und ja nicht "Groß" wird.

Im Gegenteil ich habe ihn sobald er sitzen konnte immer wieder mal aufs Töpfchen gesetzt. Immer wieder erklärt dass Windeln nur was für Babys ist und er ja schon groß ist und auf die Toilette gehen kann wie alle Großen. Wollte er nicht, also habe ich es sein lassen. Mit etwas über 2 haben wir mit Töpfchentraining begonnen, das hat auch mit dem Kleinen Geschäft geklappt, irgendwann meinte er er will nicht mehr aufs Töpfchen. Aufs Klo will er auch nicht. Ok ich dann ist er noch nicht so weit und wir verlegen das auf später. Ich habe auch versucht einfach nicht die Windel zu wechseln bis er es selber sagt. Mit dem Ergebnis dass er es erst im 6/7 Stunden sagt und nicht dass er kaka gemacht hat sondern er sagt dass sein Po und Penis wehtut und ich es eincremen soll. Auch wenn ich frage wenn er die Windel voll hat ob er kaka gemacht hat lügt er mich immer an und sagt dass da keine kaka ist. Und will dementsprechend erst die Windel wechseln wenn es schon weh tut.

Genau das selbe mit dem Schnuller. Er hat ihm seit er 7 Monate alt ist nur zum Schlafen im Bett. So ab etwa 1 - 1 1/2 Jahre haben wir immer wieder gesagt dass Schnuller was für Babys sind und er ja schon groß ist und ob er mal versuchen will ohne Schnuller zu schlafen. Er will nicht. Mit 2 haben wir versucht jeden Tag was vom Schnuller ab zu schneiden und gesagt er hat es selber im Schlaf kaputt gemacht. Dann hat er jeden Abend geweint dass wir einen neuen schnuller kaufen sollen und erklären dass ee ja kein Baby mehr ist bringt nix. Er sagt dann dass er ein Baby ist und den Schnuller will. Die Nächte waren einfach katastrophal, das einschlafen hst ewig gedauert. Also hsben wir es einfach sein lassen und einw neue PackungSchnuller gekauft.

Genau so selber Aus- und anziehen. Er will es nicht und sagt nur er kann es nicht und ich soll es selber machen. Selbst Schuhe will/kann er nicht anziehen oder ausziehen. Das einzige was er selber auszieht ust die Mütze und sagt dann nur "mama mach das selber, ich kann nicht", obwohl er es ja noch nicht mal probiert hat.

Und das schlimmste. Er kann selber essen sagt aber nach 2 Bissen dass ich ihn füttern soll. Habe ich bis vor kurzem auch gemacht jetzt sage ich einfach dass er schon groß ist und alleine Essen kann. Nach paar Hunger-Heul-Tagen isst er jetzt selber. Fragt aber trotzdem noch ob ich ihn füttern kann, isst dann aber selber wenn ich nein sage.

Wenn wir die Treppe hoch gehen möchte er auf den Arm und sccreit dann das ganze Treppenhaus zusammen, was nicht geht weil er noch eine 9 Monate alte Schwester hat.

Das Problem ist aber nicht erst da seit unser zweites Kind geboren ist, sondern war schon vor der Geburt so.

DiMama

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Mit 2,5 jahren muss er noch gar nicht gross werden... schraub deine erwartungen an das kind runter!

Lg

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Danke dafür. Hab genau dasselbe gedacht. 👍🏻

Sie sind doch nur eine so kurze Zeit Kinder. „Groß“ sind sie noch das ganze Leben lang. Lasst die Kinder doch endlich Kinder sein. Immer dieses „erziehen“ zur „Selbständigkeit“. Es sind Kinder!!! Und die wollen von ganz allein selbständig werden - dann wenn sie soweit sind.

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Ja das gleiche dachte ich auch.
Was für Ansprüche manche an Kleinkinder haben, unglaublich traurig…
Unsere Tochter ist auch 2,5 Jahre und mag noch nicht aufs Töpfchen. Na und? Wir versuchen es im Frühjahr/ Sommer noch mal.
Genauso wie das An- und Ausziehen. Ich frag mich, wer auf die Idee kommt, dass so etwas alles ein Kind in dem Alter können MÜSSTE!!! Gerade mit Druck geht der Schuss sowieso meistens nach hinten los.

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Hallo dimama,

du möchtest, dass dein Kleinkind selbständiger wird, aber dein Sohn schreibt genau das Gegenteil zu wollen. Ihr probiert es schon lange und versucht es, indem ihr Babyverhalten als negatives oder unnötiges Verhalten darstellt und betont, dass Großwerden besonders erwünscht ist.

Dabei passieren in meinen Augen zwei Dinge.

1. Abwertung. Das Verhalten, das euer Sohn zeigt, z. B. den Schnuller noch zu nehmen, wertet ihr ab. Aber nicht nur das: Toilette, Windel, Schnuller, Essen, Treppenlaufen. Die Themen umfassen seinen ganzen Alltag.

2. Druckaufbau. Ihr setzt euren Sohn durch häufiges Erinnern, durch Methoden und möglicherweise auch eine unzufriedene Reaktion regelmäßigen Druck aus. Er SOLL jetzt trocken werden, Treppen laufen, alleine essen, allein auf Toilette oder wenigstens allein zum Wickeln auffordern, ...

Ich vermute, mal so ins Blaue hinein, dass euer Sohn sich überfordert fühlt. Gleichzeitig ist da ein 9 Monate altes Baby, dass das alles nicht kann und vielleicht habt viel positive Zuwendung erfährt. Die möchte er sicher auch. Vielleicht ist deine Strategie, daher wie seine Schwester zu sein. Klein, hilflos, damit er umsorgt wird.

Mein Rat: Nehmt den Druck raus. Er wird sich auch von allein entwickeln. Das Lügen (z. B. beim Schnuller) würde ich dringend sein lassen. Überhaupt meine ich mit "Druck rausnehmen", dass ihr solche Strategien einfach ganz weglassen solltet. Du kannst z. B. immer mal nachfragen, ob er nach dem Frühstück aus Töpfchen will, aber ohne das zu bewerten. Ich würde ihn auch wieder wickeln, wenn du glaubst, es ist nötig usw. Beim Füttern ist es natürlich anstrengend mit zwei Kleinen, aber auch da würde ich versuchen, ohne Wertung einfach diesem Wunsch nachzukommen. Vielleicht sagst du dann: "Ich füttere dich gleich, Schatz. Erstmal muss ich deine Schwester füttern und sofort danach bist du dran. Du könntest ja schonmal selbst ein bisschen probieren :-)"

Wichtig ist meinen Augen, dass du ihm wieder das Gefühl gibst, dass er genau richtig ist, wie er ist. Er IST ein Kleinkind und er "darf" auch noch Windeln tragen oder das Essen alleine doof finden.

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Dein Kind ist 2 Jahre und 5 Monate. Sorry aber "heiliges Blechle"... soll er morgen ausziehen und sein eigenen Haushalt schmeißen können oder warum die ungeduld?

Mein Sohn ist älter als deiner! 2 Jahre und 10 Monate. Wir fragen ihn hin und wieder seit er 2 ist, ob er aufs töpfchen möchte. Im Sommer hatte er ein paar Tage wo er alles ins töpfchen gemacht hat, vorausgesetzt er ist nackig gewesen. Dann stand der Topf im Wohnzimmer und immer wenn er musste ist er drauf. Sobald er was an hatte ging es in die Hose. Was die Folge nach 3 Tagen war, das er bis heute auf seine Windel besteht und das ist ok. Und er geht auf die 3 zu und es bleibt trotzdem in Ordnung. Denn auch wenn ich es lieber sehen würde wenn mein Kind in jeder Entwicklung ein überflieger ist wie in anderen Dingen. Ist mir bewusst das er nicht alles überdurchschnittlich schnell erreichen kann. Entwickungskurve nennt man das und trocken werden ist im Rahmen zwischen 1 und 5 Jahren normal! Und nix was therapiert gehört oder zwangsgefördert bis zum Erbrechen bzw zum brechen des Kindes! Da muss man seine Ansprüche einfach zurück nehmen! Mit 2,5 Jahren gibt es keinen Grund, warum ein Kind trocken sein muss. Mein Sohn hasst Misserfolge. Er wird von sich aus wollen und gehen wenn er sich sicher ist, garantiert nicht mehr in die Hose zu pullern! Weil ihm das unangenehm und peinlich ist.

Schnuller ist wie stillen oder Flasche ein Mittel das natürliche saugbedürfnis als Beruhigung zu nutzen. Das natürliche saugbedürfnis schwächt sich so gut wie nie vorm 2. Geburtstag von selbst ab und hält km durchschnittlich an bis die Kinder 4 sind, bis 7 ist im normbereich!

Essen. Mein Sohn isst erst seit er 2 ist kontinuierlich was am Esstisch und würde vorher phasenweise noch vollgestillt (trotz krippenstart mit 17 Monaten). Wenn ich nicht verfügbar bin gilt halt friss oder stirb... Bzw hast halt hunger. Am vollen Tisch ist noch keiner verhungert. Meiner isst allerdings selbständig. Auch wenn er dafür für alles eine Gabel braucht... die Gabel für den Kartoffelbrei, darf nicht die gleiche sein wie für die bulette etc.

Getragen werden will meiner vor allem wenn er noch oder schon wieder müde ist. Sprich morgens zur Krippe braucht er nicht laufen weil noch schlafdeppert, und nachmittags auch nicht weil er auch nach dem Mittagsschlaf, nachdem er abgeholt wird meist noch knatschig ist. Dafür kann er im Wildpark 4 Stunden am Stück Kilometer laufen ohne den Kinderwagen mitm Hintern anzusehen.

Gib deinem Kind Zeit! Du bist spürbar ungeduldig. Das hat auch nix mit künstlich als Baby halten etwas zu tun. Jedes Kind hat seine eigene Geschwindigkeit und je mehr Druck man macht, desto länger dauert es oder es geht aufm weg dahin, womöglich noch was im Kind selbst kaputt macht. Weil es nur spürt, das es nie genügt was er kann und wie.

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Mein sohn ist sogar schon älter 2 jahre und 9 monate und will trotzdem noch oft gerne umsorgt werden, das sind dann eher phasen.
Also es gibt ein paar Tage wo er gefüttert werden will und irgendwann macht er es wieder selber.
Aufs Klo geht er auch noch nicht zuverlässig, haben aber auch nie Training gemacht. Beim wickeln frag ich ob er aufs Klo will und je nachdem ob er will oder nicht setzt er sich drauf und es kommt dann uch immer was.
An und ausziehen kann er teilweise, macht er auch im Kindergarten oder wenn er raus will, wir aber nicht oder so.
Morgens und abends ist er aber glaub ich zu müde, da soll ich ihm immer helfen.
Sonst zieht er auch nur Mütze Handschuhe und Schal aus. Jacke und Schuhe und schneehose soll ich meistens machen.
Ich frag ihn immer wieder ob er was alleine machen will und wenn er ja sagt der er es probieren, sonst mach ich es. Ohne Wertung oder druck.
Zum Schnuller kann ich nicht viel sagen, den haben wir schon vorm 1. Geburtstag einfach entsorgt.
An deiner Stelle würd ich deinen Sohn einfach öfter "seinen willen" lassen. Also füttern wenn er will, beim anziehen helfen etc. Klar Treppe hoch tragen geht nicht mit Baby, aber das wird er auch verstehen.
Lg

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Huhu

Dein Kind ist noch sooooo klein, mach mal nicht so einen Stress.
Das natürliche Saugbedüfniss endet nicht mit dem ersten oder zweiten Geburtstag, beim abschneiden von Silikon Säugern können sich scharfe Kanten bilden oder Stücke ablösen, das kann echt gefährlich werden!
Druck erzeugt immer Gegendruck, hilf ihm wenn er möchte und es geht, wenn es nicht geht erkläre ihm warum. Er ist kein Baby mehr ist kein Grund.
Er wird von ganz allein selbstständig werden wenn ER soweit ist. Und doch ich denke das die Schwester eben bei vielem Hilfe bekommt das er allein machen soll findet er es unfair, total verständlich, oder?

Liebe Grüße

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Und das nicht wickeln grenzt für mich fast schon an Körperverletzung, du weißt es besser, er kann die folgern noch nicht überblicken.

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Was habe ich hier schon so schön gelesen: "Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht" und das ihr "schon" nachgelegt habt ist nicht das Problem eures "Großen".

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Liebe DiMama,

seit ich Deinen Beitrag gelesen habe, habe ich wirklich einen Kloß im Hals.

Kinder binden sich an ihre Eltern durch Führsorge/Umsorgtwerden/Betüddeln, eben durch Nähe. Und Füttern, Tragen, Wickeln etc. spiegelt das alles einfach wieder. Kennst Du das nicht, dass Du Dich freust, wenn Dein Partner Dir das Essen macht, Dir eine Decke bringt, Dir vielleicht etwas vorliest usw. Das ist doch ein schönes Gefühl und niemand würde anzweifeln, dass Du nicht erwachsen werden möchtest.

Ich kann mir vorstellen, dass Du bei den Antworten - und sicher auch bei meiner - im Verteidigungsmodus bist, das ist ja auch in Ordnung, aber könntest Du in einer ruhigen Minuten vielleicht nochmal Deinen Beitrag durchlesen? Er ist sehr kalt und hart geschrieben, vielleicht erkennst Du das und hilft Dir bei der Antwortfindung Deiner Frage.

Folgendes ist mir noch aufgefallen:

1. Niemand erwartet von Dir Deinem Kind bis er zur Schule geht, den Schnuller hinterherzutragen. Es gibt doch nicht nur schwarz/weiß. Was macht Dich an der Vorstellung so wütend, dass Dein Kleiner hilflos ist bzw. von Dir noch länger abhängig?

2. Der Eindruck, dass Du wütend bzw. sehr hart bist zeigt sich auch bei dem Versuch, Deinem Kind sagen zu lassen, wenn es die Windel voll hat bzw. so lange zu warten bis er Schmerzen hat. Das ist wirklich hart.

3. Bei dem Schnullerbeispiel habe ich Gänsehaut bekommen. Ich möchte Dich nicht angreifen, ich möchte Dir nur zeigen, dass das als sehr kalt und übergriffg empfunden werden kann, eben auch von Deinem Sohn. Schon den Schnuller einfach kaputt zu schneiden finde ich einfach gemein, ihm dann auch noch ungerechtfertigt die Schuld zu geben, fand ich grausam. Wirklich grausam. So grausam, dass ich Dir das schwer erklären kann.

4. "und das Schlimmste" - das waren Deine Worte.... das war auch für mich mit das Schlimmste. Es ist gar nichts schlimm an Deinem Sohn, wirklich. Er möchte nur Deine Führsorge und Nähe. Das musst Du doch verstehen, wenn er es doch kann und trotzdem einfordert. Dann möchte er umsorgt werden, sich geliebt fühlen. Du fühlst Dich doch auch geliebt, wenn Dein Partner Dir das Essen bringt und warum legst Du bei Deinem Kind dann andere Maßstäbe?
Und bitte, sag jetzt nicht ... weil Verwöhnung/Selbstständigkeit/muss es lernen usw. Er kann das meiste doch, er wird es auch machen, wenn er sich aufgehoben, verstanden und umsorgt (schlicht geliebt und akzeptiert) fühlt.


Bitte jetzt nicht verbal/ emotional Amoklaufen, ich bin mir sicher, dass Du Dein Kind liebst, ich wollte Dir einfach eine andere Perspektive zeigen. Und, vielleicht einen Denkanstoß liefern, dass Du Dich fragst, woher diese überzogenen Erwartungen an dieses kleine Wesen kommen. Musstest Du auch so funktionieren?

Alles Liebe,
A.

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Danke, du sprichst mir aus der Seele ...!

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Du erzählst deinem Kind seit er ein Jahr alt ist, dass er kein Baby mehr ist, sondern schon groß. Benutzt das auch um ihn zu Sachen zu bringen, die er noch gar nicht möchte (Töpfchen, selbst anziehen etc.) und nun fragst du dich warum er nicht groß sein will?
Ich vermute ganz stark, dass er groß sein mit Überforderungen und Sachen die er noch nicht möchte verbindet. Seine Lösung: er bleibt klein.
Lass ihm doch sein Tempo und baue keinen Druck auf. Gerade Sprüche nach der Marke: "Du bist doch schon groß" oder auch "ein Indianer kennt keinen Schmerz" sind nicht motivierend.
Etwas anderes ist es ein Kind darin zu bestärken, wenn es etwas macht. Also zum Beispiel das erste eigene Anziehen der Jacke mit einem lobenden "Jetzt bist du ja schon ein großes Kind" zu kommentieren.
Unterstütz dein Kind doch in den Sachen die es selbst möchte. Das sind normalerweise mehr als genug Dinge.

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Sorry, aber das ist völlig normal.
Du erwartetst viel zu viel.
Schnulli : zum schlafen u trösten völlig legitim bis er mindestens 3/4 ist.
Treppe: dein Sohn ist noch klein, die Treppenstufen so hoch- weisst du wie anstrengend das ist?
Essen: das füttern hättest du viel früher sein lassen sollen. Lass ihn mit der Hand essen, leg ihm Besteck hin..sei Vorbild...
Usw.
" EASY"..du hast noch einen kleinen Jungen!!!!