Hallo zusammen,
Ich zerbreche mir den Kopf, weil ich nicht weiß, welche Entscheidung ich treffen soll.
Wie habt ihr euch für eure Tagesmutter entschieden?
(Achtung, das wird ein laaanges runterschreiben meiner Gedanken, weil ich vor lauter Denken nicht schlafen kann, obwohl ich heute um 4.30 Uhr zur Berufsschule aufstehen musste 🙈)
Mein Sohn (fast 18 Monate) hat keinen Kitaplatz bekommen. Mithilfe vom Jugendamt und privater Kontakte haben wir jetzt 3 Möglichkeiten.
Wir brauchen lange Zeiten, weil ich als Köchin (in Ausbildung) nie weiß, wie ich arbeiten muss. Und abends arbeiten ist wichtig und gehört dazu. Deshalb müssen wir es uns offen lassen, in einem großen möglichen Zeitraum den passenden zu wählen, unser Bedarf liegt bei 42 bis 44 Stunden.
1: Ältere Tagesmutter (über 60), 5 Kinder zur Betreuung, sehr lange Zeiten (06.30 Uhr bis 16.30 Uhr). Haus kam mir kalt vor, alles Hochglanz. Kleiner Garten. Sie hat direkt gesagt, sie geht mit den Kindern NIE vor die Tür. Nur Wohnzimmer und Garten.
Das kommt für mich nicht in Frage. Wenn ich mit meinem Sohn nicht mehr raus kann, weil er betreut wird, soll er da wenigstens raus kommen. Sonst blieben ja nur meine freien Tage bzw am Wochenende der Papa.
Vorteil: Zeiten und dass mein Mann kaum Umweg vom Arbeitsweg fahren muss.
2. Ein Ehepaar, beide Tageseltern, betreuen 5 Kinder. Hier sagt mein Herz sofort "JA!" Die beiden sind toll, mein Sohn mochte sie sofort (trotz schlechter Laune dank Backenzähnen und fehlendem Mittagsschlaf). Ich fühlte mich im Haus wohl. Und sie gehen jeden Tag raus. Es ist in einer Sackgasse, ruhige Gegend. Spielplätze, Fußballplatz und Wald direkt in der Nähe.
Problem: Die Zeiten. Sie betreuen vom 7 bis bis 16 Uhr, genau dann hat mein Mann Feierabend und braucht mindestens 20 Minuten, eher 25 mit dem Auto. Also kann er ihn nicht abholen. Bringen auch nicht, denn er fängt um 7.15 Uhr an.
Außerdem liegt es genau entgegengesetzt von meiner Arbeitsstelle, weshalb ich von zu Hause, mit Bringen, dann zur Arbeit sicher 50 Minuten unterwegs bin. Mein Mann 40 Minuten zum Bringen.
Zur Not gibt es beim Abholen immer noch Oma, Onkel und zwei Tanten, die alle in dem Stadtteil wohnen (ich in einem anderen). Aber das soll kein Dauerzustand sein.
3. Eine Großtagespflege mit 9 Kindern auf 2,5 Betreuer (3 Morgens, 2 nach dem Mittagsschlaf, viele Kinder werden momentan gegen 14 Uhr abgeholt). Geöffnet bis 16.30 Uhr, also perfekte Abholzeit und liegt wie 1. quasi auf dem Arbeitsweg meines Mannes. Wann die Morgens öffnen, habe ich vergessen zu fragen. Wir fahren Morgen mittags hin.
Rein rational gesehen müsste man sich für 3 entscheiden, falls der Eindruck Morgen passt. Denn 1 fällt weg, weil sie nie rausgeht und das Bauchgefühl bei mir einfach nicht stimmt.
2 passt von Anfahrtsweg und Zeiten nicht so sehr, aber vom Bauchgefühl total.
Mein Mann hätte übrigens nichts gegen 1. Vielleicht, weil er etwas älter ist und dieses härtere Regime damals ganz normal war. Er hat große Bedenken bei 2, eben wegen Zeiten und Anfahrtsweg.
Mein Kopf sagt, 2 kann es nicht werden, auch wenn wir vom Bauch total dafür sind.
Die Zeit drängt. Die Frist bei den Kitas ging bis 31.03, das heißt bis dahin gingen die Bescheide raus. Also rennen jetzt alle los und wollen zu den Tagesmüttern, bei meiner zuständigen Dame vom Jugendamt klingelt nur das Telefon, sagt sie.
Im Grunde müssen wir uns Morgen entscheiden.
Irgendwie sinnlos, dieser Post, weil mir keiner die Entscheidung abnehmen kann. Aber ihr habt vielleicht praktische Erfahrungen. Hat jemand lange Anfahrtszeiten? Hat jemand sein Kind in einer Großtagespflege? Wie ist euer Eindruck? Was sagen die Erzieher unter euch?
Für Großtagespflege spricht für mich auch, dass es zwar "größere" Gruppen sind, aber immer noch weniger als in der Kita. Mein Sohn ist in der Spielgruppe überfordert, wenn es mal mehr als 10 Kinder (+ Erwachsene) sind. Dann ist es ihm zu laut, zu wuselig, er weint und möchte gehen. Vielleicht bereitet ihn eine Gruppe aus 8 anderen Kindern besser auf die Kita später vor als mit 4 anderen Kindern?
Danke fürs Lesen dieses wirren Textes! 😅
Liebe Grüße ☺
Nora
Tagesmutter: rational oder nach Bauchgefühl entscheiden?
Ich würde da immer nach dem Bauchgefühl gehen.
Wir haben uns auch für die weit entfernte Kita entschieden und Fahrtzeit und Umweg in Kauf genommen, weil es dort einfach gepasst hat. Wir haben es nicht eine Sekunde lang bereut.
Ihr müsst euer Kind dort mit einem guten Gefühl abgeben können. Nur dann kannst du in Ruhe arbeiten gehen und dich konzentrieren. Wenn ihr mit eurer Entscheidung im Reinen seid, wird es auch euer Kleiner merken und sich gut einleben.
Alles Gute
Danke, so sehe ich das eigentlich auch.
Das Problem ist nur, dass das Abholen und Bringen dann komplett an mir hängt. Und ich eben nicht weiß, ob ich das jeden Tag machen kann. Ich habe verschiedene Arbeitszeiten, selbst wenn mein Chef mir entgegen kommt. Und ich möchte nicht an 2 von 4 Tagen (habe unter der Woche einen frei und einen Berufsschule, da wäre ich um 15 Uhr zum Abholen da) jemand anderen fest einplanen müssen. Denn da kann immer was zwischen kommen.
Guten Morgen,
habt ihr mit „2“ mal gesprochen ob sie eine Ausnahme macht für die Betreuungszeit? Meine Freundin war Tagesmutter und hatte hin und wieder ein Kind das länger blieb.
Könnt ihr das Hinbringen und Abholen bei 2 IMMER gewährleisten durch die Familie?
Wenn ja, dann nehmt 2, wenn nicht, kommt nur 3 in Frage.
1 wäre für mich sowas von raus! Kinder müssen raus, zuhause und im Garten ist nicht das gleiche wie ein Spaziergang bei dem man viel entdecken kann.
LG Soliko
Danke dir.
Nein, das haben wir noch nicht. Kam mir anmaßend vor, sowas zu fragen 😶
Aber scheinen ja viele zu machen.
Hinbringen kann ihn keiner meiner Familie. Höchstens meine Schwester, falls sie Nachtschicht hat. Sie arbeitet bei mir um die Ecke. Abholen kommt bei meiner Schwester auch auf die Schicht an. Sie ist aber gesundheitlich nicht ganz fit (Morbus Crohn), man weiß nie, wann sie ausfällt. Meine Mutter hat direkt gesagt, sie macht es mal, aber nicht als Dauerlösung.
Meine andere Schwester und mein Bruder haben keinen Führerschein, müssten also mit dem Bus hin. Der fährt einmal die Stunde, müsste mal gucken wann. Sie müssten ihn ja eigentlich nur da einsammeln und warten, bis mein Mann etwa 25 Minuten später ankommt.
Der Garten bei 1 hat nur eine kleine Plastikrutsche, sonst nichts. Klar, Bobby Cars. Aber das ist nicht das Wahre. Aber es gibt zB Spielgruppen für Tageskinder zwei Mal die Woche, wo die Tageseltern hinfahren. Sowas macht 1 ja auch nicht...
Naja die Frage ist ja wichtig, damit ihr euch entscheiden könnt. Allerdings ist das hinbringen und abholen bei euch nicht wirklich gewährleistet... also wenn sie nicht länger aufpassen können, könnt ihr diese Tagesmutter nicht wirklich nehmen.
2
Ganz klar. Selbstverständlich ist das eine Bauchentscheidung. Als wir vor dem Problem standen, hab ich beim Telefonieren schon gemerkt, ob mir die Person zusagen würde oder nicht. Die Story einer Nachbarin zu einer der potentiellen Tagesmütter hat mich in meiner Wahl auch nicht bestärkt.
Unsere Tagesmutter ist auch Ü60 - ihr Mann, weil Rentner, im Regelfall mit zu Hause. Ich finde es sogar ganz gut, dass es eine ältere Tagesmutter ist, die selbst drei Töchter groß gezogen hat. Da ist dann doch etwas mehr Erfahrung da als bei jemandem, der den Job ganz frisch macht. Ohne der zweitgenannten Kategorie irgendwas Böses zu wollen. Aber für mein Bauchgefühl passt es einfach besser.
Ich bin aber auch tiefenentspannt, wenn halt mal ihre Krankheitsvertretung da ist (die gute Dame ist sogar noch ein bisschen älter) oder halt, wenn sie ein "nur nachmittags-Kind" abholt, eben der Ehemann solange auf die dann meist eh schlafenden Kinder aufpasst. Sohnemann liebt ihn ja eh heiß und innig.
Und raus gehen sie selbstverständlich - klar, mal mehr, mal weniger, an einigen Tagen sicherlich auch mal "nur" Garten - in dem aber Schaukel, Kletterturm mit Rutsche und ordentlicher Sandkasten stehen, Bobbycarrennen gefahren werden oder gar bei der Gartenarbeit geholfen wird.
Ich würde an deiner Stelle auch nachfragen, ob es nicht möglich wäre die Zeiten etwas auszudehnen.
Bei unserer älteren 1 steht im Garten eine kleine Plastikrutsche. Das wars. Es gibt Bobby Cars, aber sonst nichts. Keine Beete, wo man helfen kann oder sowas.
2 ist wegen den Zeiten halt blöd. Hab das weiter oben schon geantwortet. Und wenn ich jede Woche zittern muss, dass er abgeholt werden kann... Dann hilft mir auch ein super Bauchgefühl nicht. 🙁
Dann muss ich sie echt mal ansprechen wegen Zeiten ausdehnen
Ich würde wohl Variante 1 oder 3 wählen.
2 käme nur infrage, wenn ihr ein gutes Netz habt. Euch geht aber durch das Gekutsche nochmal Familienzeit verloren. Außerdem kann auch spontan mal was sein (Auto kaputt, ihr oder Kind krank...). Mir wäre das zu weit und umständlich. Fragen, ob sie wegen euch die Betreuungszeit anpasst, kostet jedoch nichts, also probiert es ruhig wenigstens, sonst wird dir das ewig nachhängen...
Ich finde, dass 1. nicht soooo schlecht klingt. Solange sie mal in den Garten geht, bekommen die Kinder doch Frischluft. Und gegen 16.30 Uhr kann man immernoch auf den Spielplatz. Wie lange soll er denn überhaupt dort bleiben? Ist es nur eine Übergangslösung, bis ihr einen Kita-Platz habt?
Naja, ansonsten gibst du dir die Antwort ja schon selbst, dass 3. der beste Kompromiss ist.
Ich wünsche euch gute Nerven für die Entscheidungsfindung. Uns gings mitvdem Kiga so 🤗
Danke! 🤗
Ein gutes Netz haben wir theoretisch, 4 Personen. Aber die arbeiten zum Teil selbst, zwei sind krank, da weiß man auch Morgens nicht, wie es ihnen abends geht. Wobei meine Mutter bis August wohl wieder fitter sein wird, weil ihre Chemo bis dahin vorbei ist. Aber das kann eben keine Dauerlösung sein.
Genau, es soll eine Übergangslösung sein. Nächstes Jahr soll er bei uns im Stadtteil in die Kita gehen. Dann sollte das auch eher klappen als dieses Jahr. Aber dieses Jahr war es wohl schlimm mit den Plätzen, es gab viel zu wenige. Letztes Jahr haben nur 3 Kinder im ganzen Ort keinen Platz bekommen, dieses Jahr kenne ich persönlich schon 6.
1 oder 3
2 ist schon alleine wegen der Anfahrtszeiten raus. Wenn ich dich richtig verstanden habe, hättet ihr da gut 1,5 Std zusätzlich nur um das Kind hinzubringen oder abzuholen. Ihr habt eh wenig Zeit zusammen, aber das macht euch euer Familienleben doch so richtig kaputt.
Außerdem passen die Zeiten nicht und die Hilfe von Tanten würde ich nicht ernsthaft einplanen. Die können einspringen, wenn wirklich alles schiefgeht, aber in einem solchen Notfall fahren sie bestimmt auch zu jeder anderen Betreuung.
Die Nachteile von 1 kennst du schon.
Allerdings finde ich bei so kleinen Kindern reicht ein Garten zum Rausgehen völlig, da muss kein Fußballplatz in der Nähe sein. Wenn dein Gefühl aber nicht stimmt, hilft das nichts.
Gegen 3 spricht erstmal so direkt nichts, außer die größere Gruppe. Aber daran wird sich dein Sohn gewöhnen.
Wie war denn euer Besuch dort?
Genau, viel Zeit geht für die Anfahrt drauf. Und da ich oft abends arbeite, hab ich dann wirklich nichts von ihm, wenn ich Morgens lieber durch die Gegend fahre, um ihn zu Bringen.
Klar, meine Familie würde auch zu den anderen Möglichkeiten fahren, wenns nicht geht.
Zu 3 gehen wir erst um 12.45, wenn mein Mann Feierabend hat.
Fragt, ob 16:30 bei dem Ehepaar vielleicht auch geht. Könnt ihr ja ggf auch extra bezahlen.
Aber 1 würde ich nicht wählen. Mach's nach dem Bauch. Am Ende fährt man gerne etwas länger, als wenn man sein Kind abgibt und ein schlechtes Gefühl hat.
Hat sich bei mir bewahrheitet.
Hallo!
Ich würde wahrscheinlich 2 nehmen mit der Option, dass mein Mann für dieses eine Jahr seine Arbeitszeit verkürzen kann auf 7.30-15.30 Uhr? Kann er Überstunden machen, wenn du es selbst schaffst, abzuholen?
Das wäre meine erste Idee.
Hallo,
also Nummer 2 fände ich auch „unmöglich“.
Ich fände diese Variante, auch wenn es deine „Herz-Vatinte“ ist, passt eben gar nicht zu euren Zeiten und Arbeitsstellen.
Die anderen 2 kämen demnach beide in Frage und ich würde mich ganz klar für die theoretisch praktischste Variante entscheiden.
Ich hatte vor längerem hier auch eine Frage bzgl Betreuung gestellt, weil ich nicht wusste wo ich meine Tochter unbringen soll.
Nach vielen Gedanken, habe ich mich nicht für mein Herz entschieden, sondern für die praktischste Variante.
Meine Tochter geht nun in die Kita, die ich schrecklich fand. Ich habe mich dort nicht wohl gefühlt und meine Tochter dort nicht gesehen.
Aber nun, bin ich mehr wie zufrieden und bringe jeden Tag ein glückliches Kind in die Obhut liebevoller Erzieher-was will ich mehr.
Organisatorisch finde ich da immer noch alles, nennen wir es quer, aber nun ja 🤷♀️ Damit kann ich leben.
Was ich also damit sagen möchte-nur weil es uns Erwachsenen nicht zusagt, kann es unseren Kindern trotzdem gefallen und wir unsere Meinung ändern.
Wichtig ist am Ende, dass eben alles rundherum passt-Zeiten, Ort, Betreuung und Wohlfühlen. Fühlt sich dein Kind wohl, wirst du es auch tun.
Viele liebe Grüße
Also 1 wäre bei mir raus. Würd ich nicht machen.
Bei 2 eure Situation genau schildern und fragen, ob es möglich wäre, die Abholzeit auszudehen.
Bei 3 abwarten und nach Bauchgefühl gehen. Wenn euer Bauchgefühl stimmt, dann 3.
9 Kinder auf 2,5 Betreuer hört sich doch erstmal nicht schlecht an.