Kleinkind (2,5 Jahre) Fieber, Neugeborenes zu Hause, Vater kindkrank

Hi ich brauche mal Rat, weiß nicht, in welchem Forum ich richtig bin. Befinde mich noch im Wochenbett mit meinem 2. Kind (5 Wochen alt) und das große Kind 2,5 Jahre hatte seit letztem Samstag immer wieder hohes Fieber. Mein Mann war mit ihm gleich Montag beim Arzt und damit beide Kinder sich nicht gegenseitig anstecken, hat er sich kindkrank schreiben lassen. Ich alleine mit Tragling, die grad in der Clusterfeedingphase ist, kann beide Kinder schlecht alleine voneinander fernhalten geschweige denn mich so um ein krankes Kind kümmern, wie es erforderlich ist. Jetzt macht der AG von meinem Mann zicken, wie das sein kann, dass ein Vater kindkrank macht, wenn doch die Mutter zu Hause ist. Die wollen sogar ein Attest von der Kinderärztin, dass die Betreuung notwendig gewesen ist. Diese weigert sich und meint ihr sei so ein Unverständnis vom Arbeitgeber unbegreiflich. Jetzt muss mein Mann Montag zum Gespräch. Was können wir tun oder wie können wir uns wehren?

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Hallo,

Da hier jetzt so oft Gegenwind kam, möchte ich dir sagen, dass ich dich voll und ganz verstehe mit deiner Lage.

Und Schande auf mein Haupt, aber ich finde es gut wie die Ärztin gehandelt hat.
Ich gratuliere all denen, deren Babys die ersten Wochen nur schlafen und trinken. Es gibt aber auch andere Kinder. Sich 5 Wochen nach der Geburt um ein krankes Kleinkind und um ein Neugeborenes zu kümmern ist pures Kriegsgebiet. Du bist theoretisch noch im Wochenbett und auch die Nerven und die Hormone und Körper spielen verrückt.
Anstrengend wird es immer bleiben, besonders mit 2 so kleinen die gleichzeitig krank sind, aber das ist noch eine andere Hausnummer 5 Wochen nach der Geburt.

Also lass dir kein schlechtes Gewissen machen. Achte auf dich und deine Familie.

Wir leben in einer Gesellschaft, die die Arbeit vor die Gesundheit des Einzelnen stellt. Das finde ich persönlich nicht gut.

Ich hoffe, dass der Chef deines Mannes noch einsichtig ist und euch entgegenkommt.

Alles Gute für euch!

VG Chris

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Danke, dass man hier auch Zuspruch bekommt. Klären das jetzt über den Betriebsrat und Gewerkschaft. Der AG hatte damals auch schon so rumgezickt, als ich in der Schwangerschaft stationär in der Klinik war und gleichzeitig das Kind krank.
Leider wissen zu wenige AN welche Rechte sie haben und denken der AG hat mehr als er tatsächlich hat.

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Hi,

in dem Fall kann ich jetzt sogar den AG mal verstehen. Es ist was anderes wenn die Mutter auch krank ist und der Papa Kindkrank nimmt, aber du warst ja fit.
Und nur weil man eine eventuelle Ansteckung vermeiden möchte, finde ich das völlig übertrieben.
Daher verstehe ich, dass die Ärztin euch da nix ausstellt.
Sie kann es ja gar nicht beurteilen. Googelt mal nach eurem Fall, evt. gibt es da ja schon Urteile zu.

Im Endeffekt wäre es ja jetzt auch so, wenn du arbeiten würdest und im Kindergarten gehen grade die Masern rum und du lässt dich kindkrank schreiben, damit du dein Kind zu Hause betreuen kannst und es sich nicht ansteckt.
Geht ja auch nicht.

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Es ging uns ja im Grunde nicht nur ums anstecken. Sondern, dass ein kranker 2 jähriger mit 40°Grad Fieber und weinerlich wegen Mittelohrentzündung mit Mutter die ein 5 Wochen altes Neugeborenes auch zu betreuen hat, nicht so betreut werden kann, wie es sein sollte und auch erforderlich ist. Ich kann ja den großen nicht erst betreuen, wenn die kleine mal schläft, was sie zur Zeit nicht tut. Die Ärztin steht da voll hinter uns und meinte sogar, es steht dem AG gar nicht zu überhaupt meinen Zustand zu hinterfragen. Sie weiß ja das ich schon zweimal eine Brustentzündung hatte und anfällig dafür bin.

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Das Betreuungsproblem wirst du die ganzen nächsten Jahre haben, bei zwei oder mehr Kindern muss man eben Kompromisse eingehen.

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Also ich wäre persönlich auch nicht auf die Idee gekommen meinen Mann daheim zu lassen. 🤷‍♀️

Eure Ärztin verstehe ich aber nicht. Wenn sie „auf euerer Seite“ ist, könnte sie ja einfach ein Attest ausstellen. Wenn nicht dann stimmt sie ja eher denn AG zu. Aber wie läuft denn „Kind krank“? Ich brache da sowieso ein Attest für. Mein AG zahlt mir dann für die Zeit kein Gehalt und die Krankenkasse übernimmt das Kinderkrankengeld. Wenn bei dem Mann der Arbeitgeber das als Sozialleistungen hat und das Gehalt übernimmt kann ich verstehen dass er genervt ist.

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Die Kinderärztin hat ihn ja kindkrank geschrieben, weil sie ja weiß, dass ich durch die Betreuung von einem 5 Wochen alten Neugeborenen so eingespannt bin und mich nicht zusätzlich um einen 2 jährigen mit 40°C Fieber kümmern kann. Der AG hat übrigens dadurch keine Kosten.

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Bei meinen Arbeitgeber war es ebenfalls so. Da ich in Elternzeit war, wurde natürlich hinterfragt, warum er Kindkrank haben möchte. In den Fall war es aber so, dass meine Tochter einen Unfall hatte und ich völlig hysterisch war (mit 3 Monaten auf den Kopf gefallen). So ging das durch, ansonsten ist ja eine Betreuungsperson zu Hause, da ist es egal, ob Säugling oder krankes Kind. Man kann ja auch Urlaub oder Überstunden nehmen, sofern der Arbeitgeber das zulässt.
So geht eben Bürokratie. Menschlich ist das natürlich total nachvollziehbar, einen Säugling von einem kranken Kleinkind fernzuhalten, als Arbeitgeber ist mir das aber völlig egal, die Mutter ist ja daheim.
Schön ist das nicht.

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Zusätzlich kommt ja noch dazu, dass es sich ja nicht nur um Vormittags handelt, d.h. mein Mann kommt nicht am Nachmittag nach Hause und gut ist. Nee, er geht gegen 13 Uhr auf Arbeit und ist 23 Uhr wieder da. Und mich hat das Montag auch leicht histerisch gemacht, dass auf einmal beide Kinder gebrüllt haben wie am Spieß und ich fast mit, weil ich nicht wusste, wo ich zu erst hinsollte.

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Mein Mann geht auch in Schichten. Ich versteh auch, dass ihr euch lieber zu zweit um die Kinder kümmert. Ist ja auch verständlich, den Säugling vor den bösartigen Kleinkindviren schützen zu wollen. Habe auch eine Große und 1 Monat alte Zwillinge.
Arbeitsrechtlich sehe ich da aber eher schwarz, „nur“ weil die Mutter überfordert ist. Bitte nicht persönlich nehmen, so ist es nicht gemeint. Meine Tochter musste damals ins Krankenhaus und trotzdem wurde das hinterfragt und nur mit Zähne knirschen genehmigt.

Und zum gemeinschaftlichen Brüllen kann ich dir nur raten, erstmal tief durchatmen und dann eins nach dem anderen abzuarbeiten.
Je nach dem was Priorität hat. Das andere Kind muss dann eben kurz brüllen, geht halt nicht anders.
Wichtig ist, nicht hektisch zu werden, so meine Erfahrung des letzten Monats.

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Ehrlich gesagt finde ich es auch recht übertrieben den Vater deshalb krank zu schreiben

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Wieso so streng?

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Ich kann den AG verstehen, dass der sauer ist. Eigentlich sollte das schon die Aufgabe des Elternteils sein, der Elternzeit nimmt, sich dann auch um die zwei Kinder zu kümmern. Und noch dazu ist dein Mann den kompletten Vormittag zu Hause und muss erst mittags los und kann Dir von morgens an helfen.

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Ich kenne diese Situation , nur war es bei uns noch ein Kind mehr und ich musste abpumpen.

Sorry, aber du wirst in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten immer und immer wieder in die Situation kommen das du dich theoretisch um beide Kinder gleichzeitig kümmern müsstest. Ja, das ist Stress pur. Aber so ist das mit einem so geringen Altersabstand. Und wenn es nur so etwas banales ist wie Baby möchte schlafen (mit Einschlafbegleitung) und die beiden anderen sitzen beim Mittagessen. Bummer, dude.

Mein Mann hat einen sehr kulanten Arbeitgeber. Trotzdem war er bislang nur dann daheim wenn ICH krank war. Das kann ich an zwei Fingern abzählen. Ansonsten kann ich dir nur raten: überleg dir Strategien und gewöhn dich dran. Das bleibt erstmal so.

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Das ist mir auch bewusst. Jetzt ist ja das Kind immernoch krank. Hat halt keine 40°C mehr und ist nicht mehr so weinerlich. Mein Mann ist ja auch wieder auf Arbeit. Es ging wirklich nur um die Zeit, wo das Kind so schlimm krank war. Das kindkrank war ja die Idee von der Ärztin, weil sie eben wusste wie schlimm krank der große war und das ich dann allein mit zweien bin.

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Das stimmt, dass man erst in die Rolle als zweifache Mutter reinwachsen und ankommen muss. Ich geb auch zu leicht überfordert gewesen zu sein. Ich denke aber mal, dass das normal ist. Der einen fällt es eben leichter, der anderen schwerer. Trotzdem sollte man nicht dafür verurteilt werden, dass man zugibt Hilfe zu brauchen. Mir begegnet das aber leider immer wieder. Die Mütter, die so etwas machen haben, meiner Meinung nach, entweder die Großeltern oder die beste Freundin um die Ecke oder mussten sich selbst schon dadurch quälen und haben deshalb kein Verständnis das man soetwas nicht mit links schafft.

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Dein Mann sollte das damit begründen, dass du noch im Mutterschutz bist. Das ist durchaus anders zu bewerten als wenn du nur in Elternzeit bist. Ansonsten musst du aber mit zwei Kindern in dem Abstand lernen, tatsächlich durchzuatmen und nach und nach alles "abzuarbeiten" zwei weinende Kinder gleichzeitig wird noch häufiger vorkommen und an den Nerven zehren.

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Ja, danke. Meine Nachsorgehebamme hat heute auch gesagt, dass ich ja eigentlich noch im Wochenbett bin. Mittlerweile ist die Lage ja auch entspannter, da der große kein Fieber mehr hat. Mir hat er ja selbst Angst gemacht mit dem hohen Fieber. Er hatte schon oft Fieber, aber bei über 40°C wirds mir eben Angst und Bang. Mein Mann ist ja auch wieder auf Arbeit.