Erziehungstipps gefragt

Hallo!

Wir haben derzeit ein kleines großes Problem mit unserer 2,5-jährigen Tochter. Sie verhält sich wie vermutlich die Meisten in dem Alter, alles ist „nein“ oder „ich will nicht“, sie läuft weg und hört einfach nicht. Es gibt auch manche Dinge, die einfach wirklich nicht gehen wie zum Beispiel den kleinen Bruder (6 Monate) umstoßen. sie ist zwar grundsätzlich kein grobes Kind, testet aber wohl derzeit stark aus was durchgeht und was nicht. Jetzt zum eigentlich Thema: Wie zum Teufel reagiert man richtig???? Was habt ihr für Ansätze und Ideen? Wie macht ihr das?

Ich habe ihr heute im Affekt leider angedroht, ihre abendliche Teeflasche heute zu streichen, wenn sie jetzt nicht folgt. Ich wusste mir einfach nicht anders zu helfen, aber das MUSS doch anders gehen?! Ich hab dann natürlich versucht es durchzuziehen, aber nachdem sie sooo geweint hat und mehrmals gesagt hat, dass sie doch eh dem Papi ein Bussi gegeben hat und sie folgt jetzt eh, denke ich, dass sie es einfach nicht verstanden hat worum es geht. Sie hat den Tee dann doch bekommen...
Mein Mann meint, das ist halt ein Lernprozess, bis sie versteht, dass ihr Handeln die angedrohte Konsequenz hat. Aber ich frag mich: Geht es nicht ohne Drohungen und Verbote??

13

Also.
Konsequenz: sprich. Du sagst ihr einfach kurz und knapp "das darfst du nicht. Das geht kaputt" runter.
Als Beispiel.
Danach diskutierst du nicht mehr sondern setzt das einfach durch.
Kurze knappe Antworten.

Sie wird toben. Wüten und schreien . Danach beruhigt sie sich aber. I.d.R beruhigen sich dir kleineren Kinder eher schneller als grössere die einfsch mehr durchhalten können oder gerne mal die Taktik ändern:D

Dann wenn sie ruhiger ist kannst du ihr zugänglich erklären wieso nicht. Bzw ausführlicher.

Wenn sie draussen wegläuft dann sagst du ihr 1x " läufst du weg, musst du in den buggy"
Läuft sie weg - dann in den buggy.

Egal.wo du bist.
Das macht sie bestimmt noch 2 oder 3x , aver mit deiner konsequenz hört das auf denn sie weiss dann das sie in den buggy oder auf den Arm muss wenn sie nicht bei dir bleibt.

Das ist anstrengend aber ich sag dir eins. Bist du jetzt zu locker wird die Phase vorbei gehen und vermutlich wird es auch von allein ruhiger werden Aber die nächste Phase kommt und die wird dann heftiger als die erste und zweite zusammen und das wird immer mehr und immer heftiger sodass du irgendwann einfach kaputt da sitzt weil du gar nicht mehr weiss z was du machen sollst


Ich kenn das.

Ich bin auch immer gerne " zu lieb" und spreche eher weniger Konsequenzen aus weil ich immer denke " ich liebe sie so sehr das möchte ich nicht" aber ohne Regeln läuft es nicht und man sieht auch an dem Verhalten das sie Regen fordert

Viel Kraft
LG
Corinna

1

Hallo ich kann dir leider keinen Tipp geben was hilft aber ich bin zurzeit in der selben Situation meine Tochter 2 Jahre und 3 Monate hört auch null grundsätzlich alles was ich sag wird verneint oder mann muss 10 Minuten diktieren bis sie zb aufhört mit etwas. Meeeegaaa anstrengend und ich könnt an manchen Tagen echt durchdrehen.
Hoffen wir das es besser wird

4

Vielen Dank für den seelischen Beistand 🙈 Ich hoffe ja doch, dass es irgendein Geheimrezept gibt...ich werd auch bei deinem Beitrag mitlesen 😜

11

Diskussionen mit Kleinkindern führen ja auch bekanntlich immer zum Erfolg... Nicht!
Kurz erklären, dann handeln. Ob mit oder ohne Zustimmung des Kindes! Du bist die Mutter und du setzt die Grenzen.

2

hi!
ich würde ihr immer versuchen zu erklären warum sie was nicht machen soll. möglichst kurz und einfach.
wenn eine Konsequenz folgen soll, dann sollte das unmittelbar im Zusammenhang mit der "Tat" stehen oder zumindest zeitlich nahe stehen. Wenn sie was am Nachmittag tut und dann am Abend folgt die Konsequenz wird sie das vermutlich nicht mehr mit der Sache verbinden weil es zeitlich einfach so fern ist.
so funktioniert es zumindest halbwegs mit meiner zweijährigen, wenn sie nicht gerade einen trotzanfall hat.
lg

3

Hi! Danke für deine Antwort!
Ich erkläre ihr immer alles, weil ich das selber gehasst habe, wenn meine Eltern gesagt haben „Das ist so, weil ich das sage“ 🙄
Heute zB hüpft sie mit ihren vom Garten dreckigen Füßen auf unserem Bett herum. Ich sag ihr 3x sie soll runtergehen, weil ihre Füße schmutzig sind und sie das Bett schmutzig macht und wir da drin ja schlafen wollen usw. Sie sagt nein und hüpft weiter. Beim 4. mal gab es dann die Androhung, dass sie sonst aus dem Zimmer gehen muss, was sie dann auch musste. Das wäre ja der Bilderbuchfall 😂
Aber was wäre eine für sie nachvollziehbare und zusammenhängende Konsequenz, wenn sie ständig ihren Bruder zu fest drückt und ihn absichtlich umstößt? Wir erklären ihr natürlich immer, dass ihm das wehtut und er jetzt weint usw. Scheint ihr aber egal zu sein. Oder wenn sie nicht Pyjama anziehen kommt ins Bad? Ich schnapp sie halt irgendwann und trag sie unter Protest ins Bad und zieh sie unter Gegenwehr um. Aber das ist echt unlustig 🤦‍♀️

6

Die Empathie ist in dem Alter noch nicht soweit entwickelt als das sie das wirklich verstehen und Schuldbewusst machen könnte. Bloß weil IHR etwas weh tut versteht sie nicht das das gleiche einem Anderen auch weh tut...und man es um eines friedlichen Zusammenlebens eben nicht machen sollte.
In Bezug auf den Bruder denke ich liegt seine Sicherheit einfach in eurer Verantwortung! Seid schneller und aufmerksamer.

weitere Kommentare laden
5

Hallo,

meiner ist auch so. Er ist fast 3 Jahre alt.

Ich versuche immer sofort auf seine Höhe zu gehen. Ich packe ihn (natürlich sanft) an den Schultern so, dass er mich ansieht und sage ihm immer ganz einfach und kurz wieso dies oder jenes nicht ok war.

Es kommt doch mehr an als man denkt :)

Er hört zwar noch nicht 100% aufs Wort, aber in einigen Situationen hat es doch gut geholfen.

7

Nicht viel reden sondern mehr handeln
Zum Beispiel das mit dem Bett: Nimm sie vom Bett runter und erklär ihr dabei warum, dann muss sie das so hinnehmen ob sie will oder nicht.

28

Grundsätzlich gut, aber wenn ich meinen 2,5 Jährigen in so einer Situation einfach nehme rastet er komplett aus und ich kann ihm nix mehr erklären. Ich mache es gerne so, dass ich sage ich zähle jetzt (langsam) bis 3 und wenn er bei 3 nicht selber runter geht oder mit was auch immer aufhört, nehme ich ihn sofort. Das versteht er und bei 2 reagiert er meistens schon. Bei 3 nehme ich ihn dann sofort und er weiß fürs nächste Mal dass ich meine "Drohung" wahr mache...
Das wichtigste finde ich ist immer wenn man Konsequenzen androht, dann nur welche, die man auch durchziehen kann. Nicht sowas wie "wenn du jetzt nicht mitkommst (im Supermarkt oder so), dann lasse ich dich da und fahr alleine heim...würde man wohl kaum machen und das kind weiß das dann auch....geht vielleicht bei einem jüngeren Kind noch aber dennoch nicht sonderlich sinnvoll...

8

Hallo.

Ich bin ganz klar für Konsequenzen aber natürlich sofort und mit erklärung.

Ich habe meiner Tochter immer erklärt wieso das und das nicht geht, hat sie mir aus einem wutanfall heraus nicht zugehört ging es in ihr zimmer bis sie sich beruhigt hat.
Dann habe ich es nochmals erklärt.

Bei uns gab es in der regel 1-2 Ermahnungen und beim 3. Mal dann eben eine "strafe"

Dinge wie draußen weglaufen gingen gar nicht da wurde auf dem absatz umgedreht und nachhause gegangen wenn ich ein Termin hatte in Kinderwagen mit anschallen egal wie doof sie das fande.
Quasi du läufst weg oder nicht an der Hand folgt eben das und das.
Und so habe ich es auch mit Situationen Zuhause geregelt.

Ich denke bis zu einem gewissen grad ist reden schön und gut aber kinder müssen auch lernen das gewisses Verhalten konsequenzen gibt.

Lg

9

Hmm...also meine Tochter ist auch 2,5 und hat Wutanfälle (zb weil ich ihr die Zahnbürste reiche obwohl sie sie selbst holen wollte u.s.w.) aber sie hört eigentlich meistens. Ich bin aber auch immer sehr respektvoll und höflich ihr gegenüber, eben so wie ich auch behandelt werden möchte. Wenn ich etwas von ihr möchte sage ich immer Bitte, ich Frage immer bevor ich zb von ihren Resten etwas esse oder abräume...aber eben so möchte ich von ihr behandelt werden. Ich bedanke mich und zeige ihr meine Freude wenn sie mit mir etwas leckeres teilt oder mir etwas schenkt oder mir helfen möchte.
Ich zwinge sie zu nichts..es muss immer alles auf einer freiwilligen Basis heraus geschehen. Bespreche Dinge, Situationen oder Handlungen die ihr unangenehm werden könnten vorher mit ihr. Nehme mir dann auch die Zeit die sie braucht.
Drohungen und Bestrafungen möchte ich bei uns nicht. Die Konsequenz wenn sie keinen Sonnenhut tragen möchte ist, das sie im Haus bleiben soll..daran hält sie sich auch oder überlegt es sich (oder sie verhandelt 😉:und wenn ich im Schatten bleibe brauche ich keinen Hut).
Es gibt natürlich auch MEINE Grenzen..wenn ich etwas einfach nicht möchte. Dann sage ich das auch so. Kann sie meist akzeptieren. Denn ich akzeptiere auch ihr NEIN (z.b. will keinen Kuss).

20

Deine Ansätze sind schön, aber ich denke es liegt nicht an deiner respektvollen Art, dass dein Kind „folgt“. Das wäre ja dann doch zu einfach. Es gibt sehr ehrgeizige und starke Kinder, die lassen sich nicht so schnell abwimmeln.

Was machst du wenn deine Tochter die Zähne nicht putzen will? Oder morgens nicht ins Auto steigen will? Manchmal muss man gewisse Dinge durchziehen und sie quasi dazu zwingen. Mir wärs auch lieber wenm alles aus freiwilliger basis funktionieren würde aber das ist bei den meisten Kinder nicht der fall.

10

Angedrohtes muss durchgezogen werden, sonst verlierst du Glaubwürdigkeit. Du hättest es also durchziehen müssen.
Allerdings war die Konsequenz blöd, weil sie erst Stunden später kommt, es hätte was sein müssen, was sofort folgt.
Wer auf Worte nicht folgt, dem muss man durch Tatsachen seine Grenzen aufzeigen. Sei es, in dem man eine verbotene Sache aus der Hand nimmt, oder das Kind aus der Situation wegträgt.
Den folgenden Wutanfall muss man dann einfach aushalten, denn das ist normal bei Kindern.

15

Hallo,

"Geht es nicht ohne Drohungen und Verbote?? "

Ich frage mich, wann sich das Märchen eingebürgert hat, man könne Kinder ganz harmonisch erziehen... #kratz

Dein Mann hat Recht. Das geht nicht ohne Grenzen und Konsequenzen. Es sei denn, man hat ein außergewöhnlich braves Kind. Von der Sorte sind mir in den 12 Jahren, in denen ich mehr mit Kindern zu tun habe, genau zwei begegnet. Unsere Kinder gehören nicht dazu.

Kinder lernen, indem sie Grenzen testen. Das ist von der Natur so vorgesehen. Das machen auch Tierkinder.

Dein Job ist es, Deiner Tochter zu zeigen, in welchen Grenzen sie sich bewegen darf.
Du bist nicht die beste Freundin Deiner Tochter, sondern ihre Erziehungsbeauftragte.

Das heißt, Du sagst ihr was sie zu tun und zu lassen hat, erklärst ihr (kurz!) warum und wenn sie sich nicht daran hält, ziehst Du möglichst zeitnah logische Konsequenzen. Wenn es keine logische Konsequenz gibt, dann gibt es auch mal nicht logische Konsequenzen.

Dass die Kinder das nicht unbedingt friedlich hinnehmen, ist normal. Wenn das Kind dann brüllt und Du gibst nach, weil das arme Kind Dir leid tut, ist das ganz fatal.
Daraus lernt das Kind nämlich, wenn ich brülle, kriege ich, was ich will.
Je mehr man nachgibt, umso mehr Stress hat man mit den Kindern.

Bei mir müsste sie sich z.B. bei ihrem Bruder entschuldigen, wenn sie ihn umgestoßen hat, auch, wenn der das noch nicht versteht, und ich würde mit ihr schimpfen. Dabei würde ich ihr sagen, dass sie beim nächsten Schubsen in ihr Zimmer muss oder zwei Minuten oder so ohne Spielzeug auf irgendeiner Sitzgelegenheit verbringt.
Das muss man natürlich auch durchziehen. Realitätsferne Drohungen, die man sowieso nicht durchziehen will, sollte man sich sparen.
Die Konsequenz ist hier, wer andere drangsaliert, darf nicht mehr mitmachen.

Das mit der Teeflasche wäre bei mir eine Konsequenz, wenn sie Mist mit der Teeflasche gebaut hätte. Mit dem Verhalten gegenüber ihrem Bruder hat die Teeflasche nichts zu tun.

Ich weiß, dass hier viele meinen, man dürfe heute nicht mehr streng sein. Aber ich kenne genug Produkte dieser "modernen" Erziehung hier an der Grundschule, die massiv andere Kinder und Lehrer terrorisieren, während die Eltern immer noch meinen, ihre Schätzchen dürften keine Konsequenzen erfahren. #aerger
Wenn das Schätzchen aber von einem anderen Rüpel mit solchen Eltern eins übergebraten bekommt, wird nach strengsten Konsequenzen für dieses unmögliche Kind geschrien. #klatsch

LG

Heike

21

Danke , ich hatte keine Zeit diesen Text zu verfassen.
👍
Ziel ist das Kind auf das Leben vorzubereiten und das fängt langsam und klein an .

Auf Augenhöhe ist super und wichtig damit die Message auch ankommt.

Und liebe TE, du musst nicht spielen was du nicht willst.
Und vorallem nichts vorspielen für sie.
Du sollst dich wohl und gut fühlen in deiner Rolle.
Wenn du mit ihr was machst dann mach das was dir spass bringt.
Wenn sie das nicht will dann eben nicht .
Die kleine muss lernen dass du viele andere Dinge zu tun hast dass sie trotzdem wichtig ist.

Wir lieben unsere Kinder und tun alles für sie .
Wir dürfen selbstbewusst sein.
Unsere Kinder lieben uns und wir sie , dafür brauch man nichts spielen wozu man keine Lust hat.
Liebe bedeutet auch das Geschrei auszuhalten , konsequent zu bleiben damit eben nach und nach die richtige Message ankommt ,nämlich : ich habe es entschieden es bleibt dabei .

Lg