Trotzphase - wie geht ihr damit um?

Hallo,

ich brauche mal Input von Außenstehenden: unsere Tochter ist knapp 2,5 Jahre alt. Sie war immer ein sehr liebes und ausgeglichenes Kind. Tagsüber ist sie zu 99% sehr lieb, fröhlich, quatscht viel, ist gut drauf... aber kaum bricht der Abend an ist hier momentan terror. Abendessen ist momentan eine einzige Schreierei weil sie zwingend bei meinem Mann und mir auf dem Schoß sitzen will beim Essen. Sie ist zu dem Zeitpunkt schon 4 Stunden von der Kita daheim und wir knuddeln nachmittags wirklich viel. Wir können so nicht in Ruhe essen; ich möchte das nicht. Wir haben ihr angeboten den Kinderstuhl weg zu räumen und ihr einen „Erwachsenenstuhl“ als Alternative hingestellt: Nö!

Folge: sie schreit während wir Abendessen komplett und rennt wütend von einem zum anderen und will auf den Schoß. Letztlich sitzt sie dann ganz alleine später am Tisch (auf meinem Stuhl..) während wir die Küche aufräumen. Würdet ihr einfach nachgeben und eure eigenen Bedürfnisse nach einem einigermaßen ruhigen gemeinsamen Essen aufgeben oder müssen wir da einfach durch? Was könnte ihr noch helfen? Vielleicht sind wir ja auch blind...

Nach dem Essen spielen wir drei noch was ruhiges. Ich kündige währenddessen schon Bad und Bett an - sie reibt sich auch die Augen und ist sichtlich müde. Kaum bitte ich sie mit ins Bad zu kommen, ist das Geschrei wieder groß. Manchmal klappt es dann doch ganz gut wie „vorher“ mit gemeinsamem Zähne putzen, sie kriegt zum waschen ihren eigenen Waschlappen.. aber nicht mal das klappt derzeit mehr. Schlafanzug (schon seit 4 Monaten die gleichen) will sie plötzlich auch nicht - ohne zieht sie sich aber nachts die Windel aus.

Papa möchte ihr im Bett eine Geschichte vorlesen und liegt bei ihr dabei. Ein Geschrei.. er kündigt an er geht raus wenn sie sich nicht mit hinlegt. Drei mal und dann geht er auch raus. Drama... ich kann es nicht lange ertragen wenn sie dann nach mir ruft und geh rein: Mama, hinlegen. Ich leg mich zu ihr: dreht sie wieder auf. Früher wollte sie nach der Geschichte einen Tonie angemacht kriegen und es war okay wenn wir nach kurzem kuscheln raus sind. Momentan: kein tonie! Niemand darf raus gehen aber wenn wir reingehen ist Party obwohl sie komplett übermüdet ist.

Die letzten Tage hat sie dann jeweils gar keine Geschichte gehabt weil sie echt nullkommanull gehört hat und als rumgeturnt ist.

Wir möchten etwas, sagen ihr eine Konsequenz oder was als nächstes passiert, wiederholen auch 3,4 mal und dann handeln wir halt. Am Ende ist einfach nur Geschrei hier! Von halb 6 bis halb 9. Ich bin unglücklich, sie ist unglücklich, Papa ist unglücklich..

Was habt ihr für Ratschläge zur Situation? Fällt euch was auf was wir anders machen können/sollten?

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Sie ist einfach todmüde. Ich würde sie auf dem schoß essen lassen, dann ein neues Badritual einführen (zahnputzlied, Wettrennen ins Bad, Baby spielen und Mama zieht sie komplett aus, besuch von einem Kuscheltier bekommen das sich auch mit fertig macht...) und eventuell auch die Spielzeit zwischen Abendessen und ins Bad gehen und fertig machen streichen oder verkürzen. Dann bin ich ein Fan von einschlafbegleiten, ich liege neben meinen Kindern bis sie schlafen. Erst gibt es eine Geschichte, dann reden wir kurz und dann singe/Summe ich und die Kinder müssen ruhig sein. Sind sie es nicht ermahne ich auch, aber gehe trotzdem nie weg. Nach ein paar Tagen spielt sich das für gewöhnlich ein. Ihr könntet auch sagen, sie muss still und ruhig liegen, damit ihr Teddybär einschlafen kann etc.

Ich habe das Gefühl das ihr abends etwas zu streng mit ihr seid. So wie ihr das schildert reagiere ich bei meiner 4,5 jährigen Tochter und selbst sie darf manchmal ganz am Ende vom Essen noch kurz auf meinen schoß. Die Kleine 2,5 jährige weiß mittlerweile das sie ca nach der Hälfte des essens auf meinen schoß kann, sie ist im Moment abends auch extrem müde, und sehr weinerlich.
LG

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Ja, du hast recht. Vermutlich ist sie einfach zu müde. Wir haben eben auch mal überlegt, was das Problem sein könnte und ich hab vorhin schon deine Antwort gelesen und meinem Mann erzählt. Was wir echt total ausgeblendet haben: sie geht seit zwei Wochen später ins Bett weil sie vorher um 7 einfach echt bis halb 9 zum einschlafen gebraucht hat und wir daher jetzt halb 8, viertel vor 8 versucht haben mit entsprechend späterem Abendessen.

Das mit dem hinlegen klappt nicht auch wenn man da bleibt; hab es weiter unten ausführlicher noch mal jemandem geschrieben.

Es lief wirklich echt gut und wir haben uns gemeinsam mit Spaß die Zähne geputzt, haben gelacht und gekuschelt beim waschen und sie hat gerne ihre Geschichte gehört.

Siehst du: waren wir doch total blind.. es ist echt dann offenbar doch zu spät... #schwitz

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Wir haben das abends einfach umgedreht.

Früher eine Kleinigkeit gegessen. Dann war etwas im Bauch, so lange wir beide noch Nerven hatten.

umziehen: WACH

Wenn wir noch wach und fit waren, gab es Abendessen, wenn nicht, dann war ja vorher schon was gegessen.

Zähne putzen, bevor die große Müdigkeit kommt.

Danach spielen, kuscheln ODER schlafen.


Freunde haben in dem Alter gestaffelt gegessen. Ein Kind Eule: Abendessen, Nachtgesellschaft, alles in Ruhe. Gemeinsames Frühstück: #zitter

Anderes Kind Lerche. Gemeinsames Frühstück #huepf. Abendessen war eher ein Nachmittagsessen und Kind war um 17 Uhr so müde, dass NICHTS mehr ging.


Bis beide Kinder ca. 4 Jahre alt waren, haben sie es dann so aufgeteilt: mit einem Kind ruhig Früh-frühstücken, mit einem Kind ruhig Abendessen.

Brunch, Mittagessen, Nachmittagssnack war gemeinsam :-)
Brunch war für ein Kind entspanntes Frühstück, für's andere eben Brunch
Nachmittagssnack war für eines eine Zwischenmahlzeit, für's andere schon das Abendessen vor dem Schlafen.


Bei meiner, inzwischen beginnende Pubertät, hilft es heute noch manchmal:

abends zuerst umziehen, bettfertig machen. Danach noch etwas spielen, kuscheln, für sich selbst etwas machen.
Meistens schlafe ich vor ihr ein.

Wir kommen so beide besser zur Ruhe, bereiten uns auf die Gemütlichkeit vor.
Wer noch mal etwas isst, putzt noch mal die Zähne. (meistens bekomme ich nachts noch mal Hunger).

Mir hilft es auch. Wenn ich müde werde, gehe ich einfach ins Bett. Muss ich mich müde noch umziehen, werde ich wieder wach - und kann dann nicht schlafen.

Mein Kind überdrehte, wenn sie müde noch etwas tun sollte.

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Für mich hört es sich auch so an alsob ihr euch den stress selbst macht. Mein kleiner ist auch 2 Jahre, wäre es bei uns so würde ich vermutlich das Abendessen um eine halbe Stunde vor verlegen zumindest für ihn, aber nicht allein am Tisch sitzen lassen. Danach würde ich in noch spielen gehen lassen, während dessen essen wir, falls mein sohn noch auf mein schoß essen mag, soll er ruhig, würde aber sein Stuhl weiterhin anbieten und fragen ob er nicht nochmal da essen mag.
Danach geht einer von uns mit ihm ins bad und es wird sich Bett fertig gemacht, der andere räumt die Küche auf. Alle fertig, geht es ins Bett noch was lesen, wahrscheinlich nochmal trinken , kuscheln, nochmal trinken , Licht aus, nochmal trinken, Spieluhr an, kuscheln 🎉 Feierabend 🎉😂

Es hört sich echt so an als ob deine Maus einfach schon zu müde ist.

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Die Trotzphase ist furchtbar schwierig. Mein Sohn steckt auch gerade mittendrin.

Ich bin sonst echt nicht die Erziehungsbücher-Empfehlerin, aber ihr solltet unbedingt "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeit treibt mich in den Wahnsinn". Da wird ausführlich erläutert, was gerade im Kinderhirn vorgeht und es hat mir die Augen geöffnet.

Es gibt Dinge die müssen gemacht werden, wie Zähne putzen und Co. Da sind wir streng. Ansonsten: macht euch doch das Leben leichter! Was habt ihr davon? Wenn sie nicht alleine schlafen will, dann hilft es sicher nicht rauszugehen. In dieser Zeit lernen die Kinder unglaublich viel - vor allem kognitiv.

Unser Sohn isst gerade fast nur Nudelsuppe, schläft wieder bei uns im Bett und braucht seinen Schnuller wieder mehr. Geht auch vorbei...

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Das kam vielleicht nicht richtig raus: mein Mann würde ja bei der Geschichte und auch danach bis sie schläft bei ihr bleiben. Aber nicht, wenn sie wie wild durchs Bett tobt, sich nicht hinlegt, nicht eine Sekunde zuhört wenn er vorliest.. dann sagt er ihr halt, dass er jetzt raus geht und wir draußen sind, wenn sie etwas braucht. Und wenn sie dann nach mir ruft, gehe ich auch rein und leg mich zu ihr. Die letzten Tage hat sie mich dann ständig mit ihrer Puppe gehauen oder sowas. Da hab ich auch keine Lust zu. Dann sag ich ihr auch: du süße, spiel ruhig noch mit der Lotti. Ich mag aber schlafen, ich geh jetzt raus in mein Bett... und „vorher“ klappte das auch immer prima.

Sie ist ein Kind, das schon als Säugling gerne seine Ruhe hatte und sich aus dem Arm gewindet hat und im Bett alleine total happy war. Bei uns im Bett hat sie ein einziges Mal bislang geschlafen als sie ganz arg krank war; sonst hat sie uns bei jedem Versuch die Bude zusammen geschrien bis sie wieder in Ruhe in ihrem Zimmer war und ist da sofort wieder eingeschlafen.

Ich gebe ihr aber momentan abends auch gerne dann im Bett die Nähe die sie möchte, aber nicht wenn sie dann ständig auf mir rum haut. Ich bin gerne da, kuschle, singe leise etc.. alles gut.. aber nicht wenn sie daraufhin total aufdreht :-(

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Ich bin ebenfalls ein großer Freund von ankündigen, wiederholen, konsequent durchführen.
Also ihr habt jetzt einige Tage gemerkt dass sie auf den Schoß will dann würde ich morgen vor dem Abendessen direkt sagen, heute darfst du bei Papa auf den Schoß und wenn Mama fertig ist mit Essen kommst du zu Mama auf den Schoß, (oder andersrum) so könnt ihr in Ruhe essen und habt quasi selbst entschieden dass es so gemacht wird und dass ganze verliert den bitteren Geschmack des "nachgebebens" weil sie schreit.
Habt ihr beim baden Wasserfarben oder Seifenblasen probiert? Beim schlafen würde ich einfach versuchen ruhig zu bleiben, immer wieder sagen schau, ich liege hier neben dir möchtest du dich jetzt bitte auch hinlegen. Komm wir kuscheln noch oder ich möchte dir noch was vorlesen oder singen. Raus gehen würde ich nicht. Wir haben jetzt auch schon einiges durch, von gute Nacht und Kind schläft allein ein bis 1,5 stunden turnen und nicht zur Ruhe kommen. Im Moment klappt es wieder recht gut mit einer Geschichte und Händchen halten aber unser Ritual ist nie wirklich gleich weil dass Kind nicht immer gleich einschläft. Wie gesagt waren schon alle möglichen Abende dabei und da reagieren wir halt dann dementsprechend darauf.
Wie schläft sie mittags? Meiner war der Mittagsschlaf in der Kita irgendwann zu lang, wir haben in dann irgendwann gekürzt, nachdem wir 3 Wochen 1,5 stunden Theater hatten. Nach dem kürzen wurde es am Abend besser. Seit 6 Monaten schläft sie mittags gar nicht mehr und schläft 20 Uhr bis ca 7.30/8 Uhr

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Ist das den dass erste mal dass sie so ist? Bei meinem Kind ist es so dass sie z.b letztes Jahr auch so 3 Wochen lang ungefähr total unleidig war, zickte, weinte wegen Kleinigkeiten, schlechte Nächte usw. Danach hat sie dann unheimlich viel geredet, quasi von heute auf morgen von 2 Wort Sätzen auf ganze Unterhaltungen die ich mit ihr führen konnte. Und dieses Jahr dann genau dass selbe, ca um die selbe Zeit auch wieder zickig, unleidig, Nachts zu uns kommen (was seit einem Jahr nicht mehr vorkam) weinerlich, auch in der Kita meinten die Erzieherinnen dass sie gerade etwas unleidig ist. Dass dauerte jetzt auch etwa 3 Wochen und pendelt sich gerade wieder ein. Diesmal ist sie um eine Kleidergröße gewachsen und entdeckt jetzt dass spielen mit anderen Kindern bzw hat sie jetzt eine beste Freundin mit der sie alles zusammen macht 😊

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Hmmm ich glaube es ist das erste mal dass es so „extrem“ ist, ja... aber es kann gut sein, dass sie im Kopf viel beschäftigt. Meine Mutter war am Sonntag da und heute wieder und sagte: Wahnsinn, wieviele Wörter schon in den zwei Tagen wieder dazu gekommen sind.. ihre Erzieherin sagte letzte Woche, dass sie einen total sozialen Schub gemacht hat und auf einmal das andere Mädchen in Ihrer Gruppe draußen immer an die Hand nimmt und die Jungs aufhält wenn sie der kleinen zu nah kommen, sofort ihr Essen mit einem anderen Kind neben ihr teilen möchte und hinrennt wenn jemand weint und pustet und küsst (machen wir hier immer so bei einem aua bei ihr)... also ja: es kann gut sein, dass grad im Kopf zu viel los ist #liebdrueck

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Ruft euch dass einfach wieder ins Gedächtnis. Sie leistet sehr viel und am Abend ist sie geschafft, sie verschafft sich Luft. Ich würde also versuchen sie in dieser Phase so gut wie möglich zu unterstützen allerdings ohne ihr alles zu erlauben weil sie schreit. Z.b eben die Luft aus den Segeln nehmen indem ihr direkt selbst sagt "heute darfst du bei Papa auf den Schoß" oder "Maus, du möchtest nicht baden, gut, dann duschen wir einfach nur schnell"
Verstehst was ich mein?