Kleinkindverhalten nach Scheidung

Hallo meine Lieben,

meine Tochter ist jetzt 2 Jahre alt. Mein Ex Mann und ich haben uns vor einem Jahr getrennt. Seitdem lebt die Maus bei mir. Ihren Papa sieht sie. Seit der Trennung ist sie sich entspannter. Nun zu meinem Problem/ meiner Frage. Die Maus hat in dem Jahr nicht bei ihrem Papa geschlafen.. er hat sie immer nur mal für 2/3 Stunden geholt. Nunja jetzt wollte er sie doch auch länger da haben. Ist ja auch richtig und sollen die beiden ja auch machen. Ich wollte aber das sie sich langsam dran gewöhnt (erstmal Mittagsschlaf, dann mal den ganzen Tag dort sein und wenn das alles gut klappt das sie dort schläft). Ihr Papa hat das anders gesehen und sie sollte sofort dort schlafen. Das haben wir jetzt zweimal versucht. Er meinte auch immer alles war super. Sie hat sich auch immer gefreut wieder zu mir zu kommen. Über den Tag dann war sie komplett durch den Wind und hat immer wie „Nervenzusammenbrüche“ gehabt. Getobt, geschrien, hat sich nicht beruhigen lassen.. ohne Grund. Ich hab sie noch nie so gesehen.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht weiter.
Könnt ihr was dazu sagen oder habt Tipps?

Lieben Dank, Maria

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Die Situation ist nicht leicht und auch ein Außenstehender kann nur raten, ob das neue Verhalten darin begründet ist, dass jetzt ein Wandel stattgefunden hat oder ob es nur zufällig zusammenfällt. Auch bedeutet das neue Verhalten nicht zwangsläufig, dass das Übernachten bei Papa nicht reibungslos klappt.. Viel mehr könnte auch ein reibungslose Klappen des Übernachtens bei Papa der Auslöser sein, weil sie deswegen bei Dir wieder mehr den Papa vermisst, weil er als Bezugsperson ein Stückchen wieder näher gerückt ist. Es heißt also nicht zwangsläufig, dass jetzt was schief gelaufen ist. Aber offensichtlich beschäftigt Dich die Angst, dass der Papa etwas verheimlicht/besser darstellt und dass das Verheimlichte der Grund der Veränderung sein könnte. Wenn der Papa eine größere Bezugs- und Betreuungsperson ist und bleiben soll/muss, wirst Du ihm bei seinen Aussagen vertrauen müssen... Wie könntest Du das Vertrauen gewinnen? Vielleicht in dem Du ganz offen und ehrlich bist?! Sprich Deinen Ex auf das Problem an... Erkläre, dass Du verunsichert bist, durch das neue Verhalten, dass ein Grund dafür sein kann, dass bei Papa alles super läuft, aber eben auch, dass vielleicht etwas nicht klappt und das vielleicht nicht so gern mitgeteilt wird, weil dann ja jeder Angst hätte, dass dann der andere sauer werden könnte. Dann sagst Du, dass Du wegen DEINER Unsicherheit halt jetzt gerne nochmal nachfragen möchtest, ob vielleicht doch ein Problem beim Übernachten aufgetaucht ist (das außerhalb des normalen Rahmens ist) und dass Du seiner Antwort auf diese ganz direkte und ehrliche Frage aber glauben wirst/willst. Und ja Du fragst aus der Schwäche Deiner Unsicherheit nach, aber die beruht ja nur darin, dass Du das Beste für Euer Kind willst und gerade auch darauf, dass Du es super toll findest, wenn Papa Übernachtungen super klappen-manchmal hat frau ja auch einfach Angst sich etwas zu wünschen, das zu schön, um wahr zu sein, ist. Wenn er dann in einer Art und Weise weiterhin antwortet, dass es glaubhaft ist, dass es bei ihm keine Probleme mit Übernachten gibt (die nicht der ganz normale Rahmen sind)... Dann würde ich es glauben und den Grund der Neuerung gerade darin sehen, dass es so gut klappt und damit Eurem Kind die räumliche Trennung zu Papa bei Dir wieder mehr bewusst geworden ist... Wenn ihr beide liebevoll mit der Situation umgeht, wird es für Euer Kind letztlich positiv sein auch wenn es sich jetzt gerade etwas schwerer tut.

Mit freundlichen Grüßen
Sidney

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Hallo!

Ich fürchte, dass ihr da durch müsst/ durchgehen solltet, denn

unsere zwei Damen sind schon 5 und 7 Jahre alt, leben in einer "heilen Familie", haben noch alle 4 Großeltern (okay, mit den einen leben wir unter einem Dach, da schlafen sie in den eigenen Betten und verhalten sich daher recht normal).

Wenn sie eine Nacht bei den Großeltern verbringen kann ich sie hinterher verhaltensmäßig "in die Tonne treten", bei 2 Nächten habe ich im Nachgang echt Party.

So wie du den Vater nicht vorenthalten kannst / willst, möchten wir, dass sie Zeit mit Oma und Opa verbringen. Bei uns sieht es nun so aus, dass sie in der Schulzeit nur Freitag auf Sonntag übernachten dürfen, in den Ferien auch mal 2 Tage, aber das muss reichen.

Ich hoffe, dass es mit der Zeit besser wird, aber es läuft nun schon seit ca. 2 1/2 Jahren regelmäßig so. Mein Mann kennt dies von seinem Neffen, der bei der Mutter aufgewachsen ist und am Wochenende beim Papa war. Trotz gütlicher Trennung, guten Kontakten, gemeinsamen Festen und Feiern, nach einem Wochenende war der auch durchgeknallt.

Ich wünsche dir starke Nerven,
Gruß
Fox, die glaubt, dass die Kurzen einfach ein Ventil brauchen. Mama ist der liebste Feind

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Danke für eure Erfahrungen und Tipps!
Das hat mir schon viel weiter geholfen.
Reden werden wir auf jeden Fall mal darüber.. das funktioniert auch gut.
Aber ja recht habt ihr mit Oma/Opa ist es meist auch so und vielleicht muss sie sich auch erstmal dran gewöhnen öfter bei Papa zu sein.

Vielen Dank und einen schönen Abend euch :)

Maria