Hallo ihr Lieben,
ich mach mir gerade viele Gedanken zum Thema Erziehung bzw. konkret wie ich mein Kind dazu bringe, auf mich zu "hören".
Mein Kleiner ist jetzt heute genau 19 Monate.
Zum Beispiel wenn wir irgendwo hin wollen. Der Weg vom Haus zum Auto dauert oft ewig, und er will nicht einsteigen. Ich habe nix dagegen, wenn er ne Weile Blätter aufhebt oder sonst was, aber irgendwann will ich dann doch mal los. Ich versuche dann immer ihn zu überzeugen, dass er mit soll, aber er mag nicht. Auch nicht wenn ich sage wir fahren zu Oma etc. wo er ja eigentlich gerne hin will.
Nun widerstrebt es mir, in solchen Situationen, wo es nicht "um Leben und Tod" geht, meine körperliche Überlegenheit auszuspielen und ihn einfach ins Auto zu setzen. Meist gibt es dann ja auch (zurecht) Geschrei. Auf der anderen Seite verliere ich halt irgendwann die Geduld und will dann auch mal los.
Das ist jetzt mal ein Beispiel, es gibt noch andere Situationen, wie z.B. er geht zum Nachbarn in den Vorgarten und reißt Blumen ab oder wirft Steine rum. Wenn ich sage er soll aufhören ist ihm das meist ziemlich egal. Dann trage ich ihn halt mal weg. Aber ich mache das ungerne.
Was tut ihr in solchen Situationen? Wie "erzieht" ihr da euer Kind?
LG Maria mit Sebastian
Tun was Mama sagt?
Einen wirklichen Tipp habe ich zwar nicht bin aber in der selben Situation. Hab mich jetzt schon so oft gefragt wie ich das besser machen kann. Wir können auch nicht normal laufen bzw. Spazieren gehen. Wenn ich sehe wie andere mit ihren Kleinkinder normal in der Stadt laufen können und wir nicht mal bis zum Auto kommen 😅
Ich glaube dass können garnicht so viele und man sieht ja nur einen Ausschnitt, einmal im Jahr geht meine große brav an der Hand und erzählt mir was ;)
Hach aber ich weiß was du meinst, war letztens im Tapeten Geschäft, steht da eine Familie, Eltern hören was der Verkäufer sagt, Kind steht brav daneben. Wir stehen da und hindern unsere beiden daran auf Laminat zu klettern, die kleine daran Tapeten abzurollen usw. Puh, ich brauche für sowas einen Babysitter .....
Ich bin absolut PRO bedürfnisorientierter Erziehung, nur heißt das nicht für mich, dass dabei nur die Bedürfnisse des Kindes beachtet werden
Wir versuchen auch alles ohne Zeitdruck zu machen. Ich habe bereits beim Anziehen gesagt, dass wir jetzt erstmal das machen, was sie mag und dann das machen, was ich mag. Wenn sie Blumen gesammelt hat und dann doch nicht einsteigen wollte, habe ich ihr gesagt, dass sie noch x Blumen pflücken darf und wir dann aber losfahren. Oder, dass wir mit dem Blumenpflücken nach dem Einkaufen weitermachen können, wenn sie mag. Oder ich habe ihr gesagt, dass sie mir beim Einkaufen helfen kann und die Sachen in dein Einkaufswagen werfen kann...
Mir war von Anfang an wichtig, dass alle Bedürfnisse in der Familie beachtet werden. Die unserer Tochter, aber auch die meines Mannes und meine. Deswegen müssen auch Kinder lernen Kompromisse zu machen.
In einen fremden Garten zu gehen und die Blumen rauszureißen geht für mich gar nicht! Sobald hier andere Grenzen überschritten werden, hört die eigene Freiheit auf. Da würde ich das Kind rigoros wegtragen und erklären, warum das nicht ok ist.
Ich gehöre auch zu denen die versuchen den Zeitdruck raus zunehmen, vorher mehrfach ankündigen was ansteht. Sowas wie schon geschrieben, jeder darf noch drei Blätter u.ä benutze ich sehr viel, noch zweimal klettern usw.
Aber bestimmte Sachen gehen nicht, da gibt es ein bis zweimal ein Nein und dann nehme ich das Kind Weg und erkläre, das wir es auch nicht gut fänden wenn jemand unsere Blumen raus reist und dass es verboten ist z.b lg
Ich sage im Vorfeld das wir jetzt zum Auto gehen und wir nach xy fahren. Dann wird aber auch zum Auto gelaufen ohne das mal hier und mal dort was aufgehoben wird. Trotzdem alles ohne Zeitdruck. Spielen, tranen und solche Sachen, kann sie gerne machen wenn wir raus gehen zum Spazieren oder spielen. Aber nicht wenn wir Dinge erledigen müssen.
Ich habe für mich selber festgestellt, lass ich das tranen bei ihr zu dann nimmt es überhand, sie nutzt es aus und versucht ihre Grenzen weiter auszutesten bez hört nich nicht wenn ich was sage oder mit ihr Schimpfe.
Trant sie trotzdem dann nehme ich sie hoch und setzte sie !ohne Gewalt! Ins Auto und erkläre nochmal wieso und weshalb. Es ist mir dann auch egal ob sie schimpft und weint. Was die Eltern sagen wird auch gemacht. Gleiches gilt auch für andere Dinge im Alltag.
Also jetzt mal im Ernst (nicht nur an dich, sondern auch an alle die bisher geantwortet haben):
Ist für euch "das Kind schnappen und uns Auto setzen" ernsthaft "körperliche Überlegenheit ausspielen"????
Sorry... das ist doch völliger Humbug.
Und ich glaub Euch im Leben nicht, dass ihr alle 1 Std im Voraus das Haus verlasst, um irgendwann alle zusammen im Auto zu sitzen und den Alltag zu beginnen 😂...
Was ist denn wenn das Kind nie Lust hat?
Dann sagt ihr eben der Oma ab, erscheint nicht zur Arbeit und macht nur das was Püppi will?
Genau.... 😉
Nebenbei bemerkt spielt Püppi auch das Kindchenschema gegen Euch aus... das relativiert die längeren Arme doch schon erheblich 😁
Aber nochmal im Ernst: Man kann es doch recht übertreiben.
Meine Tochter macht meist zum Glück gut mit.... aber wenn nicht, lacht sie so und so oft auch los, wenn ich sie schnappe und verfrachte... ist ja quasi Fange spielen...
Es ist für ein Kind in dem Alter doch völlig abstrakt, was ihr da an Verständnis verlangt.
Also echt.....
Also ich fühle mich da jetzt Mal so gar nicht angesprochen weil eben wir genau diese Situationen haben ( fangen spielen, weinen , schreien usw..). Hatte gehofft hier vielleicht hilfreiche Tipps zu bekommen aber sie versteht manche Situationen nicht oder sie sind komplex. Ich kann einfach nicht glauben das wenn ich ihr den Tag runter erzähle das des die Lösung wäre 😅
Klare Ansagen helfen bei uns am besten : "Wir fahren jetzt, komm, ich heb dich in deinen Sitz." Dann nicht groß abwarten und in den Sitz setzen. Oder wenn die Maus schon selber reinklettern kann : "Wir fahren jetzt los. Kletterst du selber rein oder soll ich dich reinheben?" Bei uns hilft auch, dass sie ihre Blätter behalten darf oder ich in Aussicht stelle, dass wir später nochmal Blätter sammeln. "
Und wenn alles nicht hilft, schnappen und in den Sitz setzen,auch wenn das Kind schreit. Was bleibt dir anderes übrig? Im Alltag hat man einfach nicht immer soviel Zeitreserve, vor allem wenn mehrere Kinder involviert sind.
Mach ich auch so.
Wenn sie zwei Möglichkeiten hat wie "Kletterst du selber rein oder soll ich dich reinheben?" klappt das fast immer. Außer sie ist schon müde und gnatschig. Dann hilft meistens gar nichts.
Meistens klappt es ganz gut mit Erklärungen. Also: "Wir müssen jetzt schnell gehen, weil Oma auf uns wartet. Auf dem Rückweg können wir Blätter sammeln." Oder ich lasse sie glauben, dass sie einen guten Deal machen: "Willst du noch 3 Blätter sammeln bis wir gehen oder noch 5 Blätter."
Aber das hilft auch nicht immer und nicht immer bei allen gleichzeitig. Da nutze ich dann auch meine körperliche Überlegenheit aus😉
Du erziehst dein Kind also ungerne.
Du machst dich lächerlich, wenn du glaubst etwas mit logischen Argumenten mit einem Kleinkind ausdiskutieren zu können, das keine Lust hat. Kinder sind nur Ich-Bezogen und für Argumente nicht zugänglich. Was dir logisch erscheint ist einem Kleinkind total egal. Er will Blätter sammeln. Ist ihm doch egal, ob ihr vielleicht einkaufen müsst oder einen Termin habt, er will Blätter sammeln.
Also du musst dich gegenüber deinem Kind schon durchsetzen, sonst tanzt er dir ewig auf der Nase rum. Er lernt von dir nur, dass er immer alles bekommt, was er möchte. Und spätestens im Kindergarten ist Schluss damit. Denn hier tanzt er nach der Pfeiffe von anderen.