Hallo,
meine Tochter ist etwas über 2,5 und würde ich für jedes „neeeeein“ und „ich mach das!“ Geld bekommen, müsste ich wohl nie wieder arbeiten. Kurzum: es ist gerade einfach mega anstrengend. Gefühlt gibt es den ganzen Tag nur „Kämpfe“ weil unsere Bedürfnisse und Wünsche sich äußerst selten treffen. Ich habe mir gerade im Urlaub das Buch vom gewünschtesten Wunschkind durchgelesen und ja, es hat mir ein paar sehr gute Ansätze und viel Verständnis gebracht. Nichtsdestotrotz kommen wir einfach unzählige Male am Tag nicht auf den gleichen Nenner und mir brennen immer schneller die Sicherungen durch und ich werde laut und richtig wütend auf die Situation, was ich ihr zwar später erkläre, aber mein schreien ja nicht besser macht.
Ich fürchte es hilft nur Augen zu und durch und warten, bis es besser wird. Wie zieht ihr euch durch so Tage, an denen alles zum Wutanfall führt, nichts richtig ist, man alles in den Augen des Kindes verkehrt macht und es einfach nur noch anstrengend ist? Gibts extra guten Beruhigungstee den ich noch nicht kenne? Lasst ihr mehr den Fernseher laufen? Ich bin ja bislang Fan vom draußen auspowern gewesen, aber wenn da schon direkt der erste Wutanfall kommt, weil ich „auf den falschen Stein“ getreten bin (ich komm mir manchmal echt vor wie in einem schlechten Film..) oder der Nachbar die roten Blumen in seinem Vorgarten entsorgt hat, ist die Motivation immer geringer...
Verratet mir bitte eure Tipps und Tricks um über den Tag zu kommen wenn mal wieder alles schief geht...
LG
Walnuts
P.S.: Bitte keine Belehrungen, dass es nur Kinder sind und ob ich mir das nicht überlegt hab bevor ich Kinder kriege, dass die auch mal anstrengend sind (das durfte ich mir schon anhören).
Lifehacks für die Autonomiephase
Huhu
Meine Tochter ist zwischen 2 und 2,5… ich kenn das 😅
Ich versuchen an solchen Tagen meine Mama oder meine beste Freundin zu organisieren, zu zweit ist es immer entspannter 😊
Ansonsten: ATMEN, mal aus der Situation raus und kurz durchatmen bevor ich wieder zu ihr gehe und dann wieder besser auf sie eingehen kann.
An ganz schlimmen Tagen Klinke ich mich auch mal gedanklich aus, ich Summe im Kopf einfach ein Lied und versuche es nicht so an mich ran zu lassen.
Liebe Grüße
Mein Mantra damals war 'kein Kind wäre aber auch keine Lösung '
Ich hab gelernt entspannter zu werden. Und nach ner anstrengenden Episode aus 'Dramen eines terrible two' hab ich auch selber fünf grade sein lassen und mir erst mal nen Kaffee oder Tee gemacht.
Einmal hatten wir nen desaströsen Einkauf hinter uns. Ich lehnte mich an die Küchentür und Zwerg öffnete nen Schrank, holte ein großes Glas raus, holte Vanilleeis aus dem Gefrierschrank und sagte, 'Mama, Dink doch erst mal nen eisdaffee!'. Sowas versöhnt einen dann auch irgendwann
Gute Nerven!
Dein Beitrag ist Gold wert. Mein Kind ist zwar erst 14 Monate aber ich fahre schon immer schnell aus der Haut... Und dann lese ich deinen letzten Satz und ich muss lächeln... Einfach nur süß 😍
Also "mehr" Fernseher laufen nicht, das sind starke Reize und das verschärft die Unausgeglichenheit danach noch mehr. Aber ganz geziehlt wenn ich meine Teezeremonie halten will Mein Beruhigungstee ist tatsächlich ne echte Ostfriesische Teezeremonie. Mit feiner Porzellantasse mit dem original Motiv "ostfriesische Rose", einem getöpferten Stövchen und ner Glaskanne in der ich meinen Tee aufgieße, Kind vor ne Serie mit "Die Maus" clips gesetzt oder die Sendung mit dem Elefanten, für 10 Minuten. Und dann wie es sich gehört, drei Tassen, heißen Tee auf den Kluntje gießen, versuchen das Knistern zu hören, dann die Wulkje aus Rahm streng gegen den Uhrzeigersinn in die Tasse gelegt um symbolisch die Zeit anzuhalten, und nem kleinen Keks oder so dazu. Und wirklich abschalten, sich auf das Knistern und den Duft und den gerade trinktbar heißen Tee konzentrieren, den sich ändernden Geschmack (man rührt ja nicht um, sondern trinkt erst die Sahne, dann den herben Tee der immer süßer wird je leerer die Tasse wird. Und getreu der Regel dree es Oostfresenrecht das ganze drei mal durchgenießen und ich bin zumindest bis zum nächsten Drama ein neuer Mensch
Ich bin dann mal in der Küche ...
Huhu :)
Einen richtigen Trick17 hab ich leider auch nicht parat, aber mir hat es gerade sehr geholfen deinen Text zu lesen :)
Dass es anderen ähnlich geht, lässt hoffen. Deshalb erzähl ich dir jetzt von heute morgen. Meine Tochter (3,5) kam (wie so oft) morgens gegen 5 Uhr zu uns ins Bett. Sie war zu diesem Zeitpunkt schon (oder noch, so genau lässt sich das momentan nicht sagen) schlecht drauf. Ich glaube sie hat die halbe Nachbarschaft mit ihrem Geschrei aus dem Schlaf gerissen, weil ich - böse Rabenmutter! - sie mit meiner Decke zudecken wollte. Das passte ihr gar nicht. Dass ich dann die Decke wieder weggenommen habe, war auch falsch. Und auch mein schläfriges Angebot ihre Decke zu holen wurde mit wütendem Weinen quittiert. 🤷🏽♀️
So ging es dann weiter - falscher Löffel im Kakao, dann hat ihr mein Mann die Socken „falsch“ angezogen, ich habe dann nicht versanden wie ich ihren Zopf „richtig“ flechte.. das ging so bis ca. 19 Uhr als ich sie dann ins Bett gebracht habe.
Ich hasse solche Tage an denen ich nur darauf warte, dass Schlafenszeit ist. Auch mir hat „Das gewünschteste Wunschkind“ geholfen, aber manchmal ist man als Elternteil schon so genervt, dass man sich selbst gar nicht mehr richtig aus der Situation rausnehmen kann. Wenn ich mal laut werde, entschuldige ich mich abends beim Schlafen gehen immer bei meiner Tochter und sage ihr, dass der Tag für mich anstrengend war und ich sie sehr lieb habe. (OHNE „trotzdem“)
Unter Tags versuche ich auch so viel wie möglich draußen zu sein, wenn das nicht geht (mein kleiner Sohn ist erst 7 Monate alt, da kann ich auch nicht stundenlang im Dauerregen stehen) versuche ich, dass entweder mein Mann etwas mit der Großen unternimmt, oder ich rufe Freundinnen mit Kindern an um uns zu treffen, oder frage in der Familie ob wir vorbei kommen können oder ob uns jemand besuchen mag. Ein Tapetenwechsel hilft oft ganz gut. Ich baue auch regelmäßig einen Hindernisparcours auf, damit sich der Zwerg auch zuhause auspowern kann, oder sage ihr sowas wie „hüpf mal wie ein Frosch dreimal in dein Zimmer und wieder zurück zu mir“.
UND ich sage mir ganz oft, dass (angeblich) bei Kleinkindern mit ausgeprägter Autonomiephase die Pubertät ein Leichtes wird 😅
Im Endeffekt, so anstrengend es auch ist, bin ich auch ziemlich stolz auf meinen kleinen Sturkopf und ihren eisernen Willen. Und einmal, nach einem sehr langen Tag hab ich dann auch zu ihre gesagt, dass ich ihr Verhalten heute als sehr anstrengend empfunden habe und ich das nicht lustig finde. Darauf bekam ich einen Engelsblick, hochgezogene Schultern und ein „Aber Mama, ich bin doch noch ein Kind.“ 😅
Da muss man sie doch einfach lieben ♥️
Viel Durchhaltevermögen und alles Liebe!
Mein persönlicher Mantrasatz: Kinder wollen kooperieren, Kinder wollen kooperieren, Kinder wollen kooperieren...
Immer stoisch gedanklich wiederholen und an ein gutes Ende glauben 😅
Grad ist es bei uns (meine Tochter ist auch knapp 2,5) wieder etwas besser, aber wir hatten auch schon echte Nervphasen. Und danach konnte sie dann immer wieder abgefahrene tolle Sachen. Vergangenheitsformen bilden zum Beispiel, Gefühle bei anderen richtig gut erkennen und benennen, viel mehr erinnern usw.
Ich glaube ja, dass in so schwierigen Phasen immer kognitiv einiges los ist bei den Zwergen, was sie überfordert. Aber wenn sich dann alles eingependelt hat und sie sich an die ganzen neuen Fähigkeiten gewöhnt haben, sind sie um so zauberhafter ❤️
Oh das finde ich spannend. Darauf werde ich mal achten, danke für den Hinweis, auch wenn er nicht an mich ging. 😂
Jetzt wo ich so drüber nachdenke, kamen die Dinge, die du da aufzählst (mehr erinnern, sprechen in der Vergangenheitsform, ...), tatsächlich immer relativ plötzlich. Das ist was, woran ich beim nächsten Anfall denken werde. Die Entwicklung hört einfach gerade nicht auf. 😅
🤪😅 scheinbar hat jeder von uns ein Mantra um sich über Wasser zu halten. Bei mir ist es "ich liebe Kinder, ich liebe Kinder" oder wenn es ganz schlimm ist "sie ist ein Wunschkind, sie ist ein Wunschkind, sie ist ein Wunschkind "
Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du Kinder bekommen hast!
Nein Spaß. 😜
Meine Tochter treibt mich zur Zeit auch regelmäßig zur Weißglut und ich werde auch öfter mal laut. Heute Morgen war erst so eine Situation, in der sie schrie und ich überhaupt nicht wusste warum. Sie redete nicht mehr mit mir. Dann, nachdem wir draußen waren und Richtung Kita gingen, war sie plötzlich wieder wie ausgewechselt und erzählte mir alles Mögliche. 🙄 Sie ist 2 Jahre und 3 Monate.
Ich versuche einfach, mich nicht auf sinnlose Streits einzulassen. Dann kocht sie jetzt eben noch 5min, bevor wir ihre Windel wechseln. Dann nimmt sie jetzt eben ihre Nuckis mit zum Zähneputzen. Dann packt sie sich eben noch eine Scheibe Wurst auf ihr Marmelade-Pflaumenmus-Frischkäse-Käsebrot. Das sind alles nur Kleinigkeiten, aber wenn ich mir bewusst mache, dass das gerade einfach nicht so wichtig ist, dann lasse ich sie machen und es entspannt mich. 😅 Wenn es die Situation hergibt, ziehe ich mich auch einfach mal zurück.
Meine Devise ist: Wutanfälle vermeiden. Und wenn sie sich nicht vermeiden lassen, weil es einfach Dinge gibt, die nun mal indiskutabel sind, dann aushalten und sie nicht dafür schimpfen, dass sie gerade explodiert. 🙈
Also ich hab mich neulich auf dem Klo eingesperrt, 5 Minuten!! xD
Achso, die Große wird nächsten Monat drei, die Kleine ist eins und beide noch zu Hause, im April kommt das nächste und tatsächlich frage ich mich öfter, ob ich denn des Wahnsinns bin xD
Nein, mal ehrlich, die Phasen kommen und gehen. Bisher bin ich in den Hochphasen tagtäglich immer mehr am brodeln gewesen, bin dann einmal explodiert und am heulen und dann war erstmal gut, bis die nächste Phase kam. Lad Freunde ein mit Kindern, können auch Ältere sein, die Kleine Kinder mögen, dann hast du noch weniger zu tun oder gib dein Kind mal Papa oder Oma und komm zur Ruhe, bevor du, wie ich, explodierst, was anderes fällt mir nicht ein... lg
Mein Sohn ist zwar noch etwas jünger, aber auch sehr gut im nein und auch mal Wutanfälle kriegen.
Ich bin da eigentlich recht entspannt, und mir helfen folgende Gedanken.
- es ist normal. Jedes Kind macht und muss diese Phasen durch machen und so gut wie jede Mama bekommt das mehr oder weniger ab.
- die Kleinen sind noch zu klein, irgendetwas „bösartig „ zu machen, sie lernen damit ihre Emotionen auszuprobieren.
- ich will ein starkes Kind haben, was auch später weiß was es will- und dann wird es wohl bei mir damit anfangen 🤣🙈😊
Fernsehen gibt es bei mir für die Kids in dem Alter gar nicht. Raus gehen, ablenken oder auch einfach toben lassen, hilft mir dann meistens ganz gut. Wenn es mich wirklich sehr nervt, „ignoriere“ ich sein Getobe „. Oder gehe aus dem Raum.
Ich glaube hier kann dich jede Mama gut verstehen- es kann einfach sehr! anstrengend sein.
Hi,
bei uns hat es etwas geholfen Situation die regelmäßig zu Problemen wurden an ihn zu delegieren.
Also, er musste seinen Becher aus dem Schrank holen, mit dem Messer zeigen, wie das Brot geschnitten werden soll, vorher sagen, wer zuerst an der Tür sein soll usw.
Das hat einiges entzerrt und abgemildert.
Ansonsten habe ich einfach gemerkt, wenn ich mich aufrege, wird es nur noch schlimmer. Das hat automatisch dazu geführt, dass ich eben tief durchgeatmet habe und meinen Wutzwerg eben so akzeptiert habe, wie er gerade war. Und er hatte Ausdauer, 30 Minuten Geschrei und Gezeter waren in der Hochphase mindestens ein Mal am Tag normal, plus noch viele kleinere Gefechte 😅