Ich muss ins Gefängnis wie erkläre ich das meinem sohn

Hallo zusammen,
Ich war hier schon angemeldet habe mich jedoch nochmal neu wegen dieser Frage angemeldet da ich anonym bleiben möchte.

Lange Rede kurzer Sinn ich würde wegen eines wirtschaftsdeliktes zu zwei Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt.

Mein Sohn ist 7 Jahre alt er bleibt bei seinem Vater der mit der ganzen Sachen nichts zu tun hat.
Ich ha e ein sehr enges Verhältnis zu meinem Sohn und er hängt sehr an mir wie erkläre ich ihm das ich so lange weg muss? Wie soll ich ihm erklären das die Mama ins Gefängnis muss? Ich möchte ihm auch vermitteln das er keine Angst haben braucht was aber schwierig ist da ich selbst sehr große Angst vor dem habe was da kommt. Ich Früchte wenn ich es ihm erklären möchte werde ich selbst fast einen nerven Zusammenbruch kriegen.
Wenn ich weggkomme weiß ich noch nicht habe mein haftantritt Datum noch nicht.

Mir ist klar das ich mir das selbst zuzuschreiben habe aber ich weiß nicht wie ich und unsre familie das überstehen soll.

Habt ihr hilfreiche Tipps was ich tun kann um ihn (und mich) darauf vorzubereiten? Es vielen dank euch

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Ich arbeite in einer JVA.

Aus welchem Bundesland kommst du?

Sofern die familiären Strukturen gut sind und es dem Kind gut geht, wirst du auch im gesetzlichen Rahmen unterstützt, die gute Bindung beizubehalten.

Informiere dich im Netz auf der Homepage der JVA oder dort auch telefonisch, wie die Regelungen zu Telefonaten und Besuchen sind usw.
Vielleicht hast du ja Glück und kannst recht schnell in den Offenen Vollzug wechseln...

Es wird dir helfen, gut informiert den Haftantritt zu überstehen. Deinem Sohn gegenüber bitte ehrlich sein. Ich halte von „Mama muss ganz lange in die Kur“ oder Ähnliches nichts. Sag ihm, dass du einen Fehler gemacht hast, du aber immer an ihn denkst und für ihn da sein wirst.

Schreibe Briefe, bastele ihm was Schönes ... nutze deine legalen Möglichkeiten in der JVA für den Kontakt. Wende dich auch an die Sozialarbeiter dort.

LG

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Danke für die schnelle Antwort und die beruhigenden Worte ich muss in Bayern in haft mein Anwalt meinteschon das es wohl so schnell nichts wird mit offenem Vollzug. Aber die Idee mich vorab bei der jva zu informieren ist gut ich weiß auch vieles noch nicht wie die besuchsregeln sind ob ich telefonieren darf was ich mitbringen darf und wie der erste tsg abläuft ich wsr so unter Schock das ich mich damit noch gar icht befassen könnte werde das aber schnell nachholen

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Die Anfangszeit wird heftig sein, das kann man nicht anders sagen. Dir wird eine Struktur vorgegeben, viele Regeln, dann die Entfernung zu deinem Sohn und der Kontakt zu den anderen Frauen und natürlich auch den Mitarbeitern der JVA. Es wird in Grundrechte eingegriffen und deine Privatsphäre ist reduziert... da könnte man noch mehr aufzählen.
Halte dich aus allen Geschäften heraus, gib nicht zu viel Privates Preis und halte dich an die Regeln - auch wenn sie dir sinnlos erscheinen und es an manchen Tagen schwieriger ist.
Nimm die Angebote der JVA in Anspruch... sicherlich gibt es dort auch Sport und andere Freizeitmöglichkeiten.
Frage vorher nach, was du in welchem Rahmen mitbringen darfst. Kleidung, wie viele Fotos, gibts dort einen Fernseher, Telefon, Besuchszeiten/Familienbesuch, Einschlusszeiten etc.
Überall gibts schwarze Schafe, aber idR arbeiten in der JVA Menschen, mit denen man auch sprechen kann. Wenn du Unterstützung benötigst, nimm Kontakt auf zu zB Sozialarbeitern, Psychologen usw. Scheue dich nicht.
Du wirst dort sicherlich auch zur Arbeit eingesetzt.

Du wirst es schaffen. Bleibe positiv. Nutze die Zeit, dein Leben zu überdenken und deinen Rucksack für den Weg in die Zukunft so zu packen (mit Methoden, Gedanken usw.), dass du nicht mehr vom „richtigen“ Weg abkommst.

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Dazu fällt mir ein Buch ein:
Irmela Wiemann:
Wie viel Wahrheit braucht mein Kind?: Von kleinen Lügen, großen Lasten und dem Mut zur Aufrichtigkeit in der Familie

Kann ich empfehlen zu dem Thema. Schließe mich der Vorschreiberin an: ehrlich sein!

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Danke für die Buch Empfehlung

Ich möchte ja eigentlich auch ehrlich sein und meinem kleinen (möchte hier seinen Namen nicht nennen um ihn zu schützen ) die Wahrheit sagen
Aber ich weiß einfach nicht WIE ich das rüber bringen soll er versteht mit 7 schon sehr viel wie soll ich ihm sagen das seine mama eingesperrt wird ohne das er mich hasst oder schreckliche angst kriegt. Am meisten befürchte ich das ich selbst die Fassung verliere wenn ich es vor ihm laut ausspreche und ihn dadurch viel mehr ängstige

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Tja wie gesagt.. sei kindgerecht ehrlich. Sag ihm was du gemacht hast, das es nicht in Ordnung war und du deshalb dafür bestraft wirst. Sag ihm ggf. das du es bereust es getan zu haben...vor alle weil ihr nun lange getrennt sein werdet.
Er hat ein Recht darauf, enttäuscht von dir zu sein. Das musst du ertragen. Aber er wird leichter damit fertig werden wenn du ehrlich zu ihm bist.

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Ggf wäre er sinnvoll deinem Kind alles mit professioneller Unterstützung in Form eines Therapeuten oder Psychologen zu erklären
Ich kann mir vorstellen dass es in einem Kind sehr grosse Ängste hervorrufen wird wenn er so etwas erfährt und ggf kann er während deine haft von einem Therapeuten begleitet und aufgefangen werden
Alles gute

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Sehe ich ganz genauso. Ich würde jetzt zum Kinderpsychologen damit gehen. Nicht warten bis du das Datum des Haftantritts hast, sondern jetzt damit starten ihn darauf vorzubereiten. Mit professioneller Hilfe erscheint es mir besser umsetzbar.

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Dein „nur“ ein Wirtschaftsdelikt war ja keine kleine Kiste wenn du dafür 2 Jahre in den Bau gehst und auch der offene Vollzug nicht so nahe steht lt Anwalt. Das erste wichtige wäre ggf den Grund für das ganze nicht mehr klein zu reden: "..."

Ich denke für deinen Sohn macht es Sinn die Sozialarbeiter der JVA vor Haftantritt zu kontaktieren und in die Vorbereitung Deines Sohnes mit einzubeziehen. Therapeut etc ist schön und gut aber sie haben ggf nicht so oft die Erfahrung mit sowas. Das Team aus der JVA aber sicherlich.

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Danke für die vielen Rückmeldungen und das Verständnis werden wirklich Sozialarbeiter zu Rate ziehen und dann nächste Woche mit ihm sprechen. Ich habe mich auch entschieden ihm die Wahrheit zu sagen oder besser sein Papa wird das tun weil ich das glaube ich nicht übers Herz bringe. Werde aber dabei sein wünscht mir Glück das er es gut verkraftet das ist alles was zählt

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Ihr müsst euren Sohn auf jeden Fall jetzt schon vorbereiten, am besten mit professioneller Hilfe. Ich kann mich erinnern, als mein Vater für 1,5 Jahre in den Bau musste war das ein Schock für mich und ich war schon 17!!! Ehrlichkeit ist das A und O. Dein Sohn braucht dann ganz ganz viel Liebe und Unterstützung von seinem Papa und der restlichen Familie. Ich wünsche dir und deiner Familie alles erdenklich Gute!