Wenn Mama nein sagt, dann ist nur Papa gut

Hallöchen,
ich wusste nicht wie ich das Problem am besten nennen sollte. Es gibt auch weiter unten schon einen ähnlichen Thread.

Unser kleiner Sohn (Leo) ist 2,5 Jahre alt. Er ist sehr am "trotzen" und schreit/brüllt lauthals dabei, wenn es nicht läuft, wie er es sich vorstellt.
Mein Mann ist/war dann oft der rettende Anker für ihn. Im Moment ist er eh total in der Paps-Phase. Er sieht Papa nicht jeden Tag, da er bei der Berufsfeuerwehr 24 Std-Schichten hat.
Jetzt ein aktuelles Beispiel zum Problem:

Er soll vor dem Schlafengehen zur Toilette und will nicht. Ich sage: Dann warten wir so lange im Bad, bis du es wenigstens versucht hast. Leo fängt daraufhin an nach Papa zu rufen, als wenn ich ihn abschlachten wollen würde (sorry für den Ausdruck). Ich halte dann die Tür zu, während er durchs Zimmer wütet. Mir tut es in der Seele weh, wie er nach Papa ruft und verzweifelt versucht an mir vorbeizukommen. Er lässt sich dann auch erst mal 10 Minuten nicht von mir beruhigen. Aber unser Großer fühlt sich schon total gestört von ihm, weshalb ich ihn dann auch ungerne aus dem Raum lasse. Ich denke er soll sich dann erst ausbocken oder von mir trösten lassen, bis er leise ist. Dann kann er natürlich den Raum verlassen (wenn er auf Toilette war/geht). Genauso kommuniziere ich das auch mit ihm.

Mein Mann hat anfangs dann nachgegeben und hat Leo dann getröstet, so dass Leo sich dann im Grunde mit schreien durchgesetzt hat.

Das Theater haben wir aber auch, wenn mein Mann nicht da ist. Er ruft genauso nach ihm und ist total sauer auf mich.

Habt ihr eine Idee wie man das anders Regeln kann?

Liebe Grüße und vielen Dank fürs Lesen.
Binasti

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Huhu

In der konkreten Situation frage ich mich wieso er denn unter Zwang aufs Klo MUSS? Wenn er grad nicht muss geht er eben nicht.
Das ist für mich ein Hausgemachtes Drama.
Ansonsten ist es eben so, wenn er sich dann von Papa trösten lasse ist es doch nichts schlimmes. Er braucht dann eben etwas Abstand von Dir, du warst in dem Moment ja auch “gemein” zu ihm, zumindest empfindet er es so.

Liebe Grüße

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Huhu,
Also wir haben auch so einen kleinen Wutzwerg zuhause. Und kenne solche Phasen auch 🙈 wenn sie brüllt und schreit hilft alles nichts.. Nicht auf den Arm nehmen und trösten oder sonst was.
Ich lasse sie meistens einen Moment wüten und gehe dann nochmal hin. So kann ich kurz durch atmen und meistens lässt sie sich dann trösten und das Problem lässt sich gut beheben. Irgendwie ist es blöd sie alleine zu lassen, aber je mehr ich darauf eingehe desto schlimmer wird die Situation.
Mittlerweile finde ich es nicht mehr so schlimm, da ich dann auch mal kurz durchatmen kann.
Hast du sowas auch schonmal probiert?

Liebe Grüße

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Meine Tochter ist auch eine kleine Drama Queen, allerdings würde ich niemals die Tür zu halten. Sie kann dann gehen, wenn sie will. Sie kommt aber in der Regel ganz schnell wieder zurück und schmeißt sich wütend in meine arme. Ich tröste sie und dann ist auch wieder gut. Sie ist im Moment auch sehr auf Papa fixiert, der ist aber beruflich bedingt auch eher selten zu Hause. Meinen 7jährigen nervt das auch manchmal, aber ich hab ihm das erklärt und er versteht es.

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Ach so wenn sie so einen Anfall hat, setze ich mich neben sie und warte einfach bis sie soweit ist

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Ich finde das mit dem Tür zu halten und Schreien lassen total kontraproduktiv. Wenn er nach Papa ruft und der da ist, dann soll er halt kurz mal reinkommen. Und dann müsst ihr an einem Strang ziehen, sprich, dein Mann darf dann nicht der „good cop“ sein und dich zum „bad cop“ machen, sondern er muss ihm erklären, dass er auch will was du willst, das er gerne dabei hilft, etc.

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Die Trotzphase ist doch kein Kampf. Warum nicht einen Kompromiss suchen? Warum so viel Zwang? Warum nutzt du deine körperliche Stärke gegen ihn so aus? Da würde ich auch nach jemanden schreien der mehr auf mich eingeht 🤔
Manchmal dauert es eben länger..so eine Diskussion mit Kind in diesem Alter ( Ja, und nervt auch mal)...aber nur konstruktiv kommt man dauerhaft zu einer Lösung die für beide Seiten in Ordnung ist. Und....wenn das Kind mit entscheiden kann und sich wahr- und ernst genommen fühlt...dann hält es sich auch stolz an Abmachungen!

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Ich muss zugegeben es ist nicht optimal.
Aber was soll ich machen, wenn es so einen Wutanfall gibt (aus einem anderen Grund) und er will dann unbedingt zum schlafenden Papa? Ich kann ihn dann nicht zu meinem Mann lassen. Er kann dann nicht mehr einschlafen und hatte vielleicht 2 Stunden an dem Tag geschlafen. Der kleine würde dann beim nächsten Mal wieder verlangen, dass Papa aufsteht um ihn zu trösten.

Ähnlich ist es abends mit unserem Großen. Der liegt dann manchmal schon im Bett und will schlafen oder schläft auch schon. Leo rennt dann zu ihm und dann hab ich zwei schreiende Kinder.

Wahrscheinlich sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr... wie soll(te) ich in den Situationen reagieren?

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Ich kenne das auch von meinem zwei jährigen Wutzwerg.
Ich erkläre ihm, dass der gerade nicht zu Papa kann (Oder was auch immer er will), wir aber nach einer Lösung suchen können.
Wenn er „schreit“, sage ich ihm, dass er sich bitte beruhigen soll (und atme ihm tief vor), damit wir uns unterhalten können. Dabei halte ich ihn entweder an den Oberarmen oder lege eine Hand auf seine Brust (manchmal klopfe oder streichle ich). Je nachdem WIE wütend er ist beruhigt er sich so. Manchmal will er auch nicht angefasst werden. Dann lass ich das uns sage ich immer wieder, dass ich verstehe, dass er sauer ist und ich eine Lösung mit ihm finden möchte, das aber nur geht, wenn er ruhiger ist. Diesen Text sage ich solange bis er darauf reagiert.
Irgendwann führt das zum Ziel, mal schneller mal langsamer und manchmal muss ich wirklich tief durchatmen, weil ich selber wütend werde von dem Geschrei 🙄.
Wenn er redebereit ist, sage ich ihm wann er zum Papa kann und mache ich ihm Vorschläge was wir jetzt tun können.
Würde ich meine körperliche Überlegenheit ausnutzen, indem ich ihn gegen seinen Willen festhalte oder einsperre, würde er noch wütender werden ( zu Recht ) und ein Kompromiss ist noch schwerer möglich.
Liebe Grüße und gute Nerven

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Hallo

Wir haben auch so einen wutzwerg zu Hause der gerne seiner Wut freien Lauf lässt.

Zurzeit ist auch Papa total angesagt, weil wir noch ein Baby haben, welches viel gestillt werden möchte und deshalb oft bei mir ist.

Ich finde das wichtigste ist an einem Strang zu ziehen. Ich sage etwas und wenn er dann wütet zu Papa läuft, wird er getröstet, aber Papa sagt das selbe zB ausziehen, Zähne putzen ect.

Ich finde ebenfalls nicht dass er sich von mir beruhigen lassen muss, wenn er lieber zum Papa möchte. Also Tüte zu halten würde ich nicht machen, aber Papa muss dann auch konsequent sein und das selbe verlangen.
Aber gegen trösten und Verständnis zeigen spricht ja auch nichts. Trösten verstehen beruhigen nochmal erklären. So machen wir es meistens.
Sprich dich vielleicht nochmal mit deinem Mann ab.

Grüse

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Ich empfehle dir die Bücher von Jesper Juul.


Und zu deinem Beispiel, da läuft es mir kalt Den Rücken runter. Mein Sohn ist 3.5 Jahre und trägt noch Windel. Du verknüpftst das Klo mit Stress und Zwang, so wird es bestimmt nichts werden. Früher oder später wurde noch jedes Kind trocken.
So aber traumatisiert du ihn höchstens nachhaltig und es brauch noch viel länger.

Warum ist es dir denn so wichtig das er schon mit 2.5 Jahren aufs Klo muss und du so einen Zwang daraus machst?

Jedes Kind ist anders und die einen brauchen nunmal länger als andere. Zwang ist bestimmt nicht der richtige Weg.

Alles gute, und Stress dich selbst und das Kind nicht mit so unnötigen Sachen 🙏❤️

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Es ist mir wichtig , weil er schon trocken ist und das ganz ohne Stress und Druck. Deshalb soll er auch bitte vor dem Schlafengehen zur Toilette gehen. Ich will nachts nicht aufstehen, weil er zu faul war abends zur Toilette zu gehen und es dann nachts eventuell ein nasses Bett gibt oder er dann muss.
Und er muss ja auch jedes Mal zur Toilette. Er will einfach nicht, weil er nicht ins Bett will. Wir richten uns wirklich oft nach ihm, aber das ist halt eine Regel bei uns.

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Ich verstehe das gut - ich habe meine beiden Großen jahrelang vorm Zubettgehen aufs Klo geschickt.
Die Kinder können nunmal noch nicht alles aussuchen.

Mein Kleinkind ist übrigens auch in der Papaphase...und bei uns ist auch die Tür zu wenn der Papa gerade keine Zeit hat. So passiert es oft, wenn er mal kocht, sie will sich dazwischen hängen. Das geht dann halt gerade nicht und sie muss mit mir Vorlieb nehmen.
Wir haben dann auch Gekreische, ich habe dann oft Erfolg mit Ablenken, also ihr was anderes zeigen.

LG Nele
Mit Junge (12) und 3 Mädchen (9, 23 Monate und 11 Wochen)

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Ja. Zwing ihn nicht aufs Klo!!! Wenn er nicht muss, muss er nicht- vertrau deinem Kind.
Bezüglich, diese Papa Phase kenne ich- Tipp: Augen zu und durch, es kommt dann wieder die Mama Phase. Fertig.