Trotzphase und meckern

Meine Tochter ist 2 und ständig am meckern und schreien. Umziehen, wickeln, Zähne putzen, Schuhe an, essen,....überall wird erstmal gemeckert oder geschrien.
Auch wenn sie etwas nicht bekommt, rastet sie teilweise richtig aus.
Wir sagen ihr klar und deutlich, dass sie aufhören soll zu meckern, erklären ihr, was Sache ist und schenken ihr erst wieder Aufmerksamkeit, wenn sie sich beruhigt hat. Teilweise gehen wir auch mit ihr in ein Zimmer, wo sie sich erstmal wieder beruhigen soll, da darf sie dann auch toben,...aber irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass es besser wird. Wichtig ist mir, das Kind nicht alleine zu lassen und nach dem Trotzanfall nochmal mit ihr darüber zu sprechen.
Muss man das einfach „ertragen“ oder habt ihr noch Tipps? Macht ihr das evtl. mit Belohnung/Bestrafung? Wir sind mittlerweile sehr konsequent geworden, das ist noch nicht so lange der Fall - vielleicht muss sie sich da auch erstmal dran gewöhnen?

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Deine Tochter verhält sich altersentsprechend. Das ist eben die Trotzphase und da müssen alle durch. Man kann nichts Ändern oder Verbessern. Noch ein, zwei Jahre, dann wird es viel leichter. Für mehr Verständnis kann ich dir „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn empfehlen“.

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Entthronung!

Sie ist in einem Ausnahmezustand. Da ist Verlässlichkeit sicher hilfreich. Aber ihr solltet im Hinterkopf haben, dass sie momentan viel durchmacht und die Welt nicht mehr versteht. Dass ihr da plötzlich so ein Zwerg den Rang abgelaufen hat. Ihren Platz eingenommen hat.

Der Entthronungsschmerz kommt in Wellen immer mal wieder. Meist die erste so nach 2-3 Monaten. Dann wenn das Baby mobil wird. Und dann wenn es beginnt zu laufen. Aber als diese Phase rum war, wurde es prima. Dann haben sie richtig schön angefangen miteinander zu spielen.

Dazu kommt: Autonomiephase!

Gewöhnt Euch daran, dass sie von nun an kein leicht zu lenkendes Baby mehr ist, sondern ganz aktiv mitreden möchte. Kündigt an. "In fünf Minuten ziehen wir die Schuhe und die Jacke an."
Lasst sie entscheiden "Willst Du die blauen Schuhe oder die pinken?"
Und bleibt verlässlich. Was ihr ankündigt, zieht auch durch. Also lieber ne Sekunde länger drüber nachdenken, was man sagt.

Rituale helfen auch. Manchmal müssen bestehende Rituale angepasst werden, wenn das Kind mehr selbst entscheiden will.

Harte Zeit, das erste Jahr mit zwei Kindern, und das liegt eher selten am Baby. ;-)

Alles Gute und viel Kraft Euch!

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Indem du dem Kind deine Grenze aufzeigst, lernt sie zwar evtl etwas über dich, aber nichts über sich. Im Moment erfährt sie, dass ihre Emotion (sprich in ihren Augen sie selbst) "falsch" ist und fühlt sich für euch nicht wertvoll (Beziehungsabbruch durch Ignorieren ist eine der härtesten Strafen für ein Kind). So landet ihr ziemlich sicher in einem Teufelskreis, in dem sie immer wütender und frustrierter wird, es dann entweder irgendwo anders auslebt oder (noch schlimmer) resigniert und aufgibt. Dann schließt sie ihre eigenen Emotionen weg und wird wahrscheinlich eines dieser überangepassten Mädchen, die nicht auffallen - erst im Teenageralter wieder.
Ich hab das jetzt mal in den allerdüstersten Farben ausgemalt, damit klar wird was ich meine ;-)

Ich denke es wäre besser, wenn sie ihren Unmut äußern darf. Warum auch nicht? Sie darf es doch doof finden. Und wütend sein, dass ihre Integrität verletzt wird, dass ihre körperlichen Grenzen missachtet werden oder sonstwas. Jeder Mensch hat ein Recht auf seine Gefühle. Bring ihr Verständnis entgegen. Rede mit ihr über ihre Gefühle. Nur durch Empathie kann sie reifen und etwas über sich selbst lernen! Sie braucht euch als Spiegel, sonst kann sie es nicht lernen.
"Ohje, du bist ja gerade richtig wütend, kannst du mir sagen, was dich so ärgert?" Zeige, dass du dich für sie interessierst! (Dafür muss natürlich echtes Interesse an ihrer Person vorhanden sein und nicht nur Interesse dafür eine Methode zu finden, um das Kind gehorsam zu machen.)
Mit der Zeit wird sie die Emotionen mit den Worten verknüpfen und irgendwann auch ohne Schreien ausdrücken können. Aber dafür braucht sie viel Zeit und Geduld und vor allem Empathie eurerseits. Ich hoffe ihr findet euren Weg, viel Erfolg dabei!