Wenn die Kleinen einen provozieren...

Ich habe eben eine Auseinandersetzung mit meinem Sohn (gerade 3 geworden) gehabt, die mich irgendwie mitnimmt bzw. beschäftigt. Ich habe ihn gerade für die Kita fertig gemacht und er hat überhaupt nicht auf mich gehört, habe mich von seinem Verhalten regelrecht provoziert gefühlt. Er sollte sich anziehen und er ist immer wieder vor mir weggelaufen (ich bin hochschwanger), kam kaum hinterher. Ich habe ihn festgehalten und versucht mit ihm zu reden, aber er hat nur gelacht. Ich fühlte mich richtig ausgelacht und er drehte immer weiter auf, desto angespannter ich wurde... So extrem kenne ich ihn gar nicht und ich hatte den Eindruck er nimmt mich in dem Moment kein bisschen ernst. Er hat immer das Gegenteil gemacht von dem, was er sollte...

Wie reagiert ihr in so einer Situation? Es fiel mir schwer einigermaßen ruhig zu bleiben, wenn er so provokant wie eben auftritt. Ich bin eigentlich recht geduldig und eine liebevolle Mutter, aber eben hat er mich echt zur Weißglut gebracht.
Frage mich auch, warum er eben einfach so gar nicht auf mich gehört hat, obwohl ich eben schon ziemlich energisch aufgetreten bin.

Gruß Feli

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Er ist ein Kleinkind.

Wenn ihn etwas beschäftigt, fällt es ihm noch sehr schwer seine Emotionen zu kontrollieren. Und auch das formulieren seiner "Sorgen" ist noch sehr schwer. Er merkt nur, dass es ihm irgendwie nicht gut geht.

Er zeigt es Dir auf die Art, die ihm grade zur Verfügung steht: Er blockiert die üblichen Abläufe konsequent. Das wirkt wie provozieren. Ist aber ein Aufmerksam-Machen auf ein Problem.

Je nachdem wieviel Zeit und Nerven Du hast, kannst Du ihn Dir jetzt einfach erstmal schnappen und den Alltag weiter durchziehen, oder eben gleich auf Ursachenforschung gehen.

Aber bitte nimm das "Provozieren" nicht persönlich.

Und bitte erwarte von einem Dreijährigen nicht, dass er immer auf Kommando hört. Das passiert an den guten Tagen. Aber wenn er (oder er durch Dich) irgendwie durcheinander oder gestresst ist, dann wird es immer mal wieder zu solchen Situationen kommen.

Unsere Aufgabe als Eltern ist es, herauszufinden wo der Schuh drückt. Manchmal gelingt das in der Situation, manchmal muss man das aber auch einfach später versuchen und die Situation dann einfach irgendwie durchziehen/durchstehen.

Ich wünsche Dir viel Kraft!

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Hallo. Mein Sohn ist auch 3 und wir haben morgens beim anziehen auch ähnliche Situationen. Ich "drohe" ihm dann immer an, dass sein Kuscheltier, Spielzeug oder Buch (was er eben grad an dem Tag in den Kiga mitnehmen möchte) Zuhause bleibt. Das zieht meistens.
Einmal war aber auch absolut nix zu machen und ich habe ihn ohne Jacke und Schuhe einfach ins Auto gesetzt. Im Autositz hatte er sich dann plötzlich beruhigt und wir konnten den Rest anziehen.
Ich weiß was er kann und was nicht beim anziehen und wenn er sich faul stellt,dann stell ich ihn auch ohne Schuhe vor die Tür. Rennt er weg, renne ich ihm bestimmt keine 3 runden hinterher. Dann wird er entgegen kommend geschnappt, hingesetzt und eben so angezogen.

Ich wünsche dir weiterhin starke Nerven

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Hallo

das problem ist das die viele Eltern sich dann auf die Stufe des Kleinkindes stellen und denken das Kleiniknd will einen ärgern.

Das Verhalten deines Kindes ist völlig normal, wenn auch anstrengend. Er findet es einfach toll das du ihm so viel aufmerksamkeit für sein Verhalten schenkst.

Gerade Hochschwanger ist es extrem anstrengend.

Ganz toll hilft eine Morgenroutine die wirklich immer gleich ist. Da gibt es tolle anregungen bei Mamiblock.

Darf er sich seine Kleidung selber aussuchen? Oft hilft das schon.

Sag ihm ich verstehe das du jetzt Bewegung brauchst, aber erstmal müssen wir dich anziehen. Kannst du es alleine oder brauchst du hilfe. Stell eine große Uhr auf und erkläre ihm das ihr dann und dann weg müsst

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Oh, folgst du der Bloggerin auch?🌼
Ihre Videos/ Ideen sind wirklich klasse.
Kann Mamiblock.de ( auch bei You Tube) nur empfehlen!!
Lg Thommy04

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Ich setzte meine 2 jährigen dann meist in den Kinderwagen halt ohne Schuhe und Jacke, meistens trügt er die Jacke draußen dann an. Schuhe sind mir egal.

Oder ich mache mich fertig und gehe dann zur Tür ... meistens kommt er dann auch und lässt sich dann anzeigen.

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Mit 3 Jahren hat mein Sohn sich seine Sachen selbst ausgesucht und größtenteils allein angezogen. Ich hab also keinen wirklichen Tipp für dich.

Aber was ich jetzt loswerden muss. Er ärgert dich nicht und er lacht dich nicht aus. Das Lachen ist eher ein Zeichen für Versöhnung weil er nicht mit der Situation umgehen kann. Ein kleines Kind kann nicht so denken wie ein Erwachsener.

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Mein Sohn ist 3.5 und verhält sich manchmal auch so. Ich habe das aber noch nie als Provokation wahr genommen.
Ich rufe mir immer in den Kopf, das ein Kind stehts Kooperieren will und es nur nicht funktioniert, wenn es an dem Tag schon zu vile kooperieren musste.
Ich merke auch, wenn ich selber gestresst bin, weil wir zbsp einen Termin habe und ihn unter Druck setze, dann blockiert er. Nicht um zu provozieren sonder weil er in seinem jungen Gehirn einfach zu wenig Zeit bekommen hat, sich auf das einzustellen was kommt, und dann geht nix mehr. Solange ich für ihn vorhersehbar, verständlich und geduldig mit ihm kommuniziere klappt alles prima. Wenn ich zbsp plötzlich aufhüpfe und sage "so wir müssen los", dann geht nix mehr. Wenn ich ihn aber langsam darauf vorbereite, mit einem Ablauf, zbsp "jetzt kannst du noch etwas essen, dann zähneputzen, dann anziehen und dann müssen wir los" am besten noch mit etwas tollem am Ende wie "du kannst mit dem Laufrad gehen, oder ein kleines Auto mitnehmen". Und nach jedem Schritt wiederhole ich den Ablauf. Der Ablauf am Abend ist immer gleich und er kennt ihn mittlerweile auswendig und sagt selber die reihenfolge.

Ist das irgendwie verständlich erklärt 😅?
Versuch, Abläufe einzuführen und ihm auch immer wieder auf zu zählen, so ist es für ihn vorhersehbar und somit kommt er nicht in die Situation wo er blockiert.

Ich bin übrigens auch ziemlich schwanger und komm manchmal auch an meine Grenzen, wenn er mal wieder 'doof' tut. aber ich merke dann immer das der Fehler bei mir lag und dann komm ich zur Ruhe und er dann direkt auch😊🙏

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Toll geschrieben!

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Du bist damit nicht alleine.

Es gibt Tage, da kann ich ganz gelassen damit umgehen, weiß, dass er einen anstrengenden Tag hatte und auf ihn eingehen.

Aber auch ich bin nur ein Mensch, also gibt es auch Tage, an denen ich leider wenig empathisch reagiere, dannwerde ich laut, strafenden und etwas ruppig.
Das ist nicht schön und ich entschuldige mich danach auch bei meinem Kind.

Inzwischen habe ich mir angewöhnt, uns in solchen Fällen aus dem Sichtfeld anderer Eltern und Kinder zu schaffen, denn die Blicke bringen mich noch mehr in die Anspannung.

In der KiTa heißt das konkret: seine Kleidung schnappen, raus aus dem Flur und ins Treppenhaus. Dort lenken ihn keine Kinder ab und ich fühle mich nicht beobachtet und beurteilt. Dort ist es auch kühler, sodass ich in meiner Jacke nicht überhitzen. Dann gehe ich auf ihn ein, frage, ob er eine Umarmung möchte, dass ich mich freue, ihn zu sehen und dass ich weiß, dass so ein KiTa Tag sehr anstrengend und voller Regeln ist. Danach helfe ich beim Anziehen, auch wenn er es eigentlich längst selbst kann.

Schwanger und dann mit Baby wird das nicht einfacher, aber vielleicht versucht ihr einen Rückzugsort zu suchen, an dem ihr an schwierigen Tagen beide nicht von Reizen überflutet werdet.

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Egal was morgens passiert. Da lass ich mich nicht provozieren.

Ich habe mal einen Tipp bekommen, der mir wirklich geholfen hat. Schau auf die Uhr.

Wenn einer der kleinen zickt, Blick auf die Uhr,... Ok, in 30 Minuten sind sie im kiga. Tief durchatmen. Wird wieder gezickt, Blick auf die Uhr. Noch 10 Minuten. Tief durchatmen...

Dadurch wurde ich wahnsinnig gelassen und geduldig früh. Die 60 Minuten "Terror" wenn es schlimm läuft schaff ich. Und dann gibt es ganz in Ruhe einen Kaffee.

Seitdem ich da so ruhig und entspannt geworden sind, sind auch die Kids viel umganglicher. Zicken macht keinen Spaß wenn niemand drauf eingeht 🤷‍♀️

Und bei zwei kleinen (3,5 und 2,5) kann es durchaus mal stürmisch werden.