Mama-Kind und Mama kann nicht mehr

Hallo ihr Lieben,

jetzt muss ich auch mal einen Thread zum Thema Mama-Kind aufmachen. Wenn ich sowas lese, denke ich immer, ist doch nicht so schlimm, ist halt eine Phase vom Kind. Aber da wir jetzt schon so lange betroffen sind und ich an manchen Tagen einfach nicht mehr kann, wollte ich doch auch mal um Rat bitten.

Unser Sohn (in zwei Wochen 2 Jahre alt) will seit fast einem halben Jahr nur die Mama. Der Papa darf nix machen, außer ab und zu mit ihm spielen. Mama muss ins Bett bringen, Windeln wechseln, Flasche geben etc.
Wenn ich abends mal nicht da bin, klappt alles nur unter Gebrüll. Letzte Woche war ich im Fasching unterwegs, da war er abends so hysterisch und hat gebrüllt und sich stundenlang nicht beruhigt, bis mein Mann mich verzweifelt angerufen hat und ich nach Hause bin.

Es macht sowohl mir als auch meinem Mann zu schaffen. Mein Mann ist traurig, weil der Kleine ihn so oft zurückweist. Und ich bin einfach erschöpft, weil ich immer alles machen muss. Auch am Wochenende mit ihm aufstehen muss immer ich, kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal ausgeschlafen habe.

Nun meine Frage: ist es falsch, wenn wir immer nachgeben? Wir fragen ihn halt zum Beispiel, darf Papa die Windel wechseln, da sagt er nein, wenn wir es trotzdem versuchen, gibt es Geschrei. Mir widerstrebt es dann, Papa einfach "mit Gewalt" die Windeln wechseln zu lassen. Meine Freundin meint aber, wir sollen uns da durchsetzen, wir wären ja die "Chefs". Aber ich finde das übergriffig gegen den Willen meines Kindes, es geht ja nicht um Leben und Tod. Oder sehe ich das falsch?

Oder können wir garnichts machen und es wird doch irgendwann von selbst wieder besser?

Es ist übrigens nicht so, dass mein Sohn nur bei mir ist, er ist auch mal ein paar Stunden bei der Oma und seit September geht er halbtags in die Krippe, er geht dort auch gerne hin. Aber vielleicht braucht er dann erst recht hinterher die Mama? Mein Mann arbeitet Vollzeit und ist nur abends da, im Herbst war er auch am Wochenende oft weg wegen Hausbau, aber wir sind Weihnachten eingezogen und ich dachte, da wird es vielleicht besser, ist es aber bisher nicht.

Sorry, ist jetzt lang geworden, aber zur Zeit belastet uns die Situation ziemlich, vielleicht kann mir jemand von euch einen Rat geben.

LG Maria

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Hi,

also ich seh das wie deine Bekannte, dass die Erwachsenen die Chefs sind. Ich persönlich würde mein eigenes Kind überhaupt nicht fragen, ob der Papa die Windeln wechseln DARF. Geht’s noch?
Und das mit dem am Fasching weggehen: Das würde ich viel öfter machen, damit er sich daran gewöhnt Zeit mit dem Papa zu verbringen.
Also ja, es ist definitiv falsch immer nachzugeben. Dann soll er eben mal toben und schreien.

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Hallo 👋🏻
Ich kann verstehen das dich dein „Klammeräffchen“ anstrengt, vor allem da die Entlastung zum greifen nah ist 😅 Aber was willst du änderst? Dein Sohn funktioniert nun mal nicht so wie du das gerne hättest. Es ist ja auch viel bei ihm passierte: Krippe und Umzug sind sehr große Veränderungen für so ein kleines Kind. Ich würde es akzeptieren und hinnehmen, sonst gibt es nur unnötig Kämpfe und Stress. Ich denke es ist wirklich nur eine Phase. Spätestens mit 3 beginnt langsam die Ablösungsphase...Die Kleinkindzeit ist wirklich sehr anstrengend und zwar aus den unterschiedlichsten Gründen. Alles Gute 🍀

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Mit dem Windelwechseln ja würde ich jetzt nicht, aber wenn er will das du mit ihm spielst oder aufstehst aber gerade einfach was anderes zu tun hast, der Papa Zeit hat würde ich sagen geh zu Papa oder der Papa sagt auf wir machen was, will er nicht hat er eben Pech gehabt.

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Ich würde dem Papa vorerst die Kür überlassen. Bei ihm gibt es Pudding, Eis, Geschenke, neues Spielzeug und am Wochenende tolle Ausflüge zu zweit. Mit Papa wird getobt und Flieger gespielt und Blödsinn getrieben.
Wie läufts denn, wenn Papa was mit dem Kleinen unternimmt?

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Hm mein Sohn wird bald 8. Er hatte auch eine ganz extreme Mama (und auch Papa) Phase. Wir haben unseren Willen nicht durchgesetzt. Sondern akzeptiert. Er ist ein liebes, einfühlsames Kind. Akzeptiert ein nein ohne Theater (auch schon als Kleinkind). Wir hatten nur einen richtigen trotzanfall 🤷‍♀️ hab wohl auch alles falsch gemacht 😅

Mache die gleichen Fehler bei meiner Tochter wieder. Sie begann am 11.2.mit der Eingewöhnung, seitdem ist sie sehr Mama fixiert. Seit gestern ist sie krank und lebt praktisch wieder auf mir. Ist wohl auch alles falsch 😅🤷‍♀️ fühlt sich für uns richtig an.

Also kurz gesagt, ich würde es nicht auf biegen und brechen durchsetzen, sondern etwas geduldig bleiben. Die Phase geht auch wieder vorbei. Versuchen kann man es dennoch immer wieder.

Tut mir leid, dass es für euch so anstrengend ist. Es geht sicher bald besser.

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Mein Mama-Kind ist fast 5. Erst jetzt mit 4, als ich im Herbst richtig krank war, darf sie Papa ins Bett bringen. Davor nur Mama, vor allem wenn sie die Wahl hatte. Auch heute funktioniert Papa nur, wenn es einen eingeschwungenen Rythmus gibt. Also einen Abend Papa sie und ich den Großen und der nächste Abend umgekehrt. Jetzt war sie gerade krank und hat jeden Abend direkt bei uns im Bett geschlafen und ich bin oft mit ihr ins Bett weil ich auch halb krank war, da war es schwer wieder in die Abwechselung zu kommen.
Was bei uns immer ganz gut geklappt hat, ist wenn Papa mit ihr los ist. Da konnte ich dann auch beim heimkommen weg sein, das war deutlich weniger problematisch als wie wenn ich gegangen bin. Evt ist das für Deinen Mann eine Möglichkeit Zeit mit dem Kind zu verbringen. Am besten kommt natürlich Spielplatz, Laufrad fahren oder auch mal zu zweit ne Kugel Eis essen gehen.
Oder wenn mein Mann es mal geschafft hat von der Kita abzuholen, war er auch ihr Held, aber so zu Hause, wenn ich schon da war, da ging lange nichts über mich.

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Huhu

Meine Tochter ist jetzt 2,5 und hat aktuell auch ne ganz massive Mama Phase.
Mal mit Papa spielen ist okay (wenn die Sterne grad gut stehen 🤪)
Wenn die beiden draußen sind klappt es recht gut, wenn sie alleine zuhause sind ist es ne 50/50 Chance, entweder es klappt gut oder es ist Horror für beide. Dann komme ich aber auch möglichst zeitnah nach Hause.
Wenn wir sie zwingen es mit Papa zu machen ist es für uns alle Stress, wenn möglich gucken wir was er eben machen kann, wickeln geht nur bei mir, zusammen essen geht mit Papa (die beiden essen gerne Sachen die ich nicht mag 😎)
Ins Bett bringen mache ich, der Papa arbeitet zum Teil auch bis spät abends. Das letzte mal als ich abends unterwegs war hat das einschlafen ne Stunde BRÜLLEN gedauert, das tun wir weder dem Papa noch der kleinen an.

Liebe Grüße

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Ich stimme deiner Freundin nur halb zu. Im Endeffekt musst ja auch du Kraft sammeln können, den eine genervte Mama bringt ja dann auch nichts aber das Kind unter Geschrei zwingen würde ich nicht.
Er ist ja nun aber "schon" zwei und da kann man auch schon ein wenig erklären.
Der Papa soll einfach, wie schon vorgeschlagen, mit eurem Kind zusammen was tolles machen. Z.b in der früh würde ich halt erklären das die Mama arbeiten war und noch sehr müde ist daher steht der Papa auf und macht ihn fertig und dann wird was tolles gemacht...was er halt gern tut. Und dann bleibst du aber auch wirklich liegen und der Papa muss dem Kind die Unternehmung halt immer wieder schmackhaft machen. Vielleicht auch von der Kita abholen lassen und zum Spielplatz gehen. Er soll einfach möglichst viel Zeit mit ihm verbringen, ich meine dass hilft. Meine hat sich auch lange nur von mir und Bett bringen lassen, dann war ich im Krankenhaus, 6 Wochen und ich dachte schon ohje ob dass gut geht aber ja, es ging. Beide mussten sich irgendwie arrangieren und danach war fast 4 Monate lag Papa bringt mich ins Bett, Papa geht mit raus, mit Papa zum Zähne putzen usw. Dann erst durfte ich auch wieder "ran" aber trotzdem hab ich auch weiterhin viel mit ihr gemacht ohne Papa und andersrum. Jetzt ist es ausgeglichen.
Ich meine also dass man die Wahl dem Kind ein wenig "abnimmt" in dem halt gerade nur der Papa da ist und die Mama nicht greifbar, nach ein paar mal wird er sich gewöhnen und verstehen dass es mit dem Papa auch toll ist. Ich würde also einfach exklusiv Zeit mit Papa einplanen und exklusiv Zeit mit dir. So wird es dann ausgeglichener sein und alle haben auch ein paar Stunden für sich.

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Huhu,

vielleicht gibt es ja auch einen Mittelweg zwischen „Wir sind die Chefs und bestimmen!“ und „Wir richten uns ganz nach unserem Kind!“?

Wir hatten auch so eine längere Mama-Phase und ich ging irgendwann auf dem Zahnfleisch. Meine Hebamme hat mir dann mal den schönen Satz gesagt: „Vom Papa gewickelt zu werden, ist für das Kind zumutbar!“ Ich habe mir daraufhin erlaubt, ab und zu weg zu sein und mir eine Auszeit zu nehmen - trotz Protestgeschrei! Ich hab mir gesagt: Wir tun ihm nichts Schlimmes an! Und natürlich bemühen wir uns, seine Bedürfnisse zu befriedigen, aber auch die Bedürfnisse der anderen Familienmitglieder zählen!!! Ich finde, ein 2-Jähriger kann das allmählich lernen...

Also unsere Lösung war: in der Regel nach dem Willen des Kindes, aber Ausnahmen darf es geben.

Viele Grüße und gute Nerven!

PS: Es wurde besser!!! Gerade freut er sich sogar auf den einen Abend im Monat, an dem ich arbeiten muss - dann hat er mit Papa „Männerabend“. :)