Hallo, meine fast 3 Jährige Tochter hat aktuell mal wieder eine etwas anstrengende Phase.
Sie ist sehr willensstark, spricht sehr sehr gut und ist auch recht aufgeweckt.
Sie hat aktuell mehrmals am Tag Trotzanfälle bei denen sie aus dem Nichts wütend wird und nach mir oder ihrem kleinen Bruder haut oder etwas herum wirft.
In solchen Situationen gehe ich auf Augenhöhe, erkläre ihr dass ich so ein Verhalten nicht dulde und dass sie mir oder ihrem Bruder weh tut wenn sie haut.
Ich werde natürlich auch mal laut wenn es zu extrem wird oder sie muss eine Auszeit nehmen in ihrem Bett weil ich merke dass sie in solchen Momenten oft überdreht ist und sie runter kommen muss.
Ich habe auch oft das Gefühl dass sie stark nach Aufmerksamkeit sucht
Ihr Bruder ist 1 Jahr alt und um ihn muss ich mich natürlich auch viel kümmern.
Ich wüsste gerne wie ich ihr in solchen Situationen helfen kann da ich nicht jeden Tag mehrfach schimpfen will.
Oft frage ich mich auch mache ich es richtig? Bin ich zu streng? Bin ich zu lasch?
Im Kindergarten gab es bisher einen Vorfall bei dem sie aus Wut etwas kaputt gemacht hat.
Sie ist aber auch ein total liebes Mädchen und wirklich schlau und kann sich auch toll um ihren Bruder kümmern.
Es ist teilweise so als ob sie 2 gesichter hat .
Ich weiss dass die kinder in diesem Alter oft eine anstrengende trotzphase haben aber im Freundeskreis ist es bei keinem Kind so extrem. Sie ist aber auch aus meiner Sicht schon etwas weiter entwickelt gerade sprachlich und redet teilweise wie eine erwachsene .
Aber sie hat wirklich Probleme sich zu regulieren.
Eine andere Sache die mich beschäftigt ist, dass wenn besuch kommt aie richtig aufgedreht ist und ständig Aufmerksamkeit will.
Sie "nervt" den Besuch teilweise richtig und macht nur Quatsch. Es war schon immer so dass sie eher die Nähe Erwachsener sucht, als die von Kindern. Ich erkläre ihr immer dass wir uns jetzt mal unterhalten wollen, gebe ihr Angebote was sie denn tun kann
( spielen etc.) Aber sie will einfach Aufmerksamkeit. Mir ist es teilweise sehr unangenehm vor dem Besuch.
Habt ihr vlt. Input wir ich mich besser verhalten kann und ihr helfen kann?
Wie mache ich es richtig?
Kognitive und emotionale Entwicklung gehen nicht Hand in Hand. Also erwarte nicht, dass sie in allen Bereichen weiter ist, nur weil Sprache und denken schon so gut entwickelt ist. Sie ist fast drei, die impulskontrolle ist da noch sehr wenig ausgeprägt, sprich ich finde das von dir beschriebene Verhalten im normalen Rahmen, auch wenn es sicher nervt.
Was kannst du jetzt tun? Wenn sie durchdreht, konsequent bleiben, Auszeit nehmen aber dabei dem Kind helfen wieder runter zu kommen. In dem Alter kann sie das noch nicht gut alleine.
Falls es möglich ist, biete ihr exklusivzeiten an, um die grundproblematik langsam zu entkräften.
Und bei Besuch, na das ist ja auch blöd wenn andere Leute kommen, die bestimmt interessant sind und potentiell Mitspieler abgeben, und sie soll alleine spielen... mal so aus kinderperspektive betrachtet. Gibt es evtl. Die Möglichkeit das dann andere Kinder zum Spielen da sind?
Vielen Dank für deine Antwort
Ja sie war halt auch schon als Baby sehr fordernd und hat eine geringe Frustrationsgrenze.
Exklusiv zeigten hat sie eigentlich mehrmals am Tag wenn der kleine schläft oder auch einfach mal einen Ausflug.
Ich hoffe einfach dass sie es irgendwann lernt nicht so auszuflippen und etwas ausgeglichener wird.
Wahrscheinlich brauche ich einfach eine mama die auch so ein Kind hatte und mir sagt: ab dann wurde es besser.
Ich sehe mich schon in der Schule antanzen weil sie sich daneben benommen hat ;)
Ich merke auch ich darf nicht so viel mit ihr diskutieren und Angst vor einem tobsuchtsanfall haben, da arbeite ich aktuell schon daran.
Ich will sie ja auch gerne mitentscheiden lassen und finde es ist oft eine Gratwanderung.
Der Besuch heute hat leider keine Kinder und normalerweise war es auch anders geplant.
Aber ich sehe halt öfter bei anderen dass ihr Kinder viel zurückhaltender sind und nicht so extrem offen.
Lg
Ja, wenn du Angst vor ihren Anfällen hast, ist das eher kontraproduktiv. Wovor musst du auch Angst haben? Baby aus der schusslinie ziehen und gut ist. Wenn sie ihr Spielzeug kaputt macht, ist es halt kaputt. Der wutanfall sagt auch nix über dich oder deine erziehungsfähigkeiten aus, den haben Kinder in dem Alter nun mal hin und wieder. Also kein Grund, Angst zu haben. Überleg dir vorher wie du reagieren willst, falls sie einen hat (zu Hause, im Supermarkt, etc), und dann kannst du das Theater auch ganz gelassen auf dich zukommen lassen. Du weisst ja, es wird sowieso passieren.
Und wenn du merkst, die Anspannung steigt bei ihr (allerdings haben nicht alle kinder vornwarnsymptome, manche gehen auch so von 0 auf 100...) kannst du wenn die Situation es zulässt direkt eine kuschelzeit/bilderbuchzeit oder ähnliche Auszeit anbieten, um das Theater frühzeitig abzuwenden.