Er tobt schon wie ein Großer - eure Tipps (und vielleicht auch Tricks)?

Guten Abend,

Mein Sohn ist 15 Monate alt und hat seit Kurzem immer mal wieder Wutanfälle. Es ist noch keine Trotzphase, nehme ich an (die wird noch lustig, wenn es schon so losgeht 🙈) aber er brüllt, wirft sich auf den Boden und haut sogar manchmal.

Möglicherweise ist da auch Frust dabei, weil er sich verbal noch nicht so richtig ausdrücken kann und ich deshalb "Fehler" mache.

Jetzt wollte ich euch schon mal fragen wie ihr mit der Situation so umgeht und was man da so alles machen kann, um die Kinder aus der Wut zu bekommen?

Bisher lasse ich ihn ehrlich gesagt machen und begleite ihn eher dabei. Also ich streichel ihm den Rücken oder nehme ihn immer wieder in den Arm, nur hilft das oft nur mittelfristig, weil er sich für den Moment beruhigt, aber schnell feststellt, dass das ursprüngliche Problem (bspw. Er will unbedingt Kekse, die gibt es aber zu festgelegten Zeiten) noch besteht und es geht von vorne los.

Ich habe die Hoffnung, dass wenn ich jetzt schon rausfinde was in den Wutanfällen gut funktioniert, die Trotzphase vielleicht etwas besser zu händeln ist 😅

1

Hi!
Ich lasse sie immer austoben, setze mich in ihre Nähe, Breite die Arme aus und sag ruhig sie kann in meine Arme kommen, wenn sie mag.
Sie mag da nämlich nicht angefasst werden, wenn sie gerade zornig ist.
Meist kommt sie sehr bald in meine Arme und beruhigt sich schnell.
Ich kann dir das Buch "das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn" empfehlen. Ich höre gerade das hörbuch, weil ich nie zum Lesen gekommen bin. Schade, dass ich nicht früher auf die Idee kam, das hätte vieles in manchen Situationen einfacher gemacht.
Lg

2

Also bei uns hat schon immer geholfen viel zu reden.
Z.b kündige ich, sogar von Geburt an, was wir als nächstes machen. Als sie ein Baby war hab ich den ganzen Tag erzählt...wir gehen Wickeln, dann gibt es lecker Milch und dann machen wir ein Spaziergang...wickeln fertig...so jetzt gibt es eine Milch und dann gehen wir raus, Milch getrunken...jetzt gehen wir mal eine Runde spazieren usw usw. Das mache ich heute noch. Ich erzähle schon am Abend grob was am nächsten Tag los sein wird, morgens sage ich dann auch dass wir in den Kindergarten gehen und was wir machen wenn ich sie hole, beim abholen wiederhole ich was wir machen usw usw. Ich rede also sehr viel und wiederhole sehr oft aber so (zumindest habe ich das Gefühl) bereite ich mein Kind auf Dinge vor die kommen werden, ich sage z b auch wir fahren heim, dann gibt es Abendessen und danach darfst du noch 3 von den Keksen essen die wir gekauft haben. Ich bilde mir ein das mein Kind wenig Wutausbrüche hat weil ich sie ja immer wieder auf die Situation vorbereite. Wir machen z.b auch Kompromisse oder ich lasse sie z.b auch viel wählen. ich hole sie ab und sage, ich würde jetzt zum Spielplatz fahren oder möchtest du lieber heim und dort dein Fahrrad holen. Oder beim einkaufen entweder eine Süßigkeit oder ein Joghurt z.b
Es kommt vor das ich sie abhole und sage wir fahren jetzt schwimmen wenn du magst und sie sagt sie will lieber zum Toben, z.b dann geht dass natürlich auch. Was z.b nicht geht sind notwendige Dinge zu ändern, ist ja klar, wenn ich sage wir fahren zum Optiker z.b dann darf sie da natürlich nicht sagen ach nö ich will lieber zum Spielplatz 😄 in solchen Situationen meckert sie schon mal aber ich verbinde z b auch notwendige Dinge mit schönen im Anschluss.
Wir fahren bisher gut damit, mein Kind ist jetzt 3, sie hat sich noch nie irgendwo hingeschmissen und wenn sie mal meckert dann bekomme ich sie schnell wieder beruhigt und wir handeln ein Kompromiss aus oder ich greife darauf zurück ihr zu sagen Schatz ich habe dir heute morgen schon erzählt dass wir ein Arzt Termin haben der wichtig ist aber im Anschluss fahren wir ja noch Eis essen, daher wäre es super wenn du jetzt gut mitmachst damit wir schnell zum Eis essen aufbrechen können.

Ich hoffe es waren ein paar Ideen dabei.
Alles gute

6

Deine Ansätze mögen bei manchen Kindern klappen. Ich habe drei davon, bei zweien davon klappt es mit Kompromissen und vorbereiten. Der dritte muss sich scheinbar einfach regelmäßig ausschreien... Und das kann mitunter länger dauern 🤷‍♀️ obwohl er bis auf diese Wutanfälle ein Sonnenschein ist. Vll ist das sein Ausgleich?

8

Das ist natürlich richtig, nicht jedes Kind springt auf die gleiche Methode an aber die TE fragte ja auch ob wir Tipps hätten bzw wie wir sowas lösen und dass habe ich beschrieben.
Manchmal hilft auch meinem Kind alles vorbereiten nichts und sie weint weil sie etwas nicht möchte was nicht zu ändern ist, da muss sie durch 🤷‍♀️ Manche Dinge möchte man halt nicht tun müssen aber sein (Arztbesuche z.b) Ablenken tu ich z.b auch nicht weil ich es Sinnlos finde, die Tatsache dass sie z.b keinen Keks mehr bekommt bleibt ja trotzdem bestehen aber ich sage schon Dinge wie "ich weiß dass du gern noch viel mehr Kekse essen willst, doch leider sind diese nicht gut für deinen Bauch und du hattest nun schon 3 Stück, morgen gibt es wieder welche für heute ist aber Schluss." Dann lasse ich sie kurz wütend sein und sage sowas wie " nun Maus, wenn du dich jetzt beruhigen würdest könnten wir los zum Fahrradfahren/Kneten/Einkaufen...was auch immer"

3

Hi :) also meiner ist genauso alt und ehrlich gesagt dachte ich schon, dass das schon die ersten Trotzphasen sind 😅🤷‍♀️

Anfangs musste ich mich echt zusammen reißen, damit ich nicht anfange, zu lachen, weil es echt manchmal so grundlos war, von 0 auf 100 so zu plärren 😅
Ich bin dazu übergegangen, ihm zu erklären, warum dieses und jenes jetzt nicht geht. Manchmal gibt er sich damit zufrieden, meistens aber nicht. Dann nehme ich ihn aus der Situation raus, also hebe ihn hoch und gehe mit ihm woanders hin. Das funktioniert (nich) eigentlich ganz gut. ABER ich glaube, es geht noch schlimmer und dann hilft das nicht mehr.

Was ich mir aber schwer vorstellen kann ist dieses „begleiten“. Also jeder versteht da ja was anderes drunter, aber meine Freundin sitzt dann einfach bloß da und sagt Dinge wie „ist das blöd? Ja, das verstehe ich. Alles wird gut“ in einer fast genauso weinerlichen Stimme wie ihre dreijährige Tochter, während ich mir denke „das arme Kind ist vollkommen überfordert mit der Situation und muss da irgendwie trotz „Begleitung“ da vollkommen alleine durch“.
Aber jeder kennt sein Kind am besten, wie ich es später machen werde, weiß ich noch nicht. Mir kam ihre Variante aber eher kontraproduktiv vor, denn sie erwartete von ihrem dreijährigen Kind, dass es auf eine Art reagieren soll, der es kognitiv nicht gewachsen ist. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber vllt versteht ihr mich ja 😅

4

Naja..die Kinder müssen ja eben lernen mit ihrem Frust umzugehen..das kann man ihnen nicht abnehmen oder abstellen. Ablenken ist nur gelegentlich möglich und dient auch eher den Eltern die sich den Wutanfall damit ersparen. Aber es dilgen halt noch soooooo viele 😥
Die Begleitung hilft den Kindern sich ihrer Gefühle bewußt zu werden (indem man sie benennt: uiii das macht dich jetzt aber sehr wütend!) und oft beruhigt sich meine (3j.3m)Tochter schon wenn ich ihr mitteile das ich ihren Frust: sehe, erkenne und verstehe aber nichts daran ändern kann (weil Kecks halt zerbrochen o.ä.).

7

Ganz genau, der Frust muss auch mal raus... Und nicht immer durch einen Situationswechsel "überspielt" werden. Kinder dürfen wütend sein. Müssen sie sogar. Dadurch lernen sie, mit Wut, Frust und Enttäuschung umzugehen. Wenn man sie immer ablenkt ist das eher kontraproduktiv.

weitere Kommentare laden
5

Du machst das richtig. Dadurch wird er lernen sich selbst zu regulieren. Klar, es ist nicht schön, aber durch Ablenkung Frieden schaffen? Dadurch ist sein Problem nur verschoben.

Lass ihn toben, lass ihn wüten,... Gib ihm ein Kissen auf dass er einschlagen darf und erkläre ihm, dass du da bist wenn er dich braucht. Begleite ihn, aber dränge dich nicht auf. Kuschel, wenn er es will, lass ihn in ruhe wenn er es signalisiert. Wut zu kontrollieren und zu überwinden ist eine wichtige Erfahrung. Und das lernt der kleine gerade.

11

Hi,
Also ich setze da von Anfang an auf erklären, und austoben lassen....
Wenn es grad akut ist dann lässt er sich eh weder anfassen noch mit sich reden.
Dann sag ich ihm nur dass ich da bin und warte bis er sich beruhigt hat.
Meiner versteht aber mit fast 2.5 auch schon etwas besser.
Danach frage ich ihn warum er jetzt so sauer ist und dann erkläre ich ihm warum manches nicht geht. Nen Anfall bekommt er trotzdem immer, aber so bekomm ich ihn dann im Nachhinein wieder dazu etwas versöhnlich zu sein