Tipps gesucht

Meine Tochter ist heute genau 13 Monate. Ich habe beschlossen, dass ich definitiv abstillen möchte. Die Lage ist in der Nacht schon seit Wochen total kräftezehrend, dass ich nicht mehr kann. Dazu kommt ein Eckzahn und der Zug ist so stark, dass es total schmerzhaft ist.

Sie braucht die Brust extrem und nimmt keinen Schnuller. Tagsüber stille ich nur noch in den Mittagsschlaf und wenn sie dann schläft, braucht sie die Brust, um die Schlafzyklen verbinden zu können. Das bedeutet, dass sie zwar auch gut mal 2 Stunden mittags schläft, aber dazu 1-2x noch trinkt/nuckelt, um weiter schlafen zu können.

Was kann ich tun? Welche Tipps habt ihr für mich? Wie hat es bei euch funktioniert? Radikal oder über längere Zeit?

Danke vorab!

1

Schmerzhaft ist es für das Kind so oder so. Mach es also so, wie es für Dich am besten passt und Du es aushalten kannst.

Bedenke:

1.) Das Ritual, dass Du jetzt zur Überbrückung der Schlafphasen einführst musst Du evtl. noch ein Jahr durchhalten.

2.) Wenn das Kind nachts viel stillt, ist es die Nahrungsaufnahme gewöhnt, vielleicht besser sucht es die auch noch. Da würde ich auf jeden Fall langsam runterfahren und schauen, ob das klappt. Also bei jeder Stillmahlzeit die Dauer kürzen. Und zwei Tage später noch mal kürzen. ...
Ggf. musst Du halt nachts auf Fläschchen umsteigen, ob das bequemer ist....????

3

Hallo und danke.

Die Dauer der Stillmahlzeit kürzen, ist fast nicht möglich. Sie trinkt so kurz und auch nicht mehr wirklich viel. Selten trinkt sie eine volle Mahlzeit. Fläschchen ist auch nicht wirklich eine Option für mich. Ich dachte da eher daran, Wasser anzubieten. Reicht das nicht? Würde sie dann die fehlenden Kalorien nicht durch mehr Nahrung tagsüber ersetzen?

Was gibt es denn für Rituale zum Überbrücken? Ich habe echt keine Ahnung, was zu tun ist. In meinen Gedanken ist es unvorstellbar, was zu machen ist. Einfach ihre Signale ignorieren und streicheln, kuscheln, beruhigend einreden? Wobei ich sagen muss, dass sie kuscheln überhaupt nicht mag. Wenn ich sie streicheln möchte, drückt sie meine Hand weg und wenn ich sie umarme, windet sie sich aus der Umarmung raus.. nur zum stillen, lässt sie sich im Wiegegriff halten oder im Liegen an mich drücken. Sie ist sehr fordernd und generell eher unentspannt.

Ich dachte daran, erst einmal zu Mittag nicht mehr zu stillen. In der Nacht bin ich so erschöpft und kann keinen klaren Gedanken fassen und verfolgen. Es ist gefühlt die dümmste Phase, um aufzuhören. Aber ich kann so nicht mehr und eine Besserung ist nicht in Sicht.

6

Naja, mitten in einem Schub aufzuhören ist natürlich brachial und wird wahrscheinlich zu etlichen Nächten ohne Schlaf führen. 😬

Klar geht kürzen immer. Wenn sie normalerweise etwa 20 Schluck trinkt, kannst Du auf 10 runter. Und täusche Dich nicht, wie viele Kalorien sich so in einer Nacht summieren.

Mit Ritualen meine ich so krampfige Sachen wie tragen oder auf dem Pezziball wippen. Das ist einfach nichts für dauerhaft.

Wenn Dein Kind ausser Stillen keinen Körperkontakt mag, dann hilft vielleicht eine Spieluhr, die sie selbst bedienen kann. Die hätte man allerdings am besten beim Stillen eingeführt.

2

Hey,

als allererstes musst du von deinem Entschluss überzeugt sein und konsequent bleiben, sonst klappt das Abstillen nicht.

Es ist aber völlig okay abzustillen, denn in einer Stillbeziehung müssen beide Seiten glücklich sein - du bist es scheinbar nicht mehr.

Auch hat das Abstillen ja nichts damit zu tun, ob es nachts einfach praktischer wäre als ein Fläschchen anmischen zu müssen. Es geht ja vielmehr darum, auch mal wieder ohne Herumgenuckel selbstbestimmt schlafen zu können, das Kind auch mal in andere Hände geben zu können (zB Papa) etc pp.

Ich würde dir dazu raten, langsam abzustillen, die Abstände auch nachts immer größer werden zu lassen. Das wird einige Zeit anstrengend und tränenreich sein, aber es wird klappen. Zur Überbrückung der Phasen nimmt sie vielleicht ein geliebtes Kuscheltier oä? Dieses kann später noch als Einschlaffreund dienen etc.

Allgemein solltest du schauen, dass das Stillen nicht mehr mit dem Schlafen verbunden wird.
Du stillst zB mittags nicht mehr im Bett, sondern bietest eine andere Form der Nähe an zum Einschlafen. Dabei immer das Vorgehen erklären.

4

Würdest du denn jetzt mit 13 Monaten noch mit dem Fläschchen anfangen? Sie isst 4-5 Mahlzeiten am Tag.

Du Abstände grösser werden lassen, bedeutet, wenn sie ankommt, dann so lange vertrösten, bis es nicht mehr geht und dann trotzdem die Brust anbieten nachts? Ist das dann konsequent genug?

Mit Kuscheltieren kann sie nichts anfangen. Die werden gebissen und dann in die Ecke geworfen. Sie ist überhaupt keine Kuschelmaus. Will zwar ständig auf den Arm aber springt dann in alle Richtungen. Absetzen doof, im Arm sein doof. Streicheln lässt sie nicht zu und schiebt die Hand ab. Stillen ist das einzige „intime“, was sie akzeptiert. Sie kämpft sich regelrecht an die Brust durch, wenn ich sie in einer anderen Position in den Schlaf schaukeln möchte. Was bleibt mir denn sonst? Der Papa kann hin und wieder übernehmen, aber nicht immer und er steht auch unregelmässig zur Verfügung. Phasenweise klappt es bei ihm überhaupt nicht.

5

Ja, ich würde tatsächlich mit der Flasche anfangen, denn in dem Alter brauchen die wenigsten die Brust zur Nahrungsaufnahme. In den meisten Fällen wird es um die Nähe gehen.

So war’s zumindest bei meinem Sohn. War es wirklich Hunger, bekam er eine Flasche pre. Das war’s aber nur selten. Ohne Herzschmerz funktioniert das Abstillen meistens nicht, so sehr man es sich wünscht.
Wenn ein Kuscheltier nicht hilft, vielleicht einfach ein getragenes Shirt von Mama.

Ausreden gibt es auch für alles 😉
Mit 13 Monaten verstehen Kinder schon sehr viel und wenn dann gesagt wird: „So, jetzt gehst du zu Papa, die Mama kann jetzt nicht“ oder wie auch immer... dann akzeptiert das Kind es auch irgendwann.
Es dürfen nur keine Unsicherheiten seitens der Eltern in der Entscheidung sein, das merken die Kleinen sofort und nutzen es auch entsprechend aus.

weitere Kommentare laden
7

Hallo!
Ich verstehe dich echt sehr gut. Mir ging es vor etwa 1 jahr gleich - noch dazu stand meine Hochzeit vor der Tür und ich hab immer noch gestillt - wie soll das nachts gehen mit Brautkleid?!
Meine Tochter hat zwar den Schnuller genommen, aber die Flasche komplett verweigert.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Hab "erst" mit fast 16 Monaten von heute auf morgen ohne eine einzige Träne abgestillt und sie hat die Flasche genommen wie wenn sie nie was anderes gemacht hätte.
Hab es abends einfach wieder mal probiert und ihr eine Flasche gemacht und sie hat sie getrunken und ist eingeschlafen. In der Nacht hab ich sie wieder gestillt.
Am nächsten Tag hab ich mittags die Flasche gegeben und sie ist eingeschlafen. Und in der zweiten Nacht hab ich ihr dann auch nachts die Flasche gegeben und sie war damit zufrieden. Wasser hat sie allerdings abgelehnt. Hab ihr Pre gegeben.
Nun ist sie zwei und trinkt immer noch (mindestens) 1 Flasche nachts. Wasser trinkt sie nachts nur, wenn sie Wasser verlangt. Sonst fordert sie ihre Flasche (Pre).
Entweder immer wieder die Flasche anbieten als Ersatz zum stillen und noch etwas durch beißen und hoffen, dass sie es bald akzeptiert oder "radikal" abstellen mit vermutlich einigen Tränen... ich konnte das nicht. 🤷‍♀️

10

Ist sie dann beim Flasche trinken eingeschlafen? Oder danach? Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit❤️

11

Nach der Flasche ist sie eingeschlafen. Dachte zuerst auch, dass das nie klappen wird, weil sie immer as n der Brust eingeschlafen ist, aber war wie gesagt überhaupt kein Problem.
Danke schön!