Trotzanfall - wie geht ihr damit um ?

Meine Tochter, 1,5 Jahre alt, hat momentan furchtbare Trotzanfälle. Sie schmeißt sich auf den Boden, weint, bockt und jammert, streckt sich durch, dass man sie nicht hochnehmen kann. In den Kinderwagen brauche sie dann gar nicht erst setzen. Sie rastet wegen Quatsch aus. Wenn etwas nicht nach ihrer Nase läuft oder ich dann doch mal das Wörtchen „nein“ benutze. Egal ob drinnen oder draußen. Meistens lasse ich sie dann erstmal bocken / liegen, gehe aber nicht weg. Und nehme sie dann irgendwann auf den Arm(wenn möglich) und versuche sie abzulenken... wie regelt ihr das ?

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Ich versuche meine Tochter dabei zu begleiten. Ich biete ihr an in meinen Arm zu kommen und frage sie ob sie kuscheln mag. Dabei lasse ich sie aber normalerweise bocken. Wenn sie arg im Weg liegt hebe ich sie trotzdem hoch und suche mir mit ihr ein ruhiges eck.
Grundsätzlich bleibe ich bei meiner Aussage/Konsequenz

Oft beruhigt meine Maus sich schnell wenn sie merkt dass ich konsequent bleibe. Ich verstehe dass sie dann verzweifelt und frustriert ist, für sie ist das in dem Moment eine Katastrophe.dabei soll sie nicht allein sein jnd braucht auch oft den Körperkontakt.

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Ein Patentrezept kenne ich nicht, da es vom Kind abhängt.
Kind 2 (fast 5 Jahre, generell sehr kuschel-/schmusebedürftig) mag in den Arm genommen werden, wenn es einen „Anfall“ hat.
Kind 3 (fast 3 Jahre, etwas weniger kuschelig unterwegs) mag erst „bocken“ und dann getröstet werden.
Kind 4 (1 Jahr alt, kuschelig) möchte auch in den Arm genommen werden, aber sie ist ja erst 16,5 Monate alt und wer weiß, was da noch auf uns zukommt 😂😂.

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Motte hat pünktlich mit 12 Monaten damit angefangen :D

Ich nehme sie meistens hoch oder beuge mich zu ihr runter und sage ihr, dass ich verstehe, dass sie wütend ist, es aber nicht anders geht.

Und dann versuche ich, die Situation möglichst schnell zu verlassen mit ihr und sie abzulenken, meist klappt das ganz gut.

Letztens beim Spaziergang wollte sie unbedingt in den Bach; ging natürlich nicht, da hat sie dann den ganzen Weg am Bach entlang gebrüllt und um sich geschlagen 🙈 ich hab sie dann getragen (war nicht einfach 🥴); ihr gesagt, dass sie da nicht rein kann und das natürlich doof ist und es sonst ignoriert 😅😅

Zu Hause war’s dann wieder ok^^

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P.S. Ich begleite zwar jedes Kind, aber ICH ändere meine „Ansage“ wegen des Bockanfalls nicht 😇.

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Es gibt einen ganz tollen Artikel dazu:
https://www.babyartikel.de/magazin/wutanfall-kleinkind-richtig-reagieren
Der hat mir sehr geholfen!

Wichtig ist zu verstehen, dass dahinter keine böse Absicht steckt. Die Kinder lernen in dem Alter unglaublich viel und denken, sie können/dürfen alles. Wenn dem dann mal nicht so ist, ist das für sie wahrhaftig ein Weltuntergang. Sie müssen ja erst lernen, dass man auch mal scheitert im Leben. Und da dieses Gefühl neu für sie ist, können sie damit nicht umgehen und werden sozusagen überrollt. Sie können in diesem Moment nicht logisch denken geschweige denn zuhören und verstehen.

Was ganz wichtig ist: das Kind nicht einfach alleine mit seiner Wut lassen sondern dabei bleiben. Zeigen dass du da bist. Und auch nicht jedes Mal ablenken. Das mag in dem Moment hilfreich sein, aber so lernt dein Kind ja nicht, mit seiner Wut umzugehen.

Wie gesagt, ich fand den Artikel klasse, er hat mir sehr geholfen. Bei uns geht es nämlich such gerade los 🙈