Ich habe mich nach langer Zeit mal wieder angemeldet, weil ich einfach nicht weiter komme.
Mein großes Kind ist 3,333 Jahre alt und seit Oktober tagsüber trocken und sauber und seit seinem 3. Geburtstag auch nachts.
War alles gut, man musste ihn auch nie daran erinnern, er hat es immer von selbst gesagt oder ist einfach aufs Klo oder den Topf gegangen.
Jetzt kam im März die Schließung seines geliebten Kindergartens und auch wenn ich "systemrelevant" (das sollte das Unwort des Jahres werden), konnte er nicht gehen, weil mein Mann in Kurzarbeit war.
Nach 3/4 Wochen fing es an, dass der Stuhlgang in die Hose ging. Zu Beginn nicht haben wir nichts weiter dazu gesagt. Er ist halt erst 3 und das passiert mal.
Aber es wurde immer schlimmer. Dann wollte er nicht mehr aufs Klo/Töpfchen gehen. Er sträubt sich richtig dagegen. Also gedacht, vielleicht tut es ihm weh, weil es einfach zu hart wurde. Also haben wir ihm viel zu trinken gegeben und sehr viel Melone (die er glücklicherweise liebt) und es war definitiv nicht zu hart. Er will nicht drücken und es geht nicht. Auch wenn einer von uns dabei ist, geht gar nichts.
Man sieht ihm an, dass er muss und wenn man ihn fragt, nein nein und 3 Minuten später ist es in der Hose. Setze ich ihn aufs Klo/Topf (er darf es sich aussuchen), dann gibt es Wutanfälle, Tränen und es passiert trotzdem nichts. Lasse ich ihn wieder aufstehen, ist es 3 Minuten später in der Hose.
Es nervt ihn, dass er anschließend unter die Dusche muss (aber er schafft es immer, dass es so platt ist, dass Feuchttücher nicht reichen und das kann er auch nicht nicht leiden).
Mittlerweile sind wir dazu übergegangen, dass er (natürlich in Begleitung und mit Hilfestellung), dass er seine Unterhose selbst auswaschen muss und am Ende des Tages alle, plus die Hosen, die dann einfach stinken, in den Waschkeller bringen muss und gemeinsam mit uns die Waschmaschine befüllen muss, bzw er wirft seine Unterhosen rein und ich oder mein Mann füllen auf, mit Wäsche, die bei einem 4-5 Personen Haushalt anfällt, weil er dann auch immer wieder sagte: "ist nicht schlimm, nehme ich einen neuen Schlübbi"
Es ist kein Problem des Könnens, sondern des Wollens. Er konnte es ja monatelang und wirklich ohne Probleme. Und plötzlich geht nichts mehr. Würde man ihn machen lassen, dann haben wir am Tag 5 vollge***** Unterhosen. Das ist mir einfach zu viel.
Der Auslöser war vermutlich die der geschlossene Kindergarten und er hat da seine Freunde gesehen (wir wohnen nicht weit weg) und er durfte nicht hin. Aber wie kommen wir aus der Nummer wieder heraus. Nach 6/7 Wochen reicht es mir einfach.
Ich bin für jeden Denkanstoß dankbar.
Herzliche Grüße und bleibt schön gesund.
Kind macht in die Hose
Mein Sohn ist zwar noch nicht trocken, daher kenne ich mich mit dem Thema nicht so aus. Aber mein erster Gedanke war, warum zieht ihr ihm nicht übergangsweise wieder Windeln an? Ich hätte die Vermutung dass die "Strafe" mit Duschen und Hose saubermachen eher das Gegenteil bewirkt und noch mehr Druck macht.
Wenn sich der Alltag wieder normalisiert, wird es bestimmt von selbst wieder klappen mit dem trocken sein.
Weil er vom Typ so ist, dass er es sich mit Windel bequem macht und dann gar nicht mehr mitmacht. Dann geht er gar nicht mehr aufs Klo. Er will halt sein Spiel nicht unterbrechen, wenn er mal muss. Außerdem ist er groß wie ein 5jähriger und die Größe 6 ist schon sehr sehr knapp und von den Firmen, in denen es größere Windeln gibt, die verträgt er nicht.
Aber wenn 6 grade noch so passt, würde ich sie auch anziehen. Wenn er vorübergehend nur in die Windel macht, ist das eben so 😊
Spätestens wenn es zurück in den KiGa geht und andere keine Windel haben, aber er schon, geht’s sicher wieder ohne ;)
Das kenne ich von meiner Tochter, habe aber leider keine Lösung gefunden bisher.
Sie war in den letzten 1,5 Jahren immer wieder wochenweise trocken, sogar nachts. Sie könnte also, will aber nicht.
Seit kurzem landet auch das große Geschäft plötzlich nach 1 3/4 Jahren wieder im Schlüpfer.
Seitdem trägt sie wieder Windeln, das interessiert sie aber nicht weiter.
Das mit den Windeln geht bei meinem Kind nach hinten los. Dann geht er nicht mal mehr fürs kleine Geschäft aufs Klo, denn er hat ja eine Windel an. Dessen ist er sich auch bewusst und daher tendenziell eher ein fauler ist, der es sich so bequem wie möglich macht, wird das eher schwierig.
Vielleicht hat ihn die aktuelle Situation einfach emotional so gestresst, dass er es halt auf diese Weise zum Ausdruck bringt.
Ich würde ihm allerdings nicht den Dreck selbst wegmachen lassen, eher tröstend zur Seite stehen zB ‚ach das schaffst du beim nächsten mal bestimmt wieder‘ oder ähnliches. Alles andere kommt mir irgendwie erniedrigend vor (hört sich doof an aber mir fällt kein besseres wort ein 😅)
Ich denke nicht dass er das absichtlich macht um euch zu ärgern.
LG und alles Gute 😊
Es interessiert ihn leider überhaupt nicht. Wenn er was nicht hören möchte, dann hört er es nicht. Ich schimpfe ja dabei nicht mit ihm, sondern wir machen es zusammen, allein bekommt er das ja noch gar nicht richtig hin,aber es hilft so weit, dass er in dem Moment mal zuhört und nicht dicht macht, weil er dabei auch geistig anwesend sein muss. Danach setzt er sich ohne zu weinen aufs Klo und mittlerweile macht er dann manchmal seinen Haufen ins Klo.
Ich habe vorhin eher das Gefühl gehabt, dass es ihm eher hilft. Klingt bescheuert, aber ist so, auch wenn ich es gar nicht richtig beschreiben kann.
Aber vorher hat noch jemand geschrieben dass sowas wegen Corona nun wohl wirklich vermehrt vorkommt. Vielleicht pendelt es sich ja wieder alles ein wenn die Kitas öffnen. Ich drücke die Daumen 😊
Letztens hab ich einen Artikel/Interview mit einem, ich glaube Erzieher war es, gelesen, dass dieses Phänomen jetzt wohl häufiger auftritt. Es wird höchstwahrscheinlich mit der Situation zusammenhängen.
Ich würde dir auch zur Windel raten. Nehmt doch diese Windelpants und dann vielleicht doch immer mal wieder dran bleiben. Ihn daran erinnern, dass er auf die Toilette geht, oder "gemeinsam" gehen, wenn ihr vielleicht Klos habt.
Bei meiner Tochter hat es mit Belohnung funktioniert. Ja, da sind viele gegen. Aber bei ihr war es eher Faulheit (Zitat: Auf die Toilette gehen ist anstrengend) und nach kurzer Zeit hab ich die Belohnung langsam wieder reduziert. (Nur noch jedes 2. Mal oder beim großen Geschäft...)
LG
Das Belohnungssystem halte ich für gar nicht so verkehrt.
Ich denke auch, dass es Stress war. Aber der Stressfaktor ist bei uns schon eine Weile weg. Er durfte wieder in den Kindergarten und da es nur ein kleiner Dorfkindergarten, vorwiegend mit Kindern aus dem Dorf ist, ist für die Kinder trotz anderer hygienischen Vorschriften hier nicht so viel anders.
Mittlerweile habe ich wirklich das Gefühl, dass er einfach nur nicht mehr will. Man sieht es ihm ja an, dass er gleich muss, wenn er mit der Hand immer am Po rummehrt. Er merkt es also. Ich denke fast, ich mache es auch mit einem Belohnungssystem, dass er erstmal nur wieder aus der Verweigerung raus kommt. Es geht ihm ja nicht gut damit.
Habe gerade schon mit meinem Mann ausgemacht, dass wir ein kleines Plakat machen, dass er dann mit Aufklebern füllen kann.
Ich denke, das ist für uns und ihn, der richtige Weg.
Hey
Dein Sohn ist 3 Jahre alt. Da kann es an einigen Dingen liegen. Aber ich glaube nicht, dass er das absichtlich macht, obwohl er es ja kann.
Manchmal steckt da plötzlich eine mentale Blockade dahinter. Die jetzige Situation ist für die Kinder ja überhaupt nicht einfach. Verstehen können sie es in dem Alter ja überhaupt nicht. Da wird sich Unsicherheit angestaut haben und den Kindergarten vermisst er auch. So eine schnelle und extreme Veränderung im Leben bemerken sie ja auch. Da sind Gründe genug.
Einige haben es schon geschrieben und ich halte es auch für eine gute Idee, ihm einfach wieder mal Windeln/Pants anzubieten, bis er sich wieder sicherer ist und es wieder probieren möchte. Nimm den Druck raus.
Ein Kind MUSS so früh noch nicht. Und versteht auch eigentlich noch nicht, wieso es seine Hose dann selbst sauber machen muss... Es war ja gar nicht böswillig.
Manchmal ist die erste Euphorie schnell verflogen und sie merken, dass es sogar oft unpraktisch ist... Beim Spielen zum Beispiel.
Du hast es ja auch selbst schon geschrieben, was der Auslöser gewesen sein könnte. Das ist für so einen Wurm unverständlich und verunsichernd. Gib ihm halt, rede (was nötig ist, aber nicht zu viel) mit ihm darüber. Erzähl ihm, dass der bald wieder in die Kita kann, wenn nicht mehr so viele Menschen krank sind.
So eine Phase der Unsicherheit kommt vor. Jedes Kind reagiert da auch anders drauf.
Aber es wird wieder besser.
Geh jetzt besonders feinfühlig auf ihn ein.
Liebe Grüße
Hab gerade deinen letzten post gelesen.
Viel Erfolg 👍🏻 Ich drück euch die Daumen, dass er es gut annimmt und es euch weiter hilft ihn zu motivieren.