Ich weiß nicht mehr weiter. Mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt, meine Tochter 2,5.
Eigentlich liebt sie ihren Bruder. Wenn er mal nicht da ist, fragt sie immer gleich wo er ist.
Aber sie kann ihn nicht eine Minute in Ruhe lassen. Sobald er eine Sekunde auf dem Boden liegt, haut sie ihn oder piekt ihm mit den Fingern ins Gesicht, sie nimmt ihm sein Spielzeug und packt es so weit weg, das er nicht mehr dran kommt, sie wirft ihn um....
Wir haben schon alles probiert in den 7 Monaten. Die beiden trennen, ihr zeigen, wie man gemeinsam spielt und vorsichtig streichelt, mit ihr reden, ihr sehr viel Aufmerksamkeit schenken, das Baby immer hoch nehmen und die Situation verändern, mit ihr schimpfen, den Raum verlassen und sie wüten lassen....
Ich sag wie es ist, ich bin mit der Situation überfordert. Meine Tochter hört Null und provoziert, wo es nur geht. So ertappe ich mich sehr oft bei dem Gedanken, sie könnte schwer erziehbar sein. Oder frage mich, ob wir als Eltern total versagt haben.
Sie hat so oft Wutausbrüche, die auch mal 2 Stunden dauern können. Manche Tage schreit und meckert sie von morgens bis abends. Sie spricht schon sehr gut und ist auch körperlich fit - sie ist nicht in ihrer Entwicklung eingeschränkt oder so und wächst behütet auf.
Sie war ein Schreibaby und ich habe das Gefühl auch ein Schreikind - ich weiß nicht was wir machen können. Kann man überhaupt IMMER etwas tun oder sind manche Kinder wie sie sind? Ich denke da immer an den Film Systemsprenger.
In der Kita hält sie sich ganz gut an die Regeln, aber wenn ich sie dann abhole, kommt erstmal eine geballte Ladung von Frust und Wut aus ihr heraus obwohl sie die Kita liebt!
Eifersucht nicht mehr händelbar 😩
Hast du schon Hilfe in Anspruch genommen? Frage bei Kinderschutzbund oder Diakonie nach, das ist keine Schande.
Vielleicht habt ihr „eure Strategie“ einfach noch nicht gefunden.
Ich finde, es klingt, als sei auch eure „Große“ einfach absolut überfordert. Ich denke, Hilfe tut euch allen gut 😊
Alles Gute!
Hallo. Ich habe keinen guten Rat, sondern nur eine kleine vll hilfreiche Erklärung. Ihre Tochter ist von der Hirnreife noch nicht so alt, um es verstehen zu können. In dem Alter sehen Kinder nur sich, die Welt dreht sich nur um sie, kleine "Egoisten" halt. Das wird im Alltag nicht viel helfen, dass weiß ich auch. Es gibt tolle Bücher ala "mit den Augen eines Kindes sehen".
Vielleicht ist es gerade gut, die Beiden nicht aus den Augen zu lassen, zum Schutz des Jüngeren. Was ich toll finde, dass die "Große " Exklusivzeit bekommt.
Und das mit der Kita ist völlig normal. Da sind Kinder angepasst, über einen sehr langen Zeitraum. Kommen sie nach Hause, in ihren sicheren Hafen, können sie das Ventil lösen. Es wird oft vergessen, dass der Kindergarten der Arbeitsplatz der Kinder ist. Die machen dort keinen Urlaub, es ist Stress
Deine Prinzessin wäre auf ohne Bruder jetzt in dem Alter, in dem es schwierig ist. 2,5-3,5 ist ein Alter, dass ich bei meiner Tochter auch gehasst habe. Sie war auch ein schreikind. Ihre Wutausbrüche in dem besagten Alter waren sensationell. Aber sie hatte erst mit 3,5 einen bruder. Sonst wäre ich wohl verrückt geworden.
Wie lange geht sie in die Kita tagsüber? Hat sie schon Freunde? Etwas eigenes sozusagen?
Es wird jetzt nichts ändern wenn ich dir sage, dass es ab ca 3,5 völlig anders sein wird. Aber es wird so sein. Bei uns half nur der geregelte Alltag, wie vor dem Bruder. Sie ging bis 15 Uhr in die Kita und das blieb auch so. Ein patentrezept habe ich nicht für dich. Außer versuchen ihre Wut zu verstehen. Wie gesagt, es prallen zwei Dinge bei euch zusammen... das Alter an sich und dann noch der Bruder.
Viel Glück...es wird sich finden.
Hallo,
Wir haben ein befreundetes Paar da hat die Tochter sogar regelmäßig versucht, den kleinen Bruder mit irgendetwas zu ersticken. Die konnten den keine Sekunde aus den Augen lassen aus Angst, sie bringt ihn noch mal um. Ich habe auch schon Sorge, wenn das Geschwisterchen kommt. Der Altersabstand wird dann ähnlich wie eurer sein. LG
Zwischen meinem kleinen Bruder und mir liegen 3 Jahre. Und zwischen meinen beiden älteren Geschwistern und mir liegen jeweils 2 Jahre. Meine Mutter war alleinerziehend und hat bzw. musste das dann immer so eingerichten, dass wir den jeweils jüngeren unseren Fähigkeiten entsprechend mit betreuen. Da mein kleiner Bruder nicht gestillt werden konnte, gibt es zum Beispiel ganz viele Videos von uns, wie ich ihn auf dem Stillkissen habe und das Fläschchen gebe. Meine große Schwester, wie sie mich badet. Etc. Ich glaub im nachhinein meine Mutter hat so unwissentlich die Bindung zwischen uns Geschwistern stark gefördert. Das besteht bis heute. Vielleicht ist das ja ein Ansatz, der auch dir helfen kann, indem du sie stärker mit in die Pflege ihres Bruders einbindest.