Baby fremdelt Mama gegenüber - berufstätig

Guten Morgen liebe Mamis,

mein Sohn ist ein Jahr alt und wird seit Anfang August in der Kita eingewöhnt von seinem Papa. Seit letzte Woche Montag gehe ich wieder voll arbeiten und ich bemerke wie sich das Verhältnis zu meinem Zwerg verändert 😣 Ich komme erst gegen 17 Uhr nach Hause, dann essen wir gemeinsam zu Abend und gegen 19 Uhr/19.30 Uhr bringe ich ihn wie gewohnt ins Bett. In diesen zwei Stunden, die wir miteinander haben, ist er teilweise distanzierter als vorher. Klar, für ihn gibt es in letzter Zeit viele Veränderungen: Eingewöhnung in der Kita, Papa hat Elternzeit und ist tagsüber für ihn da und dann ist auf einmal Mama nicht mehr da🙈 Das muss so ein kleines Köpfchen auch erst einmal verarbeiten.

Gestern war der Höhepunkt😓 Ich kam nach Hause und wir spielten lachend zusammen, bis ich ihn wickeln wollte. Beim ersten Wickeln war noch alles ok. Als er im Anschluss ein Häufchen in die Windel drückte ging das Theater los😣 Er weinte so doll als wenn er Schmerzen hätte, ließ sich von mir nicht beruhigen. Bis mein Mann mich bat ihm unseren Junior auf den Arm zu geben. Mit einem Mal hörte er auf mit weinen. Dafür liefen dann meine Tränen und ich fühlte mich innerlich zerbrochen😭 Mein Baby wollte nicht mehr auf meinem Arm sein, obwohl dies bisher für ihn der schönste Platz war. So ähnlich verlief der restliche Abend bis ich ihn ins Bett brachte. Ich fühlte mich als ob ich mein Kind nicht mehr kennen würde😔 Es tut mir im Herzen weh und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.

Sicherlich wird es ein ganz normales Verhalten sein und zu seiner Entwicklung dazugehören, aber ich fühle mich so schlecht wieder arbeiten zu gehen und ihm damit offensichtlich nichts gutes zu tun.

Habt ihr auch solche oder ähnliche Erfahrungen machen müssen? Habt ihr eventuell einen Tipp wie man besser mit der Zurückweisung umgehen kann?

Vielen Dank fürs Lesen 😐

Liebe Grüße

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Unsere Maus war auch sehr lange fast ausschließlich auf den Papa fixiert. Als ich wieder angefangen habe zu arbeiten war sie 11 Monate. Da durfte ich sie dann nicht mehr wickeln, nicht ins Bett bringen, garnichts. Nur Papa, Papa, Papa ☹️
Nach ein paar Wochen hat es sich wieder gebessert, aber gefühlt war Papa immer noch toller.
Seit sie 15 Monate ist, hat sich das mit einem Schlag um 180 grad gedreht. Papa ist nur noch doof. Den ganzen Tag Mama, Mama, Mama... Papa darf nichts mehr mit ihr machen. Wenn er sie nehmen will drückt sie ihn weg und inzwischen sagt sie auch „Papa nein. Papa weg“.
Jetzt mit 20 Monaten erkennt sie langsam wieder, dass Papa ja vielleicht doch nicht ganz so doof ist 😂

Das sind immer Phasen. Die kommen und gehen und es wird sich sicher noch 100 mal ändern, wer gerade die Nummer 1 ist.
Davon sollte man sich aber nicht so beeindrucken lassen. Damit gibt man dem Kind ganz viel macht über das eigene Selbstwertgefühl und irgendwann verstehen die das dann und können das im Zweifelsfall auch ausnutzen. Nicht böswillig, aber weil sie so halt vielleicht ihren kleinen Dickkopf besser durchsetzen können...

Du gehst wieder arbeiten, was dir hoffentlich auch Spaß macht. Dein kleiner ist super toll aufgehoben bei seinem Papa. Die zwei können eine tolle Bindung aufbauen. Das ist sooo viel wert.
Wieviel schlimmer wäre es denn bitte, wenn er nicht gerne bei Papa wäre und den ganzen Tag weinen würde, weil du nicht da bist?

Genieße es, dass du etwas Luft hast. Das ändert sich schneller als du denkst wieder.

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Danke für deine Nachricht 😊 Das hat mir sehr geholfen und es beruhigt ungemein das andere Mamis auch solche "Probleme" haben 😉

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Hattest du denn das Gefühl, dass es sich explizit gegen dich gerichtet hat? Mein Sohn kann sich inzwischen besser äußern und motzt eigentlich quasi immer beim einem Wechsel zu mir hin. Er liebt mich über alles, ich bin seine Nummer 1, aber wenn ich ihn von Oma und Opa abhole ist erst Gebrüll dass Mama doch bitte lieber alleine nach Hause fahren soll. Er fordert auch immer häufiger explizite Kuschel/Spielzeit mit Papa ein. Ich freue mich da einfach riesig, dass er so viele Menschen hat, die ihn so lieben und die er so liebt.
Wenn er ein Aua hat kommt er nämlich trotzdem direkt zu mir 😄

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Oh was mag dein Sohn denn gerne? Du stillst nicht/nicht mehr? Das war meine Exklusiv Zeit. Badet dein Kleiner gerne? Vielleicht ausgiebig mit ihm planschen? Bei meinem 1..habe ich nach dem Mutterschutz wieder Vollzeit gearbeitet. Hatte glücklicherweise nicht das Gefühl dass sich das Verhältnis geändert hat.

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Ich stille ihn nicht mehr. Planschen mag er super gerne und das machen wir, gerade bei diesen hitzigen Temperaturen, nahezu jeden Tag 😊 Das genießt er sehr. Auch das Zubettgehen klappt recht gut und da kuschelt er sich gern an mich heran.

Mich hat die gestrige Situation nur so vor den Kopf gestoßen, weil ich diese Art der Abweisung bisher nicht von ihm kannte🤷‍♀️

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Ich hab elternzeit, hab gestillt und trotzdem ist Papa ganz oft die Nummer 1. Sobald er da ist, bin ich abgeschrieben und bei mir wird nie geheult.

Anfangs war ich auch traurig, inzwischen macht es mir nix mehr. Denn es ändert sich auch wieder. Grade ist ne Phase, wo papa eher blöd ist und sie nur bei mir sein will. Ich darf nicht mal den Raum verlassen 🤦‍♀️

Also die Prioritäten ändern sich einfach. Man darf das echt nicht persönlich nehmen! :)

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*bei mir wird nur geheult 🙄

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Hallo, ich arbeite nur 16 Stunden und nur 8 davon im Büro. In der Teit ist Krümel beim Papa. Anfangs hat er dann auch den Papa bevorzugt. Aber seit einer Woche klammert er sich extrem an mich.
Das sind Phasen, die wieder vergehen. Manchmal tut es weh, aber man sollte sich für die zwei freuen. Krümel ist fast 16 Monate und da beginnt nun auch bald die Loslösung. Das muss man dann zulassen und unterstützen. Sie müssen sich von der Mama distanzieren um selbstständig zu werden. Aber auch dann wird es wieder Klammerphasen geben 😊

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Ich bin ja Mann, von uns erwartet jeder, dass wir auch mal einige Stunden ohne Baby sein können...

Setz dich nicht unter Druck, in der Zeit um ein Jahr herum passieren viele Dinge, nicht umsonst zieht man da die Grenze zwischen Baby und Kleinkind. Die Kinder werden selbständiger, kriegen mehr mit, äussern ihren eigenen Willen und merken, dass sie damit den Lauf der Dinge beeinflussen können etc.

Es ist evolutionär gesehen völlig normal, dass Eltern nicht rund um die Uhr beim Kind sind, sondern dass nur ein Elternteil das Kind betreut oder dass jemand mehrere Kinder betreut. Früher oder heute noch bei Stämmen, die naturnäher leben als wir, war es üblich, dass ein älteres Kind oder ein Verwandter mehrere Kinder auf einmal gehütet hat, damit die Eltern anderen Tätigkeiten nachgehen konnten, heute gibt es dafür Kitas, das Prinzip ist immer noch das gleiche. Menschen sind dafür eingerichtet, mehrere Bezugspersonen zu haben. Du tust ihm damit sicher nichts schlechtes.

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Ich denk, dass wird sich wieder legen.
Meine Tochter ist 2 und mehr auf mich als auf meinen Mann fixiert.
Jetzt hatte er einen Monat Urlaub und nur Papa war angesagt.
Also bei ihr ist es so, dass Grad der, der mehr Zeit für sie hat, die Nr. 1 ist 😉

Wie ist es denn künftig geplant ?
Arbeitest du jetzt immer bis 17 Uhr ?
Und wie lang arbeitet dein Mann ?
Wie lang wird das Kind in der Betreuung bleiben ?
Wenn du zb künftig wieder eher daheim bist, dann bin ich sicher, dass Mama bald wieder auf Platz 1 stehen wird 👍

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Danke für deine Antwort 😊
Also, ab der zweiten Woche im September ist es geplant das der kleine Spatz voll in die Kita geht (7 Uhr bis ca 16 Uhr). Außer freitags, da kann ich ihn schon eher abholen 🙂 Mein Mann holt ihn dann die übrigen Tage ab oder mein großes Pubertier😊

Bisher hat sich jedes Kind daran gewöhnt und mittlerweile bin ich auch wieder etwas zuversichtlicher als heute Morgen 😬

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Mein mann und ich betreuen beide gleich viel. Unser Sohn ist 22 Monate und das total papakind geworden, seit ich abgestillt habe. Das tut manchmal schon weh. Vor kurzem ist er sehr heftig gestürzt (zum Glück keine ernste Verletzung!) Und er hat so bitterlich geweint! Er wollte sich von mir aber nicht trösten lassen. Das war hart für mich. Aber er hat diese Entscheidung getroffen und das muss ich nun mehr akzeptieren.

Sowas darf man auch nicht manipulieren oder so. So nach dem Motto, oh, Mama ist traurig, wenn du nicht zu mir kommst sondern lieber zu Papa. Es ist sein recht, zu entscheiden, von wem er gerade Zuwendung haben möchte. Auch wenn es hart ist und schwer fällt.

Die Situation bei euch ist neu, papa ist gerade nun due Hauptbezugsperson. Da ist das ganz normal. Er hat andere Bedürfnisse, die er nur bei dir stillen kann. Und eben welche, die er gerade nur bei papa stillen möchte. Das ist ja auch ständig im Wechsel.

Ich kann verstehen, dass dich das traurig macht, aber es hat rein gar nichts mit der Liebe zu dir zu tun. 😊