Kleinkind ständig reizüberflutet

Hallo ihr Lieben,

ich mach mir etwas Sorgen um meine Tochter. Sie wird im November zwei Jahre alt. Sie wirkt immer so, als sei ihr alles zuviel und sie ist irgendwie immer sehr gestresst. Morgens geht es immer ganz gut los und im Laufe des Tages wird es immer schlimmer. Sie kann sich selten auf etwas zum spielen konzentrieren, kein Buch kann zu Ende angesehen werden, sie sitzt nie länger als 5 Minuten am Tisch zum essen, essen tut sie eigentlich sowieso kaum selbst, obwohl sie während ich koche immer den Eindruck macht, als habe sie mega Hunger. Sie mag nicht sitzen, nicht im Auto, nicht im KiWa, nicht am Esstisch oder ihrem Spieltisch - da könnte ja zur Ruhe kommen (sie wehrt sich gefühlt richtig dagegen).

Sie konnte auch schon als recht kleines Baby unterwegs nicht schlafen (weder im Auto, noch im KiWa oder der Trage). Auch heute braucht sie super lang um runter zu kommen und einzuschlafen, das dauert oft 2 Stunden in denen sie sehr unruhig und fahrig ist. Ich liege meißt auch immer nur ganz ruhig bei ihr beim ins Bett bringen, weil ich oft das Gefühl habe, sie erträgt nicht mal mehr ein Gute-Nacht-Lied, sondern braucht nur noch Ruhe.

Sie wird komplett zuhause betreut, mein Mann arbeitet den ganzen Tag und seit 4 Wochen ist sie große Schwester. Eigentlich haben wir es sehr ruhig und ich weiß nicht, wie man einen Tag noch ruhiger gestalten könnte.

Wir haben feste Abläufe (die mit ihr einzuhalten sind gerade aber wirklich sehr, sehr schwer möglich, da sie mit 1000 Sachen anfangen möchte auf dem Weg ins Bad zB, sie lässt sich von allen möglichen Gegenständen ablenken, bleibt nicht "bei der Sache", obwohl ich schon aufpass, nix groß in die Länge zu ziehen sondern das jeweilige Vorhaben durchzuziehen, damit sie nicht vergisst, was wir gerade machen, sie verliert sich sonst gefühlt in jeder Tätigkeit). Wir gehen jeden Tag raus an die Luft (zu Fuß in der Stadt Besorgungen machen, auf den Spielplatz, in dem Garten zu Opa etc)...

Vielleicht hat mir jemand einen Tipp, was ich noch machen könnte, um ihr zu ermöglichen, mehr Ruhe zu empfinden. Ich habe oft den Eindruck, dass sie wirklich leidet, wenn sie dann so aufgedreht ist. Sie ist auch irgendwie immer müde, außer die 1. Stunde am Morgen. Schon dann hängt sie sich wieder an mein Bein oder will am Ohr kneten etc...

LG

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Wenn du merkst, sie wird müde, kannst du dich da mit ihr zurück ziehen?

Also ohne Buch, ohne Singen, einfach nur kuscheln? Vielleicht in einem abgedunkelten Raum? Muss ja nicht stundenlang sein, vielleicht reichen 5-10 Minuten. Aber da hat sie Nähe und möglichst kaum äußere Einflüsse. Vielleicht braucht sie einfach mehrere solcher Pausen am Tag?

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Ich denke mal nicht das dein Kind reizüberflutet ist. Es ist halt ein Kind mit ganz viel Energie. Warum soll es denn zur Ruhe kommen? Und wenn sie abends so lange braucht zum Einschlafen ist sie vielleicht noch garnicht müde? Meine schläft auch erst zwischen halb und um 9.

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Dass sie nicht ausgelastet und abends nicht müde ist kann ich sehr, sehr sicher ausschließen. Meine Tochter ist schon sehr schnell nach dem Aufwachen wieder müde. Außerdem ändert es auch nichts, wenn sie später ins Bett geht.

Und dass sie auch untertags etwas zur Ruhe kommt wünsche ich mir, da sie oft sehr gestresst ist und dabei überfordert wirkt.

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Habt ihr da mal mit dem Kinderarzt drüber gesprochen? Einige der von dir beschriebenen Situationen klingen als ob es sich auch um eine Form von ADS oder Hochsensibilität handeln könnte.

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Es muss nicht immer gleich ADS sein, es kann auch eine sensorische integrationsstörung sein. Natürlich kann eine SI Störung ein indiez für ADS sein, kann aber auch für sich allein stehen. Aber das können ausgebildete Therapeuten gut erkennen, bzw bei Vermutung zur Testung in ein SPZ Oder zu anderen Spezialisten verweisen.

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Ich habe auch nicht gesagt, dass es ADS sein MUSS, sondern dass einige der beschriebenen Situationen so klingen als ob ES SICH AUCH UM ADS HANDELN KÖNNTE.
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Bespricht das mit dem Kinderarzt und lass dir ggf eine Verordnung für Ergotherapie geben. Therapeuten mit Pädiatrie als Schwerpunkt können dir besser helfen und dir bessere Infos geben, als im forum
. Niemand hier kennt eure Abläufe und das Kind... Die Therapeuten sind geschult und können mit bestimmten Tests (meist nur Beobachtung) relativ schnell sagen wo ein mögliches Problem liegt und wie ihr es angehen könnt.

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Guten Morgen!

Leider habe ich keinen Tipp und würde auch den Kinderarzt als Ansprechpartner vorschlagen. Vielleicht kann der an jemand verweisen, der Erfahrungen mit Kindern hat, die sich so schwer tun.
Ich habe aber aus Interesse eine Frage. Du hattest geschrieben, dass sie ausgelastet ist. Mir kommt es so vor, als würdet ihr mittlerweile so sehr versuchen ihr einen guten Tag zu bieten, mit Sachen fertig spielen, nur das und das zu der Zeit. Vielleicht ist das zu viel Struktur, die sie in dem Moment gar nicht braucht? Was passiert denn, wenn ihr sie mal ein zwei Tage mal nur begleitet? Also sie darf mal alles anfangen und auf dem Weg zum Bad noch abbiegen. Natürlich an einem Tag an dem man sowieso nicht viel vorhat. Wird sie dann ruhiger oder ist dann endgültig alles blöd? Mein kleiner ist grad 10 Wochen und die große Schwester zweieinhalb. Meistens klappt es mit dem Baby einfach hinterher zu gehen und eben da zu stillen wo die große ist.
Ich drücke die Daumen, dass ihr bald eine Lösung finden könnt!

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Hallo,

vielen Dank für Deinen Beitrag.
Ich hatte bisher gar nicht den Einfall damit zum Kinderarzt zu gehen, weil ich das gar nicht als krankhaft empfinde, sondern einfach so, als dass sie ein ganz normaler Tag über ein normales Maß hinaus anstrengt. Wegen der Müdigkeit, die immer sehr schnell nach dem Aufwachen wieder einsetzt, wollt ich aber schon öfter den KiA fragen, hab ich dann aber irgendwie doch nie.

Und Deinen Vorschlag finde ich SUPER! Das mache ich tatsächlich oft, ich lasse sie einfach machen und gehe ruhig mit, passe nur auf dass sie sich nicht verletzt. Das ist ok, dabei ist sie ruhig und kann sich auch sehr lang mit so manchem beschäftigen. Aber das ist halt nicht der Alltag, und genau der scheint sie sehr zu stressen. Wenn wir bspw. Besuch da haben (auch wenn es nur eine Person ist), ist sie schon total im Eimer und völlig überdreht, wenn der Besuch wieder geht. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, dass sie zB in eine KiTa ginge, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mit dem Lärm und den vielen Kinderm klar käme. Aber vllt. habe ich diesbezüglich auch ein falsches Gefühl...

Herzlichen Glückwunsch noch zum Nachwuchs! 🍀💐

LG

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Danke :). Dir natürlich auch!
Krankhaft finde ich irgendwie das falsche Wort. Eher, dass der Kinderarzt eben besser weiß, wo es Unterstützung gibt.
Das ist doch schon mal gut, dass es ihr gut geht wenn ihr es laufen lasst. Klar, Alltag ist das nicht, aber vielleicht vorläufig, bis sie sich an die neue Situation gewöhnt hat. Das dauert ja auch ein bisschen.
Ich wünsche dir alles Gute!