Hallo.
Meine maus wird Anfang november 2 und zur zeit treibt die mich in den wahnsinn...
An sich ist sie ein super tolles fröhliches kind.
Aber wenn sie ihr "5" min hat ist es schlimm.
Dann rennt sie lachend auf eine Hauptstraße und wenn ich dann mecker lacht sie. Setzte ich sie deswegen in den buggy meckert sie ganz kurz und gut ist. Als wäre nie etwas gewesen. Das mit der strasse hat sie jetzt 3x gemacht obwohl sie genau weis das sie dort an die Hand muss.
Hat sie ihre 5 minuten nicht dann bleibt sie nämlich stehen und sagt mimi warten. Mimi steht für miriam.
Wenn hier zuhause irgendetwas nicht so klappt wie sie will haut sie ihren Kopf gegen wände/tische etc. Einfach gegen alles was den moment da ist. Auch wenn ich zu etwas nein sage was sie unbedingt will.
Dann hat sie aua und natürlich sofort vergessen das sie sich das selbst angetan hat und warum.
Es ist auch nicht so das sie keine Aufmerksamkeit hier bekommt. Einer von uns 3en ist eigentlich immer für sie da wenn sie etwas möchte/ braucht.
Habe ihr z.b. schon x mal gesagt das sie nach hilfe fragen soll wenn etwas nicht so klappt wie sie möchte. Bzw in der situatuon selbst gefragt ob sie hilfe braucht und sie sagt dann auch hilfe und lässt sich helfen. Nur beginnt das spiel dann 2 sec später von vorne.
Ich weis sie muss noch super viel lernen und möchte gerade unheimlich viel selber machen. Aber sie ist mit zu viel Ehrgeiz dabei und wird dann zu wütend das es nicht klappt.
Habt ihr ein paar Tipps wie ich ihr besser unter die arme greifen kann?
Wie hole ich sie aus ihrem trott raus ohne das sie wütend wird?
Wie erkläre ich ihr besser das sie nicht weg rennen darf. Z.b. auf die strasse??
Sie ist zwar kind nr 3 aber vollkommen anders als die 2 ersten...
Totales trotzkind
Hi,
ich hab 2 Kinder und der Kleine wird im Januar 2 und ist in der ersten Trotzphase (die harmlosere der beiden existierende, die richtige Trotzphase auch Autonomiephase beginnt frühestens mit 3). Somit hab ich 2 Trotzköpfe daheim. Der eine ist 4,5 und gerade mega am Grenzen austesten und überschreitet Grenzen bewusst um zu erfahren "was blüht mir eigentlich im schlimmsten Fall wenn ich mich nicht an Regeln halte". Aber das hab ich aktuell ganz gut unter Kontrolle bekommen mit einer Motivationsliste die ihn zum Umdenken anregen soll ob ihm ein Konflikt wirklich wert ist in dem Ampelsystem in den gelben oder gar roten Bereich zu rutschen und entsprechende Benefits gestrichen würden die vorher ausgemacht sind.
Dieses Mittel brauch ich aber bei einem fast 2 jährigen gar nicht in Erwägung ziehen. Denn ein einjähriges Kind, selbst ein U3 Kind ist für solch anspruchsvolle kognitive Fähigkeiten 0,0 erreichbar. Da klatscht ein Affe im Kopf und bewirkt nix.
Falls du die Erfahrung mit den ersten beiden nicht gemacht hast oder sie schlicht verdrängt hast (durchaus normal) - so sei dir gesagt das das völlig normal ist. Ein Kind das die erste Trotzphase mitmacht (zwischen 1 bis ca 2,5 Jahre) stellt fest, dass es nicht nur eine Ansammlung von Impulsen ist sondern eine ICH Wahrnehmung hat und in der Folge Dinge einfordert selbst können zu wollen, die es motorisch oder intelektuell gar nicht umsetzen kann oder wenn nur mit großen Gefahren (wie im Straßenverkehr oder Höhen einschätzen). Das was die kleinen zum "Trotzanfall" bewegt ist aber anders motiviert als bei z.b. einem 4 jährigen. Der seine Emotionen zwar noch nicht kontrollieren aber zumindest einordnen kann. Ein einjähriges oder zweijähriges Kind merkt nur das es emotional ins Ungleichgewicht kommt, kann aber nicht unterscheiden zwischen Wut, Frust, Angst, Trauer oder anderen "negativen" Gefühlen die zum Leben dazu gehören und in der Folge fängt es an dann zu heulen bis hin zu "wüten" und wenn man dann nicht den individuell besten Weg findet, eskaliert das Kind gänzlich und kann bis zur Selbstverletzung gehen indem es den Kopf an Wände oder auf Böden donnert, manche Kinder hauen sich auch selbst oder beisen sich z.b. in die Hand. Alles möglich.
Das lachen weil sie sich losgerissen hat und z.b. etwas macht wo es weis das es nicht gerne gesehen wird oder mit schimpfen in Verbindung steht. Hat aber nix mit auslachen oder Hohn zu tuen, auch wenn das gerne so rüber kommt und manchmal schwer ist nicht als solches verstanden zu werden. Der Mensch stammt vom Affen ab und gewisse impulse sind da identisch. Lachen bzw. grinsen ist ein Beschwichtigungsverhalten. Selbst Erwachsene rufen dieses Verhalten unterbewusst ab. Z.b. wenn du einen aufgebrachten Kunden vor dir stehen hast und du trotzdem nett lächelst weil du glaubst ihn damit beschwichtigen zu können. Auf der selben Grundlage wenden das kleine Kinder an. Sie sind auch noch sehr "Schadenfroh" und fangen an zu lachen, wenn du dir z.b. den Kopf an irgendwas anstoßen würdest und laut "ahhhuaaaa" rufen würdest. Theatralik finden sie gemein hin durchaus urkomisch weil sie Ernst von Spaß nicht unterscheiden können und ein U3 Kind ist definitiv nicht in der Lage für Empathie, auch wenn manche Eltern davon überzeugt sind, weil sie die Spiegelneuronen die ihre Kinder abspielen als solche Fehlinterpretieren. Empathie empfinden zu können, bedeutet auch sich in sein Gegenüber reinversetzen können und anzufangen Ursache und Wirkung zu verstehen. Ein Kind das z.b. einem anderen Kind ein bussi aufs Knie gibt, weil dieses hingefallen ist. Spult nur ab was es daheim lernt. Es weis das das Trost spendet. Kann sich aber dennoch nicht in die Emotion des anderen reinversetzen.
Manchmal muss man sie auch vor sich selbst Schützen. Z.b. bin ich 0 überängstlich, würde aber einem Kind unter 3 z.b. kein Messer zum Schneiden geben, selbst im Beisein von mir. Weil es motorisch nicht in der Lage wäre mit dem Messer umgehen zu können, egal wie ich es einweise. Und ein Kind unter 3 würde ich auch nur dort frei laufen lassen, wo die Straße wenig befahren ist und überschaubar oder der Weg so breit ist, das ich genug Reaktionszeit habe das Kind zu fangen wenn es spontan n Pfurz in der Platte bekommt und meint Fangen spielen zu wollen und Richtung Straße rennt. Wenn mein Kind daraufhin brüllt weil ich es mit Gegenwehr an die Hand nehme oder in den Kinderwagen festzurre... mei dann ist das so. Lieber ein Kind das aus Wut schreit, als ein Kind das nicht mehr schreien kann weils überfahren wurde. Kommt Zeit kommt rat. Wichtig ist zu trösten und zu begleiten aber auch in Ruhe zu lassen, wenn das Kind dich z.b. wegschlägt weil es so wütend ist das es von keinem angefasst werden will. Dann kommt der Kinderwagen zum Einsatz und ich fass es danach erstmal nicht an bis es breit dazu ist.
Ich kann mich bei den anderen beiden tatsächlich nicht wirklich erinnern. Bei der großen ist es schlicht zu lange her (sie ist jetzt 14j) und bei meinem sohn war alles anders. Er hat ADHS mit einer Impulskontroll Störung weswegen ich vllt zu sensibel auf das reagiere was die maus macht.
Aber deswegen fragte ich hier nach 😊 eine freundin sagte auch das miriam sich zur zeit teilweise unmöglich benimmt/ sehr viel austestet und deswegen wollte ich mal nachfragen.
Ich danke dir für deine Antwort 😊
Meine Oma sagt immer. Man kann 10 Kinder haben und den Erziehungsansatz weitestgehend identisch halten und trotzdem werden am Ende 10 verschiedene Charaktere raus kommen. Der eine wird sich total positiv über seine Kindheit äußern, der nächste wird viel Kritik bringen warum man zu viel oder zu wenig eingegriffen hat. Man wird sensible Eigenbröder dabei haben und impulsive Choleriker. Man wird hilfsbereite Menschen dabei großziehen und vielleicht auch den ein oder anderen notorischen Narzisten der immer als erstes die eigenen Interessen verfolgt.
Das Problem ist. So wie man sehr schnell den Bezug dazu verliert wie anstrengend eine Schwangerschaft, Geburt etc war. Genauso verdrängt man mit unter auch gewisse typische Eigenheiten der eigenen Kinder und du wirst dich vielleicht sogar in 10 Jahren augenrollend neben einem fremden Kind sehen, welches sich identisch verhält wie deine Miriam jetzt und dir vielleicht sogar einreden, deine Kinder hätten sowas nie gemacht. Das ist etwas was ich immer wieder beobachte. Mir kann doch keiner erzählen das Kinder vor 20, vor 50 oder 100 Jahren in dem Alter nicht auch die ein oder anderen Grenzen gesprengt haben und immer nur brav und anständig waren. Meiner Mutter (die mit kleinen Kindern gar nix anfangen kann - frag mich nicht wieso sie mich an, das kann ich nicht beantworten^^) seh ich jedesmal den gestressten und teils entsetzten Blick an, wenn mein Großer phasenweise am Tag ständig einem ins Wort quatscht, quirlig über Tisch und Bänke hopst und kriecht... ein Wutanfall den nächsten jagt und sich die Kinder gegenseitig das Spielzeug klauen und der eine den anderen aus Frust haut und am Ende teils zwei lauthalsschreiende Kinder in der Wohnung stehen. Der eine weil er gehauen wurde, der andere, weil im das Spielzeug entrissen wurde. Aber soll ich dir was verraten. Ich hab meine eigene Kindheit nicht verdrängt sondern noch lebhaft vor Augen. Ich war genauso ne Quasselstrippe der 100x am Tag gesagt wurde, ich solle Erwachse aussprechen lassen und mich Lautstärkentechnisch jedesmal immer lauter werdender reingesteigert habe. Jeder der mich als Kleinkind kennengelernt hat, weis das ich zwar nie schüchtern war aber immer übersensibel und bei jedem noch so belanglosen Pups sofort heulend in der Gegend stand und der noch so harmloseste Sturz hat mich jedesmal so aus der Fassung gebracht, als hätte mir jemand das Bein abgerissen. Ich hatte Wutanfälle vom anderen Stern und ich bin froh das meine Kinder bis dato nicht die extreme Dimension erreicht haben wie bei mir. (Was häufig ausgelöst wurde durch mangelhafte Aufmerksamkeit!) Ich war unverschämt und vorlaut und hab deswegen auch nicht selten eine gelangt bekommen von meiner Mutter und 2x sogar von meinem Vater. Ich war und bin bis heute noch tabulos und scheue keine Provokation (heute mach ich das aber nur wenn es mir die Provokation und die Folgen es wert sind)... ich hatte sogar den Hang zur Sachbeschädigung und gerne aus Frust gegen Türen und Tische getreten und mit Stühlen geworfen wenn ich mit meinen Emotionen überfordert war. Und ich war mega Schadenfroh aber total mieserabel im einstecken, was ich erst sehr spät gelernt habe über mich selbst lachen zu können. Also von demher... ja Kleinkinder sind mega anstrengend und manchmal können Sie Dinge bringen, die man ihnen nie zugetraut hätte, weshalb sie immer ein Funken unberechenbar bleiben.
Und ja es gibt Kinder die sind ruhiger, pflegeleichter und leichtführiger. Die brauchen nahezu gar keine Führung und haben schon sehr früh ein gutes Gespür dafür biswohin sie gehen können und wo der Spaß aufhört. Mein 4 Jähriger war bis vor einem halben Jahr zuverlässig wenn es um Gefahrenquellen ging. Der hatte riesen Respekt vorm Verkehr und wollte am Parkplatz freiwillig die Hand nehmen und wäre NIE auf die Idee gekommen einfach so auf die Straße zu rennen. Aber seit wenigen Monaten ist aus meinem Schisserbua a Lausbua geworden der mehr Selbstbewusstsein besitzt und erste Anflüge von Größenwahn raushängen lässt. Der Kleine ist bereits mit einem Jahr Größenwahnsinnig und springt während ich SEITLICH an einer 2 Meter hohen Rutsche stehe und auf ihn einrede, er möge sich zum Rutschen bitte hinsetzen.... einfach mal ohne Vorwarnung die Plattform herunter und ich konnt ihn gerade noch so auf den letzten Zentimetern auffangen, weil ich mit dem Verhalten 0 gerechnet habe und auch keine Anstalten eines "ich fang dich" Spiels angezeigt hatte.
1. Von einem Zweijährigen darf ich keine 100%ige Einhaltung von Verkehrsregeln erwarten. Dass muss ein Erwachsener übernehmen (Vorsicht, auch für große Geschwister ist das keine Aufgabe. Sollte doch etwas passieren, zerstört man das Leben des großen gleich mit.)
Natürlich soll man auch mit Zweijährige schon Verkehrsregeln üben, aber die Verantwortung trägt ein Erwachsener!
2. Trotzanfälle sind normal und müssen nicht krampfhaft vermieden werden. Sie darf wütend werden, wenn etwas nicht so klappt, wie sie sich das gedacht hat. So kann sie lernen mit Gefühlen umzugehen. Versuch doch mal sie zu spiegeln. Oder gibt ihr einen Ort (Wutkissen/Boxsack...) wo sie ihre Wut körperlich raus lassen kann. Vielleicht will sie auch in Ruhe austoben oder getröstet werden, wenn sie "aua" hat. Weinen ist Psychohygiene und baut Stress ab. Sprecht viel über Gefühle. Wie heißen sie, wie erkennt man sie bei sich und anderen...
Manche Kinder sind intensiver als andere. Manche Kinder wollen früh selbständig werden und immer alles alleine probieren. Alles was man dazu braucht, ist mehr Zeit und Geduld im Alltag. Versuch Zeitpuffer dafür einzuplanen. Dieses intrinsisch motivierte Lernen ist so viel wert. Und ja, auch scheitern und die Wut darüber gehört dazu. Daran können Kinder viel lernen.
Schön geschrieben! Das hilft mir gerade sehr mit meiner Wut-Zwergin, die zwar erst knapp 1,5 Jahre alt ist, aber pro Tag ca. 10 krasse Ausraster hat 🙈
Lg, babyelf mit babygirl (17 Monate) und babyboy im Bauch (27+1)
Die strassenregeln setzen nur meine grosse tochter (14j) und ich durch. Meinem sohn muss ich immer wieder sagen das er nicht so viel Verantwortung für die maus übernehmen muss.
Da rede ich manchmal auch gegen eine wand 🤣
Beim wütend sein stört mich tatsächlich nur das sie ihren kopf irgendwo gegen hauen muss.
Das passiert aber innerhalb von 2 sec. Also sie wird plötzlich wütend und Haut ihren kopf sofort irgendwo gegen...
Wenn sie uns hauen/beißen oder kneifen will unterbinde ich das.
Lachen ist eine Beschwichtigungsgeste...