Buch über "arme Kinder" gesucht

Hallo zusammen!

Unsere kleinste ist sehr hoaglig mit dem Essen - sie verträgt keine Kartoffeln,weshalb sie die natürlich nicht essen muss. Jetzt nutzt sie das mehr und mehr aus und sagt bei allem, dass sie das nicht verträgt... Schnitzel, Reis, Brot mit Körnern... sie bekommt es natürlich trotzdem zu essen, mich ärgert das aber. Ich erkläre dann gern, dass es Kinder gibt, die sich über ein einfaches Essen sehr freuen würden, ankommen tut es aber nicht... Bücher helfen uns oft bei so alltagsdingen, allerdings gibt es "Conni und die armen Kinder" nicht. Habt ihr einen Buchtipp für uns? Gibts sowas? Gefunden hab ich nix. Ach ja, sie ist 4.

LG Bianca

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Hallo :)
Mir wäre so ein Buch leider auch noch nicht untergekommen. Aber denkst du, es ist sinnvoll, sie zum Essen zu überreden, weil es Kinder auf dieser Welt gibt, die weniger zu essen haben? Jedes Kind durchläuft doch diese Phasen, wo es sehr wählerisch wird und mal weniger essen möchte. Dass das Kind dann wegen einem schlechten Gewissen isst, finde ich nicht sinnvoll 🤷🏼‍♀️
Ich glaube, das legt sich von ganz allein wieder 🙃

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... das ist leider keine Phase! Sie ist allgemein etwas "schwierig" was solche Dinge angeht... ich möchte sie auch nicht dazu überreden, etwas zu essen, ich möchte einfach nicht, dass von vornherein gesagt wird "das ist eklig", "das sieht eklig aus"... ich finde das einfach respektlos und möchte sie dafür sensibilisieren, dass es auch anders sein kann.

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Ich bin auch nicht sicher, ob es funktionieren wird, aber ich empfehle da, mal bei "Brot für die Welt" zu gucken. Deren Material für Kindergruppen geht eher in die Richtung "Sieh mal, was die Kinder in XYZ essen" und sensibilisiert die Kinder dafür, wie viel Auswahl sie in Deutschland haben. Das fände ich sinnvoller - weniger Richtung "Die Kinder sind arm und würden sich über dein Essen freuen!" (das kann auch total nach hinten losgehen, auf Antworten wie "Dann schick es ihnen doch, ich schenke es ihnen!" kann man kaum sinnvoll reagieren), mehr "Wahnsinn, wie viel wir haben, das ist ein Grund zur Dankbarkeit".

Ansonsten würde ich vielleicht auch auf den Deal setzen, dass alles probiert werden muss, bevor man es ablehnt. Eines meiner Geschwister war auch ähnlich mäkelig (nicht allergisch oder ähnliches) drauf, merkte aber schnell, dass das wenig Spaß macht, wenn die Mutter eben nicht extra für einen was anderes kocht und man beim Mittagessen dann eben nur trockene Kartoffeln hat oder nur der Brokkoli bleibt. Wenn das Kind älter ist und du wirklich den Verdacht hast, dass das einfach nur Theater ist, kann man ja immer noch mit einem Allergietest drohen ;-)

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Ich denke nicht das du damit viel Erfolg haben wirst und ich persönlich halte es auch nicht für den richtigen Weg.
Das es dich ärgert wenn sie das Essen als eklig betitelt kann ich verstehen, mich ärgern solche Aussagen auch ( besonders wenn ich etwas mühevoll und mit liebe zubereitet habe) aber du darfst nicht vergessen das sie immernoch ein Kind ist mit begrenztem Wortschatz und begrenzter Emphathiefähigkeit.
Hast du versucht sie beim Kochen einzubinden? In dem Alter kann man da schon gut mithelfen und was man selbst zubereitet hat, isst man oft lieber.
Frag sie auch was genau sie eklig findet. Manchmal sind es bestimmte Konsistenzen die als eklig empfunden werden z.B. finden manche das Aufplatzen von Kirschtomaten im Mund eklig und es hilft schon diese zu halbieren.
Manchmal muss man solche Phasen ( auch wenn diese Jahre dauern) einfach aushalten, am gedeckten Tisch ist bekanntlich noch keiner gestorben.

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Ich denke auch, dass eine solche Methode Quatsch ist. Niemand sollte das essen müssen, was er nicht mag. Fakt ist: WENN ihr so arm wärt, dass ihr hungern müsstet, WÜRDE deine Tochter auch alles essen, was es gäbe, weil sie sonst hungern müsste, aber ihr nagt ja nun nicht am Hungertuch.
Lass sie doch essen, was sie möchte. Heißt ja nicht, dass du zwei Gerichte kochen musst, du kannst ja das kochen, was du magst (ich nehme an, du kochst auch kein Sauerkraut, wenn du es nicht magst) und sie kann dann entscheiden, ob sie es essen möchte, oder sich selbst (!!!) ein Butterbrot schmiert oder was sie eben machen kann. Das ist nämlich wichtig: Sie muss es sich dann selbst machen, weil das Gericht, das gekocht wird, bestimmt immer der Koch.

Ein schlechtes Gewissen machen ist eigentlich nie schön. Wenn ich mir bei allem, was ich tue, denke, dass es Menschen gibt die „froh drum wären, wenn...“ bin ich doch in meiner freien Entscheidung total eingeschränkt

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Ich Lammfelle Tochter sehr gut verstehen. Ich selbst war eine heiklige Esserin. Die erste Pizza hatte ich mit 16, die erste Soße mit über 20. mittlerweile esse ich fast alles (außer Merresfrüchte und Innereien). Ich würde also niemals mein Kind dazu zwingen.

Es gibt dazu aber eine Folge beim Podcast gewünschtestes Wunschkind, Thema schlechte Esser. Da wurde vorgeschlagen abzumachen, dass immer probiert wird, aber es ok ist, wenn es dann, Weinmann es eklig findet, wieder ausspucken darf (zB in die Serviette).

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Ich hab lange überlegt, ob ich antworte.

Aber ehrlich, ich finde den Ansatz an sich nicht so gut.

Darüber gibt es, glaube ich, keine guten Bücher. Und dein Kind soll sein Essen natürlich wertschätzen, aber nicht essen, weil es arme Kinder gibt. Finde diesen Ansatz ethisch einfach so völlig daneben.

Ich würde tatsächlich einfach keinen so Affenzirkus ums Essen machen. Hier wird was angeboten, wenn sie das nicht mag, gibt es eine Alternative, mag sie das auch nicht, hat sie Pech.

Wenn ihr ärztlich abgeklärt habt, dass sie den Rest verträgt, würde ich da gar nicht drauf einsteigen. Fertig.

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In dem Alter würde ich den Kleinen noch nicht zeigen, welche Probleme es auf der Welt gibt oder was Kinder sonst wo zu essen bekommen.

Mach nicht so einen Bohei daraus. Wenn sie richtig Hunger hat, wird sie auch bei anderen Sachen zugreifen, die scheinbar ekelig für sie sind bzw wird es ja wohl immer irgendetwas geben, was sie auch mag.
Was tischt du denn immer auf, dass es so etwas Besonderes ist?

Ich mag auch sehr viele Dinge nicht.... ist das nicht ein Stück weit normal? Die Vielfalt kommt dann mit dem Alter.

Mein Bruder hat damals eine Weile nur Fleisch oder nur Kartoffel oder nur Möhren gegessen... mittlerweile ist er 25, Tank und schlank und isst sehr vielseitig und gesund.

Wenn du so ein großes Thema daraus machst, verursachst du wenn’s ganz schlimm läuft Essstörungen, das möchtest du bestimmt nicht.

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Ich würde auch einen anderen Ansatz wählen.

Mit 4 ist sie doch alt genug um Vereinbarungen zu treffen. Wie andere schon vorgeschlagen haben - alles muss probiert werden. Wenn es nicht schmeckt gibt es eine Alternative.

Als Alternative würde ich etwas wählen was schnell geht, das Kind definitiv mag und sie es möglichst selbst machen kann. Am einfachsten ist da sicherlich das Wurst-, Käse- oder Butterbrot und ein Obst oder Gemüse dazu. Also roh natürlich.

Meine Schwester war als Kleinkind mäkelig ohne Ende und hat monatelang nur Gewürzgurken gegessen. Gefolgt von monatelang nur Brot mit Teewurst. Gefolgt von monatelang nur... Sie ist auch groß geworden 🤷🏻‍♀️ Und isst heute mit fast 40 eine erstaunliche Vielfalt an Lebensmitteln.

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Ich finde es wird nichts bringen, meine grose war auch so sie hat so einiges nie gegessen wie Tomaten oder alles an Gemüse außer Gurke.
Oder das ein oder andere ist sie jetzt total gerne.

Der kleine auch er mochte kein Kürbis oder Nudeln oder Banane 🍌 jetzt kommt es langsam. Hab es immer und immer angeboten. Jetzt ist er es gerne mal.

Probier es einfach mal anders herzurichten velei klappt es.

Ansonsten würde ich es einfach immer mal anbieten, und vielleicht kommt ja irgend wann die Lust.

Aber wenn nicht wäre mir persönlich es auch egal es gibt bei mir heute noch Lebensmittel die ich nie essen werde weil ich es einfach nicht mag.

Lg