Erfahrungen mit Pädagogen im Kindergarten

Guten Abend zusammen.

Ich bin seit ein paar Tagen etwas aufgewühlt...ich versuche mich kurz zu fassen.
Meine Tochter ist 4. Mit 2 Jahren kam sie in die Krippe, mit 3 dann eine Gruppe weiter in den Kindergarten, es ist ein Montessori Kinderhaus mit Krippe, Kindergarten und Schule im Gebäude nebenan.
Bis auf einige Kleinigkeiten war ich (und die Erzieher) bis jetzt zufrieden. Nun fand ein Gespräch statt in dem mir gesagt wurde meine Tochter könne sich nicht gut konzentrieren. Ich fragte wie sich das äußert und die Erzieherin meinte sie würde z.b bei größerem Trubel um sich rum nicht mehr richtig zuhören was von ihr verlangt wird. Z.b alle gehen raus, es herrscht großes gewussel und meiner Tochter wird gesagt "hol mal deine regenhose" sie kommt aber mit den Gummistiefeln zurück. Ich meinte das sie aber z.b beim spielen völlig konzentriert ist, wenn sie erstmal in etwas vertieft ist dann so richtig und die Erzieherin sagte ja, das stimmt schon aber sobald mehr um sie rum passiert hat man das Gefühl sie will überall ihre Ohren haben und konzentriert sich nicht mehr auf das was sie betrifft. Ja, mir ist auch aufgefallen das meine Tochter mit mehreren Dingen um sie rum nicht umgehen kann weil sie da am liebsten alle beobachtet und dann tatsächlich erstmal nur da steht und schaut aber ist dass so unnormal?
Jetzt kommt ein Pädagoge in den Kindergarten, der die Kinder beobachten soll und mir wird dann gesagt wie er diese "Konzentrationsschwierigkeit" beurteilt.
Ich mache mir jetzt natürlich Gedanken und frage mich ob dieses beschriebene Verhalten wirklich so ungewöhnlich ist, den konzentrieren kann sie sich ja. Sie spielt z.b auch prima alleine, immer wieder höre ich wie selbstständig und kreativ sie ist, wie sie in ihrem Spiel versinkt und das man sie direkt an der Schulter anfassen muss wenn man ihre Aufmerksamkeit haben möchte weil sie so sehr auf ihr Spiel konzentriert ist und nun das? Sie spielt teilweise 2 Stunden alleine in ihrem Zimmer und das seit sie 3 Jahre alt ist, ich kenne kein Kind was das macht. Wir spielen Memory zusammen und sie gewinnt obwohl ich sie nicht gewinnen lasse, wir spielen sogar "ich packe meinen Koffer" und auch da ist sie gut. Sie singt Lieder mit/oder selbstständig, merkt sich die Geschichte aus dem Hörbuch, erzählt mir Dinge die ich ihr letztes Jahr mal erklärt hab usw also ich kann einfach nicht verstehen wie gerade sie Probleme haben soll sich zu konzentrieren. 😶
Was meint ihr dazu, kann man diese Situation mit Trubel um sie herum und da hört sie nicht richtig zu als "Grundlage" dafür nehmen um zu behaupten sie könnte sich schlecht konzentrieren?

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Hey,

ich finde es schwierig zu beurteilen...
Grundsätzlich: Klar, mit Trubel zuzuhören, aufmerksam zu sein, etc, ist schwer und die Kinder müssen das auch erst einmal lernen.
Aber: Im Laufe der Kitazeit sollte sich diese Fähigkeit entwickeln, spätestens bei Ansprache durch jemanden, den Trubel auszublenden und die genaue Anweisung/Aussage/etc umzusetzen.
Mit 4 Jahren kann man das durchaus schon erwarten - da kommt es aber halt auch auf die Gesamtsituation an. Kommt das nur ab und zu vor, gerade auch wenn das Kind müde ist oder bereits von jemand anderem angesprochen wurde, oder nicht sichergestellt wurde, dass die Aufmerksamkeit sich auf (in diesem Fall) die Erzieher verschiebt, dann kann das durchaus noch vorkommen und stellt kein Problem dar. Ist das aber dauernd, selbst wenn man die Aufmerksamkeit des Kindes definitiv hatte und die Aufträge/Anforderungen konnten trotzdem nicht umgesetzt werden, dann sollte man schon mal darauf achten. Und da halt lieber zu früh, als ein halbes Jahr vor Schuleintritt.

Es kann gut sein, dass deine Tochter sehr fiffig ist, sich im alleinigen Spiel sehr gut und auch lange konzentrieren kann, etc. Hier geht es aber darum das gesondert zu betrachten: Einmal die Konzentration in ruhigen oder kleinen Gruppen und dann die Konzentration in großen oder lauten Gruppen. Überspitzt gesagt: Wenn sie in die Schule kommt, wird sie auch kein Einzelunterricht erhalten nur weil sie sich in der Gruppe nicht konzentrieren kann.
Und hier gilt es einfach das zu erkennen und zu unterstützen, damit sie eben im späteren Lebensweg keine Probleme damit bekommt.

ABER das hört sich alles vermutlich schlimmer an, als es letztendlich ist. Sollte da wirklich etwas auftauchen und festgestellt werden, wird das vermutlich (wenn deine Tochter ansonsten normal entwickelt ist) durch regelmäßige Übungsstunden gefördert. Oftmals kommt dann 1x die Woche (je nach Schwere auch öfter, davon gehe ich jetzt aber einfach mal nicht aus) jemand festgelegtes in die Einrichtung, den lernt ihr in der Regel auch kennen, der dann entweder deine Tochter in der Gruppe begleitet. Oder eben Situationen mit Gruppenbedingungen schafft, in denen dann geübt wird, sich trotz Lärm und mehrfachem Input zu konzentrieren und die relevanten Informationen heraus zu filtern.

Letztendlich kann ich dir nur ans Herz legen, einfach offen an die Sache ran zu gehen. Die Erzieherin wird deine Tochter in größeren Gruppensituationen sehen können, als du vermutlich und meint es nur zum Besten. Letztendlich geht es ja nur darum das Beste für das Kind zu finden und wenn man frühzeitig feststellt, dass dort vll gerade leichte Schwächen sind, dann kann man die nun besser und auch für das Kind leichter fördern, als später.
Es kann auch gut sein, dass sie kurz vor diesem Entwicklungsschritt steht und sich das im Laufe des ganzen Prozesses auflöst. Oder dass nur wenige Übungsstunden notwendig sind und dann der Entwicklungsschritt von alleine kommt. Wie gesagt, hier geht es um die Fähigkeit zu filtern - aus großen, lauten, unübersichtlichen Situationen das wichtige heraus zu greifen oder sich fest genug auf jemanden/etwas zu konzentrieren um den Rest auszublenden. Das hat nur zum Teil etwas mit der Fähigkeit zu tun, sich in ruhigen und kleinen Gruppen zu konzentrieren. Dass sie das aber schon scheinbar sehr gut kann, ist ein super Baustein auf dem man aufbauen kann, weswegen ich jetzt erst einmal auch nicht davon ausgehe, dass sie (wenn) sehr viel Hilfe und Unterstützung brauchen wird.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen, wenn nicht gerne nochmal nachfragen.
Liebe Grüße und alles Gute

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Danke für deine Ausführliche Antwort, dass hilft mir schon mal sehr. Ja, meine Tochter gehört wohl zu der Kategorie "Träumerin"
Wir haben zuhause zwar nicht immer Trubel aber eine große Familie. Meine Tochter ist am Wochenende immer bei Oma und Opa, dort sind dann (meistens) auch ihre Cousins und in dieser Konstellation merke ich schon öfter das meine Tochter in der Gruppe eher Probleme hat. Spielt sie mit einem ihrer Cousins (gleich alt) klappt alles prima, die zwei haben etwa das selbe Energie Level, verstehen einander gut und können prima spielen. Kommen die zwei älteren dazu herrscht Chaos und meine Tochter scheint einfach alles mitmachen zu wollen, sie macht den Großen nach oder schaut ihnen zu statt einfach in ihrem Spiel mit dem Kleinen zu bleiben. Der kann seine zwei älteren Geschwister natürlich besser "ausblenden" Meine Tochter hingegen ist Fokussiert auf den Trubel um sie herum. Das ist mir öfter aufgefallen, das legt sich allerdings nach einiger Zeit und sie kümmert sich wieder um ihr Spiel. Auch auf dem Spielplatz z.b. wenn viele Kinder da sind "erstarrt" meine erstmal. Schaut sich an was die anderen so machen und geht dann erst wieder ihre Weg. Wenn wir allerdings z.b bei ihrer besten Freundin sind, wo wir oft sind, sie kennt dort also schon alles, da ist sie wieder anders. Ihre Freundin ist sehr lebhaft und ihre kleine Schwester auch, die zwei rennen also wild durch die Bude und meine sitzt auf dem Teppich und legt seelenruhig ein Puzzel.
Was mir auch oft auffällt ist das sich meine Tochter die Ohren zuhällt wenn z.b ein anderes Kind anfängt doll zu weinen. Ich weiß nicht, vielleicht kann sie mit Lärm nicht richtig umgehen und es hat mehr damit zu tun als mit der Konzentration?

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Ich gehörte selbst zu der Kategorie Kinder, die alles um sie herum mitbekommen wollen und dann einfach ihre Zeit brauchten um zurück zur Aufgabe oder dem Spiel zu finden. An und für sich ist das ja auch kein Problem, es kommt aber eben darauf an, wie lange das dauert, wie gut dann letztendlich das Zurückfinden funktioniert, etc. Ich erinnere mich z.B. noch gut daran, dass ich bei Deutschklausuren (Grundschulalter) oftmals eine der letzten war, weil ich einfach wirklich jede Bemerkung des Lehrers gegenüber der anderen wahrnehmen musste. Das hat dann eben zu unnötigem Stress geführt. Hätte ich früher gelernt mich hier wieder auf meine eigenen Arbeit zu konzentrieren oder zumindest zu erkennen, dass meine Arbeit nun wichtiger ist, als das Gespräch des Lehrers mit einem anderen Schüler, wäre mir das vermutlich leichter gefallen.

Ich hatte auch schon Bezugskinder, die genau das gleiche Verhalten gezeigt haben. Konzentration und Ausdauer bei ruhigen und kleinen Gruppen sehr gut, oder auch bei Themen die wirklich brennend interessant waren. Ereignisse von 3 Jahren vorher konnten noch teilweise wortgenau wiedergeben werden.
Genau hier lag aber das Problem: Die Fähigkeit zur Konzentration und zum Ausblenden war nur gegeben, wenn das Thema interessant war. Allgemeine Aufgaben oder Anweisungen konnten hingegen gar nicht umgesetzt werden, also auch solche Ansagen wie "Hol deine Matschhose", da wurden dann auch die Gummistiefel gebracht oder sich von allem anderen ablenken lassen.

Das mit dem Lärm kann tatsächlich damit zusammen hängen. Entweder, dass sie "zu empfindlich" ist, also den Lärm wirklich sehr stark wahrnimmt und da das unangenehme Gefühl eben die Konzentration blockiert. Oder eben auch, dass sie damit schon versucht den Lärm auszublenden um sich besser zu konzentrieren. Da kommt es aber halt auch wieder auf die Situation und die Häufigkeit an und kann letztendlich nur durch Hörtests festgestellt werden. Ist es bei emotionalen Situationen, wäre es z.B. der Versuch sich vorm Reinsteigern zu schützen. Sind es allgemein laute Situationen, kann es der Schutz vorm Krach sein. Sind es wuselige, unübersichtliche Situationen, kann es halt der Versuch zur Konzentration sein oder der Versuch Input zu dämmen um das Wichtige zu filtern.
Es ist halt schwierig und lässt sich wirklich nur beurteilen, wenn man das Kind beim Spiel und in solchen Situationen betrachten kann. Und das können am besten die Kollegen. Ich weiß halt auch nicht inwiefern dir die Funktion und der allgemeine Ablauf erklärt wurde? - wird leider oftmals vergessen, weil es für Erzieher halt einfach zum Alltag dazu gehört, ich muss mich auch immer daran erinnern, dass ich den Eltern es genau erkläre.

Wenn so eine Frühförderung (klingt härter als es oft der Fall ist) letztendlich angebracht ist, stellen die sich euch im Normalfall auch immer noch vor. Sie lernen euch kennen, die Eltern, das Kind, euch als Familie allgemein. Und es wird mit den Erziehern im Kita geschaut wie und womit man dein Kind am besten fördern kann. Entweder durch Begleitung im Alltag oder durch gestellte Gruppensituationen, ganz unterschiedlich und eben je nach Bedarf der Kinder.
Das kann sich auch nach einem halben Jahr erledigt haben, kann auch länger dauern, das ist eben ganz individuell. Und grundsätzlich heißt es nicht, dass dein Kind ein "Problemkind" ist oder ihr "versagt" habt. Es wurde einfach festgestellt, dass sich eure Tochter in einem Entwicklungsschritt (hier ist es ja wirklich nur einer nach der Schilderung) etwas schwer tut und man ihr einfach frühzeitig Unterstützung geben möchte, damit der Rest eben reibungslos läuft und bevor sich andere Schwächen entwickeln. Es kann halt - wie gesagt - auch gut sein, dass sie den Schritt während dem ganzen Prozess plötzlich von alleine schafft und dann hat es sich eben erledigt.

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Ich bin Sonderpädagogin und denke, dass der Pädagoge ein Kollege ist, der sich das ganze mal anschaut. Ich weiß aus Erfahrung, dass es für Eltern ganz schwierig ist. Aber sieh es von der positiven Seite, auch wenn es schwer fällt: wenn etwas vorliegen sollte, wird es früh genug diagnostiziert. Mach dir erstmal keine großen Sorgen. Oft stellt sich im Nachhinein gar nichts raus und die ErzieherInnen waren einfach nur "übervorsichtig" (was ich begrüße, besser als alles egal).

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Danke für deine Antwort. Sicher, man macht sich einfach Gedanken. Vorallem wenn da jemand kommt, der mein Kind nicht kennt und nicht weiß was wir alles so im letzten Jahr durchgemacht haben oder wie wir Leben, wie das Kind zuhause ist oder oder oder. Irgendwie frage ich mich schon wie das möglich sein soll durch "Momentaufnahmen" eine Diagnose zu stellen. Aber ich hab natürlich auch keine Ahnung von dem Beruf 🙈

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Ein guter Sonderpädagoge schaut sich nicht nur die Situation vor Ort an, sondern wird auch das Gespräch mit den Eltern suchen (bzw. ist so etwas vorgeschrieben), wird mit Einverständniserklärung mit Therapeuten sprechen, etc., um sich ein Gesamtbild über die Situation zu verschaffen. Es gibt standardisierte Testverfahren, die durchgeführt werden, usw.
Trotzdem finde ich die Kommunikation zwischen der Kita und euch als Eltern etwas unglücklich. Wenn eine Erzieherin so etwas zu mir sagen würde, würde ich mir auch Gedanken machen. Vielleicht hakst du da nochmal nach, wer genau da kommt.

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also wenn es nur darum geht, würde ich mir zu null prozent gedanken machen. ich weiß ja nicht, was die erzieher*innen dort verlangen, aber so wie du es beschreibst ist es völlig normal. ich kann bzw möchte auch schlecht zuhören, wenn alle um mich herum schreien und eine konzentrationsschwäche habe ich nicht :-D
in der kita sind es einfach bedingungen, die für so kleine kinder wirklich anstrengend sind. das verhalten ist völlig normal, es ist auch normal, dass man sich am besten konzentrieren kann, wenn man spaß hat.

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Danke für deine Antwort.
Ja, das dachte ich im ersten Moment auch...dachte, die übertreibt doch total, was erwartet die überhaupt...dann fing ich an zu überlegen und ja, mir ist auch öfter aufgefallen das meine Tochter mit Trubel nicht wirklich gut umgeht, zumindest im ersten Moment nicht. Gehen wir zum Spielplatz z.b, spielt sie dort super schön, Schaukelt, rutscht usw, kommt eine Gruppe Kinder angerauscht "erstarrt" sie erstmal und schaut was die machen. Sie macht dann erstmal nichts sondern steht nur da, sie rufen bringt da z.b auch nichts, ich müsste sie schon anfassen beim ansprechen damit ich ihre Aufmerksamkeit bekomme. Sie schaut dann kurz zu, vielleicht 2 oder 3 Minuten und geht dann wieder ihrer Wege. Das ist mir durchaus schon öfter aufgefallen. Auch das sie sich z.b die Ohren zuhält wenn ein Kind plötzlich laut zu weinen beginnt. Ob sie vielleicht einfach keinen Lärm mag, ich weiß es nicht. Aber schon in der Krippe sagte man mir "Wenn es der M...zu laut wird dann zieht sie sich in das Schlafzimmer zurück, schließt die Tür und spielt dort weiter" Diese Möglichkeit gibt es in der Kindergarten Gruppe nicht mehr, das ist einfach ein großer Raum, vielleicht würde sie auch dort dann wo anders hingehen wenn es ihr zu laut wird.

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ich muss sagen, dass ich ihr verhalten bzw. ihre strategie mit stress umzugehen total schön finde. es gibt ja auch kinder, die dann rumschreien, aufdrehen, usw.
sich einen ruhigen ort suchen oder die ohren zuhalten finde ich total toll und würde ich als pädagogin absolut unterstützen, anstatt es als falsch anzusehen.
auch stehen zu bleiben und eine situation ein paar minuten auf sich wirken zu lassen finde ich wunderbar.

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Die Erzieher/-innen in deiner Kita sind offenbar sehr aufmerksam und beobachten dein Kind gut. Das ist super!
Ihnen ist halt dabei aufgefallen, dass es Unterschiede in der Art der Konzentration gibt. Sie kann ganz versunken in ihre Aufgabe sein, darin aufgehen und zeigt Ausdauer. Super!
Wenn viel Gewusel um sie herum ist, ist das natürlich schwieriger, da gehts uns Erwachsenen ja nicht anders. Jetzt ist halt die Frage, ob es noch in einem „normalen“ Rahmen ist. Um das zu beurteilen schöpfen die Erzieher meist aus ihrem reichen Erfahrungsschatz. Sie haben schon unzählige Kinder betreut und können gut einschätzen, was in der Norm liegt - wobei „normal“ und „Norm“ grässliche Kategorien sind, aber du weißt sicher, was ich meine.
Ich würde dem zustimmen, die Erzieher holen sich ja nicht ohne Grund Hilfe von außen. Diese Beurteilung ist ein Gewinn für alle: du weißt, wie es um deine Tochter in der Hinsicht steht, die Erzieher bekommen vielleicht Tipps, wie man deine Tochter unterstützen kann, damit sie auch im Trubel einen kühlen Kopf bewahren kann und deine Tochter erhält im Zweifelsfall einfach die Unterstützung, die sie braucht.
Vielleicht fällt es ihr auch schwer, die akustischen Eindrücke zu filtern, oder so. Da kann es viele Ursachen geben. Und am besten schaut man eben, ob sie Hilfe braucht und wie man ihr die geben kann.

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Danke für deine Antwort. Ja, ich muss wohl anfangen es positiv zu sehen. Wahrscheinlich hat mich das irgendwie kalt erwischt. Man denkt als Mutter ja eh sein eigenes Kind wäre das beste überhaupt und nun kommt jemand und sagt "sie hat da ein Problem..." und sofort fühlt man sich schlecht und es geht direkt los mit "hab ich was falsch gemacht" Gedanken. 🙄

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Ich bin Erzieherin und kenne sooooo viele Gespräche mit Eltern. Dein Gedankengang ist total normal.
Ich versuche da immer sehr behutsam zu sein, wenn ich sowas anspreche, weil Eltern sich oft sofort Vorwürfe machen, sich manchmal sogar angegriffen fühlen. Einfach vor den Kopf gestoßen. Ich hoffe, deine Erzieher haben dir klar gemacht, dass das nicht an dir liegt und das deine Tochter wunderbar ist. Das ist sie nämlich! Das kann ich sagen, ohne sie zu kennen. Leider kommen solche liebevollen und wohlwollenden Worte oft zu kurz. Viele Erzieher haben - auch nicht ohne Grund - so einen Defizit-Blick oder eher „wo kann man noch was optimieren“ und vergessen dabei zu erwähnen, wie viel ganz wunderbar läuft.
Und sicher hat dich das kalt erwischt. Woher sollst du denn wissen, dass das ein Problem werden KÖNNTE? Ich betone KÖNNTE. Dir fehlt da die Erfahrung mit anderen Kindern und noch viel wichtiger: solche Situationen ergeben sich ja im häuslichen Umfeld auch eher selten.
Du hast deine Tochter super gefördert - was du alles beschreibst, klingt wirklich sehr positiv, da kannst du sehr stolz sein. Und die Erzieher kommen dann mit ihren Erziehungszielen um die Ecke und sagen halt, was sie VIELLEICHT noch besser machen könnte - wohlgemerkt in einem Bereich, den du gar nicht fördern kannst. Es sei denn, du machst ganz laut das Radio an, lässt gleichzeitig eine befreundete Blaskapelle durchs Wohnzimmer ziehen und rufst ihr dann - während sie noch ihre Lieblingssendung im TV schaut - aus dem hintersten Eck im Garten zu, dass sie jetzt ihre Jacke anziehen soll. Das kann man dann ganz gut vergleichen.
Glaub mir, manche Qualitäten kann man echt in der Kita besser „fördern“ - und dazu wollen die Erzieher einfach wissen, ob da überhaupt Förderung her muss, oder ob die sich vielleicht auch einfach mal entspannen sollten und die Zeit das vermutlich allein regelt.
Moah, sorry für den langen Text.

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Hey!

Was sagt denn deine Tochter zu bspw der Situation mit der Regenjacke bzw den Stiefeln?
Ist es ihre Konzentration, dass sie wirklich auf alles Mögliche um sich herum fokussiert ist oder hört sie im Gewusel schlecht?

Ich bin jemand, der einfach nichts mehr hört, sobald um mich herum etwas Lautstärke ist. Sobald ich in einem Raum stehe und durch das Fenster bspw eine Kettensäge zu hören ist, bin ich raus. Ist es allerdings still, höre ich die Mäuse husten.
Dafür brauche ich allerdings keinen Pädagogen, sondern komme wunderbar auch so zurecht.

Ich würde den Pädagogen sie sich anschauen lassen (man will ja mitarbeiten), dem Kind vorab nichts sagen, um es nicht zu verunsichern, und wäre dann sehr entspannt.
Wenn sie sich ansonsten auf Dinge konzentrieren kann, kann es nicht sooo schlimm sein. Ich meine, sie ist erst 4 und hat noch Zeit sich zu entwickeln.


Liebe Grüße
Schoko

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Hi,
Könnte AWVS sein. Das stellt ein Pädaudilologe fest. Kann frühestens mit 6 Jahren ordentlich getestet werden.

Meine beiden Jungs waren/sind ähnlich im verhalten deiner Tochter.

Sie hören alles ungefiltert. Das belastet ohne Ende, die Kleinen. Krach von außen belastet sie, bei selbst können sie ziemlich laut unterwegs sein.

Ansprechen von hinten, ohne Körperkontakt, ist meistens sinnlos. Auch mehr als 2 Aufträge. Sich im wuseligen Kkndergartenflur umziehen, fast unmöglich, dauert ewig. Lässt man sie, das vorher alleine oder mit der besten Freundin erledigen, ist sie flott fertig.

Jeder "Mückenpfurz" lenkt sie ab.

Such hier bei Urbia mal AWVS, da gibt's einiges an Threads.

Alles gute

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War sie nicht ein Frühchen?
Wir haben mit unserem die selben Probleme, wenn er alleine ist und es ruhig ist kann er sich toll konzentrieren WENN es ihn interessiert, in der Gruppe und bei Dingen die er halt muss ist seine Konzentration dagegen katastrophal. Wir machen seit er 4 ist Ergo, am besten wäre eine Gruppenergo aber 'dank' Corona ist das leider nicht möglich. Die Situation die du beim Anziehen beschreibst ist bei uns exakt die selbe und wurde auch in den Erziehungsgesprächen hervorgehoben.

Wir befassen uns jetzt schon lang mit dem Thema und es ist wohl bei Frühchen DIE typische Entwicklungsstörung, liegt wohl an den vielen reizen auf das unreife Gehirn. Bei unserer SSW (25) haben das wohl 2/3 aller Frühchen. Je weiter sie waren umso seltener aber wie gesagt sehr typisch.

Wir sind mit ihm auch zum Sport und so gegangen um ihn daran zu gewöhnen. Im Moment schaut es gut aus mit normaler Schule sein iq ist ja auch passend aber es war genau wegen den von dir beschriebenen Problemen lange Thema ob wir nicht versuchen ihn als 'gesundes' Kind in eine I-Klasse für zb seh- oder körperbehinderte Kinder melden da dort halt viel weniger Schüler wären. Die-wahl ddr richtigen Schule odef Klasse wäre da schon wichtig da die Kinder ja vom Kopf her alles könnten nur die Gruppe stört.

Ich denke du kannst und solltest den Erziehern da auch vertrauen wenn nicht die wissen was in welchem Ausmaß außergewöhnlich ist oder nucvt, wer dann?


Alles Gute euch!

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Hallo.
Ja, ist sie. Woche 33+ kam sie auf die Welt und war eigentlich "nur" 4 Wochen auf der Frühchen Station. Wir haben letztes Jahr unsere Tochter verloren. Es war eine harte Zeit und unsere große war auch oft bei Oma weil wir im Krankenhaus bei der kleinen waren bzw ich war vorher noch 6 Wochen im Krankenhaus und dann knapp 6 Monate Kampf mit der kleinen. Ich weiß nicht in wie weit meine Große dass alles belastet hat und ob sie immer noch verarbeitet. Wir haben zwar viel mir ihr geredet und auch jetzt reden wir mit ihr über Melina aber ich kann mir schon vorstellen das diese Monate auch sehr hart für sie waren und die Zeit jetzt auch noch schwer für sie ist. Sie selbst hatte sich aber wirklich schnell und gut entwickelt, wir/der Arzt rechnet eigentlich schon seit Monate 3 nicht mehr zurück. Aber ja klar, kann sein das dass auch eine Rolle spielt

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Ich weiß und es tut mir sehr leid was ihr mitmachen musstet, kann natürlich sein dass das die Probleme verstärkt hat, wenn man sagt dass die Überreizung bei Frühchen ein Problem ist kann es durchaus sein dass auch diese negativen Reize sich negativ ausgewirkt haben.

Das ist eigentlich genau das wovor viele Frühchenmediziner warnen, die ersten Wochen, Monate gute Entwicklung heißen, sorry dass ich das so hart sage, lediglich aus dass das Kind keine schweren Behinderungen davongetragen hat. Die typischen Frühchenprobleme sind eben LRS, Dyskalkulie und Aufmerksamkeitsprobleme, das merkt man eben erst wenn die Dinge komplexer werden, und das ist nun mal frühestens im Vorschulalter oder gar erst nach der Einschulung gegeben. Es gibt ganze Bücher und auch aktuell eine Studie der Charite Berlin (Memokids) zu dem Thema wie und ob man diese Probleme früher erkennen kann damit eben eingegriffen werden kann. Wir wurden von unserem SPZ deswegen trotz altersgerechter Entwicklung nicht "entlassen" sondern sollten mit 2 und 4 Jahren nochmal kommen, weil eben die anfänglich gute Entwicklung nix heißt.

Unsere Erfahrung ist dass wir heilfroh sind, auch wenn es damals ein Schlag war zu hören dass seine Aufmerksamkeit so schlecht ist, dass es so bald erkannt wurde. Wir haben dann mit 4 Jahren einen Test gemacht, weiß aber nicht welchen. Aber durch gezielte Förderung konnte er da viel aufholen. Mit 4 ist sie im idealen Alter da noch richtig was zu bewegen.

Alles Gute!

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Jedes Kind hat seine Stärken und Schwächen.

Jedes Kind entwickelt sich anders.

Ein Kindergarten hat manchmal auch ein eigenes Interesse. Wird ein Kind dann integrativ betreut, kann eine Erzieherstelle bezahlt werden. Das war bei uns der Fall. Unser Kind ist völlig normal und in der ersten Klasse gehört er zu den besten.

Die vielen Logopäden, Ergotherapeuten und Heilpädagogen wollen auch Kundschaft haben.

Dein Kind ist vier. Es darf Kind sein. Beobachte zu Hause, was es macht, wenn Du gerade etwas Spannendes machst und es soll etwas holen. Bringe ihm bei, sich selbst anzuziehen.

Manchmal kann ein Therapeut helfen. Aber den Typ des Kindes wird er nicht verändern. Dein Kind ist ein Beobachter. Mache es vor und in ein paar Monaten kann es das auch.

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Da hab ich ein wenig Angst davor das eine "kleine" Schwäche genommen wird um sie zu betreuen obwohl es vielleicht gar nicht nötig wäre. Vorallem weil der Kindergarten vor kurzem erst anmerkte das sie Stunden einsparen müssten und fragten ob wir unser Kind an 3 Tagen etwas früher abholen könnten.

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Deswegen organisieren wir alles privat, erstens haben wir bessern Kontakt zu den Therapeuten, können viel mehr im Privatleben einbauen wie wenn es über den Kindergarten geht, und wir können uns sicher sein dass keine wirtschaftlichen Interessen des Kindergartens mitspielen.

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Also als erstes ist das Beobachten nur mit der schriftlichen Genehmigung der Eltern möglich. Grundsätzlich gibt die päd. Fachkraft Rückmeldung über das Kind. Wenn du andere Dinge beobachtest, dann muss gemeinsam über das weitere Vorgehen beraten werden.