Hallo zusammen,
unser Sohn ist jetzt 1 1/2 Jahre alt. Bevor er geboren wurde waren mein Mann und ich uns meistens einig. Klar gab es immer wieder mal Streit.
Seit unser Kleiner geboren ist, streiten wir uns gefühlt die ganze Zeit. Seit dem Lockdown ist es noch schlimmer. Wenn ich ihm was sage, wird es immer abgetan, du bist zu vorsichtig und so weiter.
Ich weiß gar nicht mehr wie ich mich verhalten soll.
Beispiel: Sohn rutscht die Treppe runter. Mann steht unten und schaut zu.
Hab ich gesagt, er soll bitte ihn der Nähe bei im bleiben, falls er das Übergewicht bekommt und nicht die Treppe runterfällt. Antwort: Qatsch der macht des schon so gut, da passiert nichts. Du bist zu ängstlich.
Bin ich da echt zu ängstlich, ich weiß es manchmal selbst nicht mehr... ?
Mein Mann treibt mich in den Wahnsinn...
Das kenne ich zu gut.
Ich bin da auch so
Huhuuu, ich finde, man muss einen Unterschied zwischen Fahrlässigkeit und Wild spielen/lassen ziehen. Das kann man jetzt so anhand deines Beispiels schwer als Außenstehender einschätzen.
Männer spielen ja oft ganz anders als Frauen mit den Kindern. Ich muss aber sagen, meine Tochter ist wenige Monate jünger und keinem von uns würde einfallen, sie auf der Treppe allein zu lassen (einfach weil die Gefahren zu groß sind).
Habt ihr mal Ruhe drüber gesprochen? (Odt spricht man ja kurz danach und die Stimmung ist sowieso aufgeladen.)
Das hängt sehr vom Kind und seinen motorischen Fähigkeiten ab.
Generell ist es aber normal, dass Eltern unterschiedlich vorsichtig sind.
Das kann niemand von uns beurteilen, wir kennen weder deinen Mann, noch deinen Sohn.
Die Frage ist die, ob du deinem Mann zutraust, das einschätzen zu können.
Ich bin auch ängstlicher als mein Mann und konnte/kann oft nicht hinschauen, wenn er die Söhne mit Werkzeug arbeiten lässt oder sie auf Bäume klettern ließ. Aber ich schau dann halt nicht, weil ich ihn kenne und weiß, dass er sehr vorsichtig ist und genau hinschaut und meine Ängste eher mit meiner Höhenangst oder der Unkenntnis irgendwelcher Werkzeuge zu tun haben.
Nein du bist nicht zu ängstlich. Es ist völlig richtig in diesem Alter bei wirklich allem noch aufzupassen. Das wird noch lange so bleiben. Auch 6 Jährige stürzen noch aus ungesicherten Fenstern, ertrinken oder verlaufen sich. Ich habe mir mit 2 das Schlüsselbein gebrochen, weil mein Papa nicht aufgepasst hat (aus dem Hochstuhl gefallen). Meine Mutter hat gesagt, du kannst von einer zweijährigen nicht erwarten, dass sie wie ein Roboter auf dich hört. Mein Mann war auch so. Kind alleine Treppe laufen lassen... habe ich ihm ganz schnell ausgetrieben.
Alles Gute
Und jetzt, tragt ihr die Kinder bis heute die Treppe hoch? Ich bin auch Mann und lasse tendenziell etwas mehr laufen als meine Frau. Aber nach einigen Tagen übernimmt sie es dann meistens auch. Als gleichberechtigter Elternteil würde ich mir Dinge auch nicht einfach austreiben lassen.
Das ist mir herzlich egal, was du machst. Ich habe der TE meine Erfahrung und meine Sichtweisen mitgeteilt. Meine Kinder sind 2 Jahre und der kleine 4 Monate. Natürlich trage ich das Baby noch die Treppe hoch. Der Große läuft an der Hand hoch und runter. Beschränke dich darauf, der TE deine Meinung mitzuteilen und unterlasse es, andere Meinungen und Vorgehensweisen zu hinterfragen/kritisieren.
Das Problem ist dein Mann ist nicht du. Wenn dein Mann es nun mal nicht für nötig hält bei der Treppe zu stehen dann ist das so. Du kannst dich gerne selbst zur Treppe stellen. Du wirst lernen müssen, dass ihr nicht immer die gleichen Ansichten haben könnt. Gib einen Teil Verantwortung an deinen Mann ab, er weiß schon was er tut. Und vorallem hör auf ihn bevormunden zu wollen.
Ich kann mich noch heute daran erinnern, wie wir Kinder mit unseren Eltern in den Bergen waren und meine Mutter jedes Mal panisch wurde, wenn unser Vater seine kleinen Kinder über eine Hängebrücke schob oder mit ihnen vorne an der Felskante ins Tal runterschaute... Wir fanden es großartig und ich gehe schwer davon aus, dass unser Vater genau wusste, was er tat - er war mit Sicherheit nicht leichtsinnig, unsere Mutter war nur ängstlicher bei solchen "körperlichen" Dingen
Und ich glaube, das ist generell der große Unterschied - deswegen ist es auch so ungeheuer wichtig, dass Kinder mit beiden Elternteilen Zeit verbringen und spielen. Jeder hat so seine Qualitäten, und Männer fordern ihre Kinder auf andere Weise heraus als Frauen. Es gibt da auch zahlreiche Untersuchungen, wie wichtig männliches Spielen für Kinder ist.
Ich selber bin nicht so ängstlich, was diese Dinge angeht, aber natürlich gibt es auch Sachen, wo ich denke "Wenn er sie jetzt fallenlässt, ist sie Matsch!" Aber wir haben die Regel, dass wir uns da gegenseitig nicht reinreden. Und das würde ich auch an deiner Stelle nicht machen, sofern es nicht wirklich was Fahrlässiges ist (alleine auf dem Wickeltisch liegenlassen oder so).
Die beiden größten Unfälle hatte unsere kleine übrigens unter meiner Aufsicht, nicht beim Spielen mit meinem Mann Seine Reaktion war leider auch sehr männlich - er hat gelacht Während ich den Tränen nahe war und dem Kind schon wieder alles wurscht war, die hüpfte fröhlich in der Gegend rum und ich darf heute noch nicht dran denken. Aber es ist wirklich, wirklich gut, dass man da so unterschiedlich ist. Stell dir nur vor, dein Mann wäre wie du...oder du wie er...wäre beides für das Kind eher suboptimal Insofern lass ihn machen, und notfalls gehst du einfach raus, wenn du es nicht mit ansehen kannst. Meine Mutter hat dann auch immer die Augen zugemacht oder ist weggegangen. Und einmal brüllte sie auch hoch: "Wenn die Kinder runterfallen, schubse ich dich hinterher!" Das fanden wir als Kinder großartig
Es ist in jedem Fall recht normal, daß Väter weniger vorsichtig sind als Mütter. Die Ergo meiner Tochter hat uns das erzählt und meinte, daß das auch gut und richtig so sei. Dadurch würde die richtige Balance gefunden.
Sie sagte auch, kleine Unfälle verhindern die großen.
Allerdings würde ich auch abschätzen, ob wirklich das Leben in Gefahr ist. Bei Wasser z.B. verstehe ich keinen Spaß, mein Freund aber auch nicht.