Mittagsruhe etablieren

Seit einiger Zeit verweigert unsere Tochter (2Jahre 8Monate) zuhause den Mittagschlaf.
Meiner Meinung nach fehlt ihr diese Auszeit jetzt aber doch, weil sie abends völlig durch ist und oftmals nachts auch nicht besser schläft.

Schön und gut, den Begriff Mittagsruhe/Pause versuchen wir also seit Anfang Dezember zu etablieren.
Und ich krieg langsam die Krise. Bücher lesen, Hörspiel hören, kuscheln oder Musik anmachen - Alles nützt nichts. Nach einigen Minuten ruhig Dasitzens dreht sie am Rad. Wird völlig unruhig, spielt mit allem und nichts und hört nicht auf zu reden. Das tut mir wirklich leid, dass sie dann so abgeht. Oftmals bin ich dann aber doch nur genervt und so wird dieser Moment für uns beide zum Horror.

Ich krieg einfach die Krise. Zumal ich selber diese Pause bräuchte, auch ohne meine derzeitige Schwangerschaft.
Wahrscheinlich würde sie im Kinderwagen draußen einpennen, aber dann kann ich mich auch nicht so ausruhen, wie ich mir das wünsche.

Irgendwie steck ich da schon viel zu blöd drin, um selber eine Lösung zu finden.
Wie kommt man wohl zu einer für-alle-zufriedenstellenden Mittagsruhe? Wie lief/läuft das bei euch ab?
Würde mich sehr über Erfahrungen und Meinungen freuen!

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Meine Kinder machen bis Dezember nach der Einschulung Mittagsschlaf. Weil ich den auch mache. ;-)

Wir liegen also alle im Bett, Schlafzimmer dunkel. Niemand muss schlafen, nur Ruhe muss sein. Bislang sind die Kinder noch immer eingeschlafen.

Natürlich gab es zähe Phasen. Ja, da denkt man mal ans Abschaffen des Mittagsschlaf. Aber Durchhalten hat sich immer ausgezahlt und die Phasen gingen vorbei.

Natürlich gehen sie dann abends entsprechend später ins Bett.

Auspowern draussen am Vormittag ist auch ein unabdingbarer (!!!) Faktor.

Ein Schulkind ist dann alt genug und kann dann Mittagsruhe im Kinderzimmer machen. #pro

Ich ziehe das seit vielen Jahren so durch, weil ich Mittagsschlaf für sehr gut für die Entwicklung der Kinder halte. Da nehme ich auch in Kauf, dass es abends später wird. Dafür hab ich auch nachmittags fitte Kinder, die nicht irgendwann knatschig werden.

Ich weiß, viele werden denken, dass bei ihnen irgendwann zwischen 2 und 3 da garnichts mehr zu machen war in Sachen Mittagsschlaf. Aber ich glaube eben, dass solche Phasen mit viel auspowern und Geduld überwunden werden können.

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Für mich war der Mittagsschlaf ab einem bestimmten Alter einfach nur Folter. Ich musste den machen, war aber nicht müde und lag nur im Bett und habe die Minuten gezählt bis ich meinte, ich kann meine Mutter verarsc..en und ihr den gemachten Schlaf vorgaukeln. Kann mich immer noch sehr gut daran erinnern. Einfach verschwendete Zeit. Muss nicht auf jedes Kind treffen, aber dass alle Kinder das pauschal brauchen, kann man wirklich nicht behaupten.

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Wie gesagt, sie müssen ja nicht schlafen. Nur ruhig sein. Das bringt ja auch schon Erholung.
Daher denke ich nicht, dass die Mittagsruhe für Dich nur Nachteile hatte, auch wenn Du es nicht mochtest. Wie Brokkoli essen. 😉

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Oh, ich würde vorschlagen, dass ihr euch gemeinsam hinlegt, da du ja auch müde bist, eine nette CD anmachest und dann einfach nicht mehr antwortest und dich schlafend stellst, wenn sie redet. Was will sie denn machen? Dich hauen oder zwicken? Die wird dann schon Ruhe geben... sie muss ja auch lernen mal Rücksicht zu nehmen, gerade im Hinblick auf das Geschwisterchen, aber auch auf dich. Du bist ja keine Maschine. Sie muss nicht schlafen, nein, aber mal 30 Minuten ruhig sein und im besten Fall liegen bleiben und bisschen einschlafen.

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Tja ja. Ich bin schon mehrfach weggedöst. Dann hat sie versucht, mir die Augen aufzumachen (pieks😑) oder mich einfach mit Spielzeug zugeschüttet🙄. Ich war dann schnellgenervt, Situation wieder im Arsch.

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Naja, wenn sie dir in die Augen piekt, ist es nur verständlich, dass du davon genervt bist und ich finde es richtig, DANN auch kurz zu schimpfen und zu sagen „LASS... MICH... JETZT... ENDLICH (!!!) SCHLAFEN“ und dann wieder umdrehen und weiter schlafen.
Ich glaube sie versteht dann schon, dass du einfach müde bist.
Bleib am Ball, das wird schon 💪💪💪

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Bei uns war es ähnlich, als unsere Tochter knapp 2,5 war. In der Kita hat sie immer noch geschlafen, zu Hause gab es einfach immer Theater und alle waren am Ende genervt. Da haben wir auch eine Mittagsruhe eingeführt. Ziel war es, dass einfach alle auch mal eine halbe Stunde für sich haben. Das war am Anfang schwierig und wir mussten uns rantasten. In meiner Fantasie lag sie natürlich hörspielhörend im Bett. Aber das macht sie jetzt mit 5 manchmal, damals war daran nicht zu denken. Also haben wir uns einfach auf Spielen im eigenen Zimmer geeinigt und sind mit 15 Minuten gestartet, die wir immer weiter verlängert haben. Mittlerweile macht sie zwischen 1-1,5h Mittagspause und hat sich ziemlich schnell auch begriffen, dass sie die Zeit ihren Bedürfnissen entsprechend nutzen kann: manchmal liegt sie wirklich im Bett und guckt sich Bücher an, manchmal spielt sie auch einfach Puppen. Es muss halt etwas leiser zugehen, der Bruder macht Mittagsschlaf in der Zeit, da kann man nicht hüpfend mit der Flöte durchs Zimmer flitzen. Am Anfang hatten wir ihr eine Eieruhr gestellt und sie durfte sich dann auch mal was kleines zum Naschen aussuchen oder eine besondere Aktivität am Nachmittag - schließlich haben alle in einer guten Mittagspause wieder Kraft tanken können, um aufregende Abenteuer am Nachmittag zu erleben.

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Vielen Dank für deine Antwort!
Die Idee mit der Eieruhr und der langsamen Steigerung werde ich sofort ausprobieren!

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ich denke mal, es ist ziemlich festgefahren. wenn du genervt wirst (was man ja verstehen kann) und dir denkst "kann sie nicht einfach mal still sitzen", ist die stimmung angespannt und alles andere als einladend, sich auszuruhen.
ich würde die routine komplett aufbrechen - sie fragen, was sie gern ruhiges machen möchte. mandalas gemeinsam ausmalen mit einem hörspiel oder musik klappt beispielsweise toll. oder eine massage mit einem öl, das sie sich aussuchen darf. ein bisschen was neues überlegen und nur dann die ruhezeit machen, wenn du selbst auch entspannt und gutmütig sein kannst. kinder spüren sowas :-)

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Du hast Recht! Ich bin mir auch sicher, dass sie den Stress in mir spürt. Deine Antwort gibt mir daher auch wirklich einen brauchbaren Neu-Ansatz der Situation. Danke für deine Antwort!

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Motte ist knapp 2, hält auch noch Mittagsschlaf. Letztens wollte sie aber partout nicht. Sie war kurz vorher im Auto eingenickt und nicht zum schlafen zu bekommen danach 🤷‍♀️

Ich war aber fix und alle. Sie durfte dann im Bett spielen, Quatsch machen und durchs Schlafzimmer laufen, aber ich habe aktiv gar nix getan. Nur da gelegen und wenn sie fragte, hab ich gesagt „gleich, mama braucht kurz Ruhe!“ hat erstaunlich gut funktioniert und nach 20 Minuten war ich auch wieder fitter :)

Also mit knapp 3 sollte deine Maus ja verstehen, dass du mal ne kurze Auszeit brauchst. Egal ob Kaffee, kurz hinlegen und dösen... sie soll dich einfach etwas in Ruhe lassen (klar wenn was schlimmes ist, nicht, aber du spielst und tobst eben nicht aktiv mit ihr). Vielleicht braucht es ein paar Tage, aber das wird bestimmt :)

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Wir haben es auch mit der Eieruhr gemacht bzw hatte ich von der Arbeit einen "Leuchtturm". War er grün, durfte Sohnemann spielen, Tonies hören oder oder oder und wenn er rot war, dann durfte er zu mir kommen. Das haben wir langsam geübt und immer gesteigert. Ruhig auch 3x am Tag je 10 Minuten und dann eben immer länger. Als mal die Batterien vom Leuchtturm leer waren, hatten wir uns auf einen Tonie geeinigt.
Jetzt, mit 3,5 Jahren, braucht er die Pause selbst... manchmal schläft er auchen. Heute deckte er mich zu, sang mir ein Schlaflied und verschwand in sein Zimmer.

Ok... er hat schon mit seinen Tonies an die Wände gemalt, hat Bilder von den Wänden genommen und Quatsch gemacht, aber so ist es eben...

Achja und es gibt Notfälle, bei denen er unbedingt aus dem Zimmer kommen darf. Notfall 1: Toilette wird benötigt
Notfall 2: Er hat sich weh getan
Das mussten wir einführen, weil er sich unglaublich an Regel hält und die Regel war eben, Mittagspause=Zimmer bis Turm rot/Tonie zu Ende... Tja... da musste dann der Teppich dran glauben und wurde vollgepieselt und er hat sich leider nicht gemeldet, weil er ja im Zimmer Pause gemacht hat.

Und ich habe IMMER das Babyphone bei mir, auch mit 3,5 Jahren noch. Das ist mir einfach noch lieber, wenn ich höre, wenn was ist...

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Hallo,

hier mal ein anderer Beitrag :P bei uns war es auch so, allerdings schon ein paar Wochen vor dem 2. Geburtstag meiner Tochter. Da war mein Sohn 4 Monate alt. Sie wollte partout nicht schlafen, oder mich in Ruhe liegen lassen (fand ich aber auch zuviel verlangt von so einem kleinen Kind). Wir haben nach nach ein paar wirklich zähen Mittagessen beschlossen, es sein zu lassen. Wer nicht müde ist, ruht auch nicht - und muss es auch nicht. Problem daran ist natürlich nur, wenn die Eltern eine Auszeit brauchen. Aber solche Situationen gibt es ja oft (da wollen sie mal mitten in der Nacht nicht mehr einschlafen, machen abends keine Anstalten, sich zur Ruhe zu legen etc). Die Kinder haben halt eine eigene innere Uhr.

Seit wir das abgeschafft haben, ist unser Tag viel entspannter, ich kann ihn besser planen, weil ich weiß wie der Mittag abläuft, vorher war es immer so ein "schläft sie, schläft sie nicht? Treffen wir uns um 4 mit jemandem oder besser doch schon um 2?!" (was dann besser war, weil ohne Mittagschlaf 16 Uhr schon recht spät war, weil wir eben spätestens um 17:30 dann das Abendprogramm einläuten müssen, weil sie früh müde wird).

Mittlerweile klappt es gut ohne Mittagschlaf. Abends ist sie schön müde und um 7 schläft sie meist, mit Mittagscjlaf war es keine Seltenheit, dass sie bis halb 11 durch die Bude geturnt ist - das war für mich anstrengender als auf die Mittagspause zu verzichten.

Ab und zu schläft sie im Auto ein, wenn wir am frühen Mittag unterwegs sind, aber da hab ich auch kein Problem mit. Ihr Bruder schläft beim Auto fahren auch meistens, und ich lese dann oft ein wenig.

LG